Jacques Villon eigentl. Gaston Émile Duchamp
Französischer Maler und Graphiker; zweiter Sohn von Eugene und Lucie Duchamp; Halbbruder des Malers Marcel Duchamp; wurde von seinem Großvater mütterlicherseits in der Kunst unterrichtet. 1894 nahm er nach dem Roman Jack zu Ehren des französischen Dichters Alphonse Daudet und den Nachnamen zu Ehren von François Villon an. Nach einem Studium der Rechtswissenschaften in Rouen war er dort einige Zeit als Notar tätig, bevor er 1894 die Stadt verließ und nach Paris ging, um in der französischen Hauptstadt an der École nationale supérieure des beaux-arts zu studieren .In der Zeit zwischen 1894 und 1906 arbeitete er als Karikaturist und satirischer Zeichner für mehrere Magazine in Paris und entwarf Plakate, wobei er wie Toulouse-Lautrec die Technik der Lithographie anwandte. 1909 zog er sich nach Puteaux zurück, wo er um die 700 Gemälde schuf. Im Jahr 1913 nahm er an der legendären Armory Show , der International Exhibition of Modern Art, in New York City teil. Nach dem Ersten Weltkrieg beschäftigte er sich vornehmlich mit der Druckgraphik, vor allem der Kaltnadelradierung und der Aquatinta, wobei er jedoch die Malerei nicht aufgab. 1919 entstanden die ersten ungegenständlichen Bilder. In den späten 1940er Jahren wurde er von einem Galeristen entdeckt. In den letzten zwei Jahrzehnten seines Lebens befaßte sich Jacques Villon auch mit der Illustration von Büchern. Bekannt wurde Dechamp allerdings durch seine graphischen Arbeiten; er ging vom Kubismus aus und gelangte später zu einer Synthese geometrischer Formen und klarer, heller Farben. 1954 wurde er zum Commandeur de la Légion d’Honneur ernannt und zwei Jahre später mit dem Großen Preis der Biennale von Venedig ausgezeichnet. 1955 nahm er an der documenta 1 und 1995 an der documenta II in Kassel teil; 1964 war er posthum auf der documenta III vertreten.
(Von links nach rechts): Jacques Villon im Garten seines Studios in Puteaux (Dép. Hauts-de-Seine), mit seinen Brüdern Marcel Duchamp (rechts neben ihm sitzend) und Raymond Duchamp-Villon (~1913).
Rouen (Dép. Seine-Maritime), Cimetière Monumental
Dänischer Maler; Sohn eines Schuhmachermeisters; wurde im Alter von 19 Jahren Student an die Königlich Dänische Kunstakademie Kopenhagen.und widmete sich ab 1853 der Landschaftsmalerei .1858/59 schuf er als Assistent des Dekorationsmalers Georg Christian Hilker, dessen Schüler er zuvor gewesen war, Wandmalereien in der landwirtschaftlichen Hochschule sowie 1860 in der Universität von Kopenhagen. Außerdem führte er in Zusammenarbeit mit Heinrich Hansen in Roskilde dekorative Arbeiten in der zum dortigen Dom gehörigen Kapelle Christians IV. durch. Eigenständige Dekorationsmalereien entstanden u.a. im Dagmartheater und 1874 im königlichen Theater in Kopenhagen sowie ab 1877 in Waldkapellen Frijsenborgs. Als Landschaftsmaler erzielte Aagaard erstmals 1857 mit seinen Werken einen großem öffentlichen Erfolg. In den Jahren 1870/71 sowie – nun mit Unterstützung eines Stipendiums – 1875/76 unternahm er ausgedehnte Studienreisen nach Italien. 1876 besuchte er Norwegen. Von diesen Reisen brachte Aagaard, der 1874 Mitglied der dänischen Kunstakademie geworden war, viele Skizzen mit, die später im Atelier die Basis seiner Ölgemälde bildeten. Bedeutsam sind vor allem seine Waldlandschaften sowie seine Strandbilder mit Motiven von Møn und Hellebæk.
Amalfi dai Cappucini (Blick auf Amalfis vom ehemaligen Convento dei Cappuccini aus)
Kopenhagen, Holmens Kirkegård
Deutscher Bildhauer und Maler; wuchs in einfachen Verhältnissen auf; kam nach dem Ende des Ersten Weltkrieges 1919 mit seinen Eltern und seinen sechs Geschwistern nach Kiel-Melsdorf, wo er im Alter von 13 Jahren erstmals eingeschult wurde. Anschließend absolvierte zunächst eine Lehre als Elfenbeinschnitzer und besuchte die Holzbildhauerklasse der Kunst und Gewerbeschule in Kiel, bildete sich 1925 zum Bildhauergesellen fort und arbeitete bis 1927 zur Sicherung des Lebensunterhalts in einer Möbelschnitzerei. Ein Stipendium ermöglichte ihm den Besuch der Holzbildhauerklasse der Kunst- und Gewerbeschule Kiel. Gemeinsam mit Künstlerehepaar Burmester gründete er Anfang der 1930er Jahre den “Kieler Künstlerverein“. Ab 1936 wirkte er als freischaffender Künstler, Holzbildhauer und Maler in Bad Segeberg. Dort wurden die Ausstellungshallen für die zum Teil bis an die Decke reichenden großen Werke gebaut. Erste Werke schuf Otto Flath bereits unmittelbar nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, ab 1932 entstanden viele seiner großen Werke, u.a. Finale, Vertrauen, Licht“, Sieg des Glaubens und viele Altäre. Während des Zweiten Weltkrieges mußte er in der Wehrmacht dienen, obwohl er mehrfach den Versuch gewagt hatte, sich vom Wehrdienst befreien zu lassen, nachdem er mehrfach unter der körperlichen, aber auch psychischen Belastung zusammengebrochen und in Lazarette eingeliefert worden war; zumindest wurde er aber als bedingt kriegstauglich eingestuft, so daß er in der Freizeit wenigstens Holzspielzeug herstellen konnte. In dieser Zeit entstanden auch seine berühmten ”Schleierköpfe“: Innenschau, da die äußere Welt für ihn unerträglich geworden war; mit den kleineren seiner Werken mahnte er dem Geist der Zeit Widerstand zu leisten: Drei Nornen, Versenkung, Gelassenheit, Erdenferne etc..
Insgesamt entstanden von seiner Hand mehr als 3.500 Holzarbeiten, 50 Altäre und 20.000 Aquarelle und Zeichnungen.
Auszeichnungen u.a.: Ehrenbürger der Stadt Bad Segeberg (1971), Bundesverdienstkreut am Bande (1981).
Bad Segeberg, Friedhof an der Marienkirche
Österreichischer Silhouettenkünstler und Industrieller deutscher Herkunft; jüngster von fünf Söhnen des Großkaufmanns Georg Friedrich Böhler; wuchs in Frankfurt am Main auf, studierte in Tübingen und wurde dort zum Dr. phil. promoviert. Um das Jahr 1870 zog er mit seinem älteren Brüdern Albert und seinem jüngeren Bruder Friedrich nach Wien, wo er sich an der von seinem Bruder Emil 1870 gegründeten Stahlwarenfirma beteiligte.
Sein Interesse aber galt der Musik und der Kunst; so nahm er Unterricht in der Malerei, wandte sich aber bald der Kunst des Scherenschnitts zu. und begann im Laufe der Zeit fast alle deutschen Komponisten, aber auch Dirigenten und Pianisten seiner Zeit im Scherenschnitt festgehalten, darunter u.a. Gustav Mahler, Anton Bruckner, Edvard Grieg, Hans von Bülow, Johannes Brahms und Eduard Strauss.
1876 besuchte er als Mitglied des Bayreuther Patronatsvereins die ersten Bayreuther Festspiele und huldigte damit seinen ”musikalischen Gott“ Richard Wagner.
In gebundener Form erschienen seine Scherenschnitte unter dem Titel Dr. Otto Böhler’s Schattenbilder m Wiener Verlag R. Lechner.
