Moskau, Neujungfrauenkloster

Aleksandr Iwanowitsch Lebed

Russischer General und Politiker; befehligte Anfang der 1980er Jahre ein sowjetisches Fallschirmjägerbataillon in Afghanistan; später Kommandant einer Luftlandedivision; ging er bei dem Putsch gegen den sowjetischen Präsidenten Michail Sergejewitsch Gorbatschow (August 1991) zu den Reformkräften über; beendete als Befehlshaber (1992-95) der in Moldawien stationierten russischen 14. Armee den Bürgerkrieg in der Dnjestr-Region; war nach seinem Achtungserfolg (Drittplatzierter) bei den Präsidentschaftswahlen 1996 Sekretär des Sicherheitsrates und Sicherheitsberater unter Präsident Boris Jelzin; schloß im August 1996 ein Friedensabkommen mit der Rebellenarmee in Tschetschenien. Nach seiner Entlassung durch Jelzin gehörte er zu dessen schärfsten Kritikern. Im Mai 1998 wurde er zum Gouverneur von Krasnojarsk gewählt. Lebed starb zusammen mit weiteren sieben Personen bei dem Absturz seines Hubschraubers.

Zurück zur Personenliste

Bild: Martina Schulz

Alexander Heinrich Rudolph von Kluck

Deutscher General; nahm am Krieg 1866 und am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 teil. Nach den üblichen Beförderungen wurde er 1913 Generalinspekteur der 7. Armee. Kluck kommandierte während des Ersten Weltkrieges die 1. Armee und war führend an der Durchführung des Schlieffen-Plans aber auch dessen Scheitern durch seine Ungeduld und aufgrund von Informationsmängel seitens der Obersten Heeresführung beteiligt. Er leitete die Schlacht an der Marne vom 6.-9.9.1914. Nach einer schweren Verwundung im Oktober 1916 quittierte er den Dienst.

Zurück zur Personenliste

Stahnsdorf, Südwest-Friedhof

Marcus Vipsanius Agrippa

               

Römischer Feldherr und Staatsmann; lernte in der Rhetorenschule in Rom Octavian, den späteren Kaiser Augustus, kennen und wurde dessen Jugendfreund; mit ihm zusammen ging er nach Spanien und Apollonia, sowie nach der Ermordung Caesars 44 v. Chr. nach Rom. Er nahm an der Schlacht von agrippa_marcus_vipsanius_coronaPhilippi teil, erfocht den Sieg bei Naulochoi (36) über Sextus Pompeius und erhielt die corona navalis (Schiffskrone).

Agrippa mit corona navalis

31 v.Chr. siegte er als Admiral mit der Flotte des Augustus bei Aktium über Antonius und Kleopatra. Als Aedil im Jahre 33 gewann er das Wohlwollen der Öffentlichkeit für Octavian u.a. durch die Organisation von 25 Tage andauernden Spielen und der Eröffnung von 170 Bädern. Nachdem Marcus Claudius Marcellus, Neffe Augustus’, starb, ließ Agrippa sich 21 v. Chr. auf Augustus’ Drängen hin von seiner zweiten Frau Marcella scheiden, mit der er mehrere Kinder hatte, darunter als einzige Tochter Vipsania Marcella (*27 v. Chr.), die spätere Ehefrau des Publius Quinctilius Varus, und heiratete in dritter Ehe wunschgemäß Iulia, die Tochter Augustus’, woraufhin dieser ihn durch die Übertragung der tribunicia potestas (zunächst auf 5 Jahre) und des imperium proconsulare in die Mitregentenschaft erhob. Mit Iulia hatte er drei Söhne, die alle von Augustus adoptiert wurden, jedoch jung verstarben, sowie zwei Töchter: Vipsania Agrippina maior, die 5 n. Chr. ihren Vetter, den römischen Feldherrn Caius Iulius Germanicus heiratete. Agrippa ließ in Rom zahlreiche Bauwerke aus seinem Privatvermögen errichten, darunter Bauten auf dem Marsfeld, auf dem Augustus später das Mausoleum errichtete, Aquädukte und Thermen in Rom, sowie die Maîson carrée und den Pont du Gard in Nîmes. Das Pantheon, das 25 vollendet wurde, trägt noch heute die Inschrift: M AGRIPPA...FECIT. Die Ergebnisse seiner Reichsvermessungen wurden in einer Weltkarte verwertet, zu der er commentarii verfaßte.

