Johann Baptist Joseph Karl Laské

 

 

Deutscher Architekt; immatrikulierte sich am 4.11.1837 an der Akademie der Künste in München für das Fach Baukunst und studierte dort u.a. bei Friedrich von Gärtner. Nach erfolgreichem Bestehen des Examens zum hessischen Kreisbaumeister trat er in den großherzoglich hessischen Staatsdienst ein und war zunächst in Alzey tätig. 1845 trat er die Stelle eines städtischen Bauinspektors in Mainz an. Nach dem Ausscheiden seines Vorgängers aus dem Amt des Leiters des Stadtbauamts, übernahm Laské die Leitung zunächst provisorisch; 1850 erfolgte dann seine endgültige Berufung. 1856 übernahm er zusätzlich die Verantwortung für das neu geschaffenen Amt des Dombaumeisters. Während seiner Amtsführung wurde u.a. das Kurfürstliche Schloß umgebaut und renoviert; außerdem begannen umfangreiche Restaurierungsarbeiten am Mainzer Dom, bei denen in Zusammenarbeit mit Philipp Veit auch der Innenraum im Stil der Nazarener farblich neugestaltet wurde (heute wieder verschwunden). Nach der Explosion des Pulverturm in der Mainzer Oberstadt am 18.11.1857, bei der nicht nur zahlreiche Menschen getötet bzw. verwundet wurde, sondern auch ein großer Teil der Oberstadt zerstört wurde, kam es unter Laskés Leitung zu umfangreichen öffentlichen und privaten Bauaktivitäten. So wurde auch der Gründungsbau der von Christian Kupferberg gegründeten ”Fabrication moussierender Weine“ in der Kupferbergterrasse 19 nach Plänen Laskés 1856 errichtet. Es entstanden erste Planungen zur Erweiterung des Stadtgebiets, das aufgrund militärischer Belange immer noch durch die Wallanlagen eingegrenzt war, jetzt aber wegen veränderter militärtechnischer Entwicklungen Schritt für Schritt ausgeweitet werden konnte. Joseph Laskés Nachfolger im Amt wurde Eduard Kreyßig.

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Bilder: Peter Steller (06/2010)

Mainz, Hauptfriedhof

Eduard Wilhelm Christian Kreyßig

Bild: Landesmuseum Mainz

 

Deutscher Architekt; drittes Kind eines großherzoglich-hessischen Forstbeamten; trat im Oktober 1854 in den großherzoglich-hessischen Staatsdienst und war u.a. bei der Regulierung der Eder und beim Eisenbahnbau und später auch als Bauleiter beim Bau der evangelischen Kirchen von Bensheim und Lampertheim sowie des Rathauses in Nordheim tätig. 1864 folgte er dem Ruf auf den Posten des Stadtbaumeisters von Mainz. Er begann zügig die Vorarbeiten seines Vorgängers Joseph Laské zum Ausbau der Stadt, deren Fläche durch die Festungsanlagen stark eingeschränkt war, fortzusetzen. Allerdings gelang es ihm erst nach jahrelangen Verhandlungen zwischen der Stadt Mainz und der Festungsverwaltung in Berlin, die seit der Reichsgründung im Jahre 1871 für die Verteidigungsanlagen zuständig war, 1872 aufgrund des Stadterweiterungsvertrages mit der Verlegung der nordwestlichen Festungswälle und der Ausdehnung der Stadt auf das Gebiet der heutigen Neustadt zu beginnen.

Christuskirche am Tag iher Einweihung am Donnerstag, 2.7.1903

Ferner initialisierte er den Ausbau der städtischen Kanalisation, ließ die Stadthalle sowie den Zoll- und Binnenhafen errichten, das Kurfürstliche Schloß restaurieren und eine Straßenbrücke über den Rhein schlagen. Zahlreiche Schulgebäude und andere öffentliche Gebäude und Einrichtungen, wie der Schlacht- und Viehhof .entstanden. Die Christuskirche, deren Fertigstellung (1903) er nicht mehr erlebte, wurde ab 1896 nach seinen Entwürfen erbaut.

