Martin Kippenberger

 

Deutscher Maler; studierte von 1972 bis 1976 an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg und ging anschließend nach Florenz. Zurück in Deutschland, bot er 1978 in Berlin in dem von ihm gegründeten “Kippenbergers Büro” jungen Künstlern die Möglichkeit zur Ausstellung ihrer Werke, rief 1979 u.a. den Club “SO 36” in Berlin-Kreuzberg ins Leben und im gleichen Jahr in New York die Gruppe “Luxus”. 1980 ließ er sich in Paris nieder, um Schriftsteller zu werden, hielt sich dann u.a. in Köln und in Wien auf. Kippenberger, der zum Kreis der “Neuen Wilden” gezählt wird, nahm mit seinen Werken u.a. 1988 an der Biennale in Venedig und 1997 an der Kasseler Documenta X teil. Seit Mitte der 1980er Jahre schuf er auch Bücher mit Zeichnungen. Er starb an den Folgen seines exzessiven Alkoholkonsums.

Auszeichnungen u.a.: Käthe-Kollwitz-Preis (1996).

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Jennersdorf (Burgenland)

Bild: Mutter Erde (09/2006)

Walter Leistikow

 

Deutscher Maler und Grafiker; Initiator und zusammen mit Max Liebermann Begründer der Berliner Sezession sowie Mitbegründer des Deutschen Künstlerbundes: Er schuf v.a. stimmungsvolle Ansichten der märkischen Seen- und Waldlandschaft mit einer Tendenz zum Dekorativen im Sinne des Jugendstils. Er erschoß sich, da er sich mit der damals unheilbaren Syphilis infiziert hatte.

  

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Waldsee im Winter (1892)

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Berlin-Steglitz, Städtischer Friedhof

Bilder: Peter R. Seeber (07/2007)

Helmut Andreas Paul Grieshaber

 

Deutscher Maler und Grafiker; bereits während einer Ausbildung zum Schriftsetzer und Buchdrucker interessierte er sich für die Malerei und studierte an der Staatlichen Buchgewerbeschule in Stuttgart Kalligraphie. Anfang der 1930er Jahre hielt er in London, Paris und Athen auf, arbeitete für Zeitschriften u.a. für “Vogue” und organisierte Ausstellungen eigener Werke. In dieser Zeit fand er zu einem typographischen, stempelhaften Stil, der stark von der mittelalterlichen Holzschnittechnik beeinflußt ist. Als er in Athen die “Deutsche Zeitung, ein Blatt mit kulturpolitischem Inhalt, herausgab, geriet er in den Fokus des dortigen deutschen Botschafters und wurde Anfang 1933 gezwungen, nach Deutschland zurückzukehren. Noch im gleichen Jahr wurde er mit Ausstellungsverbot belegt und mußte sich den Lebensunterhalt durch diverse Aushilfstätigkeiten verdienen. 1940 wurde er eingezogen und kam kurz vor Kriegsende in Gefangenschaft; als er schließlich 1947 nach Deutschland zurückkehren konnte, ließ er sich auf der Achalm in der Nähe von Reutlingen nieder. Im Jahre 1951 erfolgt ein Ruf als Lehrer an die Bernsteinschule bei Sulz am Neckar, gefolgt 1955 von Lehrauftrag an der Akademie in Karlsruhe, wo er Nachfolger Erich Heckels wurde. Dieses Amt stellte er 1960 aus Protest gegen die Prüfungsordnung zur Verfügung. Von 1960 bis 1962 arbeitete u.a. mit Heinrich Böll an der Zeitschrift “Labyrinth”, 1964 gründete er die Zeitschrift “Engel der Geschichte”, in der aktuelle gesellschaftliche Themen aufgegriffen wurden. Grieshaber schuf u.a. Holzreliefs in großflächigen und kräftigen Formen, Mosaiken, Wandmalereien und Glasfenster für den öffentlichen Raum - häufig mythologisch-religiösen Inhalts. Sein Hauptwerk ist der Zyklus Totentanz von Basel (1966), den er in 40 Gouachen vorbereitete. Er illustrierte neben eigenen auch fremde Texte, so u.a. solche von Pablo Neruda. 1959 und 1964 nahm er an der documenta in Kassel teil. 

