Bruno Andreas Liljefors

1906 

Schwedischer Maler; Bruder des Komponisten Ruben Liljefors (*1871, †1936); studierte von 1879 bis 1882 an der Konstakademiens principskola (Kunstakademie) in Stockholm, reiste anschließend nach Düsseldorf, um dort Tiermalerei zu studieren. In den 1880er Jahren gehörte er der sogenannten Opponenterna an, die den Kunstbetrieb an der Akademie kritisierte und unter dessen Direktor Georg von Rosen ein positive Wendung herbeiführte. Seine Tierillustrationen zeichnen sich - im Gegensatz zur eher idyllischen Tierdarstellung des damaligen Geschmacks - durch eine besondere lebensnahe Lebendigkeit aus; er stellte die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung dar. Bekannte Werke sind die Fuchsfamilie (1886), Seeadler (1897) und die Skulptur Spiel (1930) beim Olympiastadion in Stockholm. Großen Einfluß auf Liljefors übten seine Freunde Anders Zorn (*1860, †1920) und Carl Larsson auf seine künstlerische Entwicklung aus. Ab 1932 lebte Liljefors in einer Wohnung im Sportpalast am Kungsholmen in Stockholm.

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Kurt Halbritter

 

Deutscher Zeichner und Karikaturist; besuchte anschließend an eine Ausbildung zum Chemigraph nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges von 1948 bis 1952 die Werkkunstschule in Offenbach am Main, der heutigen HfG Offenbach. Seit 1954 arbeitete er als Illustrator und Autor, bekannt aber wurde er aufgrund seiner Karikaturen im Satiremagazin pardon (Halbritters Halbwelt), dem er ab 1962 angehörte, und in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Für die in Frankfurt beheimatete Binding-Brauerei kreierte Halbritter die Frankfurter Idiom redenden Werbefiguren Schorsch und Schaa.

Werke u.a.: Adolf Hitlers Mein Kampf (1968), Halbritters Tier- und Pflanzenwelt (1975), Halbritters Waffenarsenal (1977), Gesellschaftsspiele (1978).

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André Gill eigentl. Louis-Alexandre Gosset de Guînes

 

Französischer Karikaturist, Zeichner und Chansonnier; Sohn des Comte de Guînes und einer Näherin; studierte nach dem Militärdienst an der Académie royale de peinture et de sculpture in Paris. Er arbeitete zunächst als Karikaturist beim Le Journal Amusant, bevor er durch seine Karikaturen berühmter zeitgenösssischer Persönlichkeiten des In- und Auslands ab 1865 in der Wochenzeitung La Lune allgemein bekannt wurde; so erschienen u.a. Karikaturen von Victor Hugo, Georges Bizet, Charles Dickens, Jules Verne, Sarah Bernhardt, Otto von Bismarck, Émile Zola und Richard Wagner. Nachdem die Zeitschrift auf Invention von Napoléon III. verboten worden war, zeichnete er von 1868 bis 1876 für das Nachfolgejournal L’Eclipse. Bereits im ersten Jahr kam es zu einem Prozeß und einer Verurteilung zu einigen Monaten Gefängnis, da Gill den Körper eines Richters als einen mit Armen und Beinen versehenden Kürbis dargestellt hatte; der Prozeß steigerte allerdings auch Gills Bekanntheitsgrad. Während der Pariser Commune 1871 war Gill kurzzeitig als Kurator des Musée du Luxembourg tätig und schuf Karikaturen für die sozialistische Zeitung La Rue, deren Herausgeber sein Freund Jules Vallès war. Zuletzt arbeitete er von 1876 bis 1879 als Chefredakteur für die Nachfolgerin der L’Eclipse. die La Lune rousse.

 

Ausgabe vom 7. April 1867

 

 

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Friedrich Ludwig Wilhelm Stier

 

Deutscher Architekt und Bauingenieur; kam 1811 nach Berlin, wo er das Gymnasium zum Grauen Kloster und anschließend die Bauakademie besuchte. Nach längeren Aufenthalten im Rheinland, in Frankreich und Italien erhielt er 1828 an der Berliner Bauakademie eine Anstellung. Er legte die Baumeisterprüfung ab und wurde Professor an der Bauakademie, wo er ab 1828 unterrichtete. Von 1841 bis 1856 war Stier Mitglied der Preußischen Akademie der Künste. 1842 wurde er Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin und 1853 in München. Stier verfaßte zahlreiche Studien- und Lehrentwürfe, u.a. für den Berliner Dom, in denen er das Nachahmen historischer Stile ablehnte.

