Italienischer Maler, Bühnenbildner und Theaterarchitekt; einer ursprünglich im oberitalienischen Laino bei Como beheimateten Maler- und Architektenfamilie entstammend; Vater von Domenico Quaglio und Lorenzo Quaglio (*1730, †1804); studierte nach einer Lehre bei seinem Vater Domenico I. in Wien Architektur und Bühnenbildkunst und war dann zunächst für Kurfürst Karl Theodor als Maler an den Bühnen in Mannheim, Ludwigsburg, Speyer und Frankfurt am Main tätig, bevor er 1778 als Bühnenmaler nach München wechselte und dort nach dem Tode seines Bruders Giulio III. Quaglio im Jahre 1801 zu dessen Nachfolger als Hofarchitekt ernannt wurde. 1823 zog er sich von seinem Posten zurück. Bis dahin hatte er zahlreiche Opernbühnenbilder geschaffen, darunter 1791 ein solches für Mozarts Don Giovanni und zwei Jahre später für seine Zauberflöte oder für Albert Klebes Die Weihe, mit der 1818 das Nationaltheater eröffnet wurde. 1790 schuf er anläßlich der Krönung Leopolds II. zu römischen Kaiser in Frankfurt am Main die farbigen kurpfälzischen lluminationstransparente.
Quaglios zeichnete sich dadurch aus, daß er mit seinem Bühnenbildern die Illusion zu vermitteln versuchte, daß das Bühnengeschehen sich im natürlichen Umfelde bewege; so schuf er für Schillers Jungfrau von Orléans eine möglichst echt wirkende Nachbildung der Fassade der Kathedrale von Reims; den Wilhem Tell von Schiller stellte er 1806 in eine, auf den Zuschauer realistisch wirkende Landschaft der Schweizer Alpen
München, Alter Südlicher Friedhof
Deutscher Maler und Lithograph; begann eine künstlerische Ausbildung in Worms, bevor er im Alter von 17 Jahren als Lithograph an der Vogelschen Kunstanstalt in Frankfurt am Main eine Anstellung fand, an der er sein erstes großes Werk, eine präzise Darstellung des Rhein-Panoramas von Mainz bis Köln, schuf. Von 1833 bis 1841 besuchte er die Düsseldorfer Kunstakademie, wo Johann Wilhelm Schirmer (*1808, †1863) und Wilhelm von Schadow seine Lehrer waren. Anschließend war Becker, der sich jetzt verstärkt der Landschaftsmalerei zugewandt hatte, als Professor für Genre- und Landschaftsmalerei am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt am Main tätig. Zu seinen dortigen Schülern gehörten der später für seine Jagdmotive bekannte Maler Johannes Deiker sowie die später zur Kronberger Malerkolonie gehörenden Maler Heinrich Winter und Norbert Schrödl. In Frankfurt wurde er Mitglied der Freimaurerloge "Sokrates zur Standhaftigkeit".
Seine Tochter Marie (*1840, †1912) war mit Wilhelm Meister, die jüngere Tochter Maximiliane (*1842, †1922) mit Eugen Lucius verheiratet
Inschrift: Wir leben oder sterben so sind wir des Herrn.
Der vom Blitz erschlagene Schäfer (Ausschnitt; Städelsches Museum)
Frankfurt am Main, Hauptfriedhof
Selbstbildnis
Deutscher Maler, Radierer und Zeichner; studierte von 1842 bis 1846 am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt am Main und war dort Schüler von Johann Jakob Jung, Jakob Becker und Philipp Veit, auf dessen Anregung er nach München ging, dort aber nur bis 1848 blieb. Burger kehrte nach Frankfurt am Main zurück. 1853 unternahm Burger mit Angilbert Goebel und Peter Philipp Rumpf eine Studienreise nach Paris, wo er u. a. Camille Corot und Gustave Courbet traf. 1858 siedelte er nach Kronberg im Taunus über. Gemeinsam mit Jakob Fürchtegott Dielmann gründete er 1861 dort die Kronberger Malerkolonie, deren Mittelpunkt er bis zu seinem Tod blieb. Er war sehr angesehen und wurde anerkennend der "König von Kronberg" genannt. Burger malte hauptsächlich Landschaftsbilder, aber auch Portraits, Genrebilder und schuf Interieurs.
