Nikolaus Karl Eduard Schmidt von der Launitz

Deutscher Bildhauer und Kunsthistoriker; jüngstes von neun Kindern des lutherischen Propstes von Grobin; kam nach dem frühen Tode seiner Eltern 1809 in die Erziehungsanstalt nach Vechelde im Herzogtum Braunschweig. 1815 begann er ein Jurastudium an der Universität Göttingen, da sein Vormund ihn für eine diplomatische Laufbahn bestimmt hatte, verließ aber 1816 die Universität, da er sich mehr für Kunst und Kunstgeschichte interessierte als für die Rechtswissenschaften, und wanderte nach Italien, wo er in Rom eine Weile in der Künstlerkolonie wohnte. Er wurde Schüler Bertel Thorvaldsens, der, bevor er 1818 nach Kopenhagen zurückkehrte, in Rom ein Atelier hatte, und gründete eine Terrakottafabrik. Schmidt von der Launitz kehrte jedoch nach dem Verlust eines Sohnes und seiner Frau, die er 1823 geheiratet hatte, mit seinen drei kleinen Kindern 1829 nach Deutschland zurück und ließ sich in Frankfurt am Main nieder, wo er am Städelschen Kunstinstitut als Lehrer tätig wurde; diese Tätigkeit übte er auch an der Kunstakademie in Düsseldorf aus; außerdem veröffentlichte er eine Reihe kunsthistorischer Aufsätze. Schmidt von der Launitz’ erste selbständige Arbeit (1820) war ein Grabrelief für seinen in der Völkerschlacht bei Leipzig gefallenen Bruder. Außerdem schuf er u.a. dasGutenberg-Denkmal auf dem Rathenauplatz in Frankfurt am Main, sowie zahlreiche Büsten.

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Paul Simmel

 

Deutscher Maler und Karikaturist; wuchs in Ludwigslust in Mecklenburg auf machte auf Wunsch seines Vaters zunächst eine Ausbildung zum Schlosser, begann 1909 dann ein Studium an der Berliner Kunstakademie, das er in München und Paris fortsetzte. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs kehrte er nach Berlin zurück und wurde als Karikaturist bei der Berliner Illustrirten Zeitung fest angestellt, zeichnete aber auch Karikaturen für die Berliner Morgenpost, den Ulk und die Lustigen Blätter. Er illustrierte auch zahlreiche Bücher, und außerdem erschienen seine Zeichnungen auch in Buchform. Simmel, zu Lebzeiten ähnlich populär wie Heinrich Zille, war zweimal verheiratet; er setzte seinem Leben selbst ein Ende; sein Vermögen vermachte er den Kriegsblinden.

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Karikatur aus dem Jahre 1930  no_copyright

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Frankfurt am Main, Hauptfriedhof

Johan Christian Clausen Dahl

1823                        1834

Norwegischer Maler; Sohn eines Fischers; absolvierte von 1803 bis 1809 eine Dekorationslehre in seiner Geburtsstadt. Ab 1811 studierte er an der Kunstakademie Kopenhagen, an der Christian August Lorentzen einer seiner Lehrer war. 1818 ging er nach Dresden und wurde 1820 Mitglied und 1824 Professor an der dortigen Kunstakademie. In Dresden befeundete er sich auch mit Caspar David Friedrich. Von dort aus führten ihn diverse Reise in die deutschen Alpenregion, nach Tirol und auch nach Italien (zweimal besuchte er in dieser Zeit aber auch seine Heimat). Im Jahre 1820 hielt er sich in Neapel, wo er den Vesuv bestieg und malte, beim dänischen Kronprinzen auf. Dort, wo er mit Franz Ludwig Catel malte, schuf er zahlreiche Ölskizzen. Nach einem Aufenthalt in Rom, bei dem er sich dem Kreis um Bertel Thorvaldsen anschloß, kehrte er 1821 wieder nach Dresden zurück, um sich in der Elbmetropole dauerhaft niederließ. Nach dem Tode seiner Frau Amalie im Jahre 1830 unternahm er wieder mehrere Reise nach Norwegen (1834, 1839, 1844 und zuletzt 1850) und besuchte im Jahr 1847 Paris und Brüssel. Dahl schuf realistische Landschaftsgemälde, Reiseskizzen aus Italien und Norwegen mit frühimpressionistischen Zügen.

Blick auf Dresden bei Vollmondschein (1839)

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Bilder: Hajo Rackel (2009)

Berlin, Neuer Zwölf-Apostel-Kirchhof

Bilder: Claus Harmsen (stones & art, 2009)

Seevetal OT Hittfeld b. Hamburg, Friedhof

Dresden, Eliasfriedhof

Hinweis: 1934 wurden die sterblichen Reste Dahls auf Antrag der norwegischen Regierung in seine Geburtsstadt überführt.

Wilhelm von Kaulbach (seit 1866)

                                               1864

Deutscher Maler; Sohn eines Stempelschneiders und Goldschmiedes, der ihm ersten Zeichenunterricht erteilte; ab 1822 studierte er an der Düsseldorfer Akademie bei Peter von Cornelius, dem er 1826 nach München folgte. Dort zunächst als Freskenmaler tätig, ernannte ihn Ludwig I. von Bayern 1837 zum Hofmaler, nachdem Kaulbach durch sein 1834 begonnenes, im Auftrag des Grafen Racynski geschaffenes Gemälde der Hunnenschlacht 1837 bekannt geworden war. In dessen Auftrag schuf er dann auch von 1842 bis 1854 das Monumentalwerk Die Zerstörung Jerusalems. Ab 1847 arbeitete er auch für den preußischen König Friedrich Wilhelm IV.. 1849 wurde er Direktor der Münchner Akademie. Kaulbach, einer der angesehensten und erfolgreichsten Künstler seiner Zeit, schuf Historienbildern, als Wand- und Deckengemälde, schuf aber auch Illustrationen für die Zeitschrift Die Gartenlaube und Buchillustrationen, u.a. zu Johann Wolfgang von Goethes Reineke Fuchs, sowie Portraits und hinterließ ein sehr umfangreiches zeichnerisches Œuvre.

