Bilder: Hajo Rackel (11/2008)

Hans-Ulrich Rudel

 

Deutscher Offizier (Oberst); trat bereits kurz vor dem Abitur am humanistisches Gymnasium 1933 der Hitler-Jugend bei. Nach Ableistung des Arbeitsdienstes trat er 1936 als Fahnenjunker in die Luftwaffe ein. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges war er zunächst Beobachter einer Aufklärungs-Gruppe im Polenfeldzug, 1941 wurde er zum Stuka-Geschwader 2 “Immelmann” nach Griechenland versetzt und nach Beginn des Rußlandfeldzuges an der Ostfront eingesetzt. 1942 wurde Rudel nach über 400 Feindflügen mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet; sein 1.000ster Einsatz erfolgte bereits ein Jahr später, wofür Rudel, jetzt im Range eines Hauptmanns, mit dem Eichenlaub zum Eisernen Kreuz ausgezeichnet wurde. Schließlich war er mit 2.530 Einsätze der erfolgreichste Kampfflieger des Zweiten Weltkrieges. Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft im April 1946 betrieb Rudel zunächst ein Fuhrunternehmen, floh jedoch 1948 über die Schweiz nach Italien, verschaffte sich dort einen gefälschten Pass und ging nach Buenos Aires, wo er mit ebenfalls geflohenen Nazis zusammentraf und eine Hilfsorganisation gründete, deren Ziel die Unterstützung geflüchteter NS-Kriegsverbrecher war. Später betätigte er sich als Militärberater und Waffenhändler im Dienste Augusto Pinochets in Chile und Alfredo Stroessners (*1912, †2006) in Paraguay. Nach dem Sturz Juan Peróns im Jahre 1955 verließ Rudel Argentinien und ließ sich in Paraguay nieder und 1973 in der Colonia Dignidad in Chile. Während all dieser Jahre unterhielt er Kontakte nach Deutschland, war auch für mehrere deutsche Firmen als deren Auslandsvertreter tätig, vermittelte Kontakte zu südamerikanischen Unternehmen. Zu einem politischen Skandal weitete sich seine Teilnahme an einem Traditionstreffen aus, zu dem ihn die Luftwaffengeneräle Franke und Krupinski nach Deutschland eingeladen hatten. Georg Leber (*1920), der damalige Verteidigungsminister, versetzte daraufhin die beiden Generäle im Oktober 1976 in den Ruhestand, zumal diese beim Versuch, die Einladung zu rechtfertigen, Rudels NS-Vergangenheit mit der KP-Vergangenheit Herbert Wehners verglichen hatten.

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Gunzenhausen OT Dornhausen, Kirchfriedhof

Bilder: Matthias Bauer (07/2008)

Hans Speidel

Bundesarchiv, Bild 146-2004-0024 / CC-BY-SA 3.0Bild: Bundesarchiv  cc_somerightsreserved

 

Deutscher General; Sohn eines Oberforstrats; zu Beginn des Ersten Weltkrieges meldete er sich nach einem Notabitur wie viele andere begeisterte junge Leute als Kriegsfreiwilliger und wurde an der Westfront in Flandern, an der Somme und bei Cambrai eingesetzt. Nach dem Ende des Krieges blieb er als Angehöriger des gemäß des Versailler Vertrages zulässigen, auf 100.000 Mann beschränkten deutschen Heeres weiterhin Soldat, studierte jedoch ab 1923/24 in Berlin, Tübingen und Stuttgart Geschichte und Volkswirtschaft und schloß sein Studium mit Promotion ab. Nachdem er von 1930 bis 1933 eine Generalstabsausbildung absolvierte hatte, wurde er 1933 als Gehilfe des deutschen Militärattachés nach Paris versetzt. Ende 1936 kam er als Leiter der Abteilung “Fremde Heere West” in das Oberkommando Bundesarchiv, Bild 101I-719-0240-22 / Jesse / CC-BY-SA 3.0des Heeres. 1940 nahm er am Frankreichfeldzug teil und wurde am 1.8.1940 Chef des Stabes beim Militärbefehlshaber Frankreich. 1944 wurde er als Chef des Stabes der Heeresgruppe B unter Erwin Rommel zugeteilt.