 

 

Zurück zur Personenliste

Rom, Augustus Mausoleum, Marsfeld

Nero Claudius Germanicus

Römischer Feldherr; Sohn des Drusus Germanicus maior (des Stiefsohns des Augustus und Bruders des Tiberius) und der Antonia minor, einer Tochter des Marcus Antonius, sowie der ältere Bruder des späteren Kaisers Claudius, verheiratet mit Agrippina maior, der Tochter Agrippas, mit der er neun Kinder hatte, darunter der spätere Kaiser Caligula und Agrippina minor. Als Augustus im Jahre 4 n. Chr. wegen einer ernsten Erkrankung seine Nachfolge zu ordnen versuchte und seinen Stiefsohn Tiberius adoptierte, lautete der Name des Germanicus, als der übernächste potentielle Princeps Caius Iulius Caesar Germanicus. Germanicus war nicht nur bei seinen Soldaten sehr populär; wegen seiner erfolgreichen Feldzügen in Germanien erhielt er den Beinamen Germanicus. Dennoch rief Tiberius ihn ab, so daß Germanicus am 26.5.17 im Triumph in Rom einzog. Ab Herbst des gleiche Jahres hatte er den Oberbefehl im Osten inne. Auf dem Totenbett beschuldigte er seinen Legaten Piso und dessen Frau, ihn vergiftet zu haben. Agrippina beschuldigte später nicht nur Piso, sondern sogar Tiberius selber, den Tod ihres Gatten verantwortet zu haben – worauf sie von Letzterem verbannt wurde. Piso wurde angeklagt, nahm sich jedoch vor Ende des Prozesses das Leben.

Zurück zur Personenliste           

Johann George, Chevalier de Saxe

              

Kursächsischer General und Gouverneur von Dresden, illegitimer Sohn August des Starken aus der Verbindung mit der Fürstin Lubomirska (*1680, †1743), die der Aurora von Königsmarck als Maitresse folgte. Er wurde später als Chevalier de Saxe legitimiert.

Er wurde zunächst für die geistliche Laufbahn bestimmt und wurde Malteserritter. Später trat er, wie alle illegitimen Söhne Augusts, in die Armee ein. Er brachte es bis zum General und wurde am 27. Juli 1763 zum Generalfeldmarschall ernannt. Er war der am längsten lebende Sohn August des Starken.

Zurück zur Personenliste                 

Bilder: Günter Strack

Dresden, Innerer katholischer Friedhof

Hinweis: Der Eingang des Grabmals wurde von Bronzetafeln flankiert, die den Rechenschaftsbericht des Kaisers, die res gestae divi Augusti, enthielten, daneben standen zwei Obelisken.

Hinweis: Der Eingang des Grabmals wurde von Bronzetafeln flankiert, die den Rechenschaftsbericht des Kaisers, die res gestae divi Augusti, enthielten, daneben standen zwei Obelisken.

Augustus-Mausoleum (Goggle Earth)

Augustus-Mausoleum (Goggle Earth)

Rom, Augustus Mausoleum, Marsfeld

Wassilij Iossifowitsch Stalin [russ. Василий Иосифович Сталинeigentl. Dschugaschwili]

Sowjetischer General; Sohn Josef Stalins und dessen zweiter Frau Nadeschda Allilujewa; Bruder Swetlanas (*1926, †2011); Halbbruder von Jakow, Stalins Sohn aus erster Ehe mit Jekaterina Swanidse; Jakow Dschugaschwilinach dem Tod seiner Mutter, die sich das Leben nahm, kam er in die Betreuung von Stalins Untergebenen. Wie viele Kinder der sowjetischen Elite auch, wurde er Pilot bei der 23. Jagdfliegergruppe in Moskau, und als er zwanzig Jahre alt war, kam er im Range eines Hauptmanns an die Front und wurde nach zahlreichen Kampfeinsätzen und einigen Abschüssen mit dem Rotbanner-Orden ausgezeichnet. Nach der Besetzung Deutschlands durch die Rote Armee war er bis 1947 in Falkensee bei Berlin als Kommandeur einer sowjetischen Fliegerdivision stationiert, bevor er 1948 als Generalleutnant im Moskauer Militärbezirk zum Befehlshaber der dortigen Luftstreitkräfte befördert wurde. Als bei der Flugschau auf dem Roten Platz zum 1. Mai 1952 wegen schlechten Wetters eine IL-28 abstürzte, wurde er wegen verabsäumter vorheriger Aufklärung der Wetterlage für das Unglück verantwortlich gemacht und, nachdem sein Vater Bulganin angerufen hatte, von diesem entlassen; auch aufgefordert, den Moskauer Bezirk zu verlassen, weigerte er sich allerdings. Nach dem Tod seines Vater wurde er am 28.4.1953 verhaftet und wegen angeblich anti-sowjetischer Propaganda und Machtmißbrauchs zu acht Jahren Haft verurteilt. Anläßlich des XX. Parteitages der KPdSU (1956) wandte er sich mit einem Brief an das Zentralkomitee der Partei und beklagte sich über die ungerechtfertigte Inhaftierung. Erst am 11.1.1960 wurde er entlassen, nachdem er im Gefangenenlager Wladimirowka in Wladimir eingesessen hatte, sowie mehrfach in Sanatorien oder Heilanstalten untergebracht war. Nach seiner Rückkehr nach Moskau soll er - wie bereits früher - durch Ausschweifungen und Alkoholmißbrauchs aufgefallen sein, sich dann einer Kur im Kaukasus unterworfen haben und schließlich nach Kasan gezogen sein, wo er in der ul. Gagarin, Gebäude 105, 1 - nach Meinung der Ärzte - an einer Alkoholvergiftung starb.

