Französischer Schriftsteller, Filmregisseur, Dramaturg, Grafiker und Maler; Sohn eines Anwalts, der sich., depressiv, als Cocteau 10 Jahre alt war, das Leben nahm; bereits im Alter von 17 Jahren veröffentlichte Cocteau erste Gedichte, und bereits zwei Jahre später publizierte er seinen ersten Gedichtband Lampe d'Aladin (1909). 1930 drehte er seinen ersten Film Le Sang d'un poète. Seine Filme, für die er die Vorlagen überwiegend selbst verfaßte und bei denen er auch Regie führte, beeinflußten den französischen Film der “Nouvelle Vague”. Seine Werke sind einerseits angeregt u.a. durch den Surrealismus, Futurismus, Dadaismus, andererseits inspirierte er diese Kunstrichtungen seinerseits. Seine Vielseitigkeit kommt auch zum Ausdruck durch Verbindung zu zeitgenössischen Künstlern, u.a. arbeitete er mit Pablo Picasso, Igor Strawinsky und dem Choreografen Sergeij Djagilew zusammen. Cocteau, der aus seiner Bisexualität keine Hehl machte und drogenabhängig war, erlag, kurz nachdem er die Nachricht vom Tode seiner Freundin Édith Piaf erhalten hatte, einer Herzattacke.
Mit Jean Marais, den er 1938 kennengelernt hatte, als er auf der suche nach einem geeigneten Räumlichkeiten für ein Theater und nach Schauspielern für sein Stück Orphée (1926) war, den er förderte und der seine Muse war, verband ihn bis zu seinem Tode eine enge homosexuelle Beziehung.
Werke u.a.: Antigone (1922), Roméo et Juliette (1924), La Voix humaine (1930), Œdipe-roi. Les Chevaliers de la Table ronde (1937), Les Parents terribles (1938), Les Monstres sacrés (1940), L'Aigle à deux têtes (1946).
Filme u.a.: La Belle et la Bête (1946), L'Aigle à deux têtes (1948), Le Testament d'Orphée (1960).
Milly-la-Forêt, Chapelle Saint- Blaise-des-Simples
Deutscher Zeichner, Schriftsteller und Musiker; der Sohn eines italienischen Offiziers und einer Dresdner Baronin studierte Rechtswissenschaft und war später Zeremonienmeister König Ludwigs I. von Bayern sowie ab 1847 dessen Hofmusikintendant. 1864 erfolgte die Ernennung zum königlich-bayerischen Oberstkämmerer. Pocci schrieb Singspiele zu denen er auch die Musik komponierte, Bühnenstücke, Lieder, Puppenspiele und Kindergeschichten; berühmt geworden ist er jedoch vor allen Dingen durch seine selbstillustrierten Kinderbücher und die Puppenkomödien für das Kasperltheater.
Münsing (Starnberger See)
Deutscher Baumeister; besuchte bis 1821 die Bauschule zu Breslau, anschließend bis 1828 die königliche Bauakademie und die Universität zu Berlin. Er war Schüler von Karl Friedrich Schinkel und leitete seit 1833 den Kölner Dombau, der nach seinen Plänen von Karl Eduard Richard Voigtel (*1829, †1902) vollendet wurde; außerdem errichtete er mehrere neugotische Kirchenbauten, u.a. die Wallfahrtskirche Sankt Apollinaris (1839-43) in Remagen. Zwischen 1832 und 1834 entstand in Zusammenarbeit mit Wilhelm Heinrich Matthias das Hauptgebäude der Universität Halle–Wittenberg in Halle.
Köln, Friedhof Melaten
Deutscher Bildhauer; Sohn des Historienmalers Carl Friedrich Lessing und Urgroßneffe des Dichters Gotthold Ephraim Lessing; zunächst in der Malerei von seinem Vater unterrichtet, studierte er von 1863 bis 1865 an der Kunstschule Karlsruhe und anschließend von 1865 bis 1868 in Berlin. Nach einer kurzzeitigen Rückkehr nach Karlsruhe wechselte er 1872 nach Berlin und richtete sich dort ein Atelier ein. Nachdem Lessings Schwiegervater, der Landschaftsmaler Hans Fredrik Gude 1880 ebenfalls in die Hauptstadt gezogen war, richteten sich die beiden gemeinsam ein Atelier in der von jenem erworbenen Villa ein. Nach seiner Aufnahme in den Berliner Architektenverein übertrug man ihm bald schon Arbeiten für die Ausstattung zahlreicher privater und öffentlicher Gebäude mit Skulpturen und Reliefs, u.a. des Reichstagsgebäude, des Berliner Stadtschlosses und des Berliner Dom, sowie von Denkmälern. Bald schon prägten seine im Stil des Historismus geschaffenen Plastiken das Erscheinungsbild der neuen Reichshauptstadt Berlin. 1911 wurde ihm, inzwischen Senator der Akademie der Künste, der Orden Pour le mérite der Friedensklasse verliehen.
