Hans Johannes Reinhard von Marées

        Marées (lks) mit Franz v. Lenbach        Selbstbildnis 1874

Deutscher Maler; Sohn eines preußischen Kammerpräsidenten; ging zusammen mit Franz von Lenbach 1864 nach Rom, um Kopien von alten Meistern anzufertigen, lernte dort u.a. Arnold Böcklin und Anselm Feuerbach kennen. Nach einer Spanienreise entstanden idealisierte Landschaftsbilder. Von 1869 bis 1872 lebte er in Berlin und Dresden, wo er vor allem als Porträtmaler bekannt wurde.

Werke u.a.: Bedeutende Frühwerke Rast am Waldesrand und Pferdeschwemme (beide Schackgalerei, München) Die Hesperiden (1884, Neue Pinakothek, München).

Die Ruderer (1873)

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Gustav Klimt

        1914       

Österreichischer Künstler und Graphiker; Sohn eines aus Böhmen zugewanderten Goldgraveurs; Vater des Regisseurs Gustav Ucicky; besuchte von 1876 bis 1883 als Stipendiat die Kunstgewerbeschule des Österreichischen Museums für Kunst und Industrie (heute Österreichisches Museum für angewandte Kunst). 1891 wurde erEmilie Flöge Mitglied der Genossenschaft bildender Künstler Wiens, dem Künstlerhaus.In diesem Jahr lernte er auch Emilie Flöge kennen, die seine Lebensgefährtin in einer platonischen Beziehung wurde und die für zahlreiche seiner Bilder Modell stand; auf seinem berühmtesten Bild Der Kuß soll sie und sich selbst als Liebespaar dargestellt haben. Mit ihr verbrachte er die Zeit des Sommers über siebzehn Jahre hinweg am Attersee, zunächst von 1900 bis 1907 in Litzlberg, dann ab 1908 in der Villa Oleander in Kammer, und schließlich ab 1914 im Forsthaus in Weissenberg. 1894 wurden er und Franz Matsch mit der Ausschmückung der Decke des Großen Festsaals der Universität Wien beauftragt, wobei Matsch das Bild für die Theologie, Klimt die Bilder für die Philosophie, Medizin und Jurisprudenz anfertigen sollte. Als Klimt, der sich seit der Auftragsvergabe künstlerisch weiterentwickelt hatte, seine Entwürfe im Jahr 1900 anläßlich der siebten Kunstausstellung der Wiener Secession Pallas Athene oder Die Hoffnung (1898); die Göttin der Weisheit, der Strategie, aber auch des Kampfes war das Symbol für die Wiener Secession und die Abkehr von der zeitgenössischen Kunst in Österreich (herausgestreckte Zunge der Medea auf dem Brustschild).vorstellte, war das Ergebnis seiner Arbeit ein anderes, als es sich die Auftraggeber vorgestellt hatten; es kam zu einer heftigen Auseinandersetzung, die nicht nur in Künstlerkreisen, sondern auch öffentlich und sogar im Parlament ausgetragen wurde. Um den Auseinandersetzungen zu entgehen, entschloß sich Klimt 1905, seine Bilder, für die er bereits staatliche Vorauszahlungen erhalten hatte, zurückzukaufen (die drei Bilder kamen in Privatbesitz und wurden später bei einem Brand vernichtet). Bereits zuvor, am 3.4.1897, hatte er - unzufrieden mit dem Konservatismus der Kunst in Österreich, die den Anschluß an die internationale Kunst zu verliehen drohte -, das Künstlerhaus verlassen und gründete gemeinsam mit Koloman Moser, Josef Hoffmann, Joseph Maria Olbrich u.a. die Wiener Secession und war deren erster Präsident bis 1905. Aber trotz seiner Skandale war er erfolgreich; er malte zahlreiche Damen der Wiener Oberschicht. Anläßlich des 60-jährigen Thronjubiläum Kaiser Franz Josephs I. wurde unter der Leitung des Archtekten Josef Hofmann eine große Kunstschau arrangiert, in der in eigens errichteten Holzhäusern mit 54 Ausstellungsräumen, in Gartenanlagen , einem kleinen Kaffeehaus etc. Skulpturen, Gemälde und Kunstgewerbliches präsentiert wurde. Klimt erhielt dort einen eigenen Raum; sein Kuß mit seiner Geliebten Emilie, die Danae und die Wasserschlagen wurden dort gefeiert.

Klimt. bedeutender Vertreter des Jugendstils, gab der österreichischen Kunst des 20. Jahrhunderts wichtige Impulse und wirkte unmittelbar auf den österreichischen Expressionisten Egon Schiele, mit dem er befreundet war; Klimt starb im Anschluß an eine Reise an einem Gehirnschlag.

Werke u.a.: Pallas Athene (1898), Judith (1901), Die drei Lebensalter (1905).

 

Der Kuß (1907/08)

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Egon Schiele

Österreichischer Maler und Zeichner; der Sohn eines Bahnbeamten studierte von 1906 bis 1909 an der Wiener Akademie. Erste Erfolge hatte er mit der Ausstellung seiner Werke im Rahmen der Großen Kunstschau im Jahre 1909, in der auch Oskar Kokoschka und Gustav Klimt, mit dem er befreundet war und dessen Werke ihn in seiner Jugendstilornamentik beeinflußten. Nach impressionistischen Anfängen malte er zunächst im Stil der Wiener Secession. Oftmals malte er nach Vorlage von Fotografien, schuf zahlreiche Landschafts- und Stadtgemälde. Wegen seiner zum Teil sehr freizügigen, erotisch aufgeladenen Aktbilder wurde Schiele mehrmals dem Vorwurf der Pornographie ausgesetzt, so wurde er 1911 aus Anlaß seiner “unmoralischen Zeichnungen” für einen Monat inhaftiert. Er starb, wie seine Frau Edith, née Harms, die er kurz vor seiner Versetzung nach Prag geheiratet hatte, an den Folgen der nach dem Ersten Weltkrieg weltweit grassierenden sogenannten Spanischen Grippe, die auch Wien erfaßte. Schiele gilt als der zentrale Vertreter des österreichischen Expressionismus.

Werke u.a.: Tod und Mädchen (1915), Umarmung, (1917), Selbstbildnis mit Früchten (1912).

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Erich Heckel

 

Deutscher Maler und Graphiker; der Sohn eines Eisenbahnbauingenieurs begann 1904 in Dresden ein Studium der Architektur, bildete sich jedoch weitgehend autodidaktisch weiter. 1905 gründete er mit Ernst Ludwig Kirchner, Fritz Bleyl und Karl Schmidt-Rottluff die Künstlervereinigung Die Brücke, der sich später Max Pechstein, für kurze Zeit auch Emil Nolde und ab 1911 Otto Mueller (*1874, †1930) anschlossen. 1911 übersiedelte er nach Berlin; Im Ersten Weltkrieg diente er von 1915 bis 1918 als Sanitätssoldat in Flandern. Ab 1937 wurde Heckel als Künstler “entarteter Kunst” mit Ausstellungsverbot belegt, und über 700 seiner Arbeiten wurden aus den Museen entfernt. Nachdem 1944 zudem sein Atelier durch Fliegerbomben zerstört und ein Lager mit Werken durch einen Brand zerstört wurde, zog er sich nach dem Ende des Krieges nach Hemmenhofen zurück. Von 1949 bis 1955 lehrte er als Professor an der Kunstakademie in Karlsruhe, wo HAP Grieshaber sein Nachfolger bis 1960 wurde. Heckel gilt als einer der wichtigsten Vertreter des deutschen Expressionismus.

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Hemmenhofen b. Konstanz

Wilhelm von Kobell  (seit 1815)

Deutscher Maler und Radierer; lernte bei seinem Vater Ferdinand Kobell und entwickelte dessen Ansatz einer realistischen Landschaftsmalerei weiter, schuf Ansichten von München und Umgebung. Bekannt wurde er vor allem durch seine Schlachtenbilder für den Kronprinzen Ludwig von Bayern. 1792 wurde er zum Hofmaler in München und 1814 zum Professor für Landschaftsmalerei an der Münchner Akademie ernannt.

Werke u.a.: Isarlandschaft bei München (1819), Die Belagerung von Kosel (1808), nebenstehend).

 

 

 

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München, Alter Südlicher Friedhof

Wien, Hietzinger Friedhof

Wien, Friedhof Ober-St.Veit

Rom, Cimitero Acattolico per gli Stranieri - Friedhof an der Cestiuspyramide (Testaccio)

Bild: Alexander Krischnig (06/2005)
Bild: Alexander Krischnig (9/2005)
Bild: Hartmut Riehm (10/2006)
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Hans Poelzig