Ehemaliges Wohnhaus Anton Burgers in Kronberg
Burger war dreimal verheiratet: Zunächst ab 1851 mit seiner Jugendfreundin Katharina Elise Heislitz, die bereits 1856 starb; 1859 heiratete er die Kronberger Arzttochter Anna Johanna Auguste Küster, die 1876 verstarb, und schließlich 1882 seine ehemaligen Malschülerin Pauline Fresenius..
Kronberg im Taunus, Friedhof a.d. Frankfurter Straße
Heinrich Ludwig Christian Dietrich Winter
Deutscher Maler; war zwischen 1860 und 1864 am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt am Main Schüler Jakob Beckers. Durch ihn lernte er Anton Burger kennen, der 1861 Mitgründer der Kronberger Malerkolonie war. Als Becker ihn 1864 dorthin einlud, nahm er die Einladung an und verbrachte in Kronberg drei sehr schöpferische Jahre. 1867 verließ er die Kolonie, um einem Rat Adolph Schreyers zu folgen, der ihm geraten hatte, Erfahrungen in Paris zu sammeln. Dort arbeitete er in einem Gemeinschaftsatelier, bevor er 1870 bei Ausbruch das Deutsch-Französischen Krieges Frankreich verließ. Nach seiner Rückkehr meldete er sich freiwillig als Sanitäter zur Armee. Nach dem Ende des Krieges ließ er sich dauerhaft in Kronberg nieder, unternahm von dort aus aber immer wieder Studienreisen u.a. nach Ungarn (1868 und erneut 1874), Rumänien (1883) und in den Nahen Osten (1884).
Nachdem Viktoria, die Gemahlin Kaiser Friedrichs III., sich nach dessen Tod auf ihren Witwensitz nach Kronberg zurückgezogen hatte, war sie immer wieder Gast in der Malerkolonie, nahm auch bei einigen der Maler Unterricht
Das Nachtlager
Kronberg im Taunus, Friedhof a.d. Frankfurter Straße
Deutscher Maler; Sohn eines aus Speyer stammenden Weinhändlers; begann im Alter von 15 Jahren ein Studium der Kunst am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt am Main - ebenso wie Anton Burger, Jakob Maurer (*1826, †1887) und Philipp Rumpf - als Schüler u.a. von Jakob Becker und dem Kunsthistoriker Johann David Passavant (*1787, †1861) , unterbrochen nur kurzzeitig durch Aufenthalten an den Kunstakademien in Düsseldorf, München und Stuttgart. Nach dem Ende seiner Studien im Jahre 1854 verließ er seine Geburtsstadt, um sich im Krimkrieg (1853-56) als Freiwilliger auf österreichischer Seite anzuschließen. Nach dem Ende des Krieges begleitete er Prinz Emmerich von Thurn und Taxis auf dessen Reise durch Ungarn, Rumänien und Rußland. Nach kurzen Aufenthalten in Paris, und Bukarest kehrte er nach Frankfurt am Main zurück und besuchte 1858 die gerade von seinen ehemaligen Kommilitonen gegründete Kronberger Malerkolonie. 1861 brach er erneut zu seiner Reise auf; er reiste 1861 nach Paris und nach Algier, ließ sich dann in der französischen Hauptstadt in der Hoffnung nieder, dort erfolgreich zu sein, und unternahm von dort aus einige Reisen in den Nahen Osten. Es entstanden seine sog. Orientstücke, die er ganz nach der damaligen Mode malte und die ihn auch bekannt machten. Mit Beginn des Deutsch-Französichen Krieges im Jahre 1870 kehrte Schreyer nach Kronberg zurück, wo er 1872 ein Haus erwarb und sich endgültig niederließ. Allerdings verbrachte er die Winter stets in Paris. 1895 wurde er mit der Ehrenbürgerschaft der Stadt Kronberg geehrt.
Inschrift: Suchet mich nicht hier, suchet mich in Euren Herzen.
