Reinhard Gehlen

 

Deutscher Generalmajor (1944); Präsident des BND; der Sophn eines Buchhändlers, der 1920 in die Reichswehr eingetreten war, machte eine rasche Militärkarriere in der Weimarer Republik und im nationalsozialistischen Deutschland. 1935/36 wurde er im Generalstab eingesetzt, 1939 nahm er als Angehöriger des Generalstabes am Überfall deutscher Truppen auf Polen teil und war anschließend an der Westfront eingesetzt. Vom Stabschef des Generalstabes Franz Halder (*1884, †1972) im Herbst 1940 zu seinem Adjutanten bestellt, war er u.a. an der “Unternehmen Barbarossa” (i.e. Überfall auf die Sowjetunion) beteiligt. Von 1942 bis 1945 leitete er im Generalstab des Heeres die Abteilung “Fremde Heere Ost”. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges baute er in enger Zusammenarbeit mit den USA, denen er umfangreiches Geheimdienstmaterial aus der Zeit des Dritten Reichs übergab, in Oberursel, dann in Pullach die sog. Organisation Gehlen auf, einen Auslandsnachrichtendienst, der 1955 (seit 1956 als Bundesnachrichtendienst) von der Bundesregierung übernommen wurde und dessen Präsident er bis 1968 war. Angeblich existierte von Gehlen bis zu seinem Rückzug ins Privatleben nur sehr wenige Photos, so daß er in der Öffentlich als “der Mann ohne Gesicht” galt.

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Berg OT Aufkirchen am Starnberger See

Bilder: Matthias Bauer (05/2007)
Bild: Alexander Krischnig (01/2008)

Henri-Gratien Bertrand

 

Französischer General; trat während der Französischen Revolution in die Pariser Nationalgarde, dann ins Ingenieurkorps. Von 1795 bis 1796 diente er in der Pyrenäen- und in der italienischen Armee und war Mitglied der Expeditionarmee, die Napoléon nach Ägypten schickte, wo er zum Brigadegeneral befördert wurde. Wegen der in der Schlacht bei Austerlitz erwiesenen großen Tapferkeit ernannte ihn der Kaiser 1805 zum Generaladjutanten und später zum Grafen. Auf dem Vormarsch nach Rußland zeichnete er sich 1807 in der Schlacht bei Friedland (heute Prawdinsk) aus. 1809 gelang die Rettung der französischen Armee nach der Schlacht von Aspern, indem er Brücken von der Insel Lobau schlug. 1812 nahm er am russischen Feldzug teil, und 1813 befehligte er das Reserve- oder vierte Armeekorps bei Lützen und Bautzen. Nach Durocs Tod ernannte ihn der Kaiser zum Grand Maréchal du Palais (Oberhofmarschall). An der Spitze seines Korps kämpfte er in den Schlachten von Großbeeren und Dennewitz und verteidigte am 3.10. bei Wartenburg den Elbübergang gegen Blücher. Bei Leipzig schützte er am 16. und 18.10. in Lindenau die Straße nach Thüringen und deckte dann den Rückzug an den Rhein, nach der Schlacht bei Hanau den Rheinübergang bei Mainz. 1814 begleitete er den Kaiser nach Elba, war dessen Vertrauter während der Hundert Tage, kämpfte an seiner Seite bei Waterloo, folgte ihm mit seiner Familie nach St. Helena und hielt ihm bis zu seinem Tode die Treue. Zwar war er 1816 in Paris zum Tod verurteilt worden, doch wurde er von England nicht ausgeliefert und nach Napoleons Tod sogar in seine Würden wieder eingesetzt. Nach der Julirevolution wurde er in die Kammer gewählt und schloß sich hier der liberalen Partei an. 1834 zog er sich auf sein Landgut bei Châteauroux zurück. 1840 wurde er mit dem Prinzen Joinville zur Abholung der sterblichen Überreste Napoleons nach St. Helena geschickt.

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Bild: Alexander Krischnig (01/2008)

Géraud-Christophe-Michel Duroc eigentl. Géraud-Christophe de Michel, chevalier du Roc

Französischer General und Diplomat; der Sohn eines Offiziers besuchte nach einer Grundausbildung die Artillerieschule in Châlons. Beim Ausbruch der Französischen Revolution wanderte er nach Deutschland aus, kehrte aber bald wieder nach Frankreich zurück. 1793 wurde er zum Leutnant der Artillerie im 4. Regiment ernannt, 1796 wurde er als Hauptmann Napoléons Adjutant bei der italienischen Armee und zeichnete sich während der Italienfeldzüge (1796-97) am Isonzo, bei dem er im März 1797 schwer verwundet wurde, bei Brenta und bei Gradisca aus. Er nahm an der Ägyptenexpedition teil, wo er bei Abukir erneut schwer verwundet wurde. Nach seiner Rückkehr zum Brigadechef ernannt, half er am 18. Brumaire das Direktorium zu stürzen. Nach der Schlacht bei Marengo (14.6.1800) wurde er auf Missionen nach Wien, Sankt Petersburg, Stockholm und Kopenhagen geschickt, um die Interessen des Napoléons zu vertreten, wofür ihn dieser 1803 zum Divisionsgeneral und 1804 nach seiner Thronbesteigung 1804 zum Grand Maréchal du Palais (Oberhofmarschall) ernannte und damit für seine persönliche Sicherheit verantwortlich. 1805 kommandierte er bei Austerlitz das Grenadierkorps, schloß nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt den Frieden mit Sachsen und 1807 nach der Schlacht bei Friedland den Waffenstillstand, der dem Tilsiter Frieden voranging, worauf er zum Herzog von Friaul erhoben wurde (1808). Duroc war maßgeblich an den Verträgen von Fontainebleau und von Bayonne (1807–08), die französische Intervention in Spanien regelte, beteiligt. In der Schlacht bei Aspern kommandierte er die Reserveartillerie auf der Insel Lobau, unterhandelte nach der Schlacht von Znaim den Znaimer Waffenstillstand, begleitete 1812 den aus Rußland fliehenden Kaiser nach Frankreich und leitete hier die Reorganisation der kaiserlichen Garden. Nach dem Rußlandfeldzug wurde er 1813 zum Senator ernannt. In einem Rückzugsgefecht nach der Bautzener Schlacht erlitt er in Begleitung Napoléons eine Verwundung durch eine Kanonenkugel, die ihm den Unterleib aufriß. Duroc starb in einem nahegelegenen Bauernhaus. Napoléon kaufte das Gehöft und errichtete ihm dort ein Denkmal.

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Bild: Alexander Krischnig (01/2008)

Henri de La Tour d'Auvergne, Vicomte de Turenne

                            

Französischer Marschall (seit 1643); Enkel Wilhelms I. von Oranien; trat 1625 in die holländische Armee ein und wurde 1626 Kapitän der Infanterie, stand seit 1630 in französischen Diensten und war u.a. siegreich als Oberbefehlshaber gegen die Bayern (1645/48). 1643 war Turenne zum Marschall von Frankreich ernannt und mit dem Oberbefehl über die französischen Truppen in Deutschland betraut worden. Er beteiligte sich an der Fronde, dem Aufstand gegen Mazarin und Anna von Österreich, Regentin für den noch minderjährigen Ludwig XIV., wurde nach Aussöhnung mit ihm jedoch wieder dessen Feldherr (seit 1661 Generalfeldmarschall), u.a. im Devolutionskrieg, dem von 1654 bis 1659 geführten Krieg gegen Spanien. 1668 trat er auf Wunsch seines Souverains zum Katholizismus und befehligte im Krieg gegen Holland 1672 die Armee am Niederrhein gegen die Kaiserlichen und Brandenburger. 1673 zwang er den Großen Kurfürsten zum Frieden von Vossem (16.6.1673), wurde aber dann von Montecuccoli zurückgedrängt. 1674 war er verantwortlich für die vollständige Verwüstung der Pfalz, die Liselotte von der Pfalz, Schwägerin Ludwigs XIV., beklagte. Er besiegte darauf Bournonville bei Enzheim (4.10.), räumte im Oktober das Elsaß, trieb aber Anfang 1675 die Verbündeten wieder aus diesem Land, ging über den Rhein und traf im Juli bei Sasbach auf die Kaiserlichen unter Montecuccoli. Ehe es aber zur Schlacht kam, wurde Turenne bei einer Aufklärung des Terrains von einer Kanonenkugel getötet. Turenne, dem 1660 der Titel Maréchal général des camps et armées du roi verliehen wurde, war einer der erfolgreichsten Feldherren seiner Zeit, zugleich auch ein bedeutender Militärschriftsteller.

