Darmstadt, Alter Friedhof

München, Alter Südl. Friedhof

Franz Carl Spitzweg

      Selbstbildnis      ~1860

Deutscher Maler; Sohn eines wohlhabenden Materialienhändlers; von Haus aus Apotheker, gelangte er durch Zufall in einen Künstlerkreis, der ihn zum Malen ermunterte. Er besuchte nicht, wie u.a. seine Zeitgenossen Hans Makart, Napoleon Neureuther und sein Freund Moritz von Schwind, die Akademie, sondern bildete sich autodidaktisch zum Maler; nicht angewiesen auf die Erlöse aus seiner Malerei, unternahm er verschiedentlich Reisen durch Europa u.a. nach Prag, Berlin und nach Paris, wo er sich 1850/51 aufhielt und unter dem Einfluß von Eugen Delacroix den atmosphärischen Reiz einzufangen suchte. Er malte kleinformatige Bilder mit Szenen des kleinbürgerlichen Biedermeier und reizvolle Genrebilder, daneben aber auch stimmungsvolle Landschaften. Späte Bilder malte er in fast impressionistischer Malweise, indem er die Formen zugunsten der Farben mehr und mehr auflöste. Als Zeichner arbeitete Spitzweg für den Müchner Bilderbogen und seit 1844 für die Münchner Fliegenden Blätter, für die auch Moritz von Schwind und Franz von Stuck arbeiteten.

Werke u.a.: Der Bücherwurm, Beim Antiquar, Schildwache am Tor, Der Sterndeuter, Der Alchimist, Ein Besuch, Abschied oder Der Bettelmusikant.

Der arme Poet (1832)

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Josef Maria Olbrich

                 

Österreichischer Architekt; Sohn eines Ziegeleibesitzers; studierte von 1890 bis 1893 in Wien Architektur an der Akademie der Bildenden Künste als Schüler von Carl von Hasenauer, gewann dort bereits mit seinen Entwürfen mehrere Preise, und arbeitete im Büro des Architekten Otto Wagner. 1897 war er mit Wagner, Carl Moll und Gustav Klimt Gründungsmitglieder der Wiener Secession. 1898 gelang es dem vom modernen Jugendstil angetanem Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein, einem Enkel der englischen Königin Victoria, Olbricht und weitere Jugendstil-Künstler nach Darmstadt zu verpflichten, wo sie die Darmstädter Künstlerkolonnie bilden. Ab 1899 entstanden auf der Darmstädter Mathildenhöhe, deren Gesamtplanung Olbrich übernommen hatte, Wohnhäuser, das Ernst-Ludwig-Haus und der berühmten Hochzeitsturm, 1902 ein Spielhaus für die Tochter des Herzogs, Elisabeth von Hessen und bei Rhein, das sog. Prinzessinnenhaus im Park von Schloß Wolfsgarten in Langen (das einige in seiner Substanz bis heute vollständig erhaltene, von Olbrich gebaute Gebäude bewirtet); außerdem entwickelte er Gebrauchsgegenstände - vom Eßbesteck bis zu den Möbeln. 1907 war er Gründungsmitglied des Deutschen Werkbundes und gründete in Düsseldorf ein Büro, in dem die Pläne für das berühmte DüsseldorferMathildenhöhe, Darmstadt Kaufhaus Tietz. entstanden, dessen Eröffnung er allerdigs nicht mehr erlebte.

Eingang zum Ernst-Ludwig-Haus

 

 

 

Werke u.a.: Secessionsgebäude (Wien), Wiener Stadtbahnstation Karlsplatz.

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Eduard Schleich

                             

Deutscher Maler; von der Münchner Kunstakademie abgelehnt, bildete er sich autodidaktisch. Später war er Mitglied der Kunstakademie München, der Kunstakademie Stockholm und der Akademie der bildenden Künste Wien. Schleich malte Landschaften unter dem Einfluß der Landschaftsmaler Carl Rottmann und Christian Morgenstern. Er unternahm Reisen durch Deutschland, Frankreich und Holland; 1851 fand er in Paris den Weg zu einem frischen malerischen Realismus. Schuf hauptsächlich Bilder aus dem Voralpengebiet. .