 

Illustration zu Goethes Reinecke Fuchs

 

 

 

Werke u.a.: Franz Liszt (1856), Die Schlacht bei Salamis (um 1858).

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Joseph Karl Stieler

~1857 

Deutscher Maler; Sohn eines Stempelschneiders der kurfürstlichen Münze in Mainz; Vater des Schriftstellers und Juristen Karl Stieler; nach erster Unterrichtung durch seinen Vater, bildete sich Stieler nach dessen frühen Tod künstlerisch autodidaktisch weiter. In Würzburg, wohin er 1798 kam, machte er als Schüler des Hofmalers Christoph Fesel Bekanntschaft mit der Ölmalerei. Anschließend studierte er an die Akademie der bildenden Künste in Wien ab 1802 bei Heinrich Friedrich Füger. Von 1805 bis 1806 hielt Stieler sich an den Höfen von Budapest und Warschau auf, 1807 reiste er nach Paris, um dort mit François Gérard zu arbeiten. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland arbeitete er ab 1808 in Frankfurt am Main als Portraitmaler. Bereits zwei Jahre später trat er eine längere Reise durch Italien an, wo er u.a. Joachim Murat in Neapel portraitierte. Schließlich holte Maximilian I. Joseph Stieler zu sich an den Hof nach München. Er malte zahlreiche Zelebritäten Europas, u.a. Ludwig van Beethoven, Friedrich Wilhelm Schelling, Ludwig Tieck, Alexander von Humboldt; sein Bildnis des Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethes prägte dessen Bild in der Nachwelt ganz entscheidend. Für König Ludwig I. von Bayern schuf Stieler die berühmte Schönheitengalerie im Schloß Nymphenburg. 1824 war Stieler einer der Mitbegründer des Münchner Kunstvereins. Seine letzten Lebensjahre verbrachte Stieler vorwiegend in seinem Sommerhaus in Tegernsee. Dort hatte ihm König Max 1819 ein Grundstück geschenkt.

Stielers Goetheportrait von 1828

 

 

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Bild: Peter Malaschitz (10/2009)
Bild: Peter Malaschitz (10/2009)

München, Alter Südlicher Friedhof

Bilder: Klaus Beneke (10/2009)

Heidelberg, Bergfriedhof

München, Alter Südlicher Friedhof

Ernst Fries

Deutscher Maler; Sohn eines Bankiers; erhielt ab 1810 gemeinsam mit Karl Philipp Fohr und Carl Rottmann Unterricht in Heidelberg beim Vater von Carl Rottmann und ab 1815 bei Karl Kuntz in Karlsruhe. 1816 setzte er seine Studien in München fort, bevor er 1818 nach Darmstadt kam. Er wandte sich der Landschaftsmalerei zu und studierte 1820/21 an der Münchner Akademie, besuchte das Rheinland, Tirol und Salzburg und reiste von 1823 bis 1827 in Italien. Nach seiner Heimkehr lebte er in München, kehrte 1831 jedoch nach Karlsruhe, wo er zum großherzoglich-badischen Hofmaler ernannt wurde. Fries, der bedeutendster Heidelberger Maler der Romantik, nahm sich das Leben.

 

Römische Gebirgslandschaft - Blick aus südlicher Richtung nach der Rocca di Mezzo in den Sabiner Bergen mit der vorgelagerten Felsenstadt Civitella (1827)

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Bilder: Dieter Georg (10/2011)

Leopold Karl Walter Graf von Kalckreuth

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Deutscher Maler; studierte nach der Schule zunächst in Weimar bei seinem Vater Stanislaus Graf von Kalckreuth (*1820, †1894), der dort Direktor an der Kunstschule war, bevor er nach München wechselte, wo er Franz von Lenbach kennenlernte. Ab 1885 war er als Künstler und Kunstlehrer in Weimar tätig. Zehn Jahre später wechselte er nach Karlsruhe an die Staatliche Akademie der Bildenden Künste, verließ diese jedoch vier Jahre später (1899) wegen interner Auseinandersetzungen mit Kollegen und ging an die Kunstschule nach Stuttgart. 1898 rief er dort mit sechs Malerkollegen die noch heute existierende und damit älteste Künstlervereinigung ins Leben, den Stuttgarter Künstlerbund e.V. 1906 erwarb der seinerzeit sehr bekannte von Kalckreuth auf Veranlassung von Alfred Lichtwark, mit dem er sich angefreundet hatte und von dem er ein Portrait schuf, ein Haus in Eddelsen; während dieser Zeit schuf er u.a. zahlreiche Hafenbilder. Im Jahr 1908 war er Breslau einer der Gründungsväter des Künstlerbundes Schlesien. Seit 1926 war von Kalckreuth, der mit seinen einfach gestalteten Landschaften, seinen Bildern aus dem Landleben und den Portraits zu den Hauptvertretern des deutschen Impressionismus zählt, Mitglied des Pour le mérite für Wissenschaft und Künste.

 

 Sommer

 

 

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Bildende Künste LXIII

Omnibus salutem!