Stalin mit seinen Kindern Wassilij und Swetlana.

Zurück zur Personenliste                   

Bild: A. Savin (06/2010) Wikipedia
cc_somerightsreserved

Moskau, Trojekurowskoje-Friedhof

Erich von Manstein eigentl. Fritz-Erich von Lewinski

 Bundesarchiv cc_somerightsreserved

Deutscher Generalfeldmarschall; zehntes Kind des Obersten und späteren Generals der Artillerie Eduard von Lewinski (die Namensänderung erfolgte 1900, nachdem er von der Familie von Manstein adoptiert worden war). Nach dem Besuch des Lyceum in Straßburg, eines katholisches Gymnasiums, war er auf der Kadettenanstalt in Plön, später auf der Preußische Hauptkadettenanstalt in Berlin-Lichterfelde. In den Jahren 1913/1914 besuchte er die Kriegsakademie in Berlin, nachdem er 1906 als Fähnrich in das 3. Garde-Regiment zu Fuß eingetreten war. Im Ersten Weltkrieg war er u.a. Generalstabsoffizier in der Armeeabteilung Gallwitz und Erster Generalstabsoffizier der 4. Kavallerie-Division, die an der Ostfront eingesetzt war, und war außerdem an der Westfront. Nach dem Krieg wurde von Manstein in das durch den Versailler Vertrag auf 100.000 Mann beschränkte Herr der Reichswehr übernommen und war ab Oktober 1936 enger Mitarbeiter des Generalstabschefs Ludwig Beck und als Oberquartiermeister dessen Stellvertreter. Im Rahmen der Neuorganisation der Wehrmacht nach der Blomberg-Fritsch-Krise Anfang 1938 fiel er in Ungnade und wurde nach Schlesien versetzt, konnte sich jedoch rehabilitieren, als er den Plan für die Besetzung Österreichs ausarbeitete. Im Sommer 1939 entwarf er als Stabschef der Heeresgruppe A den Operationsplan für den Westfeldzug, den sogenannten “Sichelschnitt” starker Panzerverbände durch die Ardennen bis zur Kanalküste, den Hitler gegen Vorbehalte der Heeresleitung durchsetzte. Ab September 1941 führte er die 11. Armee, die die Krim und die Festung Sewastopol eroberte. Am 1.7.1942 wurde er zum Generalfeldmarschall ernannt und führte ab November 1942 die Heeresgruppe “Don” (später “Süd”). . Nachdem er vergeblich versucht hatte, Ende 1942 die Verbindung zur 6. Armee in Stalingrad wiederherzustellen, gelang es ihm auch nicht, mit dem Angriff auf Kursk im Juli 1943, die Initiative im Osten zurückzugewinnen. Aufgrund zunehmender Differenzen mit Hitler, entzog dieser ihm 1944 das Kommando. 1949 wurde er von einem britischen Militärgericht wegen Verletzung der Kriegsgesetze und -gebräuche zu 18 Jahren Haft verurteilt, jedoch 1953 vorzeitig entlassen. In der Folgezeit fungierte von Manstein u. a. als militärischer Berater der Bundesregierung.

Werke u.a.: Verlorene Siege (1955).

