Maria Anna Angelica Catharina Kauffmann
Schweizer Malerin; der Vater, ein Vorarlbergers Kunstmaler, zog mit ihr nach Süden, ließ sich zunächst in Como nieder, dann 1755 in Mailand, wo 1757 die Mutter starb, woraufhin Vater und Tochter nach Schwarzenberg zurückkehrten. Als ihr Vater den Auftrag erhielt, die dortige Pfarrkirche auszumalen, durfte sie sich an der Arbeit beteiligen: Nur 16jährig, malte sie 13 Apostelfresken und signierte sie mit ihrem Namen. Der Vater förderte das Talent seiner vielseitigen Tochter, die auch gerne Sängerin geworden wäre, reiste mit ihr durch Italien bis hinunter nach Neapel. 1762 machten sie sich dann erneut auf den Weg über Florenz und nach Rom. 1765 wurde sie Mitglied der römischen Accademia di San Lucca. Auf Anregung betuchter Engländer, die sie dort portraitiert hatte, ging sie 1766 nach London, wo sie - gefördert durch Sir Joshua Reynolds - zusammen mit Mary Moser zu den einzigen weiblichen Gründungsmitgliedern der Royal Academy of Arts gehörte und deren Mitglied wurde, als Frau jedoch nicht an den Aktstudien teilnehmen durfte. 1781 zog es sie wieder nach Italien. In Rom mietete sie sich oberhalb der Spanischen Treppe ein Haus und richtete darin einen Salon für kunstbeflissene Besucher ein. Er war bald ein gesellschaftlicher Mittelpunkt für Künstler und Gelehrte, u.a. Johann Joachim Winckelmann und Johann Gottfried von Herder. So erfolgreich sie in ihrem Beruf war - sie konnte sich ihre Auftraggeber aussuchen, vermarktete ihre Kunst auch als Reproduktionen, selbst auf Porzellan -, so unglücklich war sie in der Liebe: sie fiel auf einen Heiratsschwindler herein und die Ehe wurde heimlich annulliert.
Goethe im Jahre 1787 (pinxit Angelica Kauffmann)
Ihr Vater vermittelte ihr wenig später den 15 Jahre älteren aus Venedig stammenden Künstlerkollegen Antonio Zucchi; ihre Hochzeitsreise führte die beiden in “ihr Vaterland” nach Schwarzenberg. 1786 lernte sie den anonym als Philipp Müller nach Rom gereisten Johann Wolfgang Goethe kennen. Sie verliebte sich in den acht Jahre jüngeren Dichter, aber es blieb eine platonische Liebe; Goethe zog vielmehr nachts durch die Tavernen und hatte eine heimliche Affäre mit einer Wirtstochter, die er später in seinen Römischen Elegien verewigen wird. Neben den zahlreichen Porträts, die sie gemalt hatte, schuf sie Historienbilder - bislang eine Domäne der Männer, zu ihrem Lebensende hin wandte sie sich auch theologischen Themen zu.
Szene aus Goethes Iphignie (pinxit Angelica Kauffmann, 1787).
Als Angelica Kauffmann starb, wurde ihre Beerdigung zu einem Massenereignis: Zahlreiche Prominente begleiteten den Sarg der Verstorbenen, die sehr vermögend und zu einer der bedeutendsten Malerinnen ihres Jahrhundert geworden war, zu seiner letzten Ruhestätte (Antonio Canova hielt das bemerkenswerte Ereignis in einem seiner Bilder fest).
Cornelia, Mutter der Gracchen (1785)
Rom, S. Andrea delle Fratte
Oskar eigentl. Hans Bierbrauer
Deutscher Zeichner, Karikaturist und Maler; der einer Arbeiterfamilie entstammende Bierbrauer machte eine Ausbildung zum Lithographen und besuchte parallel dazu ein Abendgymnasium. Ab 1951 arbeitete er als politischer Karikaturist für den Berliner Anzeiger und die Berliner Morgenpost. Sein Spitzname “Oskar” soll ihm durch die “Berliner Schnauze” verliehen worden sein, weil er seine politischen Karikaturen, die er seit der Berlin-Blockade für diverse Zeitungen schuf, sozusagen ”frech wie Oskar“ gestaltete. Einem breiteren Publikum wurde Oskar durch seine Auftritte in verschiedenen Fernsehsendungen, vor allen Dingen als “Schnellzeichner” in der vom ZDF produzierten und von Hans Rosenthal moderierten Quizsendung Dalli Dalli. In der Sendung mußte Oskar innerhab einer knapp bemessenen Zeit die Karikatur eines eingeladenen Prominenten oder einen Preis zeichnen.