Tirailleure
Kronberg im Taunus, Friedhof a.d. Frankfurter Straße
Deutscher Maler und Radierer; Sohn des Konditors, dessen Profession er zunächst auch erlernte. Er interessierte sich jedoch für die Kunst und begann 1836 am Städelschen Kunstinstitut in seiner Heimatstadt ein Studium der Bildhauerei bei Johann Nepomuk Zwerger und zwei Jahre später der Malerei u.a. bei Jakob Becker, dessen Meisterschüler er wurde, und Jakob Fürchtegott Dielmann. 1844 gründete er eine Kunstschule für Töchter des Bürgertums, die er 1860 wieder aufgab. 1852 reiste er studienhalber nach Paris, später auch München, Dresden und Oberitalien. 1858 gründete Rumpf gemeinsam mit seinen Kommilitonen Anton Burger und Jakob Fürchtegott Dielmann die Kronberger Malerkolonie. in Kronberg im Taunus, wohin er 1875 zog. 1890 kehrte er dann wieder in seine Geburtsstadt zurück, wo er sich dauerhaft niederließ. 1888 wurde er zum Professor berufen; außerdem war er Hofmaler Adolphs von Nassau, des Herzogs von Hessen-Nassau und Großherzogs von Luxemburg.
Neben der Ölmalerei schuf Peter Philipp Rumpf Radierungen, Aquarelle und Zeichnungen.
Verheiratet war Rumpf seit 1845 mit Christine, née Melzer (*1819, †1896).
Mädchen am Brunnen (1847)
Frankfurt am Main, Hauptfriedhof
Österreichischer Architekt; besuchte in Innsbruck die Realschule und anschließend die Technische Hochschule in Wien, wo er 1919 promoviert wurde. Im selben Jahr wurde er als Lehrer an die Staatsgewerbeschule in Innsbruck berufen; anschließend arbeitete er bis 1924 als Architekt in Bozen. Nachdem er 1923 er für seinen Entwurf beim Wettbewerb für ein Krematorium in Wien den 3. Preis errungen hatte, erfolgte 1924 seine Berufung zum Leiter der Architekturklasse der Akademie der bildenden Künste in Wien. 1926 erhielt Holzmeister den Auftrag zur Umgestaltung des Festspielhauses nach Salzburg. Zwischen 1928 und 1933 war er - parallel zu seiner Lehrtätigkeit in Wien - Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf, wo er die Meisterklasse für Architektur leitete. Außerdem war Holzmeister von 1931 bis 1933 sowie erneut von 1935 bis 1937 Rektor der Akademie der bildenden Künste Wien und von 1936 bis 1938 dort Leiter der Meisterschule Szenische Kunst. Nach dem “Anschluß” Österreichs an das Deutsche Reich ging er 1938 in die Emigration und lebte abwechselnd in Ankara und in Istanbul, wo er von 1939 bis 1949 Professor an der Technischen Hochschule lehrte (ihm zu Ehren wurde 2008 in Ankara eine Straße, die “Clemens Holzmeister Cadessi”, nach ihm benannt). In der neuen türkischen Hauptstadt Ankara errichtete er ab 1938 u.a. das türkische Parlament, das Kriegsministerium und die österreichische Botschaft am Atatürk Bulvari in Ankara-Kücükesat. Während dieser Zeit hielt er sich für ein halbes Jahr in Brasilien auf, das Land, in das sein Großvater (er starb auf der Überfahrt dorthin) und seine Großmutter mit ihren sieben Kindern, darunter auch sein Vater Johann, ausgewandert war. Nach seiner Rückkehr aus der Türkei war Holzmeister wieder an der Akademie der bildenden Künste Wien tätig, u.a. als Rektor und Prorektor. Zuletzt leitete er zwischen 1958 und 1961 dort das Institut für sakrale Kunst
In Österreich zeichnete er verantwortlich für die Errichtung bzw. Umbauten zahlreicher Pfarrkirchen, aber auch zahlloser Profanbauten wie z.B. die Feuerhalle auf dem Zentralfriedhof in Wien, das Funkhaus Wien. ebenso war er aktiv in Deutschland und in Südtirol.
Auszeichnungen u.a.: Großer Österreichischer Staatspreis für Architektur (1953), Großes Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland (1958), Großes Goldenes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich (1981), Verdienstorden der Republik Türkei (1990, posthum).