Die Feier von Franz Schuberts 100. Geburtstag im Himmel (1900)
Wien, Hietzinger Friedhof
Deutscher Maler, Kunstpädagoge und Ausstellungskurator; Sohn des Eigentümers eines Ziummereibetriebes; wurde noch kurz vor dem Ende des Ersten Weltkrieges im Alter von 17 Jahren eingezogen. Ab 1919 studierte er an der Kunstakademie in Kassel Kunst und Graphik, beendete sein Studium als Meisterschüler für freie Wandmalerei und Raumgestaltung. im Jahre 1924 mit der Staatsprüfung zum Zeichenlehrer. 1926 richtete sich Bode ein eigenes Atelier im Haus seiner Eltern ein, arbeitete als freier Maler und Zeichner und erteilte auch Malunterricht. 1930 wurde er als Dozent, später stellvertretender Direktor an das Städtische Werklehrer-Seminar in Berlin berufen. Bereits am 1.5.1933 wurde Bode, der 1929 Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) geworden war, wegen seiner politischen Überzeugung und seiner progressiven Lehrmethoden von dem nationalsozialistischen Regime aus seinem Amt entfernt und mit Berufsverbot belegt. Seine als ”entartet” bezeichneten Bilder wurden großenteils durch seine früheren Studenten zerstört.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Bode zum 1. Vorsitzenden der Hessischen Sezession (1946–1949) gewählt. 1948 gründete Bode mit seinen Kasseler Künstler-Freunden aus den 1920er Jahren die Kasseler Kunstakademie neu, die 1932 geschlossen worden war und war dort als Dozent für Malerei und Raumgestaltung tätig. Dort initiierte er auch die documenta, die sich eine Rehabilitierung der von den Nationalsozialisten verfemten Vorkriegskunst zum Ziel setzte. Während die Gesamtkonzeption der ersten drei Ausstellungen (1955, 1959, 1964) durch Werner Haftmann erarbeitet wurde, zeichnete Bode für die Ausstellungsarchitektur und die typographische Gestaltung des Informationsmaterials verantwortlich. 1968 stand er letztmals der inzwischen als weltweit bedeutendste Ausstellung zeitgenössischer Kunst etablierten Werkschau vor. Neben der Leitung der Göttinger-Galerie (1954-64) in Frankfurt am Main war Bode auch als Berater verschiedener Firmen und Ausstellungsprojekte tätig.
Der Arnold-Bode-Preis der documenta-Stadt Kassel wird seit 1980, anfangs jährlich, seit 1987 alle zwei Jahre, immer aber in einem documenta-Jahr, an Künstler in ”Anerkennung ihrer herausragenden Leistungen für die Kunst der Gegenwart“ verliehen.
Kassel, Hauptfriedhof
Deutscher Architekt; Sohn eines Zimmermanns; absolvierte nach Abschluß der Mittelschule eine Lehre und arbeitete danach im väterlichen Zimmerei betrieb, bevor er eine Baugewerkschule besuchte und dann. an der Technischen Hochschule München bei Karl Hocheder, Martin Dülfer und Friedrich von Thiersch studierte. Nach Abschluß seines Studiums war er zunächst als Lehrer an mehreren Baugewerkschulen tätig, u.a. an der Baugewerkeschule in Lüchow (Wendland), wo er seine spätere Frau kennenlernte. Von 1909 bis 1911 arbeitete er als Assistent Martin Dülfers an der Technischen Hochschule Dresden. Es schlossen sich Lehrtätigkeiten an den Deutschen Werkstätten Hellerau, der Gewerbeschule Trier und 1913 der Wiener Kunstgewerbeschule an. Von 1920 bis 1926 war er Professor der Akademie der Künste in Dresden, wo er die Leitung der Architekturabteilung übernahm. 1926 folgte er einem Ruf nach Berlin an die Technischen Hochschule Berlin (heute Technische Universität Berlin), wo Albert Speer sein Assistent war. Tessenow lehrte 1934 an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst in Berlin. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nahm er seine Lehrtätigkeit an der Technische Universität Berlin wieder auf.
Tessenow, dessen besonderes Engagement der Reformierung des Wohnungsbaus galt und der zahlreiche Gartenstadtentwürfe schuf, zählt zu den wichtigsten Vertretern der deutschen Reformarchitektur. Bruno Taut bezeichnete ihn 1927 sogar als “Vorreiter der Wohnhausbaureform“. Auch an Tauts Bauten in der Magdeburger Siedlung Reform ist der Einfluß von Tessenow zu erkennen. Unter seinen Wettbewerbserfolgen und ausgeführten Bauten ist die Umgestaltung der ”Neuen Wache“ von Karl Friedrich Schinkel in Berlin das bekannteste Werk von Tessenow. Nach seiner Emeritierung im Jahr 1941 zog er sich nach Mecklenburg zurück, wo er das Kriegsende erlebte. Nach dem Zusammenbruch des Deutschen Reiches arbeitete Tessenow zunächst an Wiederaufbauplänen für mecklenburgische Städte und Lübeck. 1947 holte man ihn auf seinen früheren Lehrstuhl nach Berlin zurück.
Schriften u.a.: Wohnungsbau (1909), Hausbau und dergleichen (1916) und Handwerk und Kleinstadt (1919).
Berlin, Städtischer Waldfriedhof Dahlem
Anna Therese Johanne “Hannah” Höch
Deutsche Malerin und Graphikerin; Tochter eines Versicherungsangestellten und einer Hobbymalerin; studierte ab 1912 an der Kunstgewerbeschule in Berlin und wurde Schülerin von Emil Orlik. Dort lernte sie 1915 den aus Österreich stammenden Dada-Künstler Raoul Hausmann kennen und ging mit dem Verheirateten eine Liebesbeziehung ein, die sieben Jahre andauern sollte. 1929 zog sie mit der holländischen Schriftstellerin Til Brugman, die sie nach der Trennung von Hausmann kennengelernt hatte, zunächst nach Den Haag, lebte mit ihr bis 1936 dann auch in Berlin zusammen. 1938 heiratete sie den 21 Jahre jüngeren Handelsvertreter Kurt Heinz Matthies; diese Ehe wurde bereits 1944 wieder geschieden.
