Claude Monet

 Bild: Félix Nadar (1899)

Französischer Maler; zweiter Sohn von Adolphe Monet, eines Kolonialwarenhändlers, und dessen Frau Louise Justine, née Aubrée; zeichnete bereits während seiner Schulzeit Karikaturen seiner Lehrer, arbeitete auch zunächst als Karikaturist. Erst eine Begegnung im Jahre 1856 mit dem Maler Eugène Boudin (*1824, †1898) regte ihn an, mit der Freilichtmalerei zu beginnen. Der Aufenthalt von 1861 bis 1862 als Soldat in Algerien weckten sein Interesse an den Farben und dem Licht des Südens. Nach seiner Rückkehr in die Heimat besuchte er zunächst das Atelier des Malers Charles Gleyre (*1806, †1874), in dem auch Pierre-Auguste Renoir, Alfred Sisley und Frédéric Bazille, der später als Freiwilliger im Deutsch-Französischen Krieg, vor dem Monet sich nach London geflüchtet hatte und dort von den den Bildern John Constables und William Turners beeindruckt war, fiel, ihre Studien betrieben; parallel zu seiner Arbeit in demZug im Schnee (1875) Studio betrieb er im Wald von Fontainebleau zusammen mit Renoir, Sisley und anderen Landschaftsstudien. 1859 ging er nach Paris, wo er 1860 an der Académie Suisse u.a. Camille Pissarro und Édouard Manet kennenlernte. Mit Pissarro und Renoir stellte er auf der ersten Impressionistenausstellung in den Räumen des Fotografen und Schriftstellers Felix Nadar seine Bilder aus. Um das Jahr 1865 herum lernte er Camille Doncieux kennen und zog mit ihr zusammen, obwohl Monets Vater die Verbindung mißbilligte, weil Camille aus einfachen Verhältnissen stammte. Sie lebten in bedrückender Armut zusammen. Um seinen Freund zu unterstützen, kaufte Frédéric Bazille sein Bild Frauen im Garten auf Raten und nahm ihn in seinem Atelier auf. Dennoch mußte Monet Ende des Jahres 1868 vor seinen Gläubigern nach Paris fliehen. Am 26.6.1870 heiratete Monet Camille. 1867 wurde ihr erstes Kind, Jean, geboren. Nachdem Monets Vater im Januar 1971 gestorben war, erhielt er eine kleine Erbschaft, und als im Herbst des gleichen Jahres der Krieg beendet war, kehrte er aus London nach Frankreich zurück und mietete in Argenteuil einMonet in seinem Garten Haus mit Garten. In dem Jahr, in dem der zweite Sohn, Michel, geboren wurde (1878) zog die Familie nach Vétheuil. Im September 1879 starb die bereits durch ein Krebsleiden geschwächte Camille an den Folgen der Geburt. Im Dezember 1881 zogen er und Alice Hoschedé (†1911), die schon während seiner Ehe mit Camille seine Geliebte war, mit ihren und seine Kindern zusammen nach Poissy, 1892 heirateten sie und 1883 bezog er dann ein Haus in Giverny, das er 1890 kaufte und in dessen Garten er einen Seerosenteich anlegte, der ab 1899 immer wieder Motiv seiner Bilder war. Namengebend für die Stilrichtung des “Impressionismus” war sein 1872 in Argenteuil entstandenes Bild Impression, soleil levant [Bild links]. Im Jahre 1908 machten sich bei Monet erste Anzeichen eines beginnenden Grauen Stars bemerkbar. Er erlangte zwar nach zwei Operationen 1923 sein Augenlicht wieder, begann auch wieder zu machen, litt aber fortan an Depressionen.