Berlin, Waldfriedhof, Potsdamer Chaussee
US-amerikanischer Architekt japanischer Abstammung; studierte von 1930 bis 1934 Universität von Washington, (D.C.) und erwarb 1935 an der New York University den Master’s Degree. 1945 ließ er sich in Detroit nieder, wo er eine Reihe von Gebäuden errichtete. Mit seinem zwischen 1951 bis 1956 errichteten Flughafen in Saint Louis (Missouri) gewann er schließlich internationales Ansehen. Zu seinem berühmtesten und einem breiten Publikum bekannten Arbeiten zählt das 1973 offiziell eingeweihte und aus zwei Doppeltürmen bestehende World Trade Center in New York, das am 11.9.2001 durch einen Terroranschlag, bei dem fast 3.000 Unschuldige in den Tod gerissen wurden, zum Einsturz gebracht wurde.
Werke u.a.: McGregor Memorial Center an der Wayne State University in Detroit (1958), IBM Office Building in Seattle (1964), Rainier Tower in Seattle (1977), Torre Picasso in Madrid (1988), Air Terminal in Dhahran.
Addison (Michigan), Lakeview Cemetery
Deutscher Maler; Sohn Dorothea Schlegels, der Tochter Moses Mendelssohns, Stiefsohn Friedrich von Schlegels; Während der Freiheitskriege war er u.a. mit Joseph von Eichendorff und Friedrich de la Motte Fouqué befreundet. Nach seinem Abschied vom Militär im Jahre 1814 war er u.a. in Wien, ging 1815 nach Rom, wo er Mitglied des sogenannten Lukasbunds wurde. Hier beteiligte er sich mit Peter von Cornelius, Wilhelm von Schadow und Friedrich Overbeck an den Fresken der Casa Bartholdy, von denen er Joseph bei der Frau des Potiphar und die sieben fetten Jahre ausführte. In der Villa Massimo malte er Darstellungen aus Dantes Göttlicher Komödie in Fresko. 1830 wurde er Direktor des Städelschen Kunstmuseums in Frankfurt am Main, Während seiner Frankfurter Zeit schuf er u.a. für den Kaisersaal im Römer die Portraits Karls des Großen, Ottos IV. und Friedrichs II.. Als es anläßlich der Anschaffung eine Bildes, das für zu freizügig erachtet wurde, zu Meinungsverschiedenheiten kam, verließ er jedoch 1853 Frankfurt und wurde Direktor der Gemäldesammlung in Mainz.
Freskenzyklus im Casino Massimo in Rom, Dante-Saal,
Mainz, Hauptfriedhof
Deutscher Maler; verbrachte, nachdem er im Alter von vier Jahren seinen Vater verloren hatte, sein Kindheit bis zum 14. Lebensjahr in einem Waisenhaus. Privat gefördert, studierte er bei Hans Thoma in Karlsruhe Leopold von Kalkreuth in Stuttgart und konnte ab 1903 bis 1908 in Rom leben. Nach seiner Heimkehr schloß er sich 1909 für kurze Zeit der Neuen Künstlervereinigung Wassily Kandinskys an. Bei einem Aufenthaltes in Paris von 1909 bis 1913 lernte er Paul Cézannes Spätwerk kennen, das ihn ebenso beeinflußte wie zuvor die Werke Hans von Marées. Von 1919 bis 1936 war Hofer, der 1923 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste wurde und 1928 den Vorsitz der Berliner Secession übernahm, Professor an der Hochschule für bildende Künste Berlin, deren Direktor er 1945 wurde. In seinen Werke war Hofer, der stark konturierte Figurenbilder, Stilleben und Landschaften vor allem des Tessin schuf, ein Einzelgänger zwischen Expressionismus und einem eigenständigen Klassizismus.
Berlin, Städtischer Waldfriedhof Dahlem
Deutscher Graphiker und Maler; der Sohn eines Eisenbahnassistenten besuchte nach Beendigung der Realschule kurzzeitig die Kunstgewerbeschule in Erfurt. Von 1908 bis 1914 war er Mitglied im Jungwandervogel. Während des Ersten Weltkrieges war er zunächst als Eisenbahnpionier an der Ostfront eingesetzt, bevor er ab 1916 als Zeichner bei der Zeitschrift der 10. Armee arbeitete und anschließend in das belgische Spa versetzt wurde. Nach Ende des Krieges schuf er Buchillustrationen u.a. zu Reineke Fuchs, Till Eulenspiegel, Münchhausen, gab den Kritischen Kalender heraus und arbeitete für die von Ernst Niekisch herausgegebene Zeitschrift Widerstand. Zeitschrift für nationalrevolutionäre Politik. 1937 wurde er wegen seiner Kontakte zum 'Widerstandskreis' verhaftet und ein halbes Jahr in Hamburg-Fuhlsbüttel, in Berlin und Nürnberg inhaftiert. 1944/45 wurde er erneut zum Kriegsdienst herangezogen. Besonders berühmt wurde seine Graphik Das Gerücht, die in beeindruckender und wunderbarer Weise den Weg eines Gerüchts bei seinem Zug von Person zu Person darstellt.
Ratzeburg, Garten des A. Paul Weber-Museums auf der Dominsel
Alexej Kondratjewitsch Sawrassow [russ. Алексей Кондратьевич Саврасов]
Russischer Landschaftsmaler; Sohn eines Kaufmannes; wurde bereits als Jugendlicher im Alter von 14 Jahren Schüler an der Moskauer Hochschule für Malerei, Bildhauerei und Architektur, die er 1850 als Absolvent verließ. Daraufhin begann er, seinem speziellen Interesse, der Landschaftsmalerei, nachzugehen. Nach einer Reise durch die Ukraine im Jahre 1852 besuchte er auf Einladung der Großfürstin Maria Nikolajewna, der Präsidentin der Russischen Kunstakademie, Sankt Petersburg. 1857 wurde er Lehrer an der Moskauer Schule für Malerei, Bildhauerein und Architektur, an der Isaak Lewitan und Konstantin Korowin zu seinen bekanntesten Schüler zählten. Im Herbst 1857 heiratete er Sophia Hertz, Tochter des Archäologen und Kunsthistoriker Konstantin Hertz, die er über seine Schwester kennengelernt hatte, als die beiden gemeinsam bei ihm studierten (1870 ließen sie sich wieder scheiden). In ihrem Heim verkehrten zahlreiche Künstler und Sammler, u.a. Pawel Tretjakow. Eine besonders enge Freundschaft verband ihn in jener Zeit mit Wassilij Perow (*1834, †1882), durch den er mit den der Bewegung der Передвижники (Peredwischniki, dt. Wanderer), die Perow mitgegründet hatte, in Berührung kam und deren Mitglied er 1870 wurde. In den 1860er Jahren hatte er England besucht und war anschließend in die Schweiz gereist. Seine Werke waren auf den Weltausstellungen 1873 in Wien und in 1878 Paris sowie 1882 auf der Allrussischen Ausstellung 1882 in Moskau ausgestellt.
Aufgrund von verschiedenen privaten und beruflichen Rückschlägen zwandte er sich dem Alkohol zu und verbrachte seine letzten Lebensjahre in Armut und als Obdachloser.
Inschrift: Sawrassow schuf die russische Landschaftsmalerei. Es war unzweifelhaft sein Verdienst, daß diese Art der russischen Kunst niemals vergessen werden wird. I. Lewitan
Сельский вид (1867, dt. Ländlicher Blick)
Moskau, Wagankowskoje-Friedhof
Joseph Christian “J. C.“ Leyendecker
US-amerikanischer Zeichner und Illustrator deutscher Herkunft; kam mit seinen Eltern und Geschwistern 1882 in die Vereinigten Staaten und ließ sich in Chicago nieder, wo der Onkel seiner Mutter bereits ansässig und als Bierbrauer tätig war. Leyendeckers erster kommerzieller Auftrag war die Ausstattung einer Bibel mit 60 Zeichnungen. Bekannt aber wurde er durch seine Plakate und seine Buch- und Werbeillustrationen sowie die von ihm geschaffenen unzähligen Titelblätter für die wöchentlich erscheinende Zeitschrift The Saturday Evening Post.- zwischen 1896 und 1950 waren es mehr als 300 Zeitschriftentitel, die er schuf, insgesamt mehr als 400. Hinzu kamen zahllose Illustrationen im Inneren der Zeitschriften. Für das Magazin kreierte er die sogenannten “Saturday Evening Post Babies” und den “Arrow Collar Man” Später arbeitete er u.a. für die Zeitschriften American Weekly, Colliers, das Popular Magazine und Century Illustrated. Es gab keinen anderen Künstler in den Vereinigten Staaten, der zu jener Zeit so sehr mit seinen Illustrationen identifiziert wurde, wie er; . Leyendecker galt als der Erfinder des modernen Zeitschriften- Designs. In seiner besten Zeit verdiente er sehr viel Geld und konnte sich in den Roaring Twenties ein luxoriöses Leben leisten. Als in den 1930er Jahren seine Einnahmen weniger wurden, war er gezwungen, die Ausgaben deutlich zu beschneiden, und schließlich entließ er alle seine Hausangestellten, die er in seinem Haus in New Rochelle beschäftiigte, um sich und seinem Lieblingsmodel und Partner Charles Beach noch einen gewissen Lebensstandard zu erhalten. Nach seinem Tode wurde der Nachlaß zwischen seiner Schwester und Beach zu gleichen Teilen aufgeteilt.