1918 schloß Hannah Höch der Dada-Bewegung an und war dort eine der wenigen Frauen. 1920 nahm sie an der Ersten Internationalen Dada-Messe teil und wirkte ab da auch bei den jährlichen Ausstellungen der Novembergruppe, einer 1918 in Berlin gegründeten Künstlervereinigung, mit. Bekannt wurde sie vor allem durch ihre Collagen und Photomontagen wie Schnitt mit dem Küchenmesser Dada durch die erste Weimarer Bierbauchgesellschaft Deutschlands (1919) oder Bedrohung auf der grünen Wiese (um 1920). In ihren Arbeiten kombinierte sie Motive aus Politik, Technik und Unterhaltung sowie Portraitphotographien, mit Schriftzüge usw. zu grotesken, chaotischen und ironischen Montagen. Angeregt hierzu hatte sie Kurt Schwitters' Collagetechnik, die dieser unter dem Begriff “Merzkunst” zusammenfaßte. Später entwickelte sie ihre Collagetechnik mit Stilformen weiter, die der abstrakten Kunst, dem Konstruktivismus, der Neuen Sachlichkeit sowie dem Surrealismus zuzurechnen sind. Während der Zeit des ”Dritten Reichs” galten ihre Arbeiten als “entartete Kunst”. Sie erwarb ein kleines Haus in Berlin-Heiligensee und zog sich dorthin zurück, wo sie zur Selbstversorgerin wurde, indem sie auf dem Grundstück Gemüse, Obst und Tabak anbaute. Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden ihre Arbeiten in Berlin wieder gezeigt; 1948 beteiligt sie sich an derDADA-Retrospektive im Museum of Modern Art in New York. 1965 wurde Hannah Höch an die Akademie der Künste in Berlin berufen; außerdem war sie Mitglied im Deutschen Künstlerbund.
Berlin-Reinickendorf OT Heiligensee, Städtischer Friedhof
Erika Abels d’Albert née Erika Anna Abeles1
Österreichische Malerin, Graphikerin und Modeschöpferin; Tochter des Kunsthistorikers und Schriftstellers Ludwig Wilhelm Abel(e)s eines Redakteurs der satirischen Zeitschrift Das Narrenschiff, die in Berlin zwischen 1898 und 1900 erschien; wuchs in einer gutbürgerlichen, kunstsinnigen Familie auf; erhielt ihre künstlerische Ausbildung in Wien u.a. in der privaten Malschule der Malerin und Bildhauerin Irma von Duczynska. Erstmals stellte sie Portraits, Stillleben und Akte bereits im Alter von 16 Jahren aus. In den folgenden Jahren stellte sie u. a im Künstlerhaus Wien und im Museum für Kunst und Industrie aus. 1930 nahm sie an der Ausstellung der Vereinigung Bildender Künstlerinnen Österreichs teil.
In einem von ihr entworfenen Kleidungsstück
In den frühen 1930er Jahren emigrierte Erika Abels d’Albert nach Paris, wo ihre Eltern bereits sesshaft waren, und nahm das Pseudonym d'Albert an. Dort beteiligte sie sich an mehreren Ausstellungen, u.a. 1935 in der Galerie Gregoire Schustermann und 1938 im Salon d'Automne.. Später war von ihr nichts mehr zu hören und sehen; sie verstarb verarmt in Paris. Von ihren Werken sind nur wenige erhalten.
Werke u.a.: Straßenbahnschaffnerin (1919), Kohlezeichnung Kopf einer Frau in mittleren Jahren (1924), Kreidezeichnung Sitzender Rückenakt (1921).
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1 Lt Masterarbeit Erika Abels-d'Albert, Verfasserin Barbara Karahan, BA
Thiais, Cimetière parisien de Thiais
Deutscher Architekt und Hochschullehrer; studierte von 1845 bis 1853 an der Berliner Bauakademie. Ab seiner Ernennung zum 2. Stadtbaumeister am 1. November 1854 wirkte er bis 1878 in Köln, wo er wesentlichen Einfluß auf die Stadtentwicklung nahm; u.a. renovierte den Gürzenich (1854–59) und das Rathaus. Ab 1864 war er 1. Stadtbaumeister, schied aber mit dem Jahr 1872 aus dem Amt, um sich als Privatarchitekt niederzulassen. 1856 referierte Raschdorff auf der Pariser Weltausstellung über neue Bautechniken.