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Mainz, Hauptfriedhof

Bilder: Peter Steller (06/2010)

Dominique-Vivant Baron Denon eigentl. de Non

 

Französischer Maler, Radierer, Kunstsammler, Museumsdirektor und Diplomat; Sohn eines Advokaten; kam im Jahre 1764 od. 1765 aus der Provinz nach Paris, um dort an der École de Loi - dem Wunsch seines Vaters gemäß - Rechtswissenschaften zu studieren, hing das Studium aber bald schon an den Nagel und schrieb 1769 die KomödieJulie, ou Le bon père. Zwar wurde das Stück auf die Bühne gebracht, fiel aber beim Publikum durch und wurde von der Kritik, u.a. derjenigen Diderots zerrissen., so daß Denon seine literarischen Ambitionen aufgab. Nachdem er sich mit König Ludwig XV. “bekannt gemacht” hatte und dieser von ihm beeindruckt war, beauftragte er ihn, sich einer Sammlung von Gemmen anzunehmen, die die verstorbene Madame Pompadour hinterlassen hatte. Bald wurde er zum gentilhomme ordinaire de la chambre du Roi (Kammerherrn des Königs) ernannt, und gehörte damit zur Entourage des Königs. Ab 1772 war der ehrgeizige Denon als Gesandtschaftssekretär am Hof Katharinas II. in Sankt Petersburg tätig, gefolgt von einigen Monaten in Stockholm und 1775 in der Schweiz - jetzt schon in Diensten Ludwigs XVI.. Auf der Reise dorthin besuchte er im Juli Voltaire in Ferney und nutzte die Gelegenheit ein Portrait von ihm anzufertigen. Später. in Paris, malte er aus dem Gedächtnis das karikaturhafte Bild Le déjeuner de Ferney (dt. Das Essen in Ferney), das sich rasch verbreitete und über das der alte Voltaire wenig erfreut war. 1776 wurde er als Botschaftssekretär nach Neapel entsandt und 1782 zumChargé d´Affaires an der dortigem französischen Botschaft ernannt. In dieser Zeit reiste viel, besuchte die antiken Städte Pompeji, das gerade wieder entdeckt worden war, sowie das bereits zuvor entdeckte Herculanum, Rom, aber auch Griechenland, Sizilien und Malta. Und er begann mit dem Sammeln von Kunstgegenständen; so ließ er über 500 antike Vasen aus Süditalien nach Paris bringen, die er später an die Porzellanmanufaktur Sèvres verkauft. 1785 kehrte er nach Paris zurück und schied aus dem diplomatischen Dienst aus. Zwei Jahre später, am 21.3.1787, wurde er Mitglied der Académie des Beaux-Art. Schon im Folgejahr kehrte er nach Italien zurück, und begann in Venedig, Material eine Geschichte der Malerei zu sammeln. Und er bot sich durchreisenden Damen als Reiseführer an, die er zu den Stätten der Kunst führte. So lernte er u.a. die Malerin Élisabeth Vigée-Lebrun kennen, wie auch Goethe, der sich seinerzeit dort aufhielt. Während seines Aufenthalt in Venedig wurde er vom Ausbruch der Französischen Revolution überrascht. Im Juli 1793 wurde er wegen seiner revolutionsfreundlichen Haltung aus Venedig ausgewiesen und kehrte nach Paris zurück, wo er inzwischen auf die Liste der Emigranten gesetzt worden war. Jacques-Louis David, mit dem er seit 1787 befreundet war und der Revolution nahestand, bürgte persönlich für Denons republikanische Gesinnung (sicherheitshalber änderte er seinen Namen jedoch von “de Non” in “Denon”). Von ausgesprochen opportunistischem Charakter, wurde er jetzt für die neuen Herren tätig: Er erhielt den Auftrag, die Uniformen für republikanischen Amtsträger zu entwerfen, und er lernte Robbespierre kennen, verkehrte in dessen Haus und diskutierte mit ihm über die Kunst. Wie weit er sich mit ihm eingelassen hat, bleibt unklar; auf jeden Fall war er Augenzeuge seiner Hinrichtung, da es eine Zeichnung Denons gibt, die das abgeschlagene Haupt des Revolutionärs darstellt. 1797 stellte Josephine de Beauharnais ihn General Napoléon Bonaparte vor. 1798/99 begleitete er Napoléon als Kriegszeichner nach Italien und Ägypten; seine Eindrücke hielz er in seinem Werk Voyage dans la Haute et Basse Egypte (2 Bde) fest. Im November 1802 wurde er zumDirecteur général du Musée central des Arts ernannt, das 1804 auf seinen Vorschlag hin in Musée Napoléon umbenannt wurde, dem heutigen Louvre.1 Im Jahr 1804 erfolgte die Ernennung zum Generaldirektor aller französischen Museen. Im Auftrag Napoléons requirierte er aus allen Ländern, die die französischen Truppen besetzt hielten oder durch die sie zumindest hindurchmarschiert waren, Kunstgegenstände, um damit das Museum in Paris zu schmücken. Er ließ ganze Wagenladungen mit Kunstschätzen (Gemälde, Münzen, Möbel, Skulpturen, antike Schriften) nicht nur aus Klöstern und Kirchen nach Paris schaffen. Er entwendte die Mediceische Venus aus Florenz ebenso wie den Diskuswerfer, die Laokoon-Gruppe und den Apoll vom Belvedere aus dem Vatikan. In Berlin ließ er 1806 gegen den ausdrücklichen Protest Johann Gottfried Schadows die Quadriga vom Brandenburger Tor herunterholen, in Kisten verpacken und nach Paris schaffen (erst 1814 Selbstbildnis mit seiner Frau (1823)entdeckten die in Paris einmarschierten Preußen die noch nicht geöffneten Kisten und ließen sie nach Berlin zurückschaffen). Die Sammelwut Vivant Denons brachte ihm in Europa, außerhalb Frankreichs, den Spitznamen als Napoléons oberster Kunsträuber ein. Nach dem Ende der Herrschaft Napoléons durch seine Niederlage am 18.6.1815 bei Waterloo und die endgültige Verbannung auf die Atlantik-Insel St. Helena bat Vivant Denon König Ludwig XVIII. um seine Demission und zog sich aus dem öffentlichen Leben in sein Haus am Quai Voltaire in Paris zurück. Dort widmete er sich seinen eigenen, rechtmäßig erworbenen Sammlungen. Im alter vonb 78 Jahren starb er an einer Erkältung, die er sich tags zuvor beim Verlassen einer Auktion zugezogen hatte.

