HR Giger  eigentl. Hansruedi Giger

 

Schweizer bildender Künstler und Maler; Sohn eines Apothekers; studierte in den 1960er Jahren in Zürich Architektur und Industriedesign; ertse Erfolge hatte der Künstler mit seinen Plakaten, die ab 1969 erschienen. Bekannt bei einem breiten Publikum wurde Giger durch die für den Science-Fiction-Film Alien (1979) dt. Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt) des Regiseurs Ridley Scott geschaffenen Weltraummonster, in dem die US-amerikanische Schauspielerin Sigourney Weaver die Hauptrolle verkörperte, sowie die Fortsetzungen Aliens (1986, dt. Aliens – Die Rückkehr) des Regisseurs James Cameron und Alien: Resurrection (1997, dt. Alien – Die Wiedergeburt) des Regisseurs Jean-Pierre Jeunet. 1980 erhielt HR Giger einen Oscar der Kategorie "Beste visuelle Effekte”. Seine Gemälde, insbesondere Necronomicon und Necronomicon II (1985) sowie seine im Omni Magazin veröffentlichten Werke setzten seinen Aufstieg zu internationaler Bedeutung fort.

1998 wurde das Museum HR Giger Château St. Germain in Greyerz-Gruyères eröffnet, in dem seine frühen Werke und Filmdesigns ausgestellt werden. Im Jahre 2013 wurde er in die Science Fiction und Fantasy Hall of Fame aufgenommen

Giger starb nach einem Sturz an den Folgen seiner Verletzungen.

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Bild: ArmandoM47 (09/2014) Wikipedia.de

Greyerz-Gruyères (Kt. Freiburg-Fribourg), Friedhof

Hans Leistikow

 

 

Deutscher Graphiker; Neffe des Malers Walter Leistikow; studierte an der Staatlichen Akademie für Kunst und Kunstgewerbe in Breslau. (heute Wrocław, Polen). Ab 1925 gehörte er zur Gruppe um den Architekt und Städteplaner Ernst May, mit dem er erstmals 1922 in Kontakt gekommen war, und leitete das graphische Büro der Stadt Frankfurt, das zwischen 1925 und 1930 mit seinem Stadtplanungsprogramm Projekt Neues Frankfurt alle Bereiche der städtischen Gestaltung in Frankfurt am Main umfaßte; so entwickelte Leistikow z.B. für das Frankfurter Hochbauamt ein Farbkonzept für die neu entstehende Siedlung im Frankfurter Stadtteil Praunheim. In dieser Zeit entstand auch sein Entwurf des Frankfurter Adlers, der als Frankfurter Stadtwappen unter Ernst May zwar verwendet wurde, aber gleichzeitig einen Skandal auslöste. 1936 wurde das Emblem von den Nazi wieder abgeschafft. 1930 war er einer der Miutarbeiter von Ernst May, die in die UdSSR Pläne für neue Städte (u.a. Magnitogorsk und Stalingrad) und einen Generalstadtplan für Moskau entwickelten, 1937 kehrte er mit May enttäuscht nach Deutschland zurück, wo er 1947 und 1948 wieder als Stadtgraphiker in Frankfurt am Main wirkte und für einen Teil der Innenausstattung und die Chorfenster der Kirche Maria Hilfim Gallusviertel in den Jahren 1955 und 1956 verantwortlich war. Von ihm stammen auch die neue Verglasung des Kaiserdoms St. Bartholomäus (1956) und die Fenster der Synagoge im Frankfurter Westend. Für das neue Nationaltheater in Mannheim, das im Zeiten Welt zerstört worden war, schuf er 1955 einen Mosaik-Figurenfries an der Stirnseite des Hauses.

Hans Leistikow war Mitbegründer und Professor der Kasseler Schule der Plakatkunst, Buch- und Zeitschriftengrafik und von 1948 bis 1959 Leiter der Graphikklasse der Kunstakademie in Kassel, der heutigen Kunsthochschule Kassel.

