Werner Eduard Fritz von Blomberg
Deutscher Generalfeldmarschall; Sohn eines Offiziers; besuchte die Preußische Hauptkadettenanstalt in Groß-Lichterfelde, Im Ersten Weltkrieg wurde er aufgrund seiner besonderen Verdienste 1918 mit dem Orden Pour le Mérite ausgezeichnet. Nach dem Krieg war er zunächst als Referent im Kriegsministerium tätig und wurde nach Dienst auf verschiedenen Posten 1933 von Reichspräsident Paul von Hindenburg zum Reichswehrminister und bereits wenige Monate später zu Reichskriegsminister ernannt. Obwohl er eigentlich eine konservative Komponente in der Reichswehr gegen Hitler hatte sein sollte, schloß er sich diesem eng an und suchte der Wehrmacht im Herrschaftssystem Hitlers einen herausragenden Platz zu sichern (so verhielt er sich während des sogenannten Röhm-Putsches trotz der Ermordung zweier, wenn auch ehemaliger Generäle der Reichswehr passiv). 1935 erhielt von Blomberg, der die die deutsche Wiederaufrüstung leitete, von Hitler, der sich der Reichswehr versichern wollte, den Oberbefehl über das Heer und die Marine, sowie ab 1936 zusätzlich über die neu aufgestellte Luftwaffe. Ebenso wie Werner von Fritsch äußerte von Blomberg bei einem Treffen der Oberbefehlshaber der Wehrmacht im November 1937 mit Hitler Zweifel an der Fähigkeit der Reichswehr in einem eventuellen europäischen Krieg zu siegen. Aufgrund einer vom Offizierskorps als kompromittierend, weil nicht standesgemäßen Heirat sah er sich als Reichskriegsminister zum Rücktritt gezwungen. Nachdem Hitler mit dem (falschen) Vorwurf der Homosexualität erneut einen Kritiker an der Heeresspitze, Generaloberst Werner von Fritsch, ausgeschaltet hatte, gliederte er das Kriegsministerium in das neue Oberkommando der Wehrmacht (OKW) ein und betraute General der Artillerie Wilhelm Keitel mit dessen Führung bis er später selber die Führung übernahm. Nach dem Ende des Krieges wurde von Blomberg 1945 von den Alliierten verhaftet und im Hauptkriegsverbrecherprozess in Nürnberg wurde als Zeuge vor das Internationale Militärtribunal herangezogen. von Blomberg starb während dieser Zeit in US-amerikanischer Haft in einem Militärlazarett..
Bad Wiessee, Bergfriedhof
Lothar Ritter von Arnauld de la Periere
Deutscher Marineoffizier, der Sohn eines Geheimen Rechnungsrevisors wurde Kadett an der Hauptkadettenanstalt in Berlin-Lichterfelde, trat am 1.4.1903 als Seekadett der Kaiserlichen Marine bei und erhielt seine Grundausbildung auf dem Schulschiff Stein; war Adjutant beim Admiralstab der Marine und wurde 1914 zum Kapitänleutnant befördert. 1915 wurde er zur U-Bootwaffe versetzt, wurde wenig später Kommandant von U-1, kurzzeitig Adjutant beim Admiralsstab der Marine und ab August 1915 Kommandant von U-3, ab November von U-35 mit 15 Einsätzen, schließlich kurz vor Kriegsende von U-Kreuzer U-139. Er gilt als erfolgreichster U-Bootkommandant und wurde am 11.10.1916 mit dem Pour le Mérite-Orden ausgezeichnet. Aktiv in verschiedenen Positionen bis in den Zweiten Weltkrieg hinein, starb er an den Folgen eines Flugzeugabsturzes bei Paris-Le-Bourget.
Alfred Jodl né Alfred Baumgärtler
Deutscher Generaloberst (seit 1944); der Sohn eines Obersten und der Tochter eines Bauern; die zur Zeit seiner Geburt noch nicht verheiratet waren, so daß Alfred und sein Bruder Ferdinand zunächst den Familiennamen der Mutter erhielten und den Namen des Vaters erst nach der Heirat der Eltern tragen konnten.: Nach dem Abitur im Jahre 1910 trat er als Fähnrich in das in Augsburg beheimatete 4. Bayerische Feldartillerieregiment ein . Seine Karriere nahm während des Ersten Weltkrieges einen steilen Verlauf. 1932 wurde er Gruppenleiter in der Operationsabteilung des Reichswehrministeriums.. Von 1939 bis 1945 war er als Chef des Wehrmachtführungsamts bzw. -stabs Berater Hitlers in allen strategischen und operativen Fragen und Vertreter Keitels. Am 7.5.1945 unterzeichnete er in Reims im Auftrage des letzten Reichspräsidenten Karl Dönitz die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht. Jodl wurde am 1.10.1946 wegen Verbrechens gegen den Frieden (Planung eines Angriffskrieges) und gegen die Menschlichkeit (Kriegsgefangene) vom Internationalen Militärtribunal in Nürnberg zum Tode durch den Strang verurteilt und hingerichtet. Die Asche wurde, wie die der anderen Hingerichteten, in einen Nebenarm der Isar gestreut.