Berlin, Halensee-Grunewald
Hinweis: Seine Grabstätte hat Lessing noch zu Lebzeiten selbst geschaffen.
Österreichischer Maler und Graphiker; der Sohn eines kaufmännischen Angestellten studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. 1937 wurde Rudolf Hausner zum österreichischen Bundesheer einberufen. Nach dem “Anschluß” Österreichs an das Deutsche Reich ordnete die Reichskulturkammer in Berlin Ausstellungsverbot für seine Werke an. 1941 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und an der Ostfront eingesetzt, wo er traumatische Erlebnis hatte, die er später in seinen Arbeiten verarbeitete. 1943 als kriegsuntauglich aus der Wehrmacht entlassen, wurde er in der Rüstungsindustrie als technischer Zeichner eingesetzt und am Kriegsende zur Flak abkommandiert. Er war ein bedeutender Vertreter der Wiener Schule des Phantastischen Realismus, die er zusammen mit Ernst Fuchs, Wolfgang Hutter und anderen 1959 gegründet hatte. 1957 entstand Hausners erstes Adam-Bild, ein Motiv, das er immer wieder variierte. Seine in einer altmeisterlichen Technik gemalten Bilder waren auf zahlreichen internationale Ausstellungen zu sehen. Er war Gastdozent in Hamburg und Tokio und ab 1966 Professor in Hamburg und ab 1968 Professor an der Akademie der Bildenden Künste in Wien.
Wien, Zentralfriedhof
Deutscher Bühnenbildner und Buchillustrator; studierte Rechtswissenschaften mit Promotion und Kunstgeschichte. 1909 gründete er gemeinsam mit Paul Renner die Schule für Illustration und Buchgewerbe in München. Ab 1923 war er für die Münchner Kammerspiele tätig, ab 1928 wirkte er als Professor an der Hochschule für Bildende Künste in München. 1932 wurde er szenischer Leiter der Bayreuther Festspiele, wo seine Bühnenbilder insbesondere der Walküren-Felsen im Ring des Nibelungen zu den prägenden Darstellungen der Werke Richard Wagners in den 1930er Jahren zählen. Von 1953 bis 1968 amtierte er als Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München. Seine Buchillustrationen (u.a. zu Tartarin von Alphonse Daudet), Buchschmuckgrafiken und Plakate entstanden unter dem Einfluß der japanischen Holzschnittskunst.
München, Bogenhausener Friedhof
Deutscher Bildhauer und Medailleur; Onkel von Ferdinand von Miller, des Schöpfers der Bavaria auf dem Gelände der Theresienwiese. Nach einer Ausbildung zum Goldschmied und Münzgraveur studierte er an der Münchner Akademie und setzte seine Ausbildung im Erzguß im Rahmen eines Stipendiums in Rom von 1819 bis 1822 fort. Ab 1824 war er der erste Inspektor der Königlichen Erzgießerei in München.
München, Neuhausener Friedhof
Milly-la-Forêt, Saint-Blaise-hors-les-Murs
Hinweis: Cocteau wurde am 16.10.1963 zunächst auf dem Friedhof von Saint-Blaise-hors-les-Murs in Milly-la-Forêt beigesetzt. Am 24.4.1964 wurden seine sterblichen Überreste in die von ihm ausgemalte Kapelle Saint- Blaise-des-Simples überführt.
Christiane Luise Duttenhofer née Hummel
Deutsche Scherenschnittkünstlerin; Tochter eines evangelischen Diakons[; nach dem Todes des Vaters nur drei Jahre nach Luises Geburt, zog die Mutter mit ihr unter das Dach ihrer in Stuttgart lebenden Eltern; als 1780 auch ihr Großvater starb, wuchs sie in der Obhut ihrer Mutter und Großmutter auf. Da ihr der Weg zu einer künstlerischen Ausbildung, wie sie es gewünscht hat, seitens ihrer pietistisch orientierten Mutter verweigert wurde, verlegte sie sich auf den Scherenschnitt.