Inschrift:

Nimm
mich
an deine
Brust
ewiger
Vater
in deinem
geheimnis
vollen
Hause.
Dort
werde ich
ausruhen
zermürbt
von
hartem
Kampf

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Bilder: Dieter Georg (03/2017)

Frasnkfurt am Main-Sachsenhausen, Südfriedhof

Oskar Sommer

 

 

Deutscher Architekt; studierte am Polytechnikum Hannover (heute Gottfried Wilhelm Leibniz Universität) und später am Polytechnikum Zürich (heute Eidgenössische Technische Hochschule Zürich), wo er Schüler von Gottfried Semper war. Nach einem längeren Aufenthalt in Florenz war er 1864/1865 Mitarbeiter von Friedrich Hitzig in Berlin, bevor er Ende 1865 nach Frankfurt am Main übersiedelte. Hier trat er in das kurz zuvor gegründete Archtekturbüro des Tiefbauingenieurs Peter Schmick ein und war u.a. 1968 am Bau des den Main zwischen Frankfurt und dem Stadtteil Sachsenhausen überquerenden Eisernen Steg beteiligt. Ab 1869 leitete er in Frankfurt gemeinsam mit Wilhelm Manchot die Architekturklasse der Städelschule. Zwischen 1874 und 1878: war er für den Neubau des Städelschen Kunstinstituts am Mainufer in Frankfurt am Main zuständig, und zwischen 1876 und 1879: schuf er gemeinsam mit Heinrich Burnitz die Neue Börse in der Mainmetroipole. Außerdem schuf Oskar Sommer zahlreiche Villen und Geschäftshäuser sowie auch die temporären Bauten zum V Deutschen Turnfest, das im Juli 1880 stattfand.

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Bilder: Dieter Georg (03/2017)

Frankfurt am Main-Sachsenhausen, Südfriedhof

Helmut Hentrich

 

 

Deutscher Architekt; Sohn eines Bauingenieurs; studierte auf Wunsch des Vaters ab 1922 zunächst Rechtswissenschaften an der Universität Freiburg im Breisgau, wechselte jedoch 1924 an die Architekturfakultät der Technischen Hochschule Wien und ein Jahr später an die Technische Hochschule Berlin-Charlottenburg. Während des Studiums arbeitete er in den Semesterferien in den Architekturbüros von Hugo Häring und Ludwig Mies van der Rohe; beeinflußt war er jedoch hauptsächlich von Hans Poelzig. Während seiner Studienzeit in Berlin lernte er den späteren Reichsrüstungsmionister Albert Speer, Friedrich Tamms und Rudolf Wolters kennen, die ebenfalls dort studierten. 1928 legte er sein Diplom-Hauptprüfung mit Auszeichnung ab. Anfang der 1930er Jahre arbeitete er in Paris im Architekturbüro von Ernő Goldfinger und in New York City im Architekturbüro von Norman Bel Geddes, unternahm aber auch ausgedehnte Reisen u.a. durch die USA, China und Indien. Ab 1938 gehörte er dem Arbeitsstab des am 30.1.1937 zum Generalbauinspektor (GBI) für die Reichshauptstadt Berlin ernannten Albert Speer an (u. a. Fassadenentwurf des Reichsversicherungsamtes) und war Mitglied des am 11.10.1943 geschaffenen ”Arbeitsstab Wiederaufbauplanung“ für die im Krieg zerstörten Städte (u. a. Wiederaufbauplanungen für seine Geburtsstadt Krefeld, oder städtebauliche Entwürfe für die Neugestaltung Hamburgs durch Konstanty Gutschow). In der Endphase des Zweiten Weltkriegs wurde Hentrich von Hitler in die Gottbegnadeten-Liste der wichtigsten Architekten aufgenommen, was ihn vor einem Kriegseinsatz bewahrte. Seine Arbeiten der frühen Nachkriegszeit zeigen noch starke Anklänge an den Neoklassizismus der 1930er Jahre auf, während Hentrichs später in von Glas- und Stahlmaterialien geprägten markanten Hochhausbauten in den 1960er und 1970er Jahren eine kühle Sachlichkeit ausdrücken. Er arbeitete mit Hubert .Petschnigg & Partnern (HPP) zusammen; konzipierte zahlreiche Bürobauten, v.a. das Thyssenhaus (Dreischeibenhaus) in Düsseldorf (1957-60) sowie das Finnlandhaus in Hamburg (1966), das erste Hochhaus mit Hängekonstruktion in Europa.