1927

Deutscher Architekt und Maler; sechstes Kind der Gräfin Clara Henriette von Poelzig und eines britische Reeder, der die Vaterschaft allerdinfs bestritt; von Pflegeeltern aufgezogen. Er studierte von 1889 bis 1894 Hochbau an der Technischen Hochschule. 1899 wurde er als Regierungsbaumeister (Assessor) im preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten beschäftigt. Er war Lehrer für Stilkunde an die Königliche Kunst- und Kunstgewerbeschule in Breslau, deren Direktor er 1903 wurde. Seinem Initiative ist es zu verdanken, daß die Königliche Akademie für Bau- und Kunstgewerbe in den 1910er Jahren zu einer der fortschrittlichsten Architektur- und Kunstschulen in Deutschland avancierte. 1916 übernahm er in Dresden das Amt des Stadtbaurates, 1919 wurde er Vorsitzender des Deutschen Werkbundes, der unter seiner Ägide zu einer Institution der Neue Sachlichkeit wurde. Zurück in Berlin, leitete er ab 1920 ein Meisteratelier für Architektur an der Preußischen Akademie der Künste. Im Folgejahr beteiligte er sich an einem Wettbewerb zur Neugestaltung eines Areals am Bahnhof Friedrichstraße. Zwei Jahre später wurde er als Professor an die Technische Hochschule Berlin-Charlottenburg berufen. 1926 wurde Poelzig Vorstandsmitglied im Bund Deutscher Architekten (BDA).

Werke u.a.: Lingner-Mausoleum unterhalb des Lingnerschlosses in Dresden (1920), Verwaltungsgebäude der I.G. Farben in Frankfurt am Main, heute Poelzig-Bau der Johann Wolfgang Goethe-Universität (1928-31), Haus des Rundfunks in Berlin, Masurenallee (1929).

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Berlin, Alter Friedhof Wannsee

Erdmann Encke

Deutscher Bildhauer; älterer Bruder des Portraitmalers Fedor Enckes (*1851, †1926); angeblich ein Nachfahre aus der Verbindung der Wilhelmine Gräfin Lichtenau mit Friedrich Wilhelm II. und somit mit dem preußischen Königshaus verwandt; war Schüler des Bildhauers Albert Wolff (*1814, †1892) und gehörte zur Rauchschule der Berliner Bildhauerschule, die Christian Daniel Rauch nach seiner Rückkehr aus Italien gegründet hatte. Er schuf u.a. das Standbild Friedrich Ludwig Jahn in der Hasenheide, die Bronzestatue des Kurfürsten Friedrich I. von Brandenburg, das 1880 enthüllte Marmorstandbild der Königin Luise im Berliner Tiergarten und die Bronzestatuen des Großen Kurfürsten und Friedrichs des Großen für die 1945 zerstörte Berliner Ruhmeshalle. Außerdem schuf er die Sarkophage Kaiser Wilhelms I. und der Kaiserin Augusta im Mausoleum im Charlottenburger Schloßpark. Seit 1883 war er Professor an der Akademie der Künste.

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Berlin, Alter Friedhof Wannsee

Bild: Massimo Consoli (2006) Wikipedia.de
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Peter Becker

 

Deutscher Maler und Lithograph; begann auf seines in bescheidenen Verhälnissen in der Frankfurter Altstadt lebenden Vaters Wunsch hin eine kaufmännische Lehre in der Mainstadt, die er jedoch abbrach, um Maler zu werden. Der Versuch, beim renommierten Städelsche Kunstinstitut als Kunstschüler aufgenommen zu werden, scheiterte jedoch; aber immerhin konnte er dessen Elementarunterricht besuchen, bis er 1844 schließlich doch noch als Schüler aufgenommen wurde und bis 1851 bei dem Landschaftsmaler Jakob Becker und dem Architekten Friedrich Maximilian Hessemer studieren konnte. Becker, der 1860 zum katholischen Glauben konvertierte und der mehrfach umzog und immer wieder in Kleinstädten am Rande des Taunus Wohnung nahm, unternahm lange Wanderungen durch Deutschland, wobei er seine Eindrücke von den durchwanderten Landschaften sehr detailgetreu, vor allem im Stil von Veduten, festhielt. 1855 entstand sein Rhein-Album, und 1861 gab er auf Anregung des preußischen Königs Wilhelms I. ein Saar-Album heraus. In den frühen Jahren hatte er auch in Öl gemalt, dann aber schuf er vorzugsweise Aquarelle und Zeichnungen - aber auch Lithographien und Radierungen. So erschien 1874 eine Sammlung von 26 Lithographien - alles Ansichten aus dem alten Frankfurt. Seine Frankfurter Straßen- und Genreszenen gehören neben denen von Carl Theodor Reiffenstein zu den wichtigsten Frankfurter Bilddokumenten, bevor die Photographie die Dokumentaion übernahm. Diese Arbeiten brachten ihm den Beinamen eines “Neuen Merian” ein.

