Frida Kahlo

porträtiert von ihrem Vater Wilhelm Kahlo (1932)  no_copyright

Mexikanische Malerin; die Tochter des aus Pforzheim nach Mexiko eingewanderten Kaufmanns Carl Wilhelm (Guielmo) Kahlo verunglückte im Alter von 18 Jahren bei einem Zusammenstoß ihres Omnibusses mit einer Straßenbahn so schwer, daß sie sich nicht nur zahlreichen Operationen unterziehen mußte, sondern bis an ihr Lebensende unter Schmerzen litt. Noch während sie monatelang auf dem Krankenlager verbringen mußte, begann sie zu malen, nachdem ihre Mutter ihr eine besonders geeignete Staffelei geschenkt hatte.

(m.) mit Ehemann Diego Rivera (Foto:Carl Van Vechten, 1932)

Als sie wieder aufstehen und mit Hilfe eines Stützkorsetts laufen konnte, bat sie ihren Landsmann, den Maler Diego Rivera, um eine Beurteilung ihrer bisherigen Malerei. Er war nicht nur von ihrer Kunst beeindruckt, sondern auch von der um Rat Fragenden selbst; sie heirateten 1929. Zahlreiche Seitensprünge kennzeichneten die Ehe, die 1939 aufgelöst, aber 1940 erneut geschlossen wurde. So hat sie u.a. Leo Trotzkij den Kopf verdreht, der als Exilant bei den Riveras kurzzeitig Unterschlupf gefunden hatte. Eine erste Ausstellung ihrer in surrealistischer Manier gemalten Bilder fand 1938 in New York City statt. Heute sind viele ihrer Bilder im Museum of Modern Art in New York zu sehen und in der Casa Azúl, ihrem Wohnhaus in Coyoacán, das in ein Museum umgewandelt wurde.

(GNU FDL, wikipedia)

 

 

 

Zurück zur Personenliste           

Mexico City; kremiert. Der Verbleib der Urne ist unbekannt; es wird jedoch vermutet, daß sich die Asche in Frida Kahlos heute zum Museum umgewandeten Haus befindet.

Paik Nam-june

 

US-amerikanischer Videokünstler südkoreanischer Abstammung; der einer wohlhabenden Textil- und Stahldynastie entstammende Paik studierte Kunst- und Musikgeschichte an der Universität von Tokio von 1952 bis 1956. Anschließend setzte er seine Studien erweitert um Philosophie in München und in Freiburg im Breisgau bei Wolfgang Fortner fort, der ihm das im neu eingerichteten elektronische Studio des WDR empfahl. Von 1958 bis 1963 experimentierte er dort zusammen mit Karlheinz Stockhausen mit elektronischer Musik. Nach einer Begegnung mit dem amerikanischen Komponisten John Cage entwickelte er das Konzept der Aktionsmusik, bei der Instrumente zertrümmert und zufällig entstehende Geräusche mit klassischen Klängen gemischt wurden. Bekannt wurde Paik als Mitglied der Fluxus-Bewegung in den 1960er Jahren, die durch ihre Aktionskunst einen großen Einfluß auf die moderne Kunst hatte. Bei dem Happening "24-Stunden" mit Joseph Beuys, mit dem er befreundet war, benutzte Paik eine der ersten tragbaren Videokameras und verkündete: "Das Fernsehen hat uns ein Leben lang attackiert, jetzt schlagen wir zurück", denn "nun machen wir unser Fernsehen selbst." Von 1964 bis 1967 arbeitete er in New York, wo er die Cellistin Charlotte Moorman kennenlernte und für sie den berühmten “TV-Bra for Living Sculpture” entwickelte. 1979 erhielt Paik eine Professur an der Kunstakademie Düsseldorf. Ab 1980 entwarf Paik hauptsächlich Multi-Monitor-Videoinstallationen. Spektakulär war seine Installation von 384 Monitoren 1982 im Centre Pompidou in Paris und der aus 1003 Videomonitoren bestehender Medienturm “The More The Better” während der Olympischen Sommerspiele 1988 in Seoul.

Zurück zur Personenliste           

Die Asche Paik wurde in seiner Heimatstadt Seoul, in seinem Atelier in New York und im Guggenheim-Museum in Berlin deponiert.

