Bilder: Hans-Christian Seidel (04/2008)

Arnold Wilhelm von Bode (seit 1914)

       (r.)pinxit M. Liebermann

Deutscher Kulturhistoriker; studierte von 1863 bis 1867 in Göttingen und Berlin Jura, schloß die juristische Ausbildung jedoch nicht als Assessor ab, sondern begann ein Studium der Kunstgeschichte und Archäologie in Berlin und Wien. 1872 wurde er Assistent in der Skulpturenabteilung der königlichen Museen zu Berlin an, deren Direktor er 1883 wurde. Seit 1890 leitete er auch die Gemäldegalerie. 1904 eröffnete er das Kaiser-Friedrich-Museums, das heutige Bode-Museum. 1905 wurde er Generaldirektor der Berliner Museen. Bode war Mitbegründer des modernen Museumswesens und Autor bedeutender Arbeiten über die Geschichte der europäischen Malerei. Seine kunsthistorische Kompetenz und seine ausgezeichneten Beziehungen zu Künstlern und Sammlern sowie zur Mitgliedern der Kaiserfamilie ermöglichten ihm trotz zunächst beschränkter finanzieller Mittel spektakuläre Ankäufe.

Werke u.a.: Rembrandt (8 Bde., 1897-1905), Forentiner Bildhauer der Renaissance (1902), Die Meister der holländischen und vlämischen Malerschulen (1917).

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Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf, Luisenfriedhof II

Henri Julien Félix Rousseau gen. le Douanier

 Selbstbildnis (1902/03)

Französischer Maler; der Sohn eines Blechschmiedes brach eine höhere Schulausbildung ab, um Soldat zu werden. Beim Militär kam er mit Soldaten in Kontakt, die Kaiser Maximilian I. in Mexiko unterstützt hatten. Ihre Erzählungen haben ihn angeregt, später immer wieder Dschungellandschaften darzustellen. Nach dem Abschied vom Militär nahm er eine Stellung beim Pariser Stadtzoll an. Rousseau, der als Autodidakt in naiv-realistischer Art zu malen begann, widmete sich erst nach seiner Pensionierung im Jahre 1885 ganz der Malerei. In diesem Jahr stellte er auch erstmals im Salon des Indépendants in Paris aus, wo seine Bilder auch die Aufmerksamkeit Paul Gauguins und Georges Seurats erregten. Zunächst hatte Rousseau überwiegend Porträts und Ansichten von Paris gemalt; erst ab 1890 begann er mit der Darstellung von Phantasiebilder mit poetischer Wirkung, in denen er oftmals tropische Landschaften mit ruhenden oder spielenden Menschen oder exotischen Tieren darstellte. Sein surrealer Umgang mit der Wirklichkeit übte einen großen Einfluß auf die moderne Malerei aus.

Werke u.a.: Am Waldrand (1886), Der Krieg (1894), Schlafende Zigeunerin (1897), Der hungrige Löwe wirft sich auf die Antilope (1905), Schlangenbeschwörerin (1907), Brücke in Sèvres (1908), Das Chopin-Denkmal im Jardin du Luxembourg (1909).

Inschrift:

     Nous te saluons,
      Gentil Rousseau, tu nous entends
      Delaunay, sa femme, Monsieur Quéval et moi,
      Laisse passer nos bagages en fraude à la porte du ciel,
      Nous t'apportons des pinceaux, des couleurs et des toiles,
      Afin que tes loisirs sacrés, dans la lumière réelle,
      Tu les consacres à peindre, comme tu tiras mon portrait,
      La face des étoiles.
      Guillaume Apollinaire

[Wir grüßen Dich, sanftmütiger Rousseau. Delauney, seine Frau, Monsieur Queval und ich. Laß` unser Gepäck zollfrei passieren durch die Himmelpforten. Wir werden Dir Pinsel, Farbe und Leinwand bringen, so daß Du Deine heilige Muße im Lichte echter Malerei verbringen magst, wie Du es einst mit meinem Portrait, den Sternen zugewandt, tatest. Guillaume Apollinaire]