Becker war befreundet mit dem aus Österreich stammenden Maler Eduard Steinle, der an der Städelschule ein Atelier unterhielt. Gemeinsam schufen sie das Aquarell Das heilige römische Reich deutscher Nation (1864) und entwarfen Glasfenster für den Wiederaufbau des Frankfurter Doms (1873). Ein preisgekrönter Entwurf Beckers zur Bemalung der Fassade des Römers blieb allerdings unausgeführt.

Peter Becker starb auf einer seiner Wanderungen in Soest.

 

Frankfurt am Main: Platz an der Schmidtstube und an der Butterwaage (1872)

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Bilder: Dieter Georg (11/2016)

Frankfurt am Main, Hauptfriedhof

Susanna Maria Rebecca Elisabeth von Adlerflycht  née von Riese

 

 

Deutsche Malerin; Gemahlin des Frankfurter Juristen Justinian von Adlerflycht, den sie 1797 heiratete; war Schülerin des Frankfurter Stillleben- und Portraitmalers Johann Daniel Bager (*1734, †1815 ). Sie schuf Stillleben und Portraits; bekannt geworden aber ist sie durch ihr Rheinpanorama, einer Darstellung des Rheinverlaufs zwischen der Mündung der Nahe bis zu derjenigen der Mosel. Die Idee hierzu war ihr während einer Rheinfahrt gekommen, die sie im Jahre 1811 unternahm. Sie war damit die Erfinderin der bis heute beliebten Panoramaansichten in Leporello-Format. Der Verleger Johann Friedrich von Cotta erkannte die Neuartigkeit einer solchen Kartendarstellung, griff die Idee auf und ließ die Darstellung 1822 in Stuttgart durch den Stuttgarter Theatermaler Keller drucken. Nach dem großen Erfolg wurde die Darstellung des Rheintals von Mainz bis Köln ab 1823 von Friedrich Wilhelm Delkeskamp für den Frankfurter Verleger Friedrich Wilmans vervollständigt.

Diese Darstellung des Rheins fand insbesondere großen Anklang bei den Engländern, die schon seit Ende des 18. Jahrhunderts auf der Suche nach den romantischen Schönheiten von Rhein und Mosel waren.

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Bilder: Dieter Georg (10/2016)

Frankfurt am Main, Hauptfriedhof

Hinweis: Obwohl sich weder für Elisabeth noch ihren Gemahl Justinian von Adlerflycht auf der Grabstätte ein Hinweis auf ihre Beisetzung findet, ist das Ehepaar lt. Eintragung im Bestattungsregister dort beigesetzt worden. Justinian von Adlerflycht hatte die Grabstätte am 10.11.1827 erworben, d.h. vor der Eröffnung des Friehofes am 1. Juli 1828.

Wilhelm Nida-Rümelin

 

 

Österreichisch-deutscher Bildhauer; Großvater des Philosophen Julian Nida-Rümelin; kam nach dem frühen Tode beider Eltern in ein Kloster in Linz und begann zunächst eine Lehre auf einer Werft, wechselte aber bald zu einer Bildhauerlehre. Nach der Gesellenprüfung verließ er 1895 die oberösterreichische Landeshauptstadt und ließ sich - angezogen von deren Ruf als aufstrebende Stadt der Künste - in München nieder, wo er 1913 die bayerische Staatsangehörigkeit erwerben wird. Dort begann sein künstlerische Karriere, nachdem ihm Friedrich von Thiersch die Mitwirkung an der künstlerischen Gestaltung des Justizpalastes angeboten hatte. Später gründete er ein Atelier in München und erhielt Aufträge für freie Arbeiten in München, Bremen und Essen. Im Jahr 1906 wurde Wilhelm Nida-Rümelin als Lehrer der Bildhauerklasse an die Kunstgewerbeschule Kassel berufen. 1908 folgte ein zweijähriger Studienaufenthalt in Rom. Nach seiner Rückkehr in die bayerische Landeshauptstadt wirkte er dort freiberuflich als Bildhauer und Freskomaler. Ab 1923 war Nida-Rümelin dann als ordentlicher Professor für Bildhauerei und Keramik an der damalige Kunstgewerbeschule Nürnberg (ab 1928 Staatsschule für Angewandte Kunst, später Akademie der Bildenden Künste Nürnberg tätig, bis er 1941 nach seiner Emeritierung bis zu seinem Freitad wieder in München, tätig war.

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Bilder: Matthias Bauer (12/2016)

Schäftlarn, Friedhof St.Georg

Bildende Künste III

Omnibus salutem!