Bild: Adrian Schneuzer

Paolo Veronese eigentl. Paolo Caliari

veronese1,_bd                               

Italienischer Maler; der Sohn eines Bildhauers kam nach einem Aufenthalt in Mantua 1553 in die Lagunenstadt. In den von ihm in klarer Gestaltung und in leuchtenden Farben geschaffenen Bilder und Fresken drückt sich die Lebensfreude Venedigs des 16. Jahrhunderts aus. Seine Hauptwerke sind u.a. die Ausschmückung der Kirche San Sebastiano mit Deckenfresken, die Kirche, in der er später beigesetzt wurde, sowie die Deckenmalerei im Dogenpalast in Venedig.

Werke u.a.: Die Hochzeit zu Kana (1562), Errettung des Mosesknaben aus den Fluten des Nils, Susanna im Bade.

Mars und Venus

Zurück zur Personenliste           

Venedig, Chiesa di San Sebastiano

Bild: Adrian Schneuzer

Andrea Palladio eigentl. Andrea di Pietro

Italienischer Baumeister und Kunsttheoretiker; nach einer Ausbildung zum Steinmetz entdeckte der Humanist Gian Girogio Trissino (*1478, †1550) Palladios Talent und ermöglichte ihm mehrere Studienreisen nach Rom, auf denen er seine Eindrücke von den dortigen Bauten in Skizzenbüchern festhielt und sie 1554 (Le antichità di Roma) bzw. 1570 (I quattro libri dell'architettura...) veröffentlichte. Etwa ab 1540 wirkte Palladio in Vicenza und Umgebung und ab 1560 in Venedig und in der Provinz Veneto. Dabei wandte er das auf seinen Reisen nach Rom Gesehene und Erfahrene (die Prinzipien der Proportionen der klassischen römischen Baukunst) bei seinen eigenen Bauten, die zur Hochrenaissance gehören, z.B. in der Säulenanordnungen am Palazzo Valmarana-Braga in Vicenza, an. Besonders im Theaterbau hat er die antike Grundform neu und bahnbrechend gestaltet. (sog. Palladianismus). Sein Vorschlag, den Dogenpalast, der nach einem Feuer im Jahre 1577 beschädigt worden war, neu zu gestalten, konnte sich jedoch nicht durchsetzen; er wurde aber 1559 mit dem Bau einer neuen Fassade von Castello di San Pietro, 1564 mit der Errichtung der Kirche San Giorgio auf der Insel San Giorgio di Castello und schließlich 1576 mit dem Bau der Kirche Il Redentore auf der Insel Il Giudecca beauftragt. Außerdem zeichnete er verantwortlich für zahlreiche Patrizierbauten in den nördlichen Provinzen Italiens. Basilica PalladianaGoethe, der in Vivenza und Venedig seine Werke besichtigte, war in seiner Italienischen Reise. voll des Lobes über die wohldurchdachten Bauten.

GNU-FDL Wikipedia

 

 

 

Werke u.a.: Palazzo Chiericati, Vicenza (ab 1551; vollendet 1746), Villa Foscari ( Malcontenta di Mira, 1559-60), Villa Almerico, auch Villa Capra (Vicenza,1566-71).

Zurück zur Personenliste           

Vicenza, Cimetero Maggiore

Bilder: Seffi Eckold (08/2008)

George Bähr

 

 

Deutscher Baumeister; der in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsene Sohn eines Leinewebers machte mit Unterstützung eines Pfarrers seiner Heimatgemeinde eine Zimmermannslehre in Lauenburg. 1790 ging er nach Dresden und arbeitete dort in seinem erlernten Beruf. 1705 wurde er zum Ratszimmermann berufen und bemühte sich in dieser Eigenschaft um die Erhaltung und Renovierung u.a. von Sakralbauten. Sein erster Kirchenneubau entstand mit der Pfarrkirche 1708 in Loschwitz. Danach errichtete er verschiedene Bauten, u.a. ein Waisenhaus in Dresden, die Dreifaltigkeitskirche in Schmiedeberg, Wohnhäuser in Dresden etc. Nach einem Beschluß von 1722 erhielt er vom Magistrat der Stadt Dresden den Auftrag, einen Plan für die Erbauung eines neuen Gotteshauses auszuarbeiten. Zuvor hatte es eine Auseinandersetzung darüber gegeben, ob nach der von ihm vorgeschlagene Bauweise die Mauern geeignet seien, die aufgesetzte Kuppel zu tragen. Erst nachdem eine Fachmann aus Holland hinzugezogen worden war, der die Berechnungen Bährs verifizierte, wurde der Plan am 26.6. 1726 genehmigt, und zwei Monate später wurde der Grundstein zur Frauenkirche gelegt. Fertiggestellt wurde die größte Kirche nördlich der Alpen erst fünf Jahre nach seinem Tode im Jahre 1743. Im Laufe der Zeit zeigten sich in den Säulen und Mauern Risse, die allerdings nicht auf Berechnungsfehler der Statik zurückzuführen waren, sondern darauf, daß das als Spangen verwendete Eisen dresden_frauenkirche1880“arbeitete”. Nachdem die Risse größer geworden war, plante man eine Restaurierung und Reparatur der Kirche; hierzu kam es jedoch nicht mehr, da die Frauenkirche im Zweiten Weltkrieg während der verheerenden Bombenangriffe der englischen Luftwaffe Anfang 1945 zerstört wurde. Erst nach der Wende begann man mit dem Wiederaufbau, der im Jahre 2005 abgeschlossen werden konnte.