  

Le rêve (Der Traum), 1910

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Laval (Dép. Mayenne)

Bilder: Jean-Pierre Dalbéra (04/2008) flickr.com
Bild: Scott Atkins (05/2007)

Franz. Polynesien, Atuona, Insel Hiva Hoa, Marquesas

Eugène Henri Paul Gauguin

    

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Französischer Maler, Grafiker und Bildschnitzer; der Sohn eines französischen Journalisten und einer aus Peru stammenden Schriftstellerin diente von 1865 bis 1871 zunächst bei der Handels- und Kriegsmarine, wurde 1871 Bankangestellter und arbeitete als Börsenmakler. Angeregt durch Besuche im Louvre begann er zu malen: entscheidend für seinen künftigen Lebensweg wurde jedoch 1874 die Begegnung mit Camille Pissarro; er schloß sich den Impressionisten an und beteiligte sich an deren Ausstellungen. 1883 gab er seine bürgerliche Existenz ganz auf, um sich ganz der Kunst zu widmen. Gauguin lebte zeitweilig in großer Armut und begann ein Wanderleben, das ihn zunächst in die Bretagne, dann nach Panama und Martinique führte; 1888 besuchte er Vincent van Gogh in Arles und übersiedelte 1891 nach Tahiti, von wo er 1893 nach Paris zurückkehrte, um 1895 allerdings wieder nach Tahiti zu gehen. Dort schuf er zumeist Motive der polynesischen Mythologie und des dortigen Alltagslebens. Ab 1901 lebte Gauguin in La Dominica. Er übte großen Einfluß auf den Symbolismus und Expressionismus aus.

Werke u.a.: Frauen auf Tahiti (1891), Am Strand (1891), Der Geist der Toten begleitet Dich (1892), Woher kommen wir? Was sind wir? Wo gehen wir hin? (1897).

Autobiographie: Noa Noa (1893, veröffentlicht 1897).

gauguin_maria_bild

Ia Orana Maria (Gegrüßt seist du, Maria, 1891)

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Berthe Marie Pauline Morisot

 pinxit Édouard Manet

Französische Malerin; die Tochter eines vermögenden Regierungsbeamten erhielt schon als Kind u.a. Mal- und Zeichenunterricht. Als sie 20 Jahre alt war, lernte sie den bekannten Landschaftsmaler Camille Corot kennen, der sie und ihre Schwester Edma unterrichtete und sie mit anderen Künstlern bekannt machte. Unter seiner Anleitung arbeitete sie von 1862 bis 1868. Nachdem sie 1864 erstmals im Salon de Paris mit zwei ihrer Landschaftsbilder teilgenommen hatte, stellte sie dort bis 1874, dem Jahr der ersten Ausstellung der Impressionisten, immer wieder aus. 1868 traf sie Édouard Manet, der sich sofort in sie verliebte. Da er jedoch bereits verheiratet war, wurde sie seine Schwägerin, indem sie seinen Bruder Eugène heiratete. Manet nahm regen Anteil an ihrer Malerei und malte sie selbst auch immer wieder. In ihrem Haus, das sie mit ihrem Mann 1883 bezog, gingen zahlreiche Künstler ein und aus, u.a. Edgar Degas, Claude Monet, Camille Pissarro, James McNeill Whistler, Pierre Puvis de Chavannes, Auguste Renoir, Stéphane Mallarmé. Besonders zu Mallarmé, der ihr größter Bewunderer war, entwickelte sich eine enge Freundschaft. Nachdem sie 1892 verwitwet war, kaufte sie großes Haus in Le Mesnil, wo auch Mary Cassatt wohnte, eine weitere der schon zu ihren Lebzeiten als “feminine” Künstlerin bezeichnete Impressionistin.

Le berceau (Die Wiege), 1872.

 

 

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Paris, Cimetière de Passy

Bilder: Kay (05/2008)

Hinweis: Berthe Morisot wurde - ebenso wie ihr Mann Eugène Manet, der 1892 verstarb - im Grab ihres Schwagers Édouard Manets beigesetzt.

Bilder: Martin Günther (05/2008/

Rudolf Heltzel

 

Deutscher Maler und Bildhauer; der Sohn eines k. u. k. Eisenbahnbeamten kam mit seiner Mutter im Alter von vier Jahren nach Berlin begann bereits im Kindesalter zu malen. Als Teilnehmer am Rußlandfeldzug zeichnete im Auftrag der Wehrmacht russischen Landschaften und Städte. Er schuf hauptsächlich Landschaftsaquarelle und als Bildhauer vor allem Kreuzwege, Krippen und Heiligenfiguren.

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Berlin, Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedhof Heerstr.

Bilder: W. Kohler (05/2008)

Josef Thorak

 

Österreichischer Bildhauer; erlernte zunächst wie sein Vater das Töpferhandwerk, wandte sich jedoch bereits früh der Bildhauerei zu, studierte bis 1914 an der Wiener Kunstakademie und beendete sein Studium schließlich in Berlin. Rasch zu Ruhm gekommen, wurde er 1928 mit dem Staatspreis der Preußischen Akademie der Künste ausgezeichnet. Ab der 1930er Jahre gewann er eine Reihe von Staatsaufträgen, vor allem von Seiten der türkischen Regierung; so schuf er 1934 in Eskisehir das nationale türkische Befreiungsdenkmal. Während des Dritten Reichs war er nach dem Bildhauer Arno Breker, der für die künstlerische Neugestaltung Berlins unter Architekt Albert Speer zuständig war, als populärster Bildhauer seiner Zeit, da seine Monumentalplastiken den offiziellen Kunstvorstellungen der Nationalsozialisten entsprachen. 1937 gestaltete er zwei Figurengruppen vor dem Deutschen Pavillon auf der Pariser Weltausstellung, eine Meisterleistung, die Adolf Hitler honorierte, indem er Thorak zum Leiter einer Meisterklasse an der Akademie der Bildenden Künste München ernannte. Nach Ende des Dritten Reichs sprach ihn die Spruchkammer München im Mai 1948 als „nicht betroffen“ frei. Zwei gegen ihn 1949 bzw. 1951 angestrengte Berufungsverfahren, endeten ebenfalls mit dem selben Urteil. Schon im Jahre 1950 konnte er in Salzburg wieder mit einer Einzelausstellung an die Öffentlichkeit treten und erhielt bis zu seinem plötzlichen Tod wieder Aufträge.

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Salzburg, Petersfriedhof

Pablo Ruiz y Picasso

1962 

Spanischer Maler, Graphiker und Bildhauer; der Sohn des Zeichenlehrers José Ruiz Blasco und dessen Frau María Picasso y López, mit deren Mädchennamen er ab 1898 seine Bilder signierte, besuchte die Kunstschule “La Lonja” in Barcelona und 1897 die Academia San Fernando in Madrid. Im selben Jahr entstand sein mit einer Goldmedaille ausgezeichnetes Gemälde Wissenschaft und Nächstenliebe. Erstmals im Jahre 1900 reiste er mit dem Dichter Carles Casagemas (*1880, †1901) in die damalige Kunstmetropole Paris. Nach seiner Rückkehr arbeitete er zunächst in Madrid für die Zeitschrift Arte Joven, und entwickelte in Barcelona ab 1901 die bis 1904 andauernde “blaue Periode”, in der er seinen ersten eigenständigen Stil mit schwermütigen Figurenbildern in verschiedenen Blautönen fand. Nach weiteren Besuchen in Paris ließ er sich dann 1904 dort endgültig nieder. Dort lernte er die Arbeiten der Impressionisten Cézanne, Degas und Toulouse-Lautrec kennen, die ihn sehr beeindruckten und ihn zu Bildern von Außenseitern der Gesellschaft wie Bettlern, Obdachlosen und einsamen Menschen inspirierten. Durch eine Ausstellung von 75 seiner Werke bei dem prominenten Kunsthändler Ambroise Vollard lernte er den Dichter Max Jacob kennen, mit dem er das Bâteau-Lavoir genannte Atelierhaus an der Place Emile Goudeau bezog, das sich zu einem “Tempel des Kubismus” und Zentrum der zeitgenössischen Boheme entwickelte. Angeregt durch den Dichter Apollinaire, schuf er ab 1905 Zirkusmotive, häufig vor einem rosa Hintergrund. Diese “rosa Periode” genannte Schaffensperiode dauerte bis 1906 an (Die Gaukler, 1905). Außerdem entstanden erste Plastiken. Anschließend kam es 1907 zu einer erneuten Stilwende, angeregt von afrikanischen Masken und der Auseinandersetzung mit dem Werk Cezannes. Picasso brach nun mit der bisher gültigen Ästhetik, indem er Formen und Farben auflöste und zeitgleich mit seinem Freund Georges Braque zum analytischen Kubismus führte und schließlich zur Abstraktion (Frauenkopf, 1909; Frau mit Gitarre; Ma Jolie, 1911/12). Ab 1915 zeichnete er neben kubistischen Arbeiten dann auch wieder realistische Portraits. Ab 1919 griff Picasso auch auf antike mythologische Motive und Vorbilder zurück. Für den spanischen Pavillon auf der 1937 in Paris stattfindenden Weltausstellung schuf er das großformatige Gemälde Guernica, mit dem er die Bombardierung und Zerstörung der baskischen Stadt Guernica während des Spanischen Bürgerkrieges durch die deutsche Legion Condor anklagte. Picasso kaufte 1958 das aus dem 14. Jahrhundert stammende, in der Gemeinde von Vauvenargues gelegene Château aus einer Laune heraus, nachdem er entdeckt hatte, daß Cézanne, die Hänge des Montagne Sainte-Victoire wenigstens 30 Mal gemalt hatte, und um dem Rummel in Cannes zu entkommen. Picasso und Jacqueline Roque, mit der er in zweiter Ehe ab 1961 bis zu seinem Tode verheiratet war und die sich 1986 erschoß und an seiner Seite beigesetzt wurde, verließen Vauvenargues 1965 wieder, da es ihr dort “zu zugig” war, und zogen in ein größeres Anwesen in Mougins. In erster Ehe war Picasso seit 1918 mit der russischen Tänzerin Olga Khoklova verheiratet. Khoklova reichte zwar 1935 die Scheidung ein, diese wurde aber wegen finanzieller Auseinandersetzungen nicht wirksam, so daß die Ehe erst mit ihrem Tod endete. 1936 lernte er Dora Maar kennen, die seine Geliebte, Muse und sein Modell war, bis er 1943 Françoise Gilot kennenlernte. Neben seinem Sohn Paul aus der Ehe mit Olga Khoklova hatte Picasso drei weitere, uneheliche Kinder: aus der Beziehung mit Marie-Thérèse Walter (1927 bis 1937) die Tochter Maya, mit Françoise Gilot (1943, bis 1953) den Sohn Claude (*1947) und die Tochter Paloma (*1949).

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Vauvenargues, Im Garten des Château de Vauvenargues

Bild: Jean Marie Desbois

Hinweis: Der Zugang zum Schloß war bis 2008 für die Öffentlichkeit gesperrt. Erst jetzt kann auch das Grab Picassos, das vor dem auf der rechten Gebäudeseite erkennbaren Eingangsportal liegt, besucht werden.