      

Monets Haus mit Garten in Giverny

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Giverny, Dép.Eure

Bilder: Hanns-Eckard Sternberg (10/2006)

Gabriele Münter

Deutsche Malerin; die Tochter eines Zahnarztes erhielt ersten privaten Zeichenunterricht und besuchte 1887 die Damenkunstschule in Düsseldorf 1897. Nach dem Tode ihrer Eltern unternahm sie gemeinsam mit ihrer Schwester von 1898 bis 1900 eine Reise durch die Vereinigten Staaten, um Verwandte zu besuchen. 1901 zog sie nach München, um an der dortigen Kunstakademie zu studieren, wurde als Frau zum Studium jedoch nicht zugelassen und setzte ihr Studium an der Malschule des Künstlerinnen-Vereins fort. Anläßlich der Teilnahme an Kursen an der Phalanx Schule in München im Jahre 1902 lernte die 25-Jährige den elf Jahre älteren Wassily Kandinsky kennen, der die Schule leitete, und verlobte sich im Sommer des Folgejahres im oberpfälzischen Kallmünz heimlich mit ihm, obwohl er verheiratet war. Beide unternahmen gemeinsam zahlreiche Reisen u.a. an die Riviere, nach Tunesien und Holland. Als sie und Kandinsky sich 1906/07 in Paris aufhielten, entdeckte sie u.a. die Bilder Henri Matisses, die sie sehr beeindruckten und einen großen Einfluß auf sie ausübten. Während dieser Zeit entstand ein großer Teil ihres graphischen Werks, besonders die Farbholz- und Linolschnitte. 1908 kehrten beide zunächst nach München zurück und besuchten in Murnau am Staffelsee ihre Freunde Alexej von Jawlensky und dessen Lebensgefährtin, die Malerin Marianne von Werefkin. Sie war von dem Ort begeistert und notierte in ihrem Tagebuch: “Der Himmel so blau und weiße dünne Windwolken. Die Berge im Schatten so dunkelblau, und in der Sonne alles deutlicht”. zogen jedoch 1909 nach Murnau, 1909 mieteten sie in Murnau ein gerade neugebautes Haus in der Kottmüllerallee. Noch im selben Jahr erwarb Gabriele Münter das Haus mit dem Geld aus ihrer Erbschaft (die sogenannte Russen-Villa, ihr Haus in Murnau, ist heute eine Gedenkstätte). Dort besuchten sie bald u.a. Paul Klee, August Macke und auch Franz Marc. 1911 traten Marc, Kandinsky, und Alfred Kubin aus der "Neuen Künstlervereinigung München" (NKVM), die sie 1909 gegründet hatten, aus; Münter schloß sich ihnen an, und sie bildeten die Künstlervereinigung Blauer Reiter. Münter beteiligte sich mit großem Erfolg an Ausstellungen des Blauen Reiters mit eigenen Werken, aber sie fühlte sich in dem Freundeskreis zunehmend ins Abseits gedrängt, war enttäuscht, daß Kandinsky, obwohl jetzt geschieden, sie nicht heiraten wollte. Als der Erste Weltkrieg 1914 ausbrach, mußte Kandinsky als “staatsfeindliches Element” das Land verlassen. Sie folgte ihm in die Schweiz nach Zürich, wo sie sich trennten, als er nach Rußland zurückkehrte, wo er 1917 die 24-jährige Nina Nikolajewna née Andrejewskaja (*1893, †1983). heiratete. Sie reiste über München, Berlin und Kopenhagen nach Stockholm, wo sie sich 1915 ein letztes Mal trafen. 1917 zog sie nach Kopenhagen.

von Werefkin und Kandinsky, pinxit Münter (Deutsche Bundespost, 1994).

Nach dem Ende des Krieges hielt sie sich, bevor sie 1925 nach München zog, abwechselnd in Köln, München und Murnau auf. Ihre seit 1920 anhaltenden Depressionen, die sie am Malen hinderten, überwand sie erst während eines neuerlichen Aufenthaltes in Paris 1929/30. Nach ihrer Rückkehr ließ sie sich 1931 mit ihrem neuen Lebensgefährten, dem Kunsthistoriker Johannes Eichner, dauerhaft in Murnau nieder. Hier entstanden zahlreiche Blumenstilleben und abstrakte Studien in Öl. 1937 ereilte auch sie Ausstellungsverbot durch die Nationalsozialisten; sie sah sich sogar gezwungen, Kandinskys Bilder vor dem Zugriff der Nazi zu verstecken. Nach dem Krieg beteiligte sie sich mit einigen ihrer Arbeiten an der ersten Nachkriegsausstellung des Blauen Reiter im Münchner Haus der Kunst, und 1955 war sie Teilnehmerin an der documenta 1 in Kassel. 1957 übergab sie anläßlich ihres 80. Geburtstags die noch in ihrem Besitz befindlichen Werke Kandinskys und anderer Mitglieder des "Blauen Reitesr" sowie eigene Bilder der Städtischen Galerie im Lenbachhaus in München. Die sogenannte Russen-Villa, ihr Haus in Murnau, ist heute eine Gedenkstätte.