Auszeichnungen u.a.: Roter Adlerorden 4. Klasse (1851).

Inschrift: (auf dem von Friedrich August Stüler geschaffenen Grabmal): Dem Freunde, dem Lehrer – die Architekten Deutschlands.

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Bild: Bibl (01/2008) wikipedia.se
Bild: Mathias Klang (05/2009) flickr.com/photo/wrote/3527350740/

Uppsala, gamla kyrkogård

Frankfurt am Main, Hauptfriedhof

Paris, Cimetière du Père Lachaise

Berlin, Friedhof Alt-Schöneberg

Franz Heinrich Schwechten

~ 1895 

Deutscher Architekt; studierte 1861 bis 1869 an der Berliner Bauakademie unter Friedrich Adler. Anschließend war er u.a. für Friedrich August Stüler und Martin Gropius tätig. 1869 gewann er die Ausschreibung für ein “Parlamentshaus für Preußen”. Ab 1871 fungierte er als Chefarchitekt der Berlin-Anhalter Bahn. Schwechten wurde Mitglied der Berliner Akademie der Künste und begann ab 1885 eine Lehrtätigkeit an der Technischen Hochschule in Charlottenburg. Bis zu seiner Ernennung 1888 zum Königlicher Baurat entwarf und überwachte er die Konstruktion der Schultheiss-Brauerei (heutige Berliner Kulturbrauerei in der Schönhauser Allee), der damaligen Berliner Philharmonie in der Bernburger Straße 22/23 (im Kriege zerstört) und des AEG-Apparatewerks in der Ackerstraße, das nur noch teilweise erhalten ist. Ab 1889 wurde Franz Schwechten Mitglied der Akademie des Bauwesens und entwarf und konstruierte von 1892 bis 1894 die neugotische Apostel-Paulus-Kirche in Berlin-Schöneberg. Von 1899 bis 1900 errichtete er das Kraftwerk Moabit. Sein bekanntestes Werk aber dürfte die 1891 bis 1895 errichtete und im Zweiten Weltkrieg starb beschädigte im neuromanischen Stil erichtete Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche Berlin sein. 1902 übernahm Franz Schwechten die Leitung eines Meisterateliers und war von 1915 bis 1918 Präsident der Akademie der Künste.

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Oscar Begas

Deutscher Maler; ältester Sohn von Carl Joseph Begas. wandte sich in der Akademie zunächst der Historienmalerei zu. Nach einem einjährigen Aufenthalt im Winter 1849/50 in Dresden ging er mit einem sogenannten Reisestipendium nach Rom, wo er sich bis 1854 aufhielt. Nach seiner Rückkehr wandte er sich der einträglichen Portraitmalerei zu und spielte in ihr bis zum Ende der 1870er Jahre eine wichtige Rolle. Er portraitierte neben vermögenden “Normalbürgern” wie Leopold Ullstein auch Mitglieder des Berliner Hofes.

         

Die Töchter des Malers (1877)

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Bilder: Hans-Christian Seidel (05/2009)
Bilder: Hans-Christian Seidel (05/2009)

Berlin, Friedhof Alt-Schöneberg

Berlin, Alter Friedhof Wannsee

Willy Stöwer

 

Deutscher Marinemaler; Sohn eines Kapitäns; machte zunächst eine Lehre als Schlosser und war anschließend unter anderem als Techniker in Konstruktionsbüros deutscher Werften tätig. Schon früh an am Zeichnen interessiert, hatte er sich autodidaktisch verschiedene Maltechniken angeeignet. Nachdem er 1892 die aus wohlhabenden Hause stammende Henriette, née Dettman, geheiratet hatte, konnte er seine seine Tätigkeit als Techniker augebenf und sich fortan als freier Künstler ganz der Malerei widmen. Jetzt mehrten sich auch die Aufträge. Er erhielt im Laufe der Zeit zahlreiche Aufträge, darunter Illustrationen für das seinerzeit beliebteIllustrirte Familienblatt Die Gartenlaube, für Postkarten und Ölgemälde etc. Eines seiner bekanntesten Bilder ist dasjenige vom Untergang der Titanic in Die Gartenlaube, das vielfach kopiert wurde.