Andrea del Verrocchio  eigentl. Andrea di Michele Cion

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Italienischer Bildhauer und Maler; Sohn eines Fliesen- und Ziegelmachers; ging zunächst von 1453 bis 1456 bei dem Goldschmied Antonio di Giovanni Dei in die Lehre und dann zuBild einer Fraur weiteren Ausbildung bei Francesco di Luca Verrocchio und dessen Sohn Giuliano Verrocchio, dessen Namen er vermutlich später annahm. Die Bildhauerkunst erlernte er bei Donatello, die Malerei bei Alessio Baldovinetti. 1465 wurde er beauftragt, ein Grabmal für Cosimo de’ Medici, den Vater von Piero de’ Medici, zu fertigen, das er innerhalb zweier Jahre fertigstellte. Letzterem und dessen Sohn Lorenzo verdankte Verrocchio seine weitere künstlerische und persönliche Entwicklung. Mehr als zwei Jahrzehnte leitete er eine Werkstatt, in der nicht nur Skulpturen und Gemälden entstanden, sondern auch diverses Kunsthandwerkliches wie Kostüme und Ausstattungsgegenstände für die häufig veranstalteten Festlichkeiten. Später leitete er eine Akademie in Florenz, die zu einem wichtigen Zentrum der Künste wurde. Zu seinen Schülern gehörten Künstler wie Leonardo da Vinci, Sandro Botticelli, Lorenzo di Credi und Perugino. 1483 erhielt er von der Republik Venedig den Auftrag, zum Andenken an den Söldnerführer Condottiere Bartolomeo Colleoni verrocchio_andrea_colleoni_bildeine Reiterstatue zu schaffen. Dazu übersiedelte Verrocchio mitsamt seiner Werkstatt nach Venedig und begann dort mit seiner Arbeit für das Reiterstandbild, das jedoch erst nach seinem Tode vollendet und in Venedig aufgestellt werden konnte.

Reiterstatue des Condottiere Bartolomeo Colleoni in Venedig

Unter seine Hauptwerke wird das Bronzestandbild des David (vor 1476; Florenz, Bargello), die Bronzegruppe des ungläubigen Thomas in einer Außennische von Or San Michele in Florenz (aufgestellt 1483), das Gemälde Taufe Christi (um 1474/75; unter Mitarbeit von Leonardo da Vinci) gezählt 

Inschrift: Hier (liegt) die Familie Cioni, aufgenommen von den Seinen Andrea del Verrocchio, Bildhauer).

Madonna (1470)

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Bild: sailko (06/2011) Wikipedia.org
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Florenz, Chiesa di Sant'Ambrogio

Christian Bernhard Rode

 Selbstbildnis         

 

Deutscher Historienmaler; Sohn eines Goldschmiedes; erste künstlerische Unterweisungen erteilte ihm der Vater, der eine . vierjährige Ausbildung in der Werkstatt von Antoine Pesne folgte, der seit 1711 Hofmaler in Berlin war. 1748 brach er zu einer großen Studienreise auf, die ihn nach Paris, Venedig und Rom führte., von der er Mitte der 1750er Jahre nach Berlin zurückkehrte. Da er finanziell aufgrund einer Leibrente aus dem Vermögen seines Vaters weitgehend unabhängig war, war er von Aufträgen unabhängig, konnte das schaffen, was ihm sinnvoll schien. Viele seiner Werke verschenkte er; so erhielten z.B. ländliche Kirchen in Brandenburg Altarbilder von ihm. Auch besuchte er den Unterricht in der Akademie der Künste bald nicht mehr, da er ihn wenig befriedigte. Vielmehr richtete er in seinem Haus einen privaten Zeichensaal ein, den auch Daniel Chodowiecki frequentiert wurde. 1783 wurde er dann allerdings mit der Unterstützung Chodowieckis, bereits seit 1764 Mitglied der Akademie, zum Direktor der Akademie berufen, konnte aber wenig bewegen, da Friedrich II. von der deutschen Kunst, wie der Musik nichts hielt, sondern dem französischen Vorbildern nacheiferte. Chodowiecki, der an der Reform ab 1890, nachdem Friedrich Wilhelm II. die Regentschaft übernommen hatte, maßgeblich beteiligt war, übernahm nach Rodes Tod dessen Nachfolger auf dem Posten des Direktors.