Kandinskys und Münters Haus in Murnau

 

 

Von Gabriele Münter mit blauen Reitern bemaltes Schränkchen (in Murnau)

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Murnau am Staffelsee, Friedhof a.d. Pfarrkirche

Bilder: Hanns-Eckard Sternberg (10/2006)

Dießen, St. Georgenfriedhof

Fritz Winter

 

Deutscher Maler; der aus einfachen Verhälnissen stammende Sohn eines Bergmanns zählt zu den wichtigsten Künstlern abstrakter Kunst der Nachkriegszeit, der neben seiner Elektrikerlehre auf der Zeche Westfalen in Ahlen das Realgymnasium besuchte. 1927/28 wurde er im Staatlichen Bauhaus in Dessau aufgenommen, wo u.a. Wassily Kandinsky und Paul Klee seine Lehrer waren und wo er sich zunächst selbst finanzieren mußte, bis er aufgrund guter Leistungen von der Stadt ein Stipendium erhielt. Im Folgejahr nahm er mit 12 seiner Bilder an der Ausstellung "Junge Bauhausmaler" teil, die als Wanderausstellung in mehreren Regionen Deutschlands gezeigt wurde. Bald schon erwarben zahlreiche Museen seine Werke. Anfang der 1930er Jahre unternahm er Reisen durch Südeuropa und besuchte Ernst Ludwig Kirchner, mit dem er befreundet war, in der Schweiz. 1933 übersiedelte er nach München, zwei Jahre später nach Dießen am Ammersee. An Ausstellungen konnte er sich ab 1937 nicht mehr beteiligen, da die Nationalsozialisten ihn mit Ausstellungsverbot belegten; seine in Museen gezeigten Werke wurden als “Entartete Kunst” daraus entfernt. Nach Einsatz an der Front im Zweiten Weltkrieg und russischer Kriegsgefangenschaft (1949) kehrte er nach Dießen zurück, wurde Gründungsmitglied der Künstlergruppe "ZEN" in München, erhielt 1953 in Hamburg eine Gastdozentur an der Landeskunstschule und 1955 eine Professur an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Kassel, wo er 1970 emeritierte. In den folgenden Jahren wurde ihm eine Reihe von auch internationalen Ehrungen und Auszeichnungen zuteil.

Auszeichnungen u.a.: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland (1969), Orden "Pour le Mérite" (1971), .

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Bild: Hanns-Eckard Sternberg (10/2006)

Fritz Erler

 

Deutscher Maler, Graphiker und Bühnenbildner; studierte seit 1886 an der Kunstschule in Breslau und anschließend von 1892 bis 1894 an der Académie Julian in Paris. 1895 zog er nach München, 1918 nach Holzhausen am Ammersee. 1896 war er einer der Gründungsmitglieder der Zeitschrift Die Jugend und 1899 der Künstlervereinigung Die Scholle. Der vielseitig arbeitende Künstler schuf zunächst u.a. kunstgewerbliche Gegenstände und Fresken (u.a. 1907 die Fresken im Wiesbadener Kurhaus), seit der Jahrhundertwende auch immer wieder Portraits u.a. von Richard Strauss und Gerhart Hauptmann. Vor allen Dingen aber war er während des Ersten Weltkrieges einer der offiziellen Auftragsmaler der Obersten Heeresleitung. So schuf er u.a. propaganistische Werke. Im Dritten Reich schuft er auch Portraits Adolf Hitlers. Erler war u.a. Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste München und Mailand, korrespondierendes Mitglied der Wiener Sezession, des Salon d'Automne in Paris, Mitglied des Deutschen Werkbundes und der Münchner Sezession. Heute ist er, da er keine ingeniöse, originäre Kunstwerke schuf, weitgehend vergessen.

 

Inschrift: Es kehrt nicht um, wer einem Stern verbunden.

Das erste Veilchen (1901)

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Utting OT Holzhausen am Ammersee, Friedhof

Bilder: Hanns-Eckard Sternberg (10/2006)

Mathias Gasteiger

 

Deutscher Bildhauer; gehörte zu den namhaften Künstlerpersönlichkeiten um die Wende zum 20. Jahrhundert in München. Heute in Deutschland weitgehend unbekannt, ist er den Münchnern und manchem Besucher der Stadt noch gegenwärtig durch seinen sog. Buberlbrunnen. Er war mit Anna Sophie Gasteiger (*1877, †1954) verheiratet, die sich vor allem als Blumenmalerin einen Namen machte.

Der zwischen 1902 bis 1913 am Ammersee entstandene Wohnsitz des Künstlerehepaars mit Landschaftspark, einem Bauerngarten sowie Wirtschaftsgebäuden ist ein einzigartiges Ensemble des Münchner Jugendstils, wird heute von der Bayerischen Schlösserverwaltung als Museum betreut.

 

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Courtesy: Cinzia (05/2004)

Salvador Dalí eigentl. Salvador Felipe Jacinto Dalí i Doménech, Marqués de Dalí de Púbol (seit 1982)

 1965

 

Spanischer Maler und Grafiker; der Sohn eines Notars wurde von 1914 bis 1918 an der Akademie der Brüder vom Maristenorden in Figueras unterrichtet. Wegen angeblicher Beteiligung an Unruhen in Katalonien als Rädelsführer wurde er 1926 von der Madrider Schulakademie, an die sein Vater ihn 1921 geschickt hatte, verwiesen. 1929 reiste er ein zweites Mal nach Paris und schloß sich dort der Surrealistengruppe an, deren Mitglied er bis 1934 blieb. Von 1940 bis 1948 weilte er in den USA - eine erste Reise dorthin hatte er 1934 mit finanzieller Unterstützung Pablo Picassos unternommen. Im Jahr 1964 wurde ihm für seine Verdienste in der Kunst einer der höchsten Orden Spaniens, das Großkreuz der Königin Isabella von Spanien, verliehen. 1974 wurde das Dalí-Museum in seiner Geburtsstadt Figueras eröffnet. Ab 1981 litt er zunehmend an der Parkinson’schen Krankheit. Verheiratet war Dalí mit Helène Eluard, gen. Gala, die er 1930 kennengelernt, nach ihrer Scheidung von Paul Éluard seit 1932 zusammenlebte, aber erst 1958 geheiratet hatte. Sie ist das Motiv vielen seiner Gemälde. Das Paar lebte in dem Fischerdorf Port-Lligat, einem Ortsteil der Gemeinde Cadaqués an der Costa Brava. Dalís Motive sind Ausdruck surrealistischer Irrationalität und bewegen sich in einer Traum- und Assoziationswelt. Er bevorzugte religiöse und sexuelle Themen. Er entwarf aber auch Schmuck und andere Gebrauchsgegenstände und wirkte in Filmen mit: in Buñuels Der andalusische Hund (1928) und L'âge d'or (1930).

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Figueras (Katalonien), Dalí-Museum

Bild: Adam Jenkins (06/2005)
Bild: Hanns-Eckard Sternberg (11/2006)

Julius Exter

 Selbstbildnis

Deutscher Maler; studierte nach dem Abitur am Großherzoglichen Gymnasiums in Mannheim an der Königliche Akademie der Bildenden Künste in München. Zu Beginn schuf er Szenen der Münchner Genremalerei und malte Bilder in der Natur. Exner, der heute weitgehend vergessen ist, entwickelte er sich rasch zu einem der führenden Maler im München der Prinzregentenzeit, gehörte zu den Mitbegründern der Münchner Secession im Jahr 1892 und schloß sich zwei Jahre später der sehr progressiven Freien Vereinigung Münchner Künstler an.