Seidel (lks.), Rommel (r.) am Pas de Calais, 18.4.1944), Bild: Bundesarchiv 

Im September 1944 wurde er von der Gestapo zwar verhaftet und in der Festungshaftanstalt Küstrin inhaftiert, jedoch nicht verurteilt. Im April 1945 organisierte Speidel gemeinsam mit dem Kommandanten der Haftanstalt die Flucht vor der SS und konnte mit Hilfe von Ordensleuten im Bodenseekreis untertauchen. Dort wurde er in den letzten Kriegstagen von französischen Truppen befreit. 1950 wurde Speidel militärischer Berater von Bundeskanzlers Konrad Adenauer und im Januar 1951 Sachverständiger in das “Amt Blank“ (dem späteren Verteidigungsministerium) berufen. Von 1951 bis 1954 war Speidel Chefdelegierter bei der Konferenz zu Bildung einer Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG). 1954/55 vertrat er die Bundesrepublik Deutschland bei den Verhandlungen über einen Eintritt in die NATO. 1955 wurde er Chef der Abteilung Gesamtstreitkräfte im Bundesverteidigungsministerium und erneut zum Generalleutnant ernannt. 1957 erfolgte seine Beförderung zum Vier-Sterne-General und war von April 1957 bis September 1963 als General der Bundeswehr Oberbefehlshaber der alliierten Landstreitkräfte in Mitteleuropa. Als solcher sorgte er für eine reibungslose Eingliederung der Bundeswehr in die NATO. Anfang September 1963 wurde er auf Druck von Charles de Gaulles bei der NATO abgelöst. Im Folgejahr erfolgte seine Verabschiedung in den Ruhestand, und im Oktober wurde er zum Präsidenten der Stiftung Wissenschaft und Politik gewählt.

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Stuttgart, Pragfriedhof

Bild: Volkov (08/2007) wikipedia
Bild: Volkov (08/2007) wikipedia

Alexander Iwanowitsch Marinesko eigentl. Marinescu

 

Sowjetischer Marineoffizier; Sohn eines rumänischen Seemanns und einer ukrainischen Mutter; wuchs im Hafenviertel von Odessa auf, verließ im Alter von 15 Jahren die Schule und heuerte auf einem Frachter als Kabinenjunge an. Ein Vorgesetzter, der seine seemännischen Qualitäten erkannte, sandte ihn im Alter von 17 Jahren auf die Akademie der sowjetischen Handelsmarine. Später wechselte er zur Schwarzmeerflotte, wurde dann zur Baltischen Flotte versetzt. Am 30.1.1945 gab er als Kommandant von U-Boot S-13 - eine deutsche Entwicklung - in der Ostsee den Befehl zur Versenkung des ehemaligen deutschen KdF-Schiffs “Wilhelm Gustloff“, das zirka 10.300 Personen, überwiegend Flüchtlinge, an Bord hatte, die von Ostpreußen aus evakuiert werden sollten. Knappe zwei Wochen später, am 10.2.1945, versenkte sein U-Boot die “Steuben”, ein Passagierschiff des Norddeutschen Lloyds, das ebenfalls zur Evakuierung von ca.900 Flüchtlingen und von etwa 2.800 Verwundeten sowie weiteren Personen eingesetzt worden war. Insgesamt kamen beim Untergang beider Schiffe über 12.000 Menschen in der eiskalten Ostsee ums Leben. Heute gilt als gesichert, daß Marinesko, der wegen angeblichen Kontakts zu Personen des schwedischen Geheimdienstes im Jahre 1944 vom NKWD, dem sowjetischen Inlandsgeheimdienst, eine nachteilige Eintragung in der Personalakte als "Trunkenbold" erhalten hatte, die Schiffe auch in der Hoffnung versenkte, um als “Held der Sowjetunion” ausgezeichnet zu werden und so einer drohenden Verfolgung durch den NKWD zu entgehen. Tatsächlich aber wurde er nach dem Ende des Krieges unehrenhaft aus der Marine entlassen. Danach arbeitete er für kurze Zeit in einem Baukombinat und wurde wegen angeblichen Diebstahls von Baumaterial zunächst vor ein Zivilgericht gebracht, dann aber von einem der berüchtigten Sondergericht des NKWD zu drei Jahren Haft in einem GULAG verurteilt. Statt nach drei Jahren, wurde er jedoch erst 1955, zwei Jahre nach dem Tode Stalins, nach Leningrad entlassen. 1960 wurde Marinesko rehabilitiert, 1990 schließlich posthum von Michail Gorbatschow als "Held der Sowjetunion" ausgezeichnet.

marinesko_s13_briefm

U-Boot S-13 (Briefmarke von 1996)

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Sankt Petersburg, Bogoslowki Friedhof

Bild: Kitty Elovsson (07/2008)

George Catlett Marshall jr.