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Eningen unter Achalm, Friedhof

Bilder: Jamie Barras (12/2003)

London, Saint John's Old Churchyard

John Constable

 Selbstbildnis

Englischer Maler; der Sohn eines wohlhabenden Getreidehändlers, dem die Flatford und später auch die Dedham Mill gehörte, interessierte sich für die Malerei, nachdem ihm der Amateurmaler und Kunstsammler Sir George Beaumont 1795 eine von Claude Lorrain gemalte Landschaft gezeigt hatte. 1799 überredete er seinen Vater schließlich, ihm zu erlauben, in London an der Royal Academy studieren zu dürfen. Dort begann er Landschaften alter Meister zu kopieren und führte dann die Landschaftsmalerei in eigenem Stil fort, indem er mit natürlicheren, helleren Lichteffekte statt der damals dunkleren Farbtöne malte. So schuf er Landschaftbilder, in denen er die verschiedenen Wettereffekte darstellte.Maria Bicknell (1816) In seinen kräftigen, leuchtenden Studien kündigt sich bereits der Impressionismus an. Anerkennung erfuhr er zunächst in Frankreich, wo sein berühmtes, 1821 entstandenes Bild The Hay Wain (1821, Heuwagen, s.u.) 1824 von einem französischen Kunsthändler im Pariser Salon ausgestellt wurde. So wurde er auch erst 1829 Mitglied in die Royal Academy of Arts. Heute zählt Constable neben William Turner zu den bedeutendsten englischen Landschaftsmalern des 19. Jahrhunderts. Nachdem er seinen Vater beerbt hatte, der 1816 starb, war es ihm auch möglich, seine langjährige Verlobte, Maria Bicknell, Nichte eines Anwalts der Admiralität, zu heiraten und nach Hampstead Heath zu ziehen.

The Hay Wain (1821)

Werke u.a.: Flatford Mill (1814-15), Das weiße Pferd (1819), Das Kornfeld (1826)

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Bilder: Thomas Richter & Ilona Creutz (08/2007)

Hermann Heinrich Howaldt

 

Deutscher Bildhauer und Erzgießer; der Sohn des Erzgießers und Kupfertreibers Georg Ferdinand Howaldt erlernte sein Metier zunächst in dessen Werkstatt. Nach dem Tode seines Vater führte er die Firma Georg Howaldt & Sohn weiter und führte Aufträge u.a. für Standbilder und Denkmäler berühmter Personen aus z.B. das Bach-Denkmal in Eisenach oder das Denkmal des Mathematikers Karl Friedrich Gauß in Braunschweig. Er kam auf tragische Weise ums Leben, als er bei der Ausführung der Fama (allegorisch-mythische Figur mit Flügeln und Trompete) für die Glaskuppel des Ausstellungsgebäudes der Dresdner Kunstakademie vom Gerüst stürzte. Sein langjähriger Mitarbeiter und Bildhauer Paul Rinckleben (*1841, †1906), der die Firma zunächst auf Pachtbasis allein weiter betrieb, bis Howaldts Sohn Ferdinand Adolf die Leitung der Bildgießerei übernahm, führte die Arbeiten zu Ende. Das Unternehmen mußte jedoch 1906 Konkurs anmelden.

 

Figur des Atlas - umrahmt von den Skulpturen “Dampf” und “Elektrizität” symbolisierend - auf dem 1888 eingeweihten Hauptbahnhof in Frankfurt am Main.

 

 

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Braunschweig, Magni-Friedhof

Bild: Thomas Richter & Ilona Creutz (08/2007)

Georg Ferdinand Howaldt

 Archiv Fam. Howaldt

 

 

 

 

 

Deutscher Bildhauer, Goldschmied und Erzgießer; der Sohn des aus Breslau stammenden Braunschweiger Goldschmieds David Ferdinand Howaldt (*1772, †1850) erlernte er das Goldschmiedehandwerk bei seinem Vater und bildete sich auf einer sechs Jahre währenden Wanderschaft (u.a. beim Silberschmied Häberlein in Nürnberg) weiter und wandte sich der Bildhauerei und dem Kunstguß zu. 1828 wurde er Lehrer des Modellierens an der hermannsdenkmal_1900Polytechnischen Schule in Nürnberg, 1836 Lehrer des Modellierens und 1863 Professor am Collegium Carolinum zu Braunschweig, der heutigen Technischen Universität. Zu seinen Arbeiten zählen u.a. das Lessing-Denkmal in Braunschweig, das Freiligrath-Denkmal und das dessen Grabes auf dem Uff-Friedhof in Stuttgart-Bad Cannstatt, das Denkmal Alexander von Humboldts im New Yorker Central Park, das Relief für das Hermannsdenkmal, der Heinrichsbrunnen in Braunschweig.

 

 

 

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Bild: Thomas Richter & Ilona Creutz (08/2007)

Peter Joseph Krahe

 

Deutscher Architekt; der Sohn des Historienmalers Lambert Krahe (*1712, †1790) studierte ab 1775 Malerei an Kunstakademie Düsseldorf, die sein Vater 1773 gegründet hatte und an der er 1780 zum Professor ernannt wurde. Nach der Rückkehr von einer Italienreise entschloß er sich jedoch 1783 als Architekt zu arbeiten. Sein erstes Bauprojekt war das 1787 fertiggestellte Theater der Stadt Koblenz, das von Kurfürst Clemens Wenzeslaus von Sachsen in Auftrag gegeben worden war. 1790 wurde er zum Hofkammerrat und kurtrierischen Baudirektor in Koblenz ernannt. Als französische Truppen die Stadt besetzten, wurde die Bauverwaltung 1795 aufgelöst. Krahe versuchte daher, eine Anstellung als Architekt am kurfürstlichen Hof in Hannover zu erhalten, die jedoch nicht zustande kam, weil auch hier die französischen Truppen einrückten. Schließlich konnte er im November 1803 eine Tätigkeit als Kammer- und Klosterrat und Leiter des Bauwesens im Herzogtum Braunschweig aufnehmen.