Salzburg,Friedhof des Stiftes St. Peter
OZ eigentl. Walter Josef Fischer
Deutscher Graffiti-Künstler; unehelich geboren, wurde er bereits als Säugling in ein Heim gegeben, wo er aufwuchs; die Hauptschule brach er ebenso ohne Abschluß ab, wie eine Ausbildung zum als auch eine solche zum Gärtner. 1977 begann er dann in Stuttgart erstmals damit, Graffiti zu sprühen. Im selben Jahr reiste in in Europa, aber auch im Fernen Oste, kehrte dann nach Deutschland zurück und lebte ab 1992 in Hamburg, wo seine Graffiti bald über das gesamte Stadtgebiet verstreut zu sehen waren; wobei seine Merkmale v.a. solche in Form von Smileys, Spiralen und einem sogenannten tag, ein unterschriftenartiges Kürzel, waren;: er schuf aber auch abstrakte Bilder. Mehrmals stand er auch vor dem Richter und saß wegen Beschädigung von fremdem Eigentum im Gefängnis. - insgesamt insgesamt rund acht Jahre. Zuletzt war Fischer 2011 in Hamburg zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und zwei Monaten verurteilt worden; die Strafe wurde jedoch in einem Berufungsverfahren in eine Geldstrafe umgewandelt. An ihm und seinen Sprühaktionen entzündete sich immer wieder die Debatte, ob seine Graffiti Sachbeschädigung oder vielleicht doch Kunst seien.
Sein Leben endete tragisch: Er wurde von einer S-Bahn erfaßt und am Kopf so schwer verletzt, daß er an den Folgen der Verwundung im Alter von 64 Jahren starb. Er war gegen 22.30 Uhr am Donnerstag, dem 25. September 2014, auf den Bahngleisen zwischen Hamburg-Hauptbahnhof und Berliner Tor unterwegs gewesen.
Oz hinterließ alleine bis zum Jahre 2002, dem Jahr, in dem die Polizei eine Schätzung der Anzahl seiner Graffiti vornahm, mehr als 120.000 gesprühter Zeichen überall in der Stadt. Heute gilt Oz als ”Großvater der Sprüherszene“ in Hamburg.
Hamburg, Friedhof Ohlsdorf
Johann Joseph Daniel Ohlmüller
Deutscher Architekt; Sohn eines Bäckermeisters, studierte an der Münchner Kunstakademie bei Karl von Fischer. Ein Reisestipendium ermöglichte ihm eine längere Studienreise nach Italien. Ab 1819 arbeitete er zunächst als Bauaufseher beim Bau der Glyptothek in München unter der Leitung Leo von Klenzes. 1821 wurde er zum Hofbaukondukteur befördert, 1832 zum (ersten) Zivilbauinspektor und 1835 wurde er zum Regierungsbaurat ernannt. Als Kreisbaurat leitete er die königliche Bauverwaltung für den Isarkreis. Ohlmüller, der 1838 zum Ehrenmitglied des Royal Institute of British Architects ernannt wurde, überwachte und schuf zahlreiche Bauten. So die Evangelische Pfarrkirche in Rinnthal (1831-34), die Theresienkirche in Hallbergmoos (1833), die König-Otto-Kapelle in Kiefersfelden (1836). 1837 übernahm er nach dem Tode von Domenico Quaglio den Wiederaufbau des Schlosses Hohenschwangau und vollendete ihn. Als sein bedeutendster Bau gilt aber die zwischen 1831 und 1839 errichtete Mariahilfkirche, Hauptpfarrkirche und Wahrzeichen des südöstlichen Münchner Stadtteils Au, die den Beginn der neogotischen Architektur in Deutschland markiert. Daniel Ohlmüller verfaßte 1824 auch Schriften, in denen er seine Einfälle zur Gestaltung von Grabdenkmälern festhielt, so z.B. für die Gruftkapelle von Karl Reichsfreiherr von und zum Stein, deren Bau auf seine Pläne fußen; außerdem schuf er u.a. die Grabsteine von Peter von Winter und Klara Vespermann auf dem Alten Südlichen Friedhof in München..
Das Langschiff der Mariahilfkirche vor der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg, bei der nur die Außenmauern und der Turm stehengeblieben sind. Sie wurde vereinfacht wieder aufgebaut - von Ohlmüllers Konzeption blieb so gut wie nichts erhalten.