1946 

US-amerikanischer General und Politiker; Sohn eines Geschäftsmannes; nach einer Ausbildung am Virginia Military Institute trat er 1902 in die US Army ein. In der Zeit bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges bekleidete er verschiedene Positionen in den USA und auf den Philippinen. Während des Ersten Weltkrieges war er in Frankreich und arbeitete dort ab 1918 im Hauptquartier der US-amerikanischen Expeditionsstreitkräfte. Er war maßgeblich an Planung und Organisation der Meuse-Argonne-Offensive durch die 1. US-Armee im Herbst 1918 in der Nähe von Verdun beteiligt, die Deutschland zu einem Friedensangebot zwang. 1918 wurde er zum Oberst befördert. Nach dem Ende des Krieges war Marshall zwischen 1927 und 1936 Dozent an verschiedenen Militärakademien und wurde schließlich zum Brigadegeneral ernannt und 1939 zum Generalstabschef der US-Armee befördert. Nach dem Kriegseintritt der USA im Dezember 1941 war er für die alle den Einsatz der amerikanischen Truppen auf den Kriegsschauplätzen betreffenden Fragen verantwortlich und für die Ernennung der Kommandierenden größerer Einsätze. Als militärischer Berater Präsident F.D. Roosevelts nahm Marshall an den Konferenzen der Alliierten in Casablanca, Quebec, Teheran, Jalta und Potsdam teil. 1944 wurde er zum Oberbefehlshaber der Armee befördert. 1945 nahm er seinen Abschied von der Armee. Noch im selben Jahr ernannte ihn Präsident Harry S. Truman zum Sonderbotschafter für China; seine zwei Jahre währenden Bemühungen, zwischen Mao Tsedong und den Nationalchinesen unter der Führung von Tschiang Kai-shek zu vermitteln, scheiterten jedoch. In Deutschland wurde Marshall vor allen Dingen durch das European Recovery Program (ERP, Europäische Wiederaufbauprogramm), den sog. Marshallplan, bekannt. Das Programm, das er in seiner Zeit als US-Außenminister von 1947 bis 1949 in Gang setzte, diente dem Wiederaufbau des zerstörten und wirtschaftlich am bodenliegenden Europas; zugleich sollte ein starkes Westeuropa ein Bollwerk gegen den Ostblock bilden. Bevor ihn Truman 1950 noch einmal in das Kabinett als Verteidigungsminister zurückholte, war er Präsident des amerikanischen Roten Kreuzes. Im September 1951 zog er sich aus der Politik zurück, nachdem Senator Joseph McCarthy ihn als Verräter und “Helfer der Kommunisten auf ihrem Weg zur Weltherrschaft“ beschimpft hatte.

Auszeichnungen u.a.: Friedensnobelpreis (1953), Karlspreis der Stadt Aachen (1959).

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Arlington, National Cemetery

Friedrich Wilhelm Georg Ernst von Preußen

Preußischer General und Schriftsteller; jüngster Sohn von Friedrich von Preußen (*1794, †1863) und Wilhelmine Luise Prinzessin von Anhalt-Bernburg (*1799, †1882); Bruder Alexanders von Preußen. Nach Reisen durch Großbritannien, Frankreich und Italien, auf denen sein Interesse für Kunst und Literatur geweckt wurde, wurde er 1836 gemäß der Familientradition Offizier, studierte aber ab 1843 in Bonn und kam in den 1850er Jahren nach Berlin, wo er im Salon der Generalswitwe Minna von Treskow, einer Freundin von Rahel Varnhagen, verkehrte. 1861 wurde er Chef des 1. pommerschen Ulanenregiments Nr. 4 und 1866 General der Kavallerie. Während des Preußisch-Österreichischen Krieges im Jahr 1866 nahm sein Regiment an den Schlachten gegen Österreich und den Kämpfen im Deutsch-Französischen Krieg teil. 1872 veröffentlichte er anonym seine Autobiographie Vergilbte Blätter. Bei Gründung des Allgemeinen Verein für Deutsche Literatur im Jahre 1873 übernahm er das Protektorat; ab 1874 war er Protektor des Historischen Museums seiner Heimatstadt und wurde im selben Jahr Präsident der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften. Georg von Preußen veröffentlichte unter den Pseudonymen Georg Conrad und Günther von Freiberg Dichtungen und Theaterstücke überwiegend klassischen Inhalts.