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Hinweis: Ludwig XIV. ließ ihn in der Königsgruft von Saint-Denis beisetzen, Napoleon I. veranlaßte 1800 seine Überführung in den Invalidendom.

Paris, Invalidendom

Bild: Alexander Krischnig (01/2008)

Jean Lannes

1792              

 

Französischer Marschall; Duc de Montebello; der Sohn eines Stallknechts, der, bevor er 1792 als Unteroffizier in die Armee eintrat, als Färber gearbeitet hatte, galt trotz seine geringen Bildung als einer der fähigsten Generale Napoléons. Rasch stieg er in der Militärhierarchie auf, wurde bereits 1796 während des Italienfeldzug Oberst. 1798 nahm er an Napoléons Kriegszug nach Ägypten teil, 1800 war er in Italien, wo er bei Montebello den Feind schlug, 1805 befehligte er in der Schlacht bei Austerlitz den linken Flügel. 1806 nahm er an der Schlacht bei Jena teil, bei der er das Zentrum befehligte. Als Napoléon Königsberg erobern wollte, befahl er Lannes, mit 12.000 Mann das südöstlich von Königsberg gelegene Dorf Friedland (heute Prawdinsk) zu besetzen. Dort traf Lannes allerdings auf 46.000 unter dem Befehl von Levin August von Bennigsen (russ. Leontij Leontewitsch Bennigsen, *1745, †1826) stehende Russen. Es gelang ihm jedoch, die russischen Truppen so lange abzuwehren, bis am nächsten Nachmittag (14.6.1807) französische Verstärkung eintraf. Die Franzosen griffen schließlich mit 65.000 Mann an und durchbrachen die russischen Linien. Fast 20.000  Russen kamen in dem Dorf im Artilleriefeuer um, Tausende ertranken, als sie versuchten, über die Alle (heute Lawa) zu entkommen, deren Brücken von den Franzosen zerstört worden waren.

    

Napoléon in der Schlacht von Friedland (pinxit Horace Vernet)

Napoléon besetzte Königsberg und schloß im Juli mit Alexander I. von Rußland den Frieden von Tilsit. In Spanien nahm er 1808 u.a. an der Belagerung von Saragossa teil, im Feldzug von 1809 gegen Österreich befehligte er zwei Divisionen in dem Treffen bei Eggmühl und bei der Einnahme von Regensburg und zog am 13. Mai nach zweitägiger Beschießung an der Spitze des Vortrabs in Wien ein. Bei den Orten Aspern und Essling (heute zu Wien), wo die napoleonische Armee auf die der Österreicher unter Erzherzog Karl traf, verletzte ihn eine Kanonenkugel an beiden Beinen so schwer, daß ein Bein zwar notdürftig amputiert werden konnte, er aber dem nachfolgenden Wundbrand erlag. Napoléon, der Lannes 1801 zum bevollmächtigten Minister in Lissabon, 1804 zum Marschall, 1807 zum Fürst von Siewierz in Schlesien und 1808 zum Herzog von Montebello ernannt hatte, traf der Verlust sehr, da er auch mit Lannes persönlich befreundet war.