 Frauenkirche (1880)

 

 

 

Inschrift: Nun hab ich genug gelebt, gebaut, gelitten. Mit Satan, Sünd und Welt genug gestritten. Jetzt lieg ich in dem Bau, der droben prangt. Hab vollen Sieg und Ruh und Fried erlangt. Nehmet, Liebste, Gott zum Mann und Vater an. In dessen Treu niemand verderben kann.

Zurück zur Personenliste           

Dresden, Frauenkirche (Unterhalle)

Wilhelm von Kügelgen

Deutscher Maler und Schriftsteller; der Sohn des Malers Gerhard von Kügelgen wuchs in Dresden auf, besuchte das Gymnasium in Bernburg an der Saale und studierte anschließend an der Dresdener Kunstakademie Malerei. Als sein Vater 1820 einem Raubmord zum Opfer gefallen war, verfiel der Sohn eine tiefe Lebenskrise und litt zudem an einer zunehmenden Farbenblindheit. Bei seinem Aufenthalt in Rom (1825/26) freundete er sich mit dem Maler Adrian Ludwig Richter an. Nach Rückkehr von einem mehrjährigen Aufenthalt in Sankt Petersburg wurde er 1833 Hofmaler an der Residenz in Ballenstedt und ab 1853 Betreuer des geisteskranken Herzogs Alexander Carl von Anhalt-Bernburg. Sein posthum erschienenes Buch Jugenderinnerungen eines alten Mannes avancierte zu einem der “Kultbücher” des deutschen Bürgertums.

Zurück zur Personenliste                

Bilder: Hanns-Eckard Sternberg (05/2006)

Ballenstedt b. Quedlinburg

Hinweis: Bährs Grab befand sich urspr. auf dem Johannisfriedhof am Pirnaischen Tor in Dresden, bevor dieser säkularisiert wurde. Seine Gebeine wurden in dieser Urne 1854 in die Katakomben der Frauenkirche überführt. 1993 wurden sie, das Grabmal und die Gebeine unter den Trümmern der Kirche gefunden. .

grabstaette keine2
grabstaette keine2

Adolf von Donndorf (seit 1910)

 

Deutscher Bildhauer; war 1853 bis 1861 als Schüler Ernst Rietschels in dessen Atelier in Dresden tätig und führte nach dessen Tod gemeinsam mit Gustav Adolph Kietz das Lutherdenkmal für Worms zu donndorf_bismarckEnde. Seine Begabung als Bildhauer wurde bereits am 12. November 1864 mit der Ernennung zum Ehrenmitglied der Dresdner Kunstakademie anerkannt. 1876 erhielt er einen Ruf als Professor der Bildhauerei an die Kunstakademie Stuttgart.

1910 richtete die Stadt Weimar ihm zu Ehren ein Donndorf-Museum ein.

 

Donndorf modeliert Bismarck

 

 

 

Werke u.a.: Otto von Bismarck-Büstendenkmal in Heidelberg (1875), Peter-von-Cornelius-Denkmal in Düsseldorf (1879), Robert Schumann-Grabdenkmal auf dem Alten Friedhof in Bonn (1888), Lutherdenkmal in Eisenach (1895), Donndorfbrunnen in Weimar (1895)

Inschrift: Ehrenbürger der Städte Weimar und Eisenach.