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Robert FitzRoy

Britischer Marineoffizier und Meteorologe; über die Linie seines Vaters, General Lord Charles FitzRoy, war er Urenkel König Karls II. von England, sein Großvater, Augustus Henry Fitzroy, 3. Herzog von Grafton, britischer Premierminister von 1768 bis 1770. Seine Mutter war die Tochter des 1. Marquis von Londonderry und Halbschwester des Viscounts Castlereagh, der Innenminister wurde. Im Alter von zwölf Jahren trat er in das Royal Naval College in Portsmouth ein und ein Jahr später in die Royal Navy. Bekannt ist er heute v.a. als Kapitän der HMS Beagle, mit der Charles Darwin seine fünf Jahre währende Reise nach Südamerika, Feuerland, den Falkland-Inseln, Galapagos-Inseln und weiter nach Neuseeland, Mauritius und schließlich zu den Azoren unternahm, die Anlaß zu seinen Überlegungen hinsichtlich der Entstehung der Arten wurde (zuvor hatte er bereits mit der Beagle eine Reise nach Feuerland unternommen, bei der hydrographische Untersuchungen unternommen wurden). Fitzroy, der sich sehr enttäuscht zeigte, daß Darwin ihn in keinem seiner Berichte erwähnt hatte, wurde nach der Rückkehr von der gemeinsamen Reise 1837 mit der Goldmedaille der Royal Geographical Society ausgezeichnet. 1841 wurde er Mitglied des Parlaments für die Konservative Partei (Tories). Im Dezember Von 1843 bis 1845 war er Gouverneur von Neuseeland. 1850 zog er sich aus dem aktivem Marinedienst zurück und widmete sich seinen wissenschaftlichen Interessen. 1854 erfolgte seine Ernennung zum Chefmeteorologen der Royal Navy, als der er einige Neuheiten einführte, so z.B. das Barometer, das Sturmglas und ordnete die schriftliche Niederschrift von Wetterbeobachtung auf britischen Schiffen an, richtete den ersten Sturmwarndienst an der englischen Küste auf, das Met Office. Und er versuchte sich mit ersten Wettervorhersagen. Für seine Verdienste wurde FitzRoy zum Admiral befördert. 1863 zog er sich in das Privatleben zurück, und zwei Jahre später nahm sich FitzRoy, der unter Depressionen litt, mit einer Rasierklinge das Leben.

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Bilder: Andreas Kümmerling (01/2009)

Burg Rheinstein (Ldkrs. Mainz-Bingen), Schloßkapelle

London-Upper Norwood, All Saints Church

Henri de Lorraine, 1er duc de Guise gen. le Balfaré, ”der Narbige"

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Französischer Staatsmann und Offizier; ältester Sohn von François I. de Lorraine, des 2. Herzogs von Guise und Anna d’Este; begann seine militärische Laufbahn im Sold des Kaisers in Ungarn und am Balkan gegen die Türke. Erfüllt von Rachegedanken wegen der Ermordung seines Vaters durch einen Hugenotten, nahm er danach als Führer der katholischen Partei an den Hugenottenkriegen, insbesondere am achten Hugenottenkrieg teil und wurde zum Feind Heinrichs von Navarra, dem späteren König von Frankreich, Heinrich IV..1569 schlug er die Truppen des Hugenottenführers Gaspard de Coligny und belagerte anschließend Poitiers, einen der Sicherheitsplätze der Hugenotten. Henri spielte eine führende Rolle bei der Vorbereitung und Durchführung der Massaker in der Bartholomäusnacht von 1572, inklusive der Ermordung Colignys, den er für einen der Hauptschuldigen am Tod seines Vaters hielt. 1576 rief Henri eine Allianz katholischer Adliger ins Leben, die Heilige Liga, mit der er den Kampf gegen die Hugenotten wieder aufnahm. König Heinrich  III. von Frankreich übernahm nominell die Führung der Liga und löste sie nach dem Friedensschluß mit den Hugenotten von 1577 auf. 1584 wurde die Liga wiederbelebt, als nach dem Tod des Herzogs Franz von Anjou (*1555, †1584) der Hugenotte Heinrich von Navarra, der spätere Heinrich IV., zum Thronfolger aufrückte. 1585 verbündete sich Henri mit Spanien, um die Thronfolge Heinrichs von Navarra zu verhindern. Im folgenden Bürgerkrieg, dem „Krieg der drei Heinriche", nahm Henris Beliebtheit als Vorkämpfer für die katholische Sache noch zu, während das Ansehen Heinrichs III. zusehends schwand. Am 12. Mai 1588 brachte Henri im Pariser Barrikadenaufstand den König in seine Gewalt; der König ernannte ihn zum Generalstatthalter des Königreiches und ließ ihn als seinen größten Rivalen wenig später, bei einer Versammlung der Generalstände in Blois, ermorden.