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Bilder: Parsifal von Pallandt (03/2017)

Düsseldorf, Nordfriedhof

Paul Wallat

 

 

Deutscher Maler und Bildhauer; Sohn eines Schuhmachers; Bruder des Bildhauers Gustav Wallat; absolvierte zunächst eine Malerlehre in Rostock, bevor er zwischen 1899 und 1902 ein Malerei an der Kunstgewerbeschule Hamburg studierte. und unmittelbar anschließend bis 1909 die Akademische Hochschule für Bildende Künste in Berlin besuchte, an der er bei dem Historienmaler Otto Brausewetter und dem Marinemaler Carl Saltzmann seine Studien fortsetzte. 1905 brach er auf der MS Charlotte - “durch die Gnade des Kaisers“ - zu einer Weltreise auf, von der er 1906 zurückkehrte. Später unternahm Wallat Reisen mit längeren Aufenthalten durch Holland und Belgien. Am 29.12.1906 wurde er mit dem Preis der 1884 gestifteten Adolf Ginsberg-Stiftung der Akademie Berlin ausgzeichnet. 1917 verließ er Berlin, wo er bis dahin gewohnt hatte, und ließ sich in Gehlsdorf (heute zu Rostock) nieder, bevor er nach 1949 nach Dänemark übersiedelte.

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Bilder: Jörgen Kjärgaard (02/2017)

 Sønderborg (Syddanmark, Dänemark), Østre Kirkegård (Ostfriedhof)

Adolf Ginsberg

 

Deutscher Maler; Sohn eines Dirigenten, Oberlehrers und Direktosr der renommierten jüdischen Jacobsonschule in Seesen; von Geburt an gehörlos wuchs Adolf Ginsberg in begüterten Verhältnissen auf. 

Ginsberg starb im Alter von nur 24 ‘Jahren bei einem heftigen Erdbeben, das am 28.7.1883 die Insel Ischia erschütterte und Casamicciola und der Nachbarort Lacco Amenofast vollständig zerstörte. Insgesamt wurde ca. 1.200 Häuser beschädigt oder zerstört wurden und über 2.300 Menschen fanden den Tod. 1884 gründeten zwei seiner Geschwister, Philipp Ginsberg und seine Schweste, verh. von Boschan, die Adolf Ginsberg-Stiftung zur Unterstützung bildender Künstler, für die sie aus der Hinterlassenschaft ihres Bruders, die insgesamt 800.000 Reichsmark. betrug, 60.000 Reichsmark. verwendeten Die Stiftungsurkunde befindet sich zusammen mit weiteren Materialien über die Adolf-Ginsberg-Stiftung im Archiv der Akademie der Künste Berlin.

Zu Ginsberg Werken, die allesamt verschollen sind, zählten Portraits und Landschaftsbilder.

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ginsberg_adolf_gb

Berlin-Weißensee, Jüdischer Friedhof

Willy Rizzo

 

 

Italienisch-französischer Photograph und Designer; wuchs in Neapel auf, wo er bereits als Kind Freude am Photographieren entwickelte und u.a. seine Schulkameraden mit einer Agfa-Box, die ihm seine Mutter geschenkt hatte, auf den Rollfilm bannte. 1944 erwarb er dann eine Rolleiflex und begann sich regelmäßig in den Filmstudios in Billancourt und vor allen Dingen in Joinville aufzuhalten, wo er die Filmschauspieler und -innen photographierte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges reiste er dann erstmals in die Vereinigten Staaten. Seine ersten Photoreportagen machte er dann im Auftrag der Zeitschrift Point de Vue In Tunesien machte er Aufnahmen von zerstörten Panzern vor dem Hintergrund der untergehenden Sonne, die er an LIFE verkaufte. In der folge wurde er von der wöchentlich erscheinende France Dimanche engagiert, und photographierte in deren Auftrag u.a. während des ersten festival de Cannes die Berühmtheiten aus Gesellschaft und Film. In den Vereinigten Staaten gelang ihm Reportagen über einige hollywoodgrößen, darunter über Gregory Peck und Gary Cooper. Ende 1948 begann Rizzos zwanzigjährige Karriere bei der renommierten Paris Match, Von Rizzo stammen auch Photoreportagen von den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen und aus dem Indochinakriege.