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1 Noch heute prangt sein Name über dem alten Haupteingang zum Louvre, in goldenen Lettern, wenngleich auch stark verblaßt..

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Paris, Cimetière du Père Lachaise

Bilder Annie Grillet (2012)

Natalja Sergejewna Gontscharowa [russ. Наталья Сергеевна Гончарова]

     1907Selbstbildnis (Ausschnitt)

 

Russische Malerin und Bühnenbildnerin; Tochter eines Architekten; wuchs im Hause ihrer Großmutter auf; Gontscherowa studierte nach dem Besuch eines Gymnasiums in Moskau ab 1898 an der Moskauer Hochschule für Malerei Bildhauerei und Architektur zunächst Bildhauerei/Skulptur. Als sie dort ihren späteren Mann, den Maler Michail Larionow kennenlernte, wechselte sie auf seinem Rat hin zu einem Studium der Malerei. Nach 1900 entstanden gemeinsame Arbeiten mit ihrem Mann. Im Jahr 1906 wurde ihre Arbeit erstmals auf Ausstellungen im Ausland gezeigt, u.a. in Paris, wo sie die Gemälde des Fauvismus und der Nabis sowie die Bilder von Henri Matisse und Vincent van Gogh kennenlernte: Aber sie distanzierte sich von der Kunst des Westens, ließ sich von der Ikonenmalerei ihrer Heimat und dem Leben der einfachen Leute auf dem Lande inspirieren und fand so zum Neoprimitivismus, ihr Stil wurde noch expressiver. Nach 1911 entwickelte sie mit ihrem Mann den Rayonismus: Auf ihren Bildern verteilen sich Strahlenbündel prismenartig über einen zweidimensionalen Bildraum. 1913 unterschrieb Gontscharowa das in Moskau publizierte Rayonistische und futuristische Manifest, mit dem sie ihre Arbeit theoretisch untermauerte, und im selben Jahr sowie im Jahr 1914 fanden Werkschauen in Moskau bzw. Sankt Petersburg statt Danach arbeitete sie fast ausschließlich als Bühnenbildnerin und Kostümzeichnerin für Serge Diaghilews Ballets Russes tätig. 1914 übersiedelte sie nach Paris und später nach Lausanne. Lange war ihr Werk unbeachtet, obwohl ihre Bilder maßgeblich zum künstlerischen Entwicklungsprozeß in Rußland beigetragen hatten; erst Mitte der 1950er Jahre wurde es neu entdeckt und 2007 erzielte eines ihrer Bilder bei einer Versteigerung im Londoner Auktionshaus Christie's einen Rekordpreis von fast zehn Millionen Dollar.