Seine glänzende Karriere wurde jäh durch den Ersten Weltkrieg beendet: Exters florierende Malschule in Feldwies am Chiemsee geriet in eine schwere Krise und mußte 1916 geschlossen werden. Doch gerade in dieser schwierigen Lebensphase entstanden Bilder, die zu den Höhepunkten der süddeutschen Malerei am Beginn der Moderne gehören.

Frühling

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Übersee-Feldwies am Chiemsee, Friedhof an der Pfarrkirche

Bild: Adrian Clark (05/2006)
Bild: Losmininos (08/2005) flickr.com

Alma” Aline Henriette del Banco

 

 

Deutsche Malerin; einer wohlhabenden assimilierten jüdischen Familie entstammend; die ihre Wurzeln in Italien hatte; der Vater betrieb in Hamburg einen Handel mit Rauchwaren, Borsten und Daunen; verlor im Alter von Anfang 20 innerhalb von drei Jahren beide Elternteile, wonach ihr älterer Halbbruder Sigmund das Geschäft des Vaters weiterbetrieb und die Fürsorge für sie und ihre beiden Schwestern übernahm. Als Alma sich ernsthaft der Kunst zuwandte, sie hatte sich zuvor mit der Holzschnitzerei nur als Freizeitbeschäftigung beschäftigt, wandte sie sich, bereits über 30 Jahre alt, der Malerei zu und studierte diese in der renommierten, von Valeska Röve betriebenen "Privaten Kunstschule für Damen". Dort besuchte sie die Klasse von Ernst Eitner, einem bekannten Vertreter der Freilichtmalerei, der ihr Frühwerk stark beeinflußte. Angeregt von durch einen Studienaufenthalt in Paris, das sie 1913 besucht hatte, begann sie sich nach ihrer Rückkehr nach Hamburg unmittelbar vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges intensiv mit der Kunst der Moderne, wie vor allem von französischen Künstlern wie Paul Cézanne, Fernand Léger, Henri Matisse eingeleitet worden war, auseinanderzusetzen - mit dem Expressionismus und dem Kubismus. Allmählich fand sie zu dem Malstil, für den sie bekannt wurde. 1919 gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern der Hamburgischen Sezession, und 1920 trat sie in die Hamburgische Künstlerschaft ein und im Folgejahr wurde sie Mitglied des Deutschen Künstlerbunds. In der Zwischenzeit unternahm sie Reisen, die sie nach Italien, nach Frankreich und auf den Balkan führten In ihrer Heimatstadt entwickelte sie ihr Atelier allmählich zu einem Künstlertreffpunkt, und sie war in ihrer Geburtsstadt eine gefragte Portraitistin - sie malte zahlreiche Persönlichkeiten der Hamburger Gesellschaft. 1931 gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern des ersten deutschen, in Hamburg etablierten Zonta-Clubs, einer Verbindung von selbstständigen oder in verantwortlicher Position stehenden Frauen, deren vorrangiges Ziel der Dienst am Nächsten ist. Nach der “Machtübernahme” durch die Nationalsozialisten in Jahre 1933 schloß die Hamburgische Künstlerschaft del Banco wegen ihrer jüdischen Herkunft aus; die Hamburgische Sezession löste sich dagegen selber auf, auch weil sie den Kollegen jüdischer Herkunft die Erniedrigung des Ausschlusses seitens der Behörden ersparen wollte. 1937 wurden dann auch Bilder der Künstlerin als “Entartete Kunst” deklariert und aus der Hamburger Kunsthalle entfernt; 1938 wurde Alma del Banco schließlich aus der Reichskulturkammer ausgeschlossen und auch noch unter Hausarrest gesetzt. Sie wählte, fast 80-jährig, den Freitod, um der Deportation in ein Vernichtungslager zu entgehen.