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Braunschweig, Magni-Friedhof

Braunschweig, Magni-Friedhof

Ernst Eberhard von Ihne    (seit 1906)

 

Deutscher Architekt und Hofbaumeister; Sohn des Altphilologen und Historikers Wilhelm Ihne; studierte u.a. an der Bauschule der Technischen Hochschule Karlsruhe, der Berliner Bauakademie und an der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris. Ihne eröffnte gemeinsam mit seinem Partner Paul Stegmüller 1877 in Berlin ein Büro für Architektur + Kunstgewerbe, das hauptsächlich Landhäuser, aber auch Möbel entwarf. Er war Gründungsmitglied des Verein Berliner Architekten.

Die Hauptwerke Ihnes, der anfänglich die deutsche Renaissance mit französischen Einflüssen bevorzugte, entstanden in Berlin, wo er als Hofbaumeister für Kaiser Friedrich III. und dessen Sohn und Nachfolger Wilhelm II.. Bauten im Stile des Neobarock schuf, während die Werke seiner Spätphase (nach 1910) vom englischen Landhausstil beeinflußt sind.

1888 hatte er nach dem Tode Friedrichs III. von dessen Witwe Victoria, gen. Kaiserin Friedrich, den Auftrag zum Bau des Schlosses Friedrichshof (heute Schloßhotel Kronberg) bei Kronberg im Taunus als Witwensitz erhalten. 1894 wurde er mit der Erweiterung des Palais Schaumburg, des späteren Bundeskanzleramt, in Bonn, beauftragt; und zwischen 1895 und 1897 errichtete er für den Frankfurter Bankier Wilhelm Bonn im Frankfurter Westend dieVilla Bonn (nicht zu verwechseln mit dessen gleichnamiger Villa in Kronberg im Taunus), die heute Sitz der Frankfurter Gesellschaft für Handel, Industrie und Wissenschaft ist. Zwischen 1897 und 1900 entstanden in der Reichshauptstadt der Neue Marstall und zwischen 1898 und 1904 das Kaiser-Friedrich-Museum, das heutige Bode-Museum,

Schloßhotel Kronberg (Juni 2017)

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Berlin, Alter Domfriedhof der St.-Hedwigs-Gemeinde

Hinweis: Die Grabstätte Ernst von Ihnes befindet sich auf dem ehemaligen Todesstreifen der Berliner Mauer, der durch den Alten Domfriedhof der St. Hedwigs-Gemeidne gezogen worden war.

Bilder: Klaus Meinert (05/2017)

Martin Perscheid

 

 

Deutscher Cartoonist;

 

 

 

 

Auszeichnungen u.a.: Max-und-Moritz-Preis

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Bilder: Dirk Budde (05/2022)

Wesseling OT Kelderich (Rhein-Erft-Kreis, NRW)

Eberhard Havekost

 

 

Deutscher Maler; studierte in seiner Geburtsstadt, bevor er nach Berlin zog, dort arbeitete und später als Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie lehrte. 2010, als die Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden ihm erstmals eine Einzelausstellung widmeten, sagte Havekost: Früher habe er in seinen Bildern eine lesbare imaginäre Welt entwickelt, ”heute ist mir Lesbarkeit nicht mehr so wichtig, ich sehe das Bild nicht nur als Fenster zu einer Gedankenwelt.“ Der Betrachter solle interpretieren.

Der Maler zählt - wie der aus Leipzig stammende und als bedeutendster Vertreter der sogenannten Neuen Leipziger Schule zählende Maler und Hochschullehrer Neo Rauch (*1960) - zu den großen Malern Ostdeutschlands, die nach dem Mauerfall schnell international bekannt wurden; auch er war ein Vertreter der figurativen Malerei, dem es gelang, dem Alltäglichen einen düsteren Schein zu verleihen.

Havekost hatte unter anderem in der Kunsthalle Schirn in Frankfurt am Main, dem Städel Museums in Frankfurt am Main, dem Stedelijk Museum in Amsterdam, dem Museum der Moderne Salzburg, den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und dem Kunstmuseum Wolfsburg Einzelausstellungen. Seine Werke befinden sich unter anderem in den Beständen des Museum of Modern Art in New York City und der Tate Modern London.

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Bilder: Parsifal von Pallandt (06/2022)

Berlin, Neuer Dorotheenstädtischer Friedhof (Liesenstr.)

Bildende Künste XLIV

Omnibus salutem!