Typische, von Leyendecker geschaffene Werbung, in diesem Falle für Oberhemden.
New York-Bronx, Woodlawn Cemetery
Französischer Historienmaler und Bildhauer; Sohn eines Goldschmieds und der Tochter eines Kaufmanns; studierte am collége de Vesoul, das ab 1907 seinen Namen tragen wird. Zu jener Zeit zeigte sich bereits sein besonderes zeichnerisches Talent; im Alter von 16 Jahren erhielt er den Grad eines baccalauréat. 1841 setzte er in Paris seine Ausbildung fort und wurde dort Schüler von Paul Delaroche, den er von 1844 bis 1845 auf einer Italienreise begleitete. Bereits zwei Jahre nach seiner Rückkehr debütierte Gérôme auf der jährlichen Ausstellung des Pariser Salons mit seiem Gemälde Hahnenkampf, für das er auch ausgezeichnet wurde. Auch in den Folgejahren war er ein regelmäßiger Teilnehmer dieser wichtigsten französischen Kunstausstellung, sein bevorzugtes Sujet waren historische und mythische Themen. Wesentlichen Einfluß auf seine Malerei hatte eine Reise in die Türkei im Jahre 1854 und eine weitere, die ihn 1857 nach Ägypten führte.
Diogenes (1860)
Paris, Cimetière de Montmartre
Französischer Maler; Sohn eines Schusters; erhielt ersten Zeichenunterricht durch einen Lehrer am Lyzeum, bevor er nach Paris ging und dort dank eines kommunalen Stipendiums 1844 in die École des beaux-arts aufgenommen wurde. 1850 erhielt er den Grand Prix de Rome, den er sich mit William Bouguereau teilte. Der Preis ermöglichte ihm eine Studienreise nach Rom, wo er insbesondere die Maler der Renaissance studierte. 1860 wandte sich Baudry mit dem Bild Die Ermordung Marats durch Charlotte Corday der Historienmalerei zu. Da ihm diese Genre jedoch nicht lag, kehrte er bereits nach einiger Zeit zu seinem eigentlichen Stil zurück, welcher stark von der italienischen Renaissancemalerei beeinflußt worden war. Neben großen Wandmalereien schuf er auch zahlreiche Portraits. 1872 vollendete er die Neugestaltung des Grand foyer der Opéra Garnier in Paris, zu der er 1866 von Napoléon III. den Auftrag erhalten hatte. Er schmückte es mit dreißig verschiedenen Motiven aus der Mythenwelt der Antike aus, u.a. mit einer Darstellung der Musen. Die Gemälde schuf er im Stil Michelangelos. Außerdem schuf er Fresken im Pariser Kassationsgericht, im Schloß von Chantilly, und einigen privaten Residenzen. 1870 wurde Paul Baudry in die Akademie der bildenden Künste gewählt.
Werke u.a.: Toilette der Venus (1859), La perle et la vague (1863), Perle und Woge.
Charlotte Corday (1860). Im Gegensatz zu den meisten das Ereignis darstellenden Bildern, stellte Baudry Charlotte Cordey in seinem Bild als Heldin Frankreichs und Marat als Monster dar.
Paris, Cimetière du Père Lachaise
Französischer Maler; Schwiegersohn des Malers Jean-Léon Gérôme; begann bereits im Alter von zwölf Jahren Mal- und Zeichenunterricht an der Ecole Municipal de Dessin et de Peinture in Nancy; später studierte er an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts in Paris. Da er sich mit seinen Lehrern – u.a. Alexandre Cabanel – nicht verstand, verließ er die Schule wieder und bildete sich weitgehende autodidaktisch weiter. Bereits bei der ersten Einreichung eines seiner Werke, La captivité des juifs à Babylone, erhielt er 1873 den Prix de Rome für den Bereich der Malerei. In den ersten Jahren seiner Karriere schuf er Bilder von Tieren, vor allem Löwen, Pferde und Stiere in originalgetreuer Darstellung, später folgten zahlreiche Portraits. Zwischen 1880 und 1912 stellte er seine Werke regelmäßig im Salon des artistes français aus.
Gemeinsam mit seiner Familie unternahm er einige Studienreisen, die ihn nach Nordafrika und in den Nahen Osten führten. Während dieser Reise schuf Morot, der mit dem Maler und Bildhauer Paul Edouard Merit befreundet war, jedoch keine Bilder.
Le bon samaritain (1880)
Paris, Cimetière de Montmartre
Omnibus salutem!