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Bild: Morburre (09/2012) Wikipedia.org
Bild: Morburre (09/2012) Wikipedia.org

Eu (Dép. Seine-Maritime), Chapelle du collège des Jésuites

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Ludwig Gustav Adolf von Estorff

estorff_bdim Range eines Majors

 

Deutscher Offizier; zweites Kind eines Offiziers; besuchte die Selekta der Hauptkadettenanstalt in Groß-Lichterfelde bei Berlin und begann Anfang 1878 seine Offizierslaufbahn im Infanterie-Regiment Graf Bose (1. Thüringisches) Nr. 31. Bis zu seiner Versetzung in den Großen Generalstab am 29. März 1892 war er zur Preußischen Kriegsakademie abkommandiert. Ab 1894 diente er bei den Schutztruppen, und war von 1907 bis 1911 Kommandeur der Schutztruppe in Deutsch-Südwestafrika. Im Ersten Weltkrieg war er Divisions-Kommandeur in Ersten Weltkrieg, ab 1916 im Rang eines Generalleutnant. 1918 wurde er Befehlshaber der 8. Armee, und der deutschen Truppen im Baltikum. und wurde 1919 Befehlshaber im Reichswehrkreis I, bevor er 1920 nach dem nach dem Kapp-Putsch abgesetzt wurde.

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Bilder: Detlev Buhre (11/2014)

Uelzen OT Veerssen, Friedhof

Edwin Karl Rochus Freiherr von Manteuffel

Preußischer Generalfeldmarschall; trat am 1.5.1827 in das Garde-Dragoner-Regiment der preußischen Armee in Berlin ein. Nach Absolvierung der  Allgemeine Kriegsschule und einem Studium an der Berliner Universität bei Leopold von Ranke, mit dem er sich auch befreundete, war er anschließemd bis 1839 als Adjutant in seinem Regiment tätig., bis er am 14. Mai des gleichen Jahres zum Adjutanten des Gouverneurs von Berlin, General von Müffling, ernannt wurde. Zwölf Jahre später erfolgte seine Ernennung zum Premierleutnant, im Folgejahr die Beförderung zum Rittmeister und seine Bestellung als Adjutant des Prinzen Albrecht von Preußen in der 2. Gardekavalleriebrigade. Noch vor der Märzrevolution, deren Forderungen nach einer fortschrittlichen liberalen Verfassung und einem erweiterten Mitspracherecht bei der Regierungsverantwortung er ablehnend gegenüberstand, begleitete er seinen Dienstherren an den Petersburger Hof. 1857 holte ihn sein Vetters Otto Theodor von Manteuffel, der 1850 preußischer Ministerpräsident geworden war, als Abteilungschef für persönliche Angelegenheiten in das Kriegsministerium. Im Folgejahr wurde von Manteuffel zum Generalmajor befördert. Nachdem Prinz Wilhelm nach dem Tode seines Bruders Friedrich Wilhelm IV. als Wilhelm I. 1961 König von Preußen geworden war, erfolgte seine Ernennung zum Generaladjutanten des Königs. Gemeinsam mit Albrecht Graf Roon fungierte er als ständiger Berater des Monarchen. Nach dem Sieg der Preußen und Österreicher über die Dänen am 18.4.1864 an den Düppeler Schanzen im Deutsch-Dänischen Krieg wurde Manteuffel 1865 zum Gouverneur von Schleswig bestimmt. Am 20.7.1866 ernannte ihn der König als Nachfolger von Eduard Vogel von Falckenstein zum Oberbefehlshaber der Mainarmee und übertrug ihm die Leitung des Feldzuges gegen Süddeutschland. Nachdem am 18.7.1866 die Freie Reichsstadt Frankfurt am Main von der preußischen Rheinarmee besetzt worden war und am 2. Oktober seine Unabhängigkeit verloren hatte, wurde die Stadt mit schweren Kontributionen belegt; Frankfurt mußte innerhalb von 24 Stunden 25 Miomanteuffel_kriegskontribution1866_dokukl. Gulden Kriegs-Contribution an die Feld-Kriegs-Casse der Main-Armee zahlen.