Zurück zur Personenliste                   

Bilder: Heiko Bockstiegel (02/2012)

Bad Fallingbostel OT Dorfmark (Ldkrs. Heidekreis), Friedhof

Ludwig August Theodor Beck

 Bundesarchiv cc_somerightsreserved

Deutscher Offizier; Sohn des Industriellen Ludwig Beck; trat nach seinem an der Diltheyschule in Wiesbaden im Jahr 1898 abgelegten Abitur im März des selben Jahres als Fahnenjunker ("Avantageur") in das Feldartillerie-Regiment Nr. 15 der preußischen Armee in Straßburg ein, absolvierte in den Jahren 1898 und 1899 die Kriegsschule in Neiße und war 1902 und 1903 an der vereinigten Artillerie- und Ingenieurschule in Charlottenburg, sowie von 1908 bis 1911 an der Kriegsakademie Berlin. Anschließend gehörte er dem deutschen Generalstab an und hatte im Ersten Weltkrieg verschiedene Führungspositionen an der Westfront inne. 1935 wurde er zum Chef des Generalstabes des Heeres berufen. Obgleich er zunächst mit der Politik des Nationalsozialismus sympathisiert hatte, lehnte er Adolf Hitlers Pläne in Bezug auf die Tschechoslowakei ab. Nach der Sudetenkrise im August 1938 trat der inzwischen zum Generaloberst aufgestiegene Beck folgerichtig zurück. Im Zweiten Weltkrieg gehörte er zu den führenden Köpfen der liberal-konservativen Widerstandsbewegung und sollte nach der Entmachtung Hitlers das Amt des Staatsoberhaupts übernehmen. Er war maßgeblich an den Vorbereitungen zum Attentat vom 20. Juli 1944 beteiligt. Am Abend nach dessen Scheitern wurde er nach einem fehlgeschlagenen Selbsttötungsversuch in Berlin erschossen.

Ludwig Becks Geburtshaus an der Rheinpromenade in Wiesbaden-Biebrich

 

 

 

 

Zurück zur Personenliste                   

Berlin-Schöneberg, Alter St. Matthäus Kirchhof

Hinweis: Wie die anderen Exekutierten wurde auch der Leichnam Beck von SS-Kommando exhumiert, anschließend eingeäschert und die Asche auf den Berliner Rieselfeldern verstreut.

augustus_mausoleum_google street

Jan Carolus Josephus van Speyk

 

Niederländischer Seeoffizier; verlor bereits kurz nach seiner Geburt seine Eltern. Im Alter von 18 Jahren trat er der Königlich-Holländischen Kriegsmarine bei und diente von 1823 bis 1825. in Niederländisch-Indien. Er griff Bangka und Java an, was ihm den Spitznamen “Schrik der Roovers” (Schrecken der Banditen) einbrachte.

Nachdem der belgische Unabhängigkeitskrieg 1831 begonnen hatte, wurde van Speyjk, von dem bekannt war, daß er die belgischen Unabhängigkeitsbewegung verachtete und lieber sterben würde, “als ein berüchtigter Brabande” zu werden, der Befehl über ein niederländischen Kanonenboot übertragen. Am 5. Februar 1831 wurde sein Kanonenboot durch einen gewaltigen Sturm sein Kanonenboot an den Kai im Hafen von Antwerpen. Die Belgier stürmten das Schiff und forderten van Speyk auf, die niederländische Flagge einzuholen. Anstatt sein Schiff zu übergeben, feuerte er eine Pistole (einige Versionen sagen, daß er eine brennende Zigarre warf) mit den Worten "Dan liever de lucht in" in ein offenes Pulverfaß. Die Zahl der bei der Explosion getöteten Belgier sollen Duzenden gewesen sein, offiziell wurde keine Zahl genannt; auf jeden Fall starben auch 28 seiner 31 Mann zählenden Schiffsbesatzung. .

speyk_jan.bild

Explosion des unter dem Kommando von Jan van Speyk stehenden Kanonenboots am 5.Februar 1831 (pinxit Martinus Schouman, 1832)

Zurück zur Personenliste                   btn_up

Bild: Norbert Seydinovic 05/2016)

Amsterdam, Nieuwe Kerk

Bild: Aleksejew Igor Jewgenewitsch (05/2015/ Wikipedia.ru
Bild: Aleksejew Igor Jewgenewitsch (05/2015/ Wikipedia.ru
cc_somerightsreserved

Kasan, Arskoje Friedhof

Hinweis: Die sterblichen Überreste Wassilij Stalins wurden am 20.11.2002 vom Moskauer Trojekurowskoje-Friedhof nach Kasan überführt.. 

Militär V

Omnibus salutem!