 

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Karl Schmidt-Rottluff

 

Deutscher Maler und Grafiker; studierte 1905 und 1906 Architektur an TH Dresden; 1905 gründete er in Dresden gemeinsam mit Ernst Ludwig Kirchner, Fritz Bleyl (*1880, †1966) und Erich Heckel Die Brücke und stellte in der ersten Ausstellung der Gruppe seine Werke in einer Kunsthandlung in Leipzig aus. Die Werke Schmidt-Rottluffs, der seit 1911 in Berlin lebte, wurden von den Nationalsozialisten als “Entartete Kunst“ aus den deutschen Museen entfernt und 1939 teilweise im Hof der Berliner Feuerwache verbrannt. Seit 1947 lehrte er an Hochschule für Bildende Künste in Berlin-Charlottenburg. 1955 war Schmidt-Rottluff Teilnehmer der documenta 1 in Kassel.

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Bild: Anneliese Nerger

Hans (auch Jean) Arp

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Deutsch-französischer Bildhauer, Maler und Dichter; der Sohn eines aus dem damals noch deutschen Straßburg stammenden Zigarrenfabrikanten; wuchs mit Deutsch als Muttersprache auf, erlernte aber auch das Französische; studierte von 1904 bis 1908 bildende Kunst an der Kunstschule Weimar und an der Académie Julian in Paris. Anschließend ließ er sich in Weggis (Kt. Luzern) nieder. 1911 wurde er in der Schweiz Mitbegründer der Künstlervereinigung Moderner Bund und knüpfte, nachdem er Wassili Kandinsky kennengelernt hatte, über ihn Kontakte zum Blauen Reiter. 1916 war Arp Mitbegründer des Dadaismus, wurde später dann Surrealist. Er verfaßte Lyrik mit Wortspielen (die wolkenpumpe, 1920; wortträume und schwarze sterne, 1954).

In erster Ehe war er mit Sophie, née Taeuber, seit 1922 bid zu ihrem Tode im Jahr 1943 verheiratet und seit 1959 mit Marguerite, née Hagenbach, mit der er zuvor lange Zeit befreundet war.

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Locarno, Cimitero di Santa Maria in Selva

Anselm Feuerbach

 1847 1852 1873

Deutscher Maler; Sohn des Altphilologen und Archäologen Joseph Anselm Feuerbach; Mandolinenspieler (1867/68)Enkel Paul Johann Anselm Ritter von Feuerbachs; nach einer Ausbildung u.a. bei Wilhelm Schadow in Berlin, ging er ins Ausland, so hielt sich von 1851 bis 1854 in Paris auf, wo er sehr von den Werken Delacroix’ und Courbets beeindruckt war. 1854 kurzzeitig nach Karlsruhe zurückgekehrt, erhielt er 1855 die Mittel zu einer Studienreise nach Italien, die ihn nach Venedig, wo er Tizians Himmelfahrt kopierte, und von da nach Florenz und Rom führte, wo er sich dem Studium der Werke Michelangelos und Raffaels widmete. 1872 erfolgte der Ruf an die Wiener Akademie, zog sich jedoch enttäuscht 1876 nach Venedig zurück. In seinen monumentalen mythologischen Gemälden, geprägt von melancholisch-heroischer Stimmung, fand seine Kunst ihre endgültige Form.

 

 

 

Werke u.a.: Dante u.d. edlen Frauen von Ravenna, Medea, Titanensturz, Nanna-Bilder, Gastmal des Plato.

 

Iphigenie (Erste Fassung, 1862)

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Nürnberg, St. Johannisfriedhof

Veit Stoß

Deutscher Bildhauer, Maler, Kupferstecher; ging 1477 nach Krakau, schuf dort den Hochaltar in der deutschen Marienkirche, 1485 in Breslau, 1486/87 wieder in Nürnberg, dann erneut in Krakau, ab 1496 endgültig in Nürnberg, dort 1503 in Haft wegen Schuldscheinfälschung, wurde durch beide Wange gebrannt und durfte Nürnberg. auf Lebenszeit nicht mehr verlassen.

Bild: Wolfgang Prokosch

Altar der Marienkirche in Krakau

Bild: Andreas Praefcke (01/2009)

 Englischer Gruß in St. Lorenz in Nürnberg 

Werke u.a.: Hochaltar im Bamberger Dom, Leichnam der hl. Katharina.

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Bild: KN (ca.1976)

Jean-Baptiste Greuze

                        

Französischer Maler; entstammte einer der typischen kinderreichen Familien der damaligen Zeit; nach dem Willen des Vaters sollet er eigentlich Architekt werden, konnte sich nach langen Auseinandersetzungen jedoch durchsetzen, ging daraufhin nach Paris und wurde im Alter von 25 Jahren an der Kunstakademie in Paris als Schüler angenommen. Nach einer Studienreise nach Italien im Jahre 1755, wo er die antiken Künstler studierte, mit Aufenthalten in Florenz, Rom und Neapel, kehrte er nach zwei Jahre wieder nach Paris zurück und ließ sich dort als freischaffender Maler nieder. Er wurde rasch bekannt und erfolgreich, malte zahlreiche Portraits und sentimentale Genrebilder. Um 1765 stand er auf dem Zenith seines Erfolges. Lange gab es ein Gerangel um seine Aufnahme in die Akademie, weil sich die Abgabe einer üblichen und immer wieder angemahnten Probearbeit verzögerte. Selbst Diderot schaltete sich ein. 1768 lieferte er schließlich das Bild Sévère et Caracalla ab. Es gab dagegen einen Widerspruch seitens der Akademie:"Monsieur, l'Académie vous a reçu, mais c'est comme peintre de genre; elle a eu égard à vos anciennes productions, qui sont excellentes, et elle a fermé les yeux sur celle-ci, qui n'est digne ni d'elle ni de vous."1 Fortan stritt Greuze sich mit den anderen Mitgliedern der Akademie. Seinem raschen Aufstieg folgte allerdings auch ein ebenso schneller Abstieg. Wie viele seiner Zeitgenossen war er zunächst von der Französischen Revolution und deren Zielen begeistert, was sich allerdings änderte, als er durch die politischen Umstände sein gesamtes Hab und Gut verlor. Kurz vor seinem Tode versuchte Greuze vergeblich, sich mit dem Bild Der erste Konsul Napoléon der neuen Regierung anzudienen. Greuze, der Mitglied der Pariser Freimaurerloge Neuf Sœurs war, starb in bitterster Armut.

La cruche cassee (dt. Der zerbrochne Krug)

 

 

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1 Mein Herr, die Akademie heißt Sie willkommen, aber als Genre-Maler; sie schließt in Bezug auf Ihre früheren Produktionen, die hervorragend sind, die Augen vor dem, dessen Sie und sie [die Akademie] nicht würdig sind.

Werke u.a.: La Jeune Fille qui pleure son oiseau mort, La Bonne Mère, Le Mauvais fils puni, La Malediction paternelle, L'accordée de village (alle Louvre)

      

 

Le fils puni (Der bestrafte Sohn, 1778)

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Paris, Cimetière de Montmarte

Berlin-Dahlem, Städtischer Waldfriedhof

Bilder: Jürgen Ladek
Bild: Jutta Gillich (10/2005)
ca. 1975
Bild: Jutta Gillich (10/2005)
ca. 1975
Bilder: Hartmut Riehm (10/2006)
Bild: Hartmut Riehm (10/2006)
Bild: Matthias Haas (04/2007)
Bild: Chris van de Riet (12/2008)

München, Alter Südl. Friedhof

Nürnberg, St. Johannisfriedhof

Bilder: Kay (03/2011)

Inschrift:

Rival de la Nature, orgueil de notre France
Il garda toujours pur l'honneur de ses pinceaux
Il peignit la vertu, l'amitié, l'innocence
et son âme respire à travers ses tableaux.

dt.
Rivale der Natur, Stolz unseres Frankreichs
Er hielt die Ehre seiner Pinsel immer rein
Er malte Tugend, Freundschaft, Unschuld
und seine Seele atmet noch durch seine Gemälde.

Bildende Künste II

Omnibus salutem!