Велосипедист (Der Radfahrer, 1913)

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Bilder: Herbert Herterich (06/2013)

Ivry-sur-Seine, Cimetière parisien

Michail Fjodorowitsch Larionow [russ. Михаил Фёдорович Ларионов]

Selbstportrait (1910) no_copyright

 

Russischer Maler; studierte an der Moskauer Hochschule für Malerei, Bildhauerei und Architektur und lernte dort 1900 Natalija Gontscharowa kennen. 1906 reiste er das erste Mal nach Paris. Beeinflußt von den Kunstströmungen der westeuropäischen Kunst gründete er 1910 gemeinsam mit seiner Frau die Künstlervereinigung Бубнóвый вале́т (Karo-Bube), von der sie sich allerdings Anfang 1912 wieder trennten, um die Vereinigung Ослиный хвост (Der Eselsschwanz) zu gründen. Gemeinsam mit seiner Frau gilt er als Begründer des Rayonismus, der vom Primitivismus der Künstlergruppe Karo-Bube ausging. Auf der ersten Ausstellung Zielscheibe zeigten beide dann erstmals rayonistische Bilde und zählten so zur russischen Avantgarde. 1914, bevor er zu Beginn des Ersten Weltkrieges eingezogen und bei Kämpfen an der Front 1915 schwer verletzt wurde, engagierte Sergej Djagilew die beiden Künstler als Kostüm- und Bühnenbildner für sein Ballets Russes. Von dieser Zusammenarbeit erhoffte sich Djagilew neue Impulse und Spontanität. Larionow schuf gleichzeitig vulgäre und anspruchsvolle Kostüme u.a. für Soleil de Nuit (1915), Histoires Naturelles (1915) das allerdings nicht produziert wurde, Chout (1921) und Le Renard (1922). Die Zusammenarbeit mit Djagilew endete erst mit dessen Tod im Jahre 1929. Aufgrund seiner schweren Verletzung wurde er 1915 aus der russischen Armee entlassen, und Larionow verließ mit seiner Frau noch im selben Jahr Rußland; die beiden ließen sich in Paris nieder, wo sie ab 1918 eine Wohnung in der rue de Seine/Ecke rue Jacques Callot bezogen.

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Bilder: Herbert Herterich (06/2013)

Ivry-sur-Seine, Cimetière parisien

Heinrich Drake

 

 

Deutscher Bildhauer; arbeitete nach einer Ausbildung zum Tischler, die er abbrach und zum Schuhmacher zunächst in dem zuletzt erlernten Beruf, wandte sich dann aber dem Holzschnitzerhandwerk zu und studierte von 1927 bis 1929 bei Karl Albiker an der Akademie für Kunstgewerbe in Dresden. Nach der Ausbildung lebte er als freischaffender Künstler bis 1940, studierte aber parallel dazu bei Georg Kolbe. 1940 erhielt er ein Rom-Stipendium der Preußischen Akademie der Künste, an das sich ein Aufenthalt in Florenz anschloß. 1942 bis 1945 war er in Berlin kriegsdienstverpflichtet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges arbeitete er als Zeichenlehrer und war 1946 Gründungsmitglied der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, wo er bis zur Emeritierung 1969 als Professor und Leiter der Abteilung Plastik wirkte. 1955 wurde Drake zum Mitglied der Akademie der Künste zu Berlin ernannt. 1958 bis 1961 war er Sekretär der Sektion Bildende Kunst der Deutschen Akademie der Künste und .seit 1975 Mitglied der Sektionsleitung Plastik im Verband Bildender Künstler der DDR.

In den 1950er und 1960er Jahren unternahm Drake Bildungsreisen in die soigenannten Bruderstaaten der DDR, in die Volksrepublik China, in die Sozialistische Republik Vietnam und die Georgische Sozialistische Sowjetrepublik. seit 1975 war er Mitglied der Sektionsleitung Plastik im Verband Bildender Künstler der DDR.

Auszeichnungen u.a.: Nationalpreis der DDR (1954).

