Harald Viggo Graf Moltke

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Dänischer Portrait- und Landschaftsmaler; wuchs in den 1870er Jahren in NorthCarolina auf, wohin die Familie 1871 gezogen war. Nach dem Tode des Vaters im Jahre 1882 kehrte die Familie nach Dänemark zurück. Dort begann er 1889 ein Studium an der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen, das er 1893 abschloß. 1894 stellte er seine Werke erstmals in der Herbstausstellung der Kunsthalle Charlottenborg aus. 1898 begleitete er erstmals eine wissenschaftliche Expedition an der Westküste Grönlands., der von 1899 bis 1900 eine weitere nach Island folgte. Auf diesen und weiteren schuf er realistische Ansichten von den Nordlichtern, die damals noch nicht mit Kameras festgehalten werden konnte.

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Bild: Finn Larsen (08/2014)

Reerslev Sogn (Kalundborg Kommune), Friedhof

Christian Schad

 

 

Deutscher Maler; Sohn eines Geheimen Justizrates; studierte ab 1913 bei Heinrich Zügel an der Münchener Kunstakademie. Einer Einberufung zum Kriegsdienst zu Beginn des Ersten Weltkrieges konnte er durch einen vorgetäuschten Herzfehler entziehen, sicherheitshalber emigrierte er jedoch 1915 in die neutrale Schweiz. In Zürich schloß er sich den Vertretern des Dadaismus, der sich dort gerade formierte, an. Von 1918 bis 1920 lebte er in Genf, wo er erstmals photographische Experimente unternahm; Schad schuf ohne die Verwendung einer Kamera Photocollagen, wobei er Objekte auf Photopapier legte und dem Licht aussetzte. Der Schriftsteller Tristan Tzara, der der Züricher Gruppe des literarischen Dadaismus angehörte, bezeichnete diese Werke als “Schadographien” In den Jahren zwischen 1920 und 1925 lebte er in Rom und entwickelte unter dem Eindruck der Werke Raffaels einen kühlen, realistischen Stil. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland ließ er sich 1928 in Berlin nieder. 1942 verließ er die Reichshauptstadt und zog in der Spessart, dem kleinen, nahe bei Aschaffenburg gelegenen Ort Keilberg.

Mit seinen Bildern, hauptsächlich Portraits und Akte, in denen er die unüberbrückbare Isolation der Menschen und ihren Narzissmus thematisierte, entwickelte Christian Schad, der ab 1960 wieder Photogramme schuf, sich zu einem der wichtigsten Protagonisten der Neuen Sachlichkeit und zählt neben Otto Dix, George Grosz, Rudolf Schlichter und Karl Hubbuch zu den wichtigsten Vertretern des Verismus. Am bekanntesten ist sein 1927 geschaffenes Werk Selbstporträt mit Modell, das zu den am meisten reproduzierten Werken des Künstlers und der Neuen Sachlichkeit überhaupt zählt.

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Bild: ekpah (04/2009), Wikipedia.de

Bessenbach OT Keilberg, Friedhof

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“Grethe” Margarethe Jürgens

 

 

Deutsche Malerin; Tochter eines Lehrers und einer Lehrerin; wuchs mit ihren zwei Brüdern in Wilhelmshaven auf.Im Jahr 1918 begann sie nach dem Abitur an der Technischen Hochschule in Berlin zunächst ein Architekturstudium, das sie jedoch bereits im November wieder abbrechen mußte, weil die Hochschule wegen der sog. Novemberrevolutuion geschlossne worden war. Sie immatrikulierte sich daraufhin 1919 für den Fachbereich Graphik an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule in Hannover,

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Bilder: Detlef Buhre (08/2014)

Hannover-Lahe, Stadtfriedhof

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Ralf Schüler

 

 

Deutscher Architekt; studierte an der Technischen Hochschule Berlin, wo er 1953 seine spätere Frau Ursulina née Witte (*1933) kennenlernte. Beide waren schon während des Studium als Hilfskräfte im Architekturbüro von Bernhard Hermkes beschäftigt. Während seine Freundin Ursulina ihr Studium 1967 erfolgreich zu Ende führte, brach er das Studium ab, weil er der Meinung war, durch seine Mitarbeit bei Hermkes und die dort gemachten praktischen Erfahrungen ausreichend ausgebildet zu sein. Gemeinsam betrieben sie ein Architekturbüro, nahmen an zahlreichen Ausschreibungen teil und gestalteten viele städtische Projekte. Als ein Neubau des Berliner Kongresszentrums geplant wurde, erhielten sie den Auftrag, der ihr größtes Projekt wurde und später unter dem Namen Internationales Congress Centrum (ICC) Berlin bekannt wurde.; das ICC entstand in der Zeit zwischen. Ungewöhnlich ist ihr in futuristisch anmutender Poparchitektur kreiertes Turmrestaurant Bierpinsel in Berlin-Steglitz (1976); außerdem schufen sie die große Kuppelkonstruktion über dem U-Bahnhof Nollendorfplatz.(2002) und einige Brücken.

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Bilder: Klaus Meinert (08/2014)

Berlin, Parkfriedhof Lichterfelde (Thunerstr.)

Jens Ferdinand Willumsen

1900

 

Dänischer Maler und Bildhauer; studierte von 1881 bis 1885 an der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen. Bei einem Frankreichaufenthalt zwischen 1890 und 1894 kam er mit Paul Gauguin in Kontakt und wandte sich dem Symbolismus zu. Beeinflußt von den zeitgenössichen Bewegungen eingeschlossen des Symbolismus, des Fauvismus und des Expressionismus entwickelte er seinen eigenen visionäre Stil. Im Jahr 1900 gewann Willumsen einen Plakatwettbewerb der Kopenhagener Brauerei Tuborg. Allerdings griff der Geschäftsführer der Brauerei anstelle des prämierten Entwurfs ein Motiv des Malers Erik Henningsen auf, welches später als Den tørstige mand (dt. Der durstige Mann) auf dem bekannten Plakat Tuborg-Øl (dt. Tuborg-Bier) Weltruhm erlangte.

Einen großen Teil seiner Werke und Kunstsammlung bot er dem Staat an und arbeitete ab 1930 intensiv an der Errichtung eines Museums; im J. F. Willumsens Museum in Frederikssund haben seine Werke dann 1957 eine Heimstätte gefunden.

Willumser war ab 1890 mit der Bildhauerin Juliette Meyer; aus der ehe gingen drei Kinder hervor. 1903 heiratete er die Bildhauerin Edith Wessel, die er bereits 1897 kennengelernt hatte, als er Leiter der Porzellanmanufaktur Bing & Gröndahl war; das Paar hatte zwei Töchter.

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Bilder: Finn Larsen (09/2014)

Frederikssund, Im Park des Museums

Hinweis: Rechts neben seinem Grab die Ruhestätte seiner zweiten Ehefrau, Edith.

Carl Heinrich Bloch

         1886Selbstbildnis

 

Dänischer Historiemaler; eines von zehn Kindern eines Kaufmanns; besuchte seit 1849 die Königlich Dänische Kunstakademie seiner Vaterstadt. Von 1854 bis 1859 schuf er eine Reihe teils ernster, teils idyllischer und humoristischer Genrebilder aus dem dänischen Volksleben, so z.B. eine bei losbrechendem Gewitter die Heimkehr der Männer erwartende Fischerfamilie, Sonntagsnachmittag, Die kleinen Kartoffelesser etc.). 1859 brach er zu einer Studienreise nach Italien auf. In der Zeit seines dortigen Aufenthaltes schuf er zahlreiche Genrebilder nach dem Leben des dortigen Volkes, u.a. einen die Netze flickenden Fischer in Sorrent. Noch bevor er 1865 nach Dänemark zurückkehrte, war sein Interesse an der Historienmalerei geweckt. 1863 bereits schuf er mit seiner großen Komposition Simson in der Mühle bei den Philistern ein erstes Bild dieses Genres. Dieses Bild und Die Auferweckung der Tochter des Jairus fanden großes Interesse und wurden wurden für die Nationalgalerie auf dem Schloß Christiansborg angekauft. Diesem ersten gesellten sich weitere Erfolge hinzu, wie das Kolossalbild Die Befreiung des Prometheus oder auch religiöse Darstellungen.

Zu seiner Zeit galt er als einer der bedeutendsten Maler Dänemarks. Nach seinem Tode begann man jedoch seine Kunst kritischer zu sehen, so daß er schließlich weitgehend in Vergessenheit geriet. Erst ab der späten 1990er Jahre wurde er wiederentdeckt und genießt insbesonderer außerhalb der Kunstsachverständigen große Popularität v.a. in kirchlichen Kreisen und dem dänischen Schulsystem; so werden wieder zahlreiche Reproduktionen seiner Bilder erworben.

In einer römischen Osteria (Statens Museum for Kunst)    cc_somerightsreserved

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Bilder: Finn Larsen (09/2014)

Kopenhagen, Holmens Kirkegård

Fritz Flebbe

 

 

Deutscher Maler und Graphiker; Sohn eines Eisenbahners; begann nach Volks- und Mittelschule zunächst eine Kaufmannslehre, die er aber zugunsten eines Kunststudiums abbrach. Ab 1914 studierte er bei Arthur Illies an der Staatlichen Kunst- und Gewerbeschule in Hamburg, mußte das Studium jedoch 1915 abbrechen, als er im Ersten Weltkrieg zum Militärdienst eingezogen und an den Fronten in Nordfrankreich und Rußland eingesetzt wurde. 1916 erlitt er eine schwere Kopfverletzung und wurde nach der Genesung in der Etappe in einer Vermessungsabteilung eingesetzt, bevor er am 13.11.1918 entlassen wurde und in das Zivilleben zurückkehren konnte, das jedoch aufgrund der Nachwirkungen seiner Verletzung durch häufig notwendige Aufenthalten in Sanatorien gekennzeichnet war und ihn oft zwangen seine Arbeit einzustellen. Mit Hilfe seines ehemaligen Lehrers Illies gelang es Flebbe, der noch während des Krieges eine Kunstzeitschrift mit dem Titel Die Insel, mit einer Auflage von nur 60 Exemplaren, herausgab, die er lithografisch hergestellt hatte, wichtige Kontakte zu knüpfen; so lernte er den Fabrikanten und Kunstförderer Friedrich Borchers kennen, und er stand in Kontakt mit Fritz Mackensen in Worpswede und Otto Modersohn in Fischerhude. 1923 war er gemeinsam mit Illies, Leopold von Kalckreuth und anderen einer der künstlerischen Leiter des Harburger Vereins für Kultur und Wissenschaft. Bevor er im Mai 1926 in die Lüneburger Heide, nach Müden übersiedelte, lebte und arbeitete er in Goslar und Braunschweig. Fritz Flebbe starb im Alter von nur 35 Jahren an den Folgen seiner im Krieg erlittenen Verletzungen. Innerhalb seiner kurzen künstlerischen Tätigkeit schuf Flebbe ca. 220 Gemälden, 250 Zeichnungen und Aquarellen sowie 50 Lithographien. Seine Hauptthemen in den aktivsten Jahren seines Schaffens waren Portrait- und Landschaftsmalerei. Unmittelbar nach dem Krieg schuf er - geprägt durch seine erlittenen Leiden - Bilder religiösen Inhalts.

Flebbe war zweimal verheiratet: In erster Ehe mit Ina , die im Februar 1920 an der Grippe starb; mit ihr hatte er eine Tochter. 1926 heiratete er Margarethe Wesenick, mit der er schon seit Jahren zusammengelebt hatte; im gleichen Jahr wurde seine zweite Tochter Mechthild geboren.

Werke u.a.: Die Stadt Harburg von der Elbe aus (1927), für den Wartesaal 2. Klasse des Hamburger Hauptbahnhofs Ende des Zweiten Weltkrieges durch Bombenangriff zerstört).

Ein trüber Tag

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Faßberg OT Müden, Alter Friedhof

Bilder: Detlef Buhre (09/2014)

Richard Brademann

 

 

Deutscher Architekt; studierte ab 1903 Architektur an der Technischen Hochschule Charlottenburg (heute zu Berlin). Im Juli 1908 erhielt er sein Diplom und begann danach ein Referendariat im Staatsdienst. Im Jahre 1913 wurde er nach bestandenem Staatsexamen zum Regierungsbaumeister (Assessor in der öffentlichen Bauverwaltung) ernannt und erhielt im Folgejahr eine Anstellung bei der Preußischen Eisenbahnverwaltung, die 1920 in der Reichseisenbahn und 1924 in der Deutschen Reichsbahn aufging. 1920 wurde er Oberbaurat und Leiter eines der drei Hochbaudezernate. In der Zeit zwischen zwischen 1922 und 1939 entwarf er zahlreiche Gebäude der Berliner S-Bahn, die zum Bereich der Reichsbahn gehörte, u.a. die Bahnhöfe Warschauer Straße (1922-24), Bahnhof Wannsee (1927-28), Bornholmer Straße (1929) sowie die S-Bahn-Tunnelbahnhöfe Potsdamer Platz (1939) und Anhalter Bahnhof (1939). Daneben erbaute er auch Gedäude für die Aufnahme elektrotechnischer Anlagen, wie z.B. Umspannwerke. Brademann, der bereits 1931 Mitglied der NSDAP wurde, beklagte sich gemeinsam mit weiteren Personen über ”persönliche und sachliche Mißstände in der Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft“. In dem Schreiben wies er u.a. auch daraufhin, daß eine Reihe von Personen innerhalb der Reichsbahn als Juden, Halbjuden, Demokraten, Marxisten oder Freimaurer diffamiert würden. Anfang 1937 zeigte Brademann gegenüber dem Reichsverkehrsministerium an, daß seine Großmutter jüdischer Herkunft war; nach einer Stellungnahme der Reichsstelle für Sippenforschung verfügte Adolf Hitler, daß Brademann einfaches Parteimitglied bleiben könne. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieg ging Brademann, der nicht mehr im Staatsdienst arbeiten durfte, nach Jugoslawien, wo er am Wiederaufbau beteiligt war, kehrte aber später nach West-Berlin zurück.

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Bilder: Klaus Meinert (09/2014)

Berlin, Alter Zwölf-Apostel-Kirchhof

Carl Jonas Mylius

Deutscher Architekt; Sohn eines Kaufmanns; studierte von 1858 bis 1861 am Polytechnikum in Zürich Architektur. Einer seiner Lehrer dort war Gottfried Semper. Nach Abschluß seiner Studien ging er – dem Trend der Zeit entsprechend - auf Bildungsreisen, u.a. hielt er sich zwischen 1863 und 1865 in Italien auf. Nach seiner Rückkehr gründete er in seiner Heimatstadt ein eigenes Architekturbüro, schloß sich 1871 jedoch mit Alfred Friedrich Bluntschli, den er in Zürich während seines Studiums kennengelernt hatte, zu einer Architektengemeinschaft zusammen. Neben zahlreichen Privataufträgen - sie errichteten Wohnhäuser, Villen und Banken - , aber auch öffentlichen Aufträgen gehören zu ihren bedeutendsten Arbeiten die Planung des Wiener Zentralfriedhofs, der zwischen 1871 und 1874 entstand, sowie das Diakonissenhaus und die Senckenbergsche Bibliothek in Frankfurt am Main. Gemeinsam errichteten sie 1875/1876 auch das später bis zum heutigen Tage renommierte Hotel Frankfurter Hof und das Schloß Langenzell in Neckargemünd. 1876 gewannen sie zwar auch den Architekturwettbewerb um den Neubau des Rathauses in Hamburg; der Entwurf wurde allerdings nicht realisiert. Sie beteiligten sich auch an den Wettbewerben für ein Kollegiengebäude der Kaiser-Wilhelms-Universität zu Straßburg, für den Frankfurter Hauptbahnhof und für das Parlamentsgebäude des Deutschen Reichstags in Berlin (1872). Paul Wallot ging schließlich im Jahre 1882 im zweiten Wettbewerb um das Reichstagsgebäude als Sieger hervor.

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Frankfurt am Main, Hauptfriedhof, Gruftenhalle

Bilder: KN (03.10.2014)
Bild. Kunst LXXVI

Omnibus salutem!