Aufforderung Manteuffels vom 20.7.1866 an die Stadt Frankfurt am Main, innerhalb von 24 Stunden 25 Mio. Gulden Kriegs-Contribution an die Feld-Kriegs-Casse der Main-Armee zahlen. zoom

Mit Beginn des Deutsch-Französischen Krieges 1870 nahm er an den Kämpfen in Frankreich und an der Einschließung der Festung Metz teil und zeichnete sich besonders in der Schlacht von Colombey-Nouilly aus. Nach dem Ende des Krieges blieb er als Oberbefehlshaber der Okkupationsarmee in Frankreich zurück. Am 19.9.1973 wurde Edwin von Manteuffel zum Generalfeldmarschall befördert und zum ersten Statthalter Elsaß-Lothringens ernannt und schuf dort die Grundlagen für die Integration Elsaß-Lothringens in das Deutsche Reich.

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Bild: Mariusz (2007), Wikipedia.org
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Frankfurt am Main, Hauptfriedhof

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Karl Philipp Fürst zu Schwarzenberg

      

 

Österreichischer Feldmarschall und Diplomat; trat 1788 in die kaiserliche Kavallerie ein und focht 1789 im Türkenkrieg unter Feldmarschall Franz Moritz Graf von Lacy und, als dieser den Oberbefehl abgeben mußte, unter dessen Nachfolger Freiherr von Laudon. Während der Französischen Revolution in Frankreich nahm in den Jahren 1792/93 an dem Ersten Koalitionskrieg teil, mittels derer die deutschen Fürsten die Ausbreitung der Revolution über Frankreich hinaus verhindern wollten. Im Feldzug von 1794 kommandierte er unter dem Prinzen Josias von Sachsen-Coburg eine Reiterschwadron bei der Avantgarde. Während der Belagerung von Valenciennes und beim großen Reitergefecht von Le Cateau-Cambresis am 26.4.1794 zeichnete er sich besonders durch Tapferkeit aus, so daß ihm noch auf dem Schlachtfeld vom Kaiser das Ritterkreuz des Maria-Theresien-Ordens verliehen wurde. Nach seiner Beförderung durch den Kaiser im Jahre 1796 wurde er zum Oberst des Kürassierregiments Nr. 10 Zeschwitz befördert. Im August des selben Jahres wurde er nach der Schlacht bei Würzburg zum Generalmajor und am 3.9.1800 zum Feldmarschalleutnant ernannt; als solcher befehligte er das erste Treffen des rechten Flügels in der Schlacht bei Hohenlinden am 3.12.1800, in dem die alliierten bayerisch-österreichischen Truppen unter dem 18-jährigen Johann von Österreich eine schwere Niederlage gegen die französischen Truppen der Rheinarmee unter General Jean-Victor Moreau erlitten. Nach dem Frieden von Schönbrunn wurde er 1810 als österreichischer Botschafter nach Paris entsandt und leitete die Verhandlungen über die Eheschließung Napoléons mit Erzherzogin Marie-Louise von Österreich, einer Tochter des Kaisers Franz I..Im Rußlandfeldzug übernahm der Fürst den Befehl über das österreichische Hilfscorps der verbündeten Streitkräfte gegen Napoléon. Nach dem Frieden von Schönbrunn wurde er 1810 als österreichischer Botschafter nach Paris entsandt und leitete die Verhandlungen über die Eheschließung Napoléons mit Erzherzogin Marie-Louise von Österreich, einer Tochter des Kaisers Franz I..

In der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 war er Oberbefehlshaber der verbündeten Streitkräfte. Einen Tag nach der Schlacht bei Paris zog er 31.3.1814 in Paris ein. Schwarzenberg wurde von den drei siegreichen Monarchen reichlich ausgezeichnet und von Kaiser Franz I. zum Präsident des Hofkriegsrats bestellt. Am 5. Mai legte er das Oberkommando nieder und kehrte auf seine Güter in Böhmen zurück.

Karl zu Schwarzenberg (zu Pferde) meldet den verbündeten Herrschern von Preußen, Österreich und Rußland (von links) am 18. Oktober 1813 den bevorstehenden Sieg in der Völkerschlacht bei Leipzig.

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Orlík nad Vltavou (Bez. Písek), Grabkapelle

Alle Bilder: Richenza (08/2014), Wikipedia.org

Inschriften neben dem Eingang: links: Glücklich die Toten, die in Gott starben rechts: Siehe, du wirst bei deinen Vätern ruhen.

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Militär XXIV

Omnibus salutem!