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Bilder: Klaus Meinert 04/(2004)

Berlin-Pankow, III. Städt. Friedhof

Fritz Dähn

 

 

Deutscher Maler; Sohn eines Autoschlossers; nach einer Ausbildung von 1922 bis 1925 zum Schildermaler und einer anschließenden Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Stuttgart, unternahm er bis 1930 Studienreisen nach München, Rom, Venedig und Hamburg. Von 1930 bis 1934 studierte er an der Kunstakademie Stuttgart bei Arno Waldschmit und Anton Kolig. In dieser Zeit wurde er Mitglied der 1929 gegründeten Stuttgarter Neue Sezession. 1934 gab er das Studium auf, da er nicht dem NS-Studentenbund beitreten wollte. Nach Bezug eines neuen Ateliers in Stuttgart gründete er eine private Zeichenschule. 1935/36 arbeitete Fritz Dähn als Bühnenbildner in Heilbronn. Während seines Kriegsdienstes in der Wehrmacht von 1940 bis 1945 als Meldegänger wurde er zweimal schwer verwundet und kam mit Lähmungen aus der US-amerikanischen Kriegsgefangenschaft zurück. Während des Krieges war sein Atelier in Stuttgart und damit fast sein gesamtes Frühwerk während eines Bombenangriffes zerstört worden. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieg arbeitete und unterrichtete er ab 1946 zunächst an der Freien Kunstschule in Stuttgart, folgte 1948 aber einem Ruf als ordentlicher Professor an die Hochschule für Baukunst und Bildende Kunst in Weimar und wurde im Folgejahr dort Rektor. Nach der Neuausrichtung der Hochschule leitete er von 1950 bis 1953 die Hochschule für Bildende Künste Dresden. 1952 unternahm er Reisen in die UdSSR und 1953 nach China. Von 1952 bis 1955 war Fritz Dähn Vorsitzender des Verbandes Bildender Künstler der DDR und löste hier Otto Nagel ab. Zwischen 1956 und 1961 führte er die Zentralen Werkstätten in Berlin. Ab 1961 wurde er Professor für Tafelmalerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, deren Rektor er von 1961 bis 1968 war. In dieser Position wurde er durch den Maler Walter Womacka abgelöst.

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03/2012
Bilder: Klaus Meinert (05/2008)

Berlin-Pankow, III. Städt. Friedhof

Fritz” Friedrich August von Kaulbach

 

Deutscher Maler; Sohn des Historienmalers Friedrich Kaulbach; studierte zunächst an der königlichen Kunstgewerbeschule in Nürnberg und anschließend bei seinem Vater. 1871 zog er nach München, wo er sich neben älteren Franz von Lenbach und dem jüngeren Franz von Stuck als einer der Münchener Malerfürsten zählte. Berühmt war er für seine Portraits insbesondere der weiblichen Mitglieder der oberen Gesellschaft, die er im französischen Stil des 19. Jahrhunderts ausführte, sowie intime Genreszenen und Kostümfiguren im Stil der deutschen Renaissance.

Bildnis einer Dame mit Dogge

Nach seinem Entwurf erbaute der Architekt Gabriel von Seidl zwischen 1887 und 1889 ein repräsentativen Wohnhaus in der heutigen Kaulbachstraße 15 in München, die Kaulbach-Villa - heute Sitz des Historischen Kollegs. Außerdem ließ Fritz von Kaulbach, der 1886 Direktor der Münchener Kunstakademie geworden war, 1893 in Ohlstadt eine Villa errichten, die ihm jeweils im Sommer als Zweitwohnsitz diente (heute werden in der Villa zahlreiche seiner Gemälde und Zeichnung einem interessierten Publikum zugänglich gemacht).

1897 heiratete er nach der Scheidung von seiner ersten Frau die Violin-Virtuosin Frida née Schytte; aus der Ehe gingen drei Töchter hervor: Doris (*1898, †1950), Hedda  (*1900, †1992), die mit dem Bildhauer Toni Stadler verheiratet war, und Mathilde gen. Quappi (*1904, †1986), mit der der Maler Max Beckmann ab 1925 in zweiter Ehe verheiratet war.