Die Gartzenlaube Nr. 8 aus dem Jahre 1889 mit einer Illustation von Willy Stöwer

Als begeisterter Anhänger von Kaiser Wilhelms II. Flottenpolitik und Mitglied des Vorstandes des Deutschen Flottenvereins. begleitete Stöwer, dem 1907 der Professorentitel verliehen wurde, den Monarchen zwischen 1905 und 1912 auf mehreren Schiffsreisen Nach der Abdankung seines Förderers und Bewunderers Wilhelm II neigte sich seine Karriere dem Ende zu; Stöwer erhielt nur noch vereinzelt Aufträge vonseiten der Reedereien. für Plakate oder Prospekte.

Heimkehr des Hilfskreuzers Wolf in den Kieler Hafen (1918) 

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Berlin, Friedhof III der Jerusalems- und Neuen Kirchengemeinde

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Paul Belmondo

 

 

Französischer Bildhauer und Medailleur; Sohn einer aus Italien stammenden Familie; Vater des Filmproduzenten Alain und des Schauspielers Jean-Paul Belmondo; begann bereits im Alter von 13 Jahren mit dem Schnitzen und später mit einem Studium der Architektur an der Ecole des Beaux-Arts in Algier, das er aber wegen seiner Einberufung zum Militär im Ersten Weltkrieg unterbrechen mußte, in dem er in der Schlacht von Saint-Mihie durch Kampfgas verletzt und 1920 demobilisiert wurde. Nach dem Ende des Krieges konnte er Dank eines Stipendiums der algerischen Regierung sein Studium in Paris fortsetzen, wo er sich mit Charles Despiau und Jean Boucher befreundete und deren Schüler wurde. 1926 gewann er den Grand Prix de Rome und Prix Blumenthal. 1932 errang er den Grand Prix artistique von Algerien und 1936 den Grand Prix der Stadt Paris. In dieser Zeit erhielt Belmondo zahlreiche Aufträge seitens des Staates, darunter 1937 gemeinsam mit Leo-Ernest Drivier und Marcel Gimond für den im neoklassizistischen Stil am östlichen, der Seine zugewandten Hang der Hauteurs de Chaillot neuerrichteten Palais de Chaillot. Während des Zweiten Weltkrieges war er Mitglied der Groupe Collaboration, die eine Zusammenarbeit mit den deutschen Besatzern .befürwortete, und war von 1941 bis 1945 Vizepräsident der Künste. 1941 nahm er an einer vom Reichspropagandaminister Joseph Goebbels in Deutschland unter Arno Breker organisierten "Studienreise" teil, in deren Verlauf französische Maler und Bildhauer deutsche Kulturstätten und Kunstwerkstätten besuchten. 1945 wurde Paul Belmondo vom tribunal d'épuration des artistes plasticiens der Verkauf und Ausstellung seiner Werke für ein Jahr untersagt. 1956 wurde er Professor an der École nationale supérieure des Beaux-Arts de Paris und 1960 Mitglied des Institut de France. Im April desselben Jahres wurde er zum Mitglied  der Académie des Beaux-Arts gewählt, aber sogleich in einer zweiten Wahlrunde mit 23 Stimmen von 36 Stimme durch Paul Niclausse ersetzt.

Sein Sohn Jean-Paul Belmondo warf später dem französischen Kulturminister Jack Lang, einen Mangel an Tribut in Bezug auf das Andenken an seinen inzwischen verstorbenen Vater vor. Am 25.4.1990 weihte Paul Belmondos Enkel die Berufsschule Paul Belmondo in Arpajon (Dép. Essonne) ein, die bis zum heutigen Tage die einzige Institution ist, die an ihn erinnert.

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Bilder: Herbert Herterich (06/2017)

Paris, Cimetière du Montparnasse

Dominikus Böhm

Bild: Hugo Schmölz (Ausschnitt)  no_copyright

 

Deutscher Architekt; jüngstes von sechs Kindern des Baumeisters und Bürgermeisters Alois Böhm und dessen Gemahlin Katharina; Vater des Architekten Gottfried Böhm; begann im Jahr 1886 eine Ausbildung an der Lehrerbildungsanstalt in die Baugewerkschule Augsburg (heute: Hochschule Augsburg), die er 1900 als Bautechniker abschloß, war aber während dieser Zeit auch im Baugeschäft des Vaters tätig. Anschließend arbeitete er in verschiedenen Architekturbüros in Deutschland und der Schweiz. An der Technischen Hochschule in Stuttgart war er Schüler von Theodor Fischer. 1907 war er kurzzeitig Lehrer an der Baugewerbeschule in Bingen am Rhein, bevor er 1908 als Lehrer an an die Bau- und Kunstgewerbeschule in Offenbach am Main wechselte. 1947 wurde er dann als solcher bis 1954 an den Kölnerr Werkschulen tätig. Dominikus Böhm war auf den Bau von Kirchen spezialisiert. Er baute u.a. die Kirche von Mainz-Bischoffsheim (1926), Sankt Engelbert in Köln-Riehl (1930) und Sankt Maria Königin in Köln-Marienburg (1954).

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Bilder: Wifried Paque (07/2017)

Köln, Südfriedhof

Julie Gräfin Egloffstein

Selbstbildnis

 

Deutsche Malerin und Zeichnerin; einem fränkischen Uradelsgeschlecht entstammend; kam mit ihrer Mutter und ihren vier Geschwistern 1799 nach Weimar, wo ein Teil der Egloffsteinsachen Großfamilie bereits in Diensten des Herzogs stand. Dort wurde ihre ältere Schwester Caroline (*1789, †1868) eine der Hofdamen der Erbherzogin Anna Amalia, während sie die Stelle einer Hofdame bei der Großherzogin Luise bekleidete. In dieser Zeit verkehrten die beiden jungen Damen oft im Hause Johann Wolfgang von Goethes, Dieser entwickelte eine besondere Zuneigung zu Julie, die am Weimarer Fürstenhof als eine der schönsten und zugleich begabtesten Frauen angesehen wurde. Viele Gedichte Goethes zeugen von dem lebhaften Interesse, das er in ihrer künstlerischen Entwicklung einnahm, die auch durch den Besuch der der Fürstliche freie Zeichenschule in Weimar gefördert wurde Eine weitere Ausbildung erhielt sie unter anderem von dem in Güstrow geborenen Maler Georg Friedrich Kersting in Meißen und um 1840 von Karl Ferdinand Sohn an der Malerschule in Düsseldorf. Juile von Egloffstein entwickelte sich so zu einer beachteten Malerin; sie schuf mehrere Portraits, darunter auch solche von Großherzogin von Sachsen-Weimar und Mitglieder der Familie, König von Bayern Ludwig I. und dessen Gemahlin Therese von Bayern. Neben den Portraits malte sie Hirten in der römischen Campagna (1835), Hagar und Ismael in der Wüste, Die Aussetzung Moses,, Italienisches Volksleben und andere, von denen sich einige im Besitz des Kaisers von Rußland und der Königin Victoria befanden.

Zwischen 1829 und 1832 besuchte sie das Elsaß, die Schweiz und Italien und verbrachte eine längere Zeit in Rom. wurde dort Mitglied der deutschen Künstlerkolonie und zum Ehrenmitglied der römischen Accademia di S. Luca ernannt.. Von 1838 bis 1840 hielt sie sich erneut in Rom auf und reiste außerdem an den Golf von Neapel und besuchte dort Sorrent und Neapel.

Inschrift:

Selig ist der Mensch,
der die Anfechtung er-
duldet, denn nachdem
er bewahret ist, wird er
die Krone des Lebens
empfangen, welche
Gott verheißen hat,
denen, die ihn lieb
haben. Jacob 1.12.

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Bild: Rolf Schulte (12/2007) Wikipedia.de
Bild: Rolf Schulte (12/2007) Wikipedia.de

 Hildesheim OT Marienrode, Klostergut Marienrode

Bildende Künste LXII

Omnibus salutem!