Fassade des Berliner Doms
Zwischen 1876 und 1880 wurde nach seinen Plänen das Ständehaus in Düsseldorf, das den rheinischen Provinziallandtag und später den nordrhein-westfälischen Landtag beherbergte, errichtet. Raschdorff wurde 1878 Professor für Baukunst an der Technischen Hochschule Charlottenburg. 1914 wurde er emeritiert. Raschdorff entwarf über 220 Bauwerke in Deutschland und im benachbarten Ausland, von denen an 40 verschiedenen Orten auch etwa 100 ausgeführt wurden; als sein bedeutendstes Werk gilt der Berliner Dom.
Berlin, Neuer Dorotheenstädtischer Friedhof (Liesenstr.)
Schwedischer Architekt und Designer;
studierte von 1904 bis 1909 an der Technischen Schule in Stockholm und der Clara Schule . 1910 unternahm er eine Studienreise durch Deutschland, der 1914 eine weitere nach Italien folgte. Aufgrund seiner auf den Reisen erlangten Erkenntnissen verband er später die modernen Architektur Mitteleuropas mit der traditionellen klaren skandinavischen Architektur, indem er sich großer Glasflächen, leicht wirkender Metallelemente und origineller Dachformen bediente. Asplund vollzog damit in Schweden den Übergang von der klassizistischen zur modernen Architektur und gilt damit als einer der Pioniere der skandinavischen Moderne.
Zu seinen Schülern gehörte u.a. Jörn Utzon, der Erbauer des Opernhauses in Sydney.
Werke u.a.: Stadtbibliothek Stockholm (1927), Bauten der Stockholmer Ausstellung (1930), Rathausausbau Göteborg (1934-37), Krematorium des Stockholmer Friedhofes (1939).
Stockholm, Skogskyrkogården
Im Hintergrund die von Asplund geschaffene Friedhofskapelle
Deutscher Maler, Radierer und Illustrator; Sohn von August Ubbelohde, Professor für römisches Recht an der Universität Marburg, und dessen Frau Therese, née Unger;
wirkte besonders als Graphiker und Illustrator der Märchen der Brüder Grimm, malte aber auch Landschaften und Stillleben und schuf Entwürfe für Wandteppiche.
Lahntal OT Gossfelden (Lkrs. Marburg-Biedenkopf), Friedhof
Deutscher Maler, Kunstkritiker und Schriftsteller; der ältere von zwei Söhnen des Kleiderfabrikanten Max Platscheck und dessen jüdischer Frau Bertha, née Rothholz; Während seine Großeltern, sowie seine Tante Therese Unger mit Mann und Kind Opfer des Holocaust wurden, waren ihm mit seiner Familie 1939 die Flucht nach Uruguay gelungen, wo er ein Studium an der Kunsthochschule in Montevideo absolvierte: 1948 erhielt er dort seine erste Einzelausstellung. Sein Frühwerk steht vornehmlich unter dem Einfluß von Paul Klee.
Nachdem er 1953 nach Europa zurückgekehrt war unternahm er zunächst ausgedehnte Reisen; in Paris lernte er u.a. Max Ernst kennen, außerdem Tristan Tzara und Hans Arp. Ab 1955 lebte Platschek dann in München, wo er sich mit der Bewegung des Informel auseinander zu setzen begann und hatte .mit Bildern, die dem Informel zuzurechnen sind, in den Jahren 1957 bis 1964 seinen größten Erfolg. Bedeutende Bilder dieser Zeit sind u. a.Gran Calamar (1958, Staatliche Museen, Berlin), Gran Figura (1959, Kunsthalle, Kiel) und das Bildnis Franz Roh (1960, Osthaus-Museum, Hagen).
1963 zog Platschek nach Rom, bevor er von 1964 bis 1970 in London lebte. Über Tanger, Paris und Amsterdam kam er schließlich nach Hamburg. Mitte der 1960er Jahre wandte sich Platschek einem hart karikierenden Realismus zu, z. B. Campo Santo (1968, Kunsthalle, Kiel). Seit den frühen 1980er Jahren malte Platschek eindrucksvolle, proportional verfremdete Still-Leben wie Flasche und Zierpflanze (1983, Staatsgalerie, Stuttgart).
Hans Platschek zählt zu den prononciertesten deutschen Künstlern in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Hamburg, Friedhof Olsdorf
Omnibus salutem!