Verheiratet seit 1968 mit der italienischen Filmschauspielerin Elsa Martinelli (*1935), fand er Zugang zu den größten Stars der 1960er Jahre, Brigitte Bardot (*1934), Sophia Loren (*1934), Marilyn Monroe, die er 1962 - nur wenige Monate vor ihrem Tode - aufnahm, Vivien Leigh, Audrey Hepburn, Jane Fonda (*1937), Gene Kelly (*1912, †1996 ), ,Fred Astaire Salvador Dalí und Pablo Picasso.

Willy Rizzo tat sich aber auch als Möbeldesigner hervor. 1968 gründete er aufgrund ständiger Nachfrage aus den Reihen der Dolce Vita-Gesellschaft eine Firma in Tivol, einer kleinen Stadt vor den Toren Roms, in der er 150 Mitarbeiter beschäftigte und eröffnete Outlets überall in Frankreich und Europa, aber auch in New York City, Miami und Los Angeles. However, 1978 gab er dieses Geschäft jedoch auf und besann sich auf seine eigentlich Profession, die Photographie. Von ihm geschaffenen Möbel befinden sich heute in vielen Museen, u.a. im Metropolitan Museum in New York City. In den späten 1980er und erneut in den 2000er Jahren wandte er sich dann aber nochmals dem Möbeldesign zu. Im Jahr 2010 eröffnete er im Alter von 82 Jahren seine erste Galerie in Paris mit Hilfe seiner zweiten Frau Elsa und seinem Sohn Willy Rizzo, Jr.

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bILDER. pARSIFAL VON pALLANDT 803720179

Paris, Cimetière du Père Lachaise

Marie Rosalie “RosaBonheur

1865                 

Französische Tiermalerin; Tochter des Zeichenlehrers ihrer Mutter, Raimond Bonheur, der sie und ihren Bruder Auguste und ihre Schwester Juliette, die sich beider der Malerei zuwenden, sowie ihren Bruder Isidore, der Bildhauer werden wird, ermunterte, sich mit der Kunst zu befassen. 1829 ging der Vater nach Paris wo er ein Atelier eröffnete, und holte im Folgejahr seine Frau und die Kinder nach (als. die Mutter 1833 starb, heiratete er ein paar Jahre später und wurde noch einmal Vater eines Sohnes). Die Familie lebte in Paris in einfachen Verhältnissen. Rosa Bonheur begann nach der Grundschule eine Lehre als Schneiderin. Dem Wunsch ihres Vaters entsprechend besuchte sie ein Mädchenpensionat, aus dem sie aber bereits 1835, mit 13 Jahren, als schwer erziehbar entlassen wurde. Seitdem arbeitete sie tagsüber im Atelier des Vaters. 1839 begann Rosa Bonheur Tiere, die ihre Spezialität werden sollten, zu studieren und zu malen. Als sie 19 Jahre alt war, wurden ihrer Werke erstmals im Salon de Paris ausgestellt; im Salon von 1845 wurde sie mit dem 3. Preis und drei Jahre später mit dem 1. Preis. für ihr Bild Bœufs et Taureaux, race du Cantal ausgezeichnet, und gleichzeitig erhielt sie von Staat eine Prämie in Höhe von 3.000 francs für ein Bild, das er bei ihr in Auftrag gab.

Studie eines Hundes (Ausschnitt, ca.1860)

Berühmt wurde sie durch ihr großformatiges Bild La foire du cheval (Der Pferdemarkt), das im Salon de Paris 1853 gezeigt wurde. Königin Victoria ließ es sich 1855 privat in Windsor Castle vorführen. Schließlich erwarb der nordamerikanische Eisenbahnkönig Cornelius Vanderbilt und schenkte es dem New Yorker Metropolitan Museum of Art, wo es sich auch heute noch befindet. 1856 unternahm sie eine Reise durch England, wo sie der Königin vorgestellt wurde und viele Sammler traf, und Schottland, von wo sie Skizzen mitbrachte, aber auch einige tiere für ihre dem Atelier angegliederte Menagerie mitbrachte.