Friedrich der Große vor der Schlacht bei Torgau (1791)

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Bilder: Hajo Rackel (04/2015)

Berlin-Pankow, St.-Marien- und St.-Nikolai-Friedhof I

Hinweis: Rode wurde zunächst auf dem sog. Schützenkirchhof in der Berliner Königsstadt beigesetzt. Als dieser kleine Friedhof aufgehoben wurde, wurde seine Gebeine auf den neuangelegten St.-Marien- und St.-Nikolai-Friedhof verbracht. Das Medaillon auf der Grabstele wurde erst 1852 angebracht; es handelte sich um eine Spende der Akademie der Künste.

Ernst Wilhelm Nay

 

 

Deutscher Maler und Graphiker; begann nach dem Besuch eines humanistischen Gymnasium 1921 eine Buchhandelslehre, die er jedoch bereits nach einem Jahr abbrach. Nach diversen Gelegenheitsjobs wandte er sich der Malerei zu, in der er sich autodidaktisch bildete. 1924 wurde er als Stipendiat in die Malklasse von Carl Hofer an der Hochschule für bildende Künste in Berlin aufgenommen und beendete das Studium 1928 als dessen Meisterschüler. Anschließend hielt er sich eine längere Zeit in Paris, und auf Bornholm auf. 1931 erhielt Nay die Prämie des Staatspreises der Preußischen Akademie der Künste, die es ihm einen neunmonatigen Aufenthalt in der Villa Massimo in Rom ermöglichte, wo er leinformatige, surrealistisch–abstrakte Bilder schuf. 1933 beteiligte sich Nay an der Ausstellung "Lebendige deutsche Kunst" in den Galerien Alfred Flechtheim und Paul Cassirer in Berlin. Dort geriet er erstmals in den Fokus der Nationalsozialisten, die seine Bilder verhöhnten. Zwischen 1935 und 1936 schuf er während Aufenthalten in einem Fischerdorf an der Ostsee in Pommern Bilder von den dortigen Dünen und den dort lebenden Fischern, die in der von den Nationalsozialisten veranstalteten Ausstellung “Entartete Kunst” gezeigt wurden. 1937 wurde er dann mit einem Ausstellungsverbot belegt. 1939 besuchte er die Kunstsammlerin Hanna Bekker vom Rath in Hofheim am Taunus; wo er einige Aquarelle schuf. In dieser Zeit lernte er in Wiesbaden den russischen Künstler Alexej von Jawlensky. Eine anschließende Reise an das Schwarze Meer mußte er wegen des beginnenden Zweiten Weltkrieges abbrechen. Im Krieg wurde er zwischen 1940 und Kriegsende zum Kriegsdienst u.a. als Kartenzeichner an der Westfront eingesetzt. Nach dem Ende des Krieges lebte er bis zum Jahr 1951 in Hofheim, wo er sich ein kleines Atelier einrichten konnte. Anschließend zog Nay nach Köln, wo er bis zu seinem Ende lebte.

Nay, ab 1956 Mitglied er Akademie der Künste, Berlin, schuf - vom Expressionismus ausgehend - abstrakte Bilder von lebhafter Farbigkeit. Den Höhepunkt seines Schaffens bilden die zwischen 1955 und 1964 entstandenen “Scheibenbilder” (eng aneinander gereihte Farbflecken von großer Leuchtkraft). 

Auszeichnungen u.a.: Lichtwark-Preis der Hansestadt Hamburg (1955), Großer Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für Malerei (1956), Berliner Kunstpreis (1964).

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Bilder: Wilfried Paque (05/2015)

Köln, Friedhof Melaten

Bildene Künste L

Omnibus salutem!