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Utting OT Holzhausen am Ammersee, Friedhof

Bild: Heiko bckstiegel (11/2017)

Hamburg, Friedhof Ohlsdorf

Andreas André Osterritter

 

 

Deutscher Maler, Graphiker und Karikaturist; erkannte froh sein zeichnerisches Talent und begann eine Ausbildung zum Graphiker in Köln, Düsseldorf und München. In Düsseldorf machte er sein Examen zum Kunstmaler und nahm außerdem Privatunterricht im Zeichnen und Malen in München, Saarbrücken und Berlin an der Sperling-Schule. Im Mai 1933 nahm er erstmalig an der Ausstellung Kunst und Wissen im damaligen Bonner Stadtmuseum in der Villa Obernier teil, die unter Beteiligung der lokalen Künstlerschaft stattfand. Von 1934 bis 1937 war er freiberuflich für die Universität Bonn und die Bonner Landwirtschaftskammer tätig. Zwischen 1938 und 1940 war er als Graphiker an den Westwall verpflichtet. In diese Zeit schuf er seine ersten Pressekarikaturen, für die er in den Folgejahren über die Grenzen Bonns hinaus bekannt werden sollte. Während des Zweiten Weltkrieges wurde er zweimal zur Luftwaffe nach Blankenese bei Hamburg einberufen, wurde aber bereits nach wenigen Wochen wegen eines Ohrenleidens wieder entlassen. In den ersten drei Nachkriegsjahren war Osterritter wieder freiberuflich tätig, Ab 1948 arbeitete er dann hauptberuflich als Graphiker im Planungsamt der Stadt Bonn und wa rals solcher maßgeblich am graphischen Erscheinungsbild der neu entstehenden Bundeshauptstadt beteiligt. Osterritter illustrierte eine Vielzahl von Publikationen wie zum Beispiel das Buch Die Bonner Rheinbrücke, steuerte Wagen-, Ordens- und Plakatentwürfe für den Karneval bei und schuf großformatige Wandmalereien.

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Bild: Gerd J. Pohl (11/2017)

Bonn-Bad Godesberg, Friedhof Mehlem

Heino Erik Jaeger

 

 

Deutscher Maler, Graphiker und Satiriker; Sohn eines Photographen und einer Schneiderin; mußte als 6-Jähriger die katastrophale Bombardierung Dresdens, wo er die Volksschule besuchte, durch die Royal Air Force miterleben. Nach der Volksschule begann er 1953 eine Berufsausbildung zum Textilmusterzeichner an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Anschließend studierte er von 1956 bis 1961 an der Hochschule für bildende Künste, wobei er oft Gelegenheitsarbeiten übernahm; so entwarf er etwa Szenarien für das Harburger Helms-Museum, wurde dann aber durch seine Bekanntschaft zu Jürgen von Tomëi an Hanns Dieter Hüsch vermittelt, der ihn entdeckte. Bekannt wurde Jaeger aufgrund seiner Rezitationen in Rollenprosa, die er im Rundfunk vortrug, vor allem aber .Ende der 1960er/Anfang der 1970er Jahre mit seinen vom Saarländischen Rundfunk produzierten Serien Fragen Sie Dr. Jaeger und Das aktuelle Jaegermagazin, in denen er die NDR-Sendung Was wollen Sie wissen? mit den bekannten Hörfunkratgebern Walther von Hollander und Erwin Marcus nachahmte.

1983 legte er aus Protest gegen den Fernsehlärm einer Nachbarin in seiner Wohnung Feuer und vernichtete dabei sein Atelier In der Folge war Jaeger kaum noch künstlerisch aktiv. Nach mehreren weiteren von ihm selbst verursachten Bränden und nach Feststellung einer ”fortschreitende[n] Verwahrlosung und Alkoholsucht“ wies ihn die Hamburger Gesundheitsbehörde Mitte der 1980er in die geschlossen Psychiatrie Ochsenzoll ein. Später wurde er ins Sozialpsychiatrische Pflegeheim Haus Ingrid in Bad Oldesloe verlegt, wo er nach einem 10jährigen Aufenthalt an den Folgen eines Schlaganfalls verstarb..

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Bild: Udo Grimberg (03/2017)

Bad Oldesloe, Alter Frtiedhof

Bild:: Manuel Schmidt ( 11/2023)

Die unbeschriftete Grabplatte befindet sich oberhalb der Gruft mit den Gräbern

Portlligat (Prov. Gerona), Castillo de Púbol

Bildende Künste XXXVII

Omnibus salutem!