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Paris, Panthéon

Bild: Hartmut Riehm (02/2008)

Adolf Josef Ferdinand Galland

 

 

Deutscher Luftwaffenoffizier; der Sohn eines Gutsverwalter des Grafen von Westerholt machte 1933 machte er in Italien eine Ausbildung zum Jagdflieger (dem Deutschen Reich war aufgrund des Versailler Vertrages der Besitz von Kriegsflugzeugen verboten) und wurde 1934 Rekrut beim Infanterieregiment Nr. 10 in Dresden. Im März 1935 wurde er zum Jagdgeschwader 2 Richthofen, I. Gruppe, nach Döberitz versetzt. Nachdem er sich bei einem Kunstflugtraining im Oktober 1935 verletzt hatte - seine Nase war gebrochen und die Sehkraft reduziert - wurde er als "fluguntauglich" eingestuft, durfte aber trotzdem weiterfliegen. 1936 nahm er am Spanischen Bürgerkrieg in der “Legion Condor” auf Seiten der Truppen Francos teil, wurde nach 15 Monaten von Werner Mölders abgelöst. Während des Zweiten Weltkrieges war er war er an den verschiedenen Fronten eingesetzt. 1942 wurde er im Alter von nur 30 Jahren zum jüngsten General befördert. Im April 1944 erfolgte die Ernennung zum Generalleutnant, die Galland für seine Leistungen als Kommandeur der Jagdfliegerkräfte erhielt. Ende Januar 1945 kam es nach "unüberwindlichen Differenzen" zwischen ihm und Hermann Göring zu Ablösung als General der Jagdflieger. Nach seiner Entlassung aus britischer Kriegsgefangenschaft war er ab 1948 als Berater der argentinischen Luftwaffe tätig. Nach sechs Jahren kehrte Galland nach Deutschland zurück und wurde Industrieberater, sowie Verwaltungsratsvorsitzender dreier Firmen der allgemeinen Luftfahrt und eines bedeutenden Hubschrauber-Einsatzunternehmens.

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Remagen-Oberwinter, Friedhof

Paris, Invalidendom

Paris, Invalidendom

Bild: Moonik (09/2010) Wikipedia.fr
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Paris, Cimetiére de Montmartre

Hinweis: Lannes wurde am 6. Juli 1810, dem Jahrestag der Schlacht von Wagram, im Panthéon beigesetzt; bis zu diesem Zeitpunkt waen seine sterblichen Überreste auf dem Cimetère de Montmartre beigesetzt worden.

Johann Ludwig Mosle

 

Oldenburgischer Offizier, Diplomat und Minister; Sohn eines Advokaten; bracht sein 1811 in Straßburg begonnenes Studium der Rechtswissenschaften ab und schloß sich nach der Niederlage Napoléons im Rußlandfeldzug im Mai 1813 in Schlesien als freiwilliger Jäger in die Preußische Armee an. Nach seiner rückkehr im Jahre 1815 besuchte er zunächst weiter die Vorlesungen an der Universität, brach diese jedoch erneut und nun endgültig ab, um eine militärische Laufbahn einzuschlagen. Er trat in oldenburgische Dienste ein, wurde 1817 Premierleutnant, unterrichtete bald an der Militärschule und wurde 1828 Kommandeur der Gendarmerie (Großherzoglich Oldenburgisches Landdragonerkorps); letztere Stellung behielt er auch nach Pensionierung bis zum 1.1.1870.

1830 erfolgte die Beförderung zum Hauptmann, verbunden mit einer Stellung als Adjutant des Großherzogs und Ernennung zum Vorstand der Militärkanzlei. 1832 wurde er zusätzlich Direktor der Militärschule. 1839 avancierte Mosle zum Oberstleutnant, verbunden mit dem Kommando über das 2. Infanterie-Regiment. 1843 erfolgte die Beförderung zum Oberst.

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Bild: Parsifal von Pallandt (08/2017)

Oldenburg, Grablage St. Gertrudenfriedhof

Ludwig Alexander Friedrich August Philipp Freiherr von Falkenhausen

 

Preußischer Generaloberst; Sohn des späteren preußischen Generalleutnants Friedrich Wilhelm von Falkenhausen; trat nach dem Besuch einer Privatschule in Berlin ab Mai 1856 in die Kadettenanstalt in Potsdam ein, bevor er 1859 zur Hauptkadettenanstalt in Berlin wechselte, im Mai 1862 dem 1. Garde-Regiment zu Fuß zugewiesen, zwischen Oktober 1865 und Ende Juli 1868 an die Kriegsakademie kommandiert wurde und im Mai 1866 außerdem als Adjutant beim Ersatz-Bataillon diente. 1866 nahm Falkenhausen im Deutschen Krieg am Feldzug bei der Main-Armee teil. Zwischen Oktober 1868 und Ende Mai 1869 war er zur Dienst beim Garde-Feldartillerie-Regiment abkommandiert und wurde im September 1869 Regimentsadjutant. Im Deutsch-Französischen Krieg nahm er an den Schlachten bei Gravelotte-St. Privat, Beaumont und Sedan sowie an der Belagerung von Paris teil. Zum Jahresende 1870 wurde er von der Stellung als Regimentsadjutant entbunden, diente jedoch ab Juli 1871 als Adjutant der 28. Division in Karlsruhe. In den Folgejahren wurde er mehrfach versetzt, wurde u.a. 1887 Chef des Generalstabes des Gardekorps, 1893 Oberquartiermeister des Chefs des Generalstabes der Armee und war zwischen 1893 und 1895 außerdem Mitglied der Studienkommission der Kriegsakademie. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde Falkenhausen, der bereits 1902 in den Ruhestand getreten war, wieder reaktiviert und kommandierte als Oberbefehlshaber der Armeeabteilung die deutschen Truppen 1914/15 während der Kämpfe um den Delmer Rücken und 1915/16 während der Stellungskämpfe in Lothringen. Am 23.8.1915 wurde er für seine Bemühungen an der lothringischen Front mit dem Pour le Mérite ausgezeichnet. Außerdem wurde er am 15.9.1915 durch den sächsischen König das Kreuz der Ritter des Militär-St.-Heinrichs-Ordens. Ab 28.9.1916 befehligte er als Oberbefehlshaber das Ersatzkorps der 6. Armee an der Westfront während des Rückzugs auf die Siegfriedstellung und in der Frühjahrsschlacht bei Arras im April 1917. Da Falkenhausen die britischen Vorstöße nicht aufhalten konnte, wurde er im April 1917 von General der Infanterie Erich Ludendorff als Befehlshaber der 6. Armee abgelöst. Am 22.4.1917 folgte er Moritz von Bissing als Generalgouverneur für das “Kaiserlich deutsche General-Gouvernement Belgien” und bekleidete diesen Posten bis zum Ende des Krieges.

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Berlin, Invalidenfriedhof

Bilder: Josef Aschenbrenner  (02/2006)

Karl-Heinz Hoffmann

 

 

Deutscher General; Verteidigungsminister der DDR; Sohn eines Schlossers; machte zwischen 1925 und 1930 eine Ausbildung zum Motorenschlosser bei den Motoren-Werken Mannheim und war anschließend bis 1933 arbeitslos. Bereits 1926 dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD)) beigetreten, wurde er 1930 Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) und verbüßte als solches immer wieder wegen Teilnahmen an Demonstrationen, in denen Rahmen es auch zu tätlichen Auseinandersetzungen mit Mitgliedern der NSDAP kam, kurze Haftstrafen. 1935 emigrierte er in die Sowjetunion, wo er 1935/36 die Internationale. Lenin-Schule besuchte. Von 1937 bis 19 39 nahm Hoffmann als Interbrigadist auf der Seite der kommunistischen Brigaden am Spanischen Bürgerkrieg teil. Nach einer Verwundung und einem Lazarettaufenthalt hielt er sich 1938/39 in Frankreich auf, bevor er von April 1939 bis November 1940 in einem Erholungsheim in der UdSSR war. Nach seiner vollständigen Genesung war er von 1941 bis 1944 als Mitarbeiter des Volkskommissariats für innere Angelegenheiten (NKWD) tätig, das u.a. auch für die Gefangenenlager zuständig war, und erhielt eine Partisanenausbildung. In dieser Zeit leistete er politische Arbeit in einem Lager mit deutschen Kriegsgefangenen. Ab 1942 war er in einer Antifaschistischen Frontschule (Antifa-Schule), die für Kriegsgefangene in der Sowjetunion eingerichtet worden waren, im Gebiet Gorki, später in Krasnogorsk, als Lehrer tätig. 1945 war er als Leiter einer Spezial-Polit-Schule bei Moskau eingesetzt, bevor er im Januar 1945 nach Deutschland zurückkam, wo er 1946 zunächst persönlicher Mitarbeiter von Wilhelm Pieck, und dann bis September 1947 von Walter Ulbricht war, die Ende April 1945 aus der UdSSR nach Deutschland mit dem Auftrag zurückgekehrt waren, um die Interessen der UdSSR im besetzten Deutschland zu vertreten. Ab 1949 wurde er mit dem Aufbau bewaffneter Kräfte in der DDR betraut. Von Dezember 1957 bis 1960 war er 1. Stellvertreter des Ministers für Nationale Verteidigung und übernahm anschließend als Nachfolger von Willi Stoph das Amt;

Heinz Hoffmann war von 1950 bis zu seinem Tod Mitglied der Volkskammer der DDR, ab 1952 des Zentralkomitees der SED sowie ab 1973 des SED-Politbüros des ZK.

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Berlin, Zentralfriedhof Friedrichsfelde (Gedenkstätte der Sozialisten)

Bilder: Parifal von Pallandt (01/2018)

Heinz Keßler

 

 

Deutscher General (DDR); Politiker; einer Arbeiterfamilie entstammend; begann nach Beendigung der Volksschule 1934 eine Ausbildung zum Maschinenschlosser. 1940 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und war 1941 am sogenannten Unternehmen Barbarossa, dem Überfall der Wehrmacht am 22.6.1941 auf die Sowjetunion, als Infanterist beteiligt. Bereits am 15. Juli lief er zur Roten Armee über und wurde in der Sowjetunion zum Propagandisten ausgebildet Als Reaktion auf seine “Fahnenflucht” wurde seine Mutter von den Nazis in Sippenhaft genommen und in das Konzentrationslager Ravensbrück verbracht; seine Mutter sah er erst im Juni 1945 wieder, nachdem er nach der Kapitulation der Wehrmacht im Frühjahr 1945 nach Deutschland zurückgekehrt war. In Berlin nahm Keßler als Jugendfunktionär. erste politische Aufgaben; so war er Mitbegründer der kommunistischen Jugendorganisation Freie Deutsche Jugend (FDJ) und wurde Mitglied der KPD, die sich mit der SPD zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) zwangsvereinigte. Im April 1946 wurde er Mitglied des Parteivorstandes der SED. Im November 1950 trat Keßler in die Bewaffneten Organe der DDR ein. Nachdem am 1.3.1956 die Nationale Volksarmee (NVA) gegründet worden war, wurde er zu einem der Stellvertreter des ersten Verteidigungsministers der DDR, Willi Stoph, berufen. Am 3.12.1985 übernahm Keßler vom verstorbenen Heinz Hoffmann das Amt des Verteidigungsministers und im Folgejahr wurde er Mitglied des Politbüros des ZK der SED. Am 17.11.1989 trat Keßler zurück und wurde aus der NVA entlassen.

Am 24. Januar 1990 wurde Keßler unter dem Vorwurf, für die „Verschwendung von Volksvermögen“ in Höhe von 80.000 Mark verantwortlich zu sein, festgenommen und blieb bis April 1990 in Berlin-Hohenschönhausen in Haft. In den zwischen 1991 und 2004 geführten sogenannten Mauerschützenprozessen, den Gerichtsverfahren wegen der tödlichen Schüsse an der Berliner Mauer und des Schießbefehls während der deutschen Teilung, wurde Heinz Keßler 1993 zu einer siebeneinhalbjährigen Freiheitsstrafe wegen Totschlags verurteilt, jedoch im Frühjahr 1998 aus gesundheitlichen Gründen auf Bewährung aus der Haft entlassen.

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Berlin-Treptow-Köpenick, Städtischer Friedhof Baumschulenweg

Militär XX

Omnibus salutem!