Großfürstin Jelisaweta Fjodorowna née Elisabeth von Hessen-Darmstadt

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Bilder: Heiko Bockstiegel (07/2013)

Ohlstadt (Lkrs. Garmisch-Partenkirchen).Gemeindefriedhof

KN (05/2006)

Max Weiler

 

 

Österreichischer Maler; Sohn eines Juristen und späteren Richters; besuchte nach dem Abitur, das er in Innsbruck ablegte, und einem Besuch der dortigen Malschule Toni Kirchmayrs an der Akademie der bildenden Künste in Wien, an der er 1935 seine Bilder ausstellen durfte und schließlich von 1964 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1981 Professor für Malerei sein sollte. 1936 wurde er beauftragt, an der Ausgestaltung der Österreich-Kapelle im päpstlichen Pavillon der Weltfachausstellung Paris 1937 teilzunehmen. Noch im selben Jahr konnte er mittels eines Staatsstipendiums eine Studienreise nach Rom unternehmen. Bis zu seiner Einberufung zur deutschen Wehrmacht im Jahre 1942 arbeitete Weiler als Hilfslehrer in Telfs und Zams bei Landeck. Im Jahr des Ende des Zweiten Weltkrieges, in dem er als Gefreiter in Oberitalien und Jugoslawien gedient hatte, gewann er die Ausschreibung um die Ausführung von Fresken in der Theresienkirche auf der Hungerburg in Innsbruck. Seine Art der Ausführung rief allerdings heftige Diskussionen hervor, die darin gipfelten, daß seine Fresken zwischen 1950 und 1958 zugehängt wurden; "Dös Bild mus aba!" forderten empörte Bürger und spendeten gar Geld für die Übertünchung: Weiler hatte die auf dem Bild bei der Kreuzigung Christi anwesenden Menschen in Tiroler Tracht abgebildet; ein berittener Tiroler Bauer in grüner Tracht stößt Christus die Lanze ins Herz. Auch später stießen seine Werke nicht immer auf ungeteilte Zustimmung; es gab sogar 1948 einen Prozeß wegen “Herabwürdigung des Bauernstandes”. Andererseits wurde Max Weiler, der im Jahr 1955 an der III. Biennale von São Paulo teilnahm und Österreich 1960 auf der XXX. Biennale von Venedig repräsentierte, auch immer wieder ausgezeichnet, so u.a. 1960 mit dem Großen Österreichischer Staatspreis für Bildende Kunst oder 1995 mit dem Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Sein künstlerischer Lebenswerk ist gekennzeichnet durch zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland. Max Weiler hinterließ neben den Fresken Mosaiken, Keramiken und Betonglasfenster und seinen Bildern ein ca. 3.500 Blatt umfassendes zeichnerisches Werk.

Zwei der Fresken in der Theresienkirche von Innsbruck Bilder: Klaus Paap (08/2013)

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Wien, Zentralfriedhof

Karl Prantl

 

 

Österreichischer Bildhauer; besuchte ab 1930 die Volksschule und anschließend die Mittelschule, bevor er zunächst für den Arbeitsdienst herangezogen wurde und während des Zweiten Weltkrieges als Soldat in Griechenland eingesetzt wurde. Nach dem Ende des Krieges studierte er von 1946 bis 1952 an der Wiener Akademie der Bildenden Künste Malerei bei Albert Paris Gütersloh und erwarb dort ein Diplom für Malerei. 1953 übersiedelte er nach Wien und schloß sich dort der Künstlergruppe Der Kreis an. 1956 konnte er sich dank eines Stipendiums des Österreichischen Bundesministeriums für Unterricht und Kunst zu einem einen sechsmonatigen Studienaufenthalt in Rom aufhalten, dem ein weiterer Studienaufenthalt in Griechenland folgte.

Nachdem er von der Landesregierung des Burgenlandes den Auftrag erhalten hatte, einen Grenzstein an der österreichisch-ungarischen Grenze zu schaffen, wählte er einen 2.60 m hohen Stein aus, den er im alten Steinbruch der Römer in St. Margarethen entdeckt hatte und bearbeitete diesen 1957-58 direkt vor Ort. Diese Arbeit war den Beginn seine Vorliebe für das Material Stein und die Arbeit unter freiem Himmel. So schuf er Steine und Bronzen in geschlossener blockhafter Form mit Zeichen setzenden Vertiefungen (Meditationsplastiken).

Verheiratete war Karl Prantl seit 1957 mit der Künstlerin Uta Peyre; aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor: Katharina Prantl (*1959, Malerin) und Sebastian Prantl (1960, Tänzer und Choreograph).

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Pöttsching (Burgenland) Friedhof

Bildende Künste LXXIV

Omnibus salutem!