1865 überreichte ihr Kaiserin Eugénie das verliehene Kreuz der Ehrenlegion, und am 5.5.1894 erhielt Bonheur, als erste Frau überhaupt, das Offizierskreuz der Ehrenlegion.

La foire du cheval (1852-55)

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Bild: Touron66 (05/2015) Wikipedia.fr
Bild: Touron66 (05/2015) Wikipedia.fr

Paris, Cimetière du Père Lachaise

Kasimir Sewerinowitsch Malewitsch [russ. Казимир Северинович Малевич}

Selbstbildnis, Ausschnitt 

 

Russischer Maler; Sohn polnischer Eltern, die nach dem Januaraufstand von 1863 in das Gouvernement Kiew übersiedelt waren, kam mit den Eltern 1896; nach Kursk um, wo der Vater als Angestellter der Eisenbahngesellschaft Kursk–Moskau tätig wurde, und Kasimir dank der Vermittlung des Vaters dort eine Anstellung als technischer Zeichner fand. Er aber interessierte sich für die Malerei und strebte ein entsprechendes Studium an, das der Vater jedoch verweigerte. Nach dessen Tod ging Malewitsch nach Moskau und begann noch im selben Jahr mit erspartem Geld ein Studium an der Schule für Malerei, Skulptur und Architektur in Moskau, das er 1905 absolvierte, und setzte er seine Ausbildung mit einem Studium am privaten Atelier von Fjodor Rerberg in Moskau bis 1910 fort. 1911 nahm er an der zweiten Ausstellung der Gruppe Союз молодёжи (Sojus Molodjodschi) in Sankt Petersburg und 1912 auch an der dritten Ausstellung teil. 1916 wurde er zur zaristischen Armee einberufen und verbrachte die Zeit bis zum Kriegsende in einer Schreibstube, arbeitete jedoch an seinen Werke weiter und seinen theoretischen Schriften. In dieser Zeit arbeitete er weiter an seinen Gemälden. Nach der Oktoberrevolution 1917 wurde Malewitsch mit der Aufsicht über die nationalen Kunstsammlungen des Kreml betraut und Vorsitzender der Kunstabteilung des Moskauer Stadtsowjets, Meister an der zweiten Freien staatlichen Kunstwerkstätte. und Professor an den Freien staatlichen Kunstwerkstätten in Petrograd (heute Sankt Petersburg). Von 1919 bis 1922 in Witebsk, wo er 1920 die Gruppe UNOWIS gründete, kehrte er mit einem Teil seiner Schüler nach Petrograd zurück, wo er von 1923 bis 1926 Leiter des dortigen Instituts für künstlerische Kultur (INChUK, ab 1925 Staatliches Institut GINChUK) war. In der beginnenden Stalin-Ära, in der avangardistische Kunst verpönt war, fiel er in Ungnade fiel und 1926 seine Stellung verlor. Daher nahm er eine Beschäftigung am Staatlichen Institut für Kunstgeschichte an. Im Frühjahr 1927 reiste er nach Berlin, wo die “Großen Berliner Kunstausstellung“ stattfand und in Dessau besuchte er das Bauhaus Nach seiner Rückkehr in die UdSSR war er wieder am Staatlichen Institut für Kunstgeschichte tätig, bis ihm die Arbeit dort 1929 untersagt wurde und das Institut geschlossen wurde, so daß er wieder nach Kiew zurückkehrte. 1932 wurde ihm die Leitung an einem Forschungslabor des Russischen Museums in Leningrad angetragen; dort war er bis zu seinem Tode tätig.