Luise Duttenhofer als Psyche, der die Flügel gestutzt werden
1804 heiratete sie den Kupferstecher Christian Friedrich Traugott Duttenhofer, mit dem sie nach der Hochzeit auf eine Studienreise nach Rom ging, wo sie die Bekanntschaft zahlreicher dort lebenden, aus nördlich der Alpen stammenden Künstlern machten, darunter Gottlieb Schick, Joseph Anton Koch, Johann Christian Reinhart und Angelika Kauffmann. Im September 1805 das Paar Rom wieder und kehrte ins heimische Stuttgart zurück, wo sie bei gesellschaftlichen Zusammenkünften im Haus des mit ihnen befreundeten Hof- und Domänenrats Johann Georg Hartmann und dessen Gemahlin Juliane zahlreiche prominente Schwaben und Nicht-Schwaben kennenlernte und diese auch fast immer in Scherenschnitten verewigte. Sielernte u.a. den Bildhauer Johann Heinrich von Dannecker kennen und verkehrte mit den aus Köln stammenden Brüdern Melchior und Sulpiz Boisserée, die in Stuttgart zwischen 1819 und 1827 ihre altdeutsche und altniederländische Gemäldesammlung ausstellten, außerdem war ihr Mann an dem großen Kupferstichwerk Sulpiz Boisserées über den Kölner Dom beteiligt. Oft im Hause Dutterhofer zu Gast war auch der Dichter Friedrich von Matthisson, den die Hausherrin in ihren Mädchenjahren sehr verehrt und häufig in Scherenschnitten festgehalten hatte; er war auch Pate eines ihrer Kinder. Als sie im November 1828 gemeinsam mit ihrem Mann, einer Tochter und ihrem Sohn Anton, der auch Kupferstecher werden wird, nach München reiste, um dort u.a. die Bibliothek, die Gemäldegalerie und das Kupferstichkabinett zu besuchen, erkrankte sie, so saß die auf mehrere Monate geplante Reise abgebrochen werden mußte; ein halbes Jahr später starb sie im Alter von nur 53 Jahren. Ihr Mann kehrte wenige Jahre später in seine Geburtsstadt Heilbronn zurück, wo er sich im Alter von 68 Jahren - unheilbar erkrankt - das Leben nahm.
Das Werk von Luise Duttenhofer weist biedermeierliche, klassizistische und romantische Züge auf. Ihre teilweise rechtformatigen, aber dennoch sehr feinen und sehr lebendigen Scherenschnitte machten sie weit über die Grenzen Württembergs hinaus bekannt; allerdings fiel sie bereits sehr bald nach ihrem Tode der Vergessenheit anheim; erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden sie und ihre kunstvollen Werke wiederentdeckt.
Scherenschnitt mit der Familie anläßlich des Geburtstags der Mutter (ca. 1830)
Stuttgart, Hoppenlaufriedhof
Selbstbildnis (Ausschnitt)
US-amerikanische Malerin und Graphikerin; Tochter eines wohlhabenden Aktienhändlers und Bodenspekulanten; begann 1861 ihr Studium an der Pennsylvania Academy of the Fine Arts in Philadelphia. Wie seinerzeit in der gehobenen und gebildeten amerikanischen Gesellschaft üblich, bereiste sie schon früh europäische Länder. Sie verbrachte fünf Jahre in Europa und besuchte zahlreiche europäische Hauptstädte, darunter London, Madrid, Paris und Berlin. Während ihres Aufenthaltes in Europa lernte sie Deutsch und Französisch. 1873 ließ sie sich in Paris nieder, wo Edgar Degas, den sie sehr bewunderte und mit dem sie jahrzehntelange Freundschaft verband, sie veranlaßte, mit den Impressionisten auszustellen. Eines der dort von ihr gezeigten Werke war The Cup of Tea (1879), das ihre Schwester Lydia zeigt, die - ebenso wie ihre Eltern - seit 1877 auch in Paris lebte.
The Cup of Tea (1879)
Ab 1888 schuf sie überwiegend Werke, die in häuslicher Umgebung Mütter mit Kindern darstellen. Bei ihren Gemälden bediente sie sich hauptsächlich lichter, weichzeichnender Pastellfarben. Obwohl sie im Stile der Impressionisten malte, stellte sie ihre Objekte in fest umrissenen Formen dar. Mary Cassatt, die als Protagonistin des amerikanischen Impressionismus gilt, schuf neben Ölgemälden und Pastellen auch - angeregt von japanischen Holzschnitten, die sie auf einer Ausstellung in Paris gesehen hatte - Kaltnadelradierungen, wobei sie eine eigene Technik entwickelte. Nach 1914 war sie gezwungen, das Malen aufzugeben, da sie erblindete. Sie starb in ihrem Haus in Le Mesnil, wo ganz in ihrer Nähe auch Berthe Morisot wohnte, mit der sie befreundet war und die der Journalist Gustave Geffroy 1894 ebenso wie Mary Cassatt und Marie Bracquemond (*1840, †1916) zu den ”drei großen Damen des Impressionismus“ zählte.
La Barque (Bootsfahrt, 1893-94)
Le Mesnil-Théribus, Familiengrabstätte
Omnibus salutem!