Zurück zur Personenliste                         

donndorf1 _gb

Weimar, Alter Friedhof

baehr_george_urne
baehr_george_urne2

Johann Peter Fendi

     fendi_peter1833_bd

Österreichischer Portrait- und Genremaler und Lithograph, Sohn eines Lehrers; wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Bei einem Sturz vom Wickeltisch zog er sich eine Rückgratverletzung zu, an dessen Folgen er ein Leben lang litt. Von 1810 bis 1813 besuchte er die k.k. Zeichenakademie, mußte jedoch nach dem Tode seines Vater die Ausbildung aufgeben, um für seinen und den Lebensunterhalt seiner Mutter zu sorgen, indem er Schreibarbeiten in einer Rechtsanwaltskanzlei erledigte. Auf Vermittlung des Augenarztes und Kunstsammlers Joseph Barth kam Fendi mit dem Präsidenten der Akademie, Anton Graf Lamberg-Sprinzenstein, in Kontakt, der ihn beauftragte, seine Sammlung von antiken Vasen zu kopieren. 1818 wurde Fendi Kabinettzeichner des Münz- und Antikenkabinetts. Mit dessen Direktor Anton von Steinbüchel unternahm er 1821 eine Studienreise nach Salzburg und Venedig. Nachdem er mehr als 2.000 Bilder von antiken Exponaten aus staatlichen und privaten Sammlungen kopiert hatte, wandte er sich schließlich der Portrait- und Genremalerei zu und entwickelte sich neben Ferdinand Georg Waldmüller, Josef Danhauser und Johann Matthias Ranft zu einem Hauptrepräsentanten der Biedermeiermalerei.

Ende der 1830er Jahre war Fendi der bevorzugte Kinderportraitist der aristokratischen Familien und ihr gesuchter Zeichenlehrer.

__________________________________________________________

Eine Reihe sehr freizügiger erotischer Aquarelle, die ihm lange zugeschrieben wurde, stammen nach heutiger Ansicht nicht von ihm.

Die Lauscherin (1833)

Zurück zur Personenliste                             

Josef Franz Danhauser

pinxit Friedrich von Amerling

 

Österreichischer Maler und Graphiker; Sohn eines Möbelfabrikanten und Bildhauers, der ihm  den ersten Zeichenunterricht erteilte, bevor er ab 1820 die Akademie der bildenden Künste Wien bei St. Anna besuchte und dort im Fach Historienmalerei Schüler Johann Peter Kraffts war. Auf Einladung des Patriarchen von Venedig, Johann Ladislaus Pyrker, war es ihm vergönnt, dort die italienischen Meister zu studieren konnte, kehrtejedoch noch i,m selben Jahr mit seinem Gönner über Triest nach Wien zurück. 1827 hielt sich Danhauser mit seinem Vater kurze Zeit in Prag auf. In diesem Jahr nahm er dem verstorbenen Ludwig van Beethoven die Totenmaske ab. Pyrker, nunmehr Erzbischof von Erlau berief Danhauser 1828 zu sich, wo er vor allem im Auftrag der Kirche Arbeiten ausführte. Aber schon im Folgejahr mußte er die Möbelfabrik seines verstorbenen Vaters übernehmen, so daß er die Kunst vernachlässigen mußte, sich dafür aber in den nächsten Jahren mit dem Entwurf von Möbel so ausgiebig betätigte, daß diese in Wien stilbildend wurden. Erst 1832 kehrte er nach Elau zurück und nahm dort die Malerei wieder auf. 1836 erhielt er den Akademiepreis für das Gemälde Die Verstoßung der Hagar. Er wandte sich nunmehr der Genremalerei zu, wobei seine bedeutendsten Werke entstanden. 1838 wurde er Korrektor für Historienmalerei an der Akademie. 1841 wurde Danhauser Professor für Historienmalerei an der Akademie. legte jedoch 1842 sein Amt wieder nieder, um eine lange geplante Reise mit dem Wiener Fabrikanten und Kunstmäzen Rudolf von Arthaber zu unternehmen. Über Gastein reiste er nach Deutschland und Holland.

Zurück zur Personenliste                 btn_up                                             

Bilder:Parsifal von Pallandt (07/2018)

Wien, Zentralfriedhof

Bidl; (04/2006)

Wien, Zentralfriedhof

Hinweis: Josef Danhauser wurde zunächst auf dem Hundsturmer Friedhof beigesetzt; jedoch nach dessen Auflassung auf dem Wiener Zentralfriedhof überführt.

Bildende Künste XXXII

Omnibus salutem!