Ein Engl#nder in Moskau (1914, Stedelijk Museum, Amsterdam)

Malewitsch, Hauptvertreter der Russischen Avantgarde, Wegbereiter des Konstruktivismus und Begründer des Suprematismus; orientierte sich zunächst an den Fauves, Kubisten und Futuristen; ab 1912 gelangte er in seinen Werken zur reinen Gegenstandslosigkeit, die er im 1915 verfaßten, erst 1920 veröffentlichten Manifest Vom Kubismus zum Suprematismus, mit dem Begriff Suprematismus definierte Konsequent formulierte er eine abstrakte Kunstsprache, die auf geometrischen Formen und reinen Farben basiert. Nach 1917 forcierte er seine konstruktivistische Kunst als Entsprechung zum revolutionären und technischen Zeitalter. Malewitsch’ abstraktes suprematistisches Gemälde Das Schwarze Quadrat auf weißem Grund aus dem Jahr 1915 gilt als ein Meilenstein der Malerei der Moderne und wird als „Ikone der Moderne“ bezeichnet. Er schuf aber auch Modelle einer utopischen Architektur, Wanddekorationen, Bühnenbilder und -kostüme, Plakate und Porzellan.

Ab 1935 gab es jedoch keine Ausstellung seiner Werke mehr in der UdSSR; erst nach der Perestroika fand im Jahr 1988 in Sankt Petersburg eine umfassende Retrospektive mit Werken von Malewitsch statt.

Inschrift: В этой местности 25 мая 1935 года был захоронен прах всемирно известного художника Казимир Малевич. Знак установлен 30.7.1988 г. [In diesem Bereich wurde am 25. Mai 1935 die Asche des weltbekannten Künstlers Kasimir Malewitsch beigesetzt. Das Monument wurde am 30.7.1988 .errichtet].

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Bild: Brattarb (08/2013)  Wikipedia.ru

Hinweis: Gemäß seines Willens wurde der Leichnam Malewitschs in einem Sarg mit ausgestreckten Armen in der Form eines Kreuzes angeordnet und nach Moskau gebracht, wo er in dem Krematorium des Donskoje Kladbischtschje in Moskau eingeäschert wurde. Die Urne wurde dann auf einem Feld in der Nähe seiner Datscha bei Nemtschinowka beigesetzt. Nikolai Suetin, ein Freund Malewitschs, entwarf einen weißen Würfel mit einem schwarzen Quadrat, um die Grabstätte zu markieren. Das Denkmal wurde während des Zweiten Weltkrieges zerstört. Im Jahr 2013 wurde ein Wohnblock auf dem Platz des Grabes und der Grabstätte von Kazimir Malewitsch gebaut. Daraufhin wurde in der Nähe ein neuer Gedenkstein errichtet. Ein weiteres nahe gelegenes Denkmal für Malewitsch, das 1988 aufgestellt wurde, befindet sich nun auch auf dem Gelände einer Wohnanlage...

Nemtschinowka,(Oblast Moskau), Auf dem ehemaligen Gelände seiner Datsch

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Ernst Eitner

 

 

Deutscher Maler; Sohn eines aus Schlesien stammenden Tischlers und einer Mecklenburgerin; machte nach Abschluß einer 1881 begonnenen Lithographenlehre in Hamburg, ein Voluntariat in einer Druckerei und bildete sich an der Kunstgewerbeschule am Steintor weiter. 1887 nahm er mit einem Stipendium der Stadt Hamburg ein Studium an der Akademie in Karlsruhe auf. In dieser Zeit unternahm Eitner Studienreisen nach Italien und Norwegen, denen sich 1891 ein Aufenthalt in der Künstlerkolonie in Gothmund bei Lübeck anschloß. Im Folgejahr besuchte er die Akademien in Düsseldorf und Antwerpen, wo er seine Studien fortsetzte. Im selben Jahr wurde er in Dresden mit einer Goldmedaille für seine Aquarellmalerei ausgezeichnet. 1897 gründete er u.a. mit den beiden jungen Malern Arthur Illies oder Friedrich Schaper den Hamburgischen Künstlerclub, Der damalige Direktor der Kunsthalle Alfred Lichtwark ermunterte sie, ebenso wie die französischen Maler in die Natur zu gehen und im Freien zu malen. So entstanden Malstudien u.a. im Hamburger Alstertal und beschauliche Szenen .am Meer. Ernst Eitner, später auch als “Monet des Nordens” bezeichnet, war Mitglied des Hamburger Künstlervereins von 1832. 1917 verlieh ihm der Hamburger Senat den Professorentitel.

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Bild: Parsifal von Pallandt (06/2017

Hamburg, Friedhof Ohlsdorf

Bildende Künste LXXXVI

Omnibus salutem!