Ohlmüller, der bereits im Alter von nur 48 Jahren an den Folgen eines Sturzes von einem Gerüst seiner Kirche den inneren Verletzungen erlag1, konnte viele seiner Ideen nicht mehr realisieren; so geht auf seine Pläne der Bau der Schloßkapelle vom Schloß Possenhofen am Starnberger See zurück, in dem die Kaiserin Sisi einen Großteil ihrer Jugend verbracht hat; die Kapelle entstand um 1854 nach seinen Plänen. Auch der Bau der Alten Saline in Reichenhall entstand in der Zeit zwischen 1840 und 1851 nach seinen Plänen.
Anläßlich seines frühen Todes dichtete König Ludwig I.:
Zu dem Himmel entschwebend, erhebt Deine Kirche die Seelen,welche, leider! bereits Denkmal und Grabmal Dir ist.
Eine Büste Ohlmüllers befindet sich in der Ruhmeshalle in München.
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1 Die Kirche wurde von seinen Freunden Jodl und Ziebland vollendet.
Hinweis: Joseph Daniel Ohlmüller war zunächst auf dem Münchner Südfriedhof beigesetzt worden. Erst zehn Jahre später wurden seine sterblichen Überreste in die Mariahilfkirche überführt. An diese Überführung und deren Umstände erinnert die obig, in der Kirche angebrachte Gedenktafel (s.o.):
“Dem Erbauer dieser Kirche, Johann Joseph Daniel Ohlmüller, königl. bayrischer Kreisbaurathe, dessen Gebeine mit Genehmigung Seiner Majestät König Ludwig des Ersten von Bayern am 24. Oktober 1849 in der Mitte dieser Eingangshalle bestattet worden sind, weihet dieses Denkmal die Gemeinde der Vorstadt Au. Derselbe ward geb. den 10 Januarr 1791 zu Bamberg und starb den 22. April 1839 zu München. R.I.P.”
München, Mariahilfkirche
Deutscher Architekt; Sohn eines Kleidermachers und Tuchhändlers; studierte nach dem Abitur von 1874 bis 1878 an der Kunstakademie Düsseldorf und arbeitete anschließend vier Jahre im Atelier des Architekten Hermann Riffart. Er nahm an mehreren Wettbewerben teil und gewann 1883 den Wettbewerb mit einem Entwurf zu einem Denkmal des italienischen Königs Viktor Emanuel II. in Rom. Ab 1886 arbeitete Schmitz in Berlin. in Berlin, wo seine Karriere als Erbauer der wichtigsten Kaiser-Wilhelm- und Nationaldenkmäler ihren Anfang nahm. So entwarf er u.a. die Monumente für Wilhelm I. am Deutschen Eck bei Koblenz und bei Porta Westfalica sowie den Bismarck-Turm in Unna. 1890 gewann er den 1. Preis eines Wettbewerbs um die Errichtung des 81 Meter hohen Kyffhäuserdenkmals, das zwischen 1892 und 1896 auf den Ruinen der mittelalterlichen Reichsburg Kyffhausen entstand. Außerdem entwarf er das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig, das zum 100. Jahrestag 1913 eingeweiht wurde und das mit einer Höhe von 91 Metern zu den höchsten Denkmälern Europas zählt. Auch das für die 1904 in St. Louis veranstaltete Weltausstellung bestimmte Deutsche Haus ist sein Entwurf. .
Verheiratet war Bruno Schmitz mit der Sängerin Lucia Wanda Genelli.
Kyffhäuserland (Kyffhäuserkreis) OT Steinthaleben, Im Kyffhäuserdenkmal
Hinweis: Laut Letztem Willen hätte Schmitz’ Asche im Rhein verstreut werden sollen, was jedoch nach damaligem Recht nicht erlaubt war. Wilhelm II. veranlaßte daraufhin die Beisetzung der Urne im Kyffhäuserdenkmal. In den 1960er Jahren war auf Veranlassung der DDR-Führung die Urne Schmitz‘ und diejenige von Alfred Westphals (rechts), des Schriftführers des Deutschen Kriegerbundes, der dem Kaiser die Idee für das Denkmal am Kyffhäuser unterbreitet hatte, entfernt worden. Vermutlich befindet sich die Asche Bruno Schmitz’ noch auf den Nordfriedhof in Düsseldorf.
Düsseldorf, Nordfriedhof
Omnibus salutem!