Fraueninsel im Chiemsee
pinxit Heinrich Franke (1780)
Preußischer Reitergeneral (seit 1760); 1722 wurde er Fähnrich, 1730 trat er in die neugebildete Freikompanie der Husaren zu Potsdam ein. Bereits 1735 ernannte ihn sein Souverän Friedrich Wilhelm I., der Soldatenkönig, zum Kommandeur einer Husarenkompanie. Nach der Schlacht von Strehlen und Nimptsch (1741) wurde er Oberstleutnant im Leibhusarenregiment Friedrichs II. des Großen von Preußen, erhielt den Pour le Mérite und ein eigenes Regiment (Husarenregiment Joachim von Zieten), das bis ins Jahr 1918 bestand. Im 2. Schlesischen Krieg führte er am 20.5.1745 den berühmt gewordenen Ritt durch die österreichische Stellung in Oberschlesien aus. Er führte die bewegliche Kampfführung in der Armee ein, durch die der Feind überrascht werden konnte (Zieten aus dem Busch, Zietenritt) und bildete die Kavallerie zur effektiven Angriffswaffe aus, mit der er im Siebenjährigen Krieg die Siege von Prag, Leuthen (1757), Liegnitz und Torgau (1760) zu erringen half.
Der alte Zieten
Joachim Hans von Zieten, Husarengeneral,
Dem Feind die Stirne bieten tät er viel hundertmal.
Die haben all' erfahren, wie er die Pelze wusch
Mit seinen Leibhusaren, der “Zieten aus dem Busch“.
1. Strophe des Gedichts von Theodor Fontane
Inschriften:
Im Jahre 1851 den 23ten April stand an dieser Stelle das Blüchersche Husarenregiment, um den hier in Gott ruhenden Helden, den berühmten General der Cavallerie und Ahnherr aller Husaren Hans Joachim von Zieten, in Anerkennung seiner hohen Verdienste, durch eine feierliche Parade zu ehren.
Ruhe und Friede seiner Asche! Preis und Ehre seinem Namen! Er war und bleibt der Preussen Stolz.
Im Jahre 1863 am 24. August zog das Zietensche Regiment mit fliegender Standarte zu Pferde von dieser Stätte. An dem Grabe des alten Ziethen stand es mit Stolz gewürdigt zu sein noch jetzt seine Fahnen zu führen - stand hier in fester Hoffnung, dereinst wie seine tapferen Ahnen mit Gottes Hülfe, für seinen König zum Tode oder zum Siege zu gehen.
Wustrau b. Neuruppin
Gedenktafeln an der Kirche
Hinweis: Bei dem Grab handelt es sich - soweit es Alfred Jodl betrifft - um einen sog. Kenotaph. Die Grabstätte wir spätestens zum Januar 2018 aufgelöst werden. Die Platte mit der Inschrift: „Keine Ehre dem Kriegsverbrecher! Alfred Jodl wurde im Nürnberger Prozess 1946 als Hauptkriegsvertrecher zum Tode verurteilt und hingerichtet“, wurde von Unbekannten angebracht.
Berlin, Invalidenfriedhof
Georges-Charles de Heeckeren d’Anthès
Französischer Offizier und Politiker; Sohm des Gutsbesitzers Joseph Conrad Baron d'Anthès; besuchte die Militärschule Saint-Cyr . Während der Julirevolution von 1830 stand er auf der Seite von Karl X.. Nach dessen erzwungener Abdankung und Flucht nach Großbritannien weigerte sich d’Anthès der Julimonarchie zu dienen, nahm seinen Abschied und zog sich auf das Gut seines Vaters zurück. Nach dessen Tod entschloß er sich, in ausländische Dienste zu treten. Da Preußen für ihn nicht infrage kam, ging er nach Sankt Petersburg, wo ihm seinem guten Verbindungen Zutritt zu den höchsten Kreisen und bald verkehrte er als gern gesehener Gast in den Salons der ersten Gesellschaft verschafften. Er lernte Baron Louis Borchard de Heeckeren kennen, den Gesandten des niederländischen Königs in Rußland. Heeckern, der als kinderloser Junggeselle beschloß, d'Anthès an Kindes Statt an zunehmen, und da der leibliche Vater seine Zustimmung nicht versagte, führte d’Anthès mit Genehmigung des niederländischen Königs ab dem 5.5.1836 den Namen de Heeckeren d’Anthès. In Sankt Petersburg machte d'Anthès die Bekanntschaft des Dichters Alexander Puschkin und dessen Frau Natalja. Er heiratete deren Schwester Katharina Gontscharowa, machte aber dennoch Natalja Puschkina in auffallender und provozierender Weise den Hof, was schließlich zu Gerüchten führte, die deren eheliche Treue in Zweifel zogen. Puschkin schrieb einen beleidigenden Brief an den Adoptivvater Heeckeren, woraufhin d'Anthès Puschkin zum Duell forderte, das am 27.1./8.2.1837 ausgetragen wurde. Puschkin wurde tödlich verwundet und erlag zwei Tage später seiner Schußverletzung, während D'Anthès nur leicht an Arm und Brust verletzt wurde. Er wurde in der Peter-und-Paul-Festung inhaftiert, aber von Zar Nikolaus I. begnadigt, andererseits jedoch degradiert und aus Rußland ausgewiesen. Gemeinsam mit seiner Frau kehrte er nach Frankreich zurück und ließ sich in Soultz im Haus seiner Eltern nieder. Seine Frau starb am 1510.1843 wenige Wochen nach der Geburt ihres dritten Kindes. d'Anthès wandte sich der Politik zu, wurde 1845 Mitglied des Generalrats des Département Haut-Rhin und nach der Februarrevolution 1848 als Abgeordneter in die Konstituante sowie in die Legislative gewählt, wo er mit der Majorität stimmte und sich ganz an Charles-Louis-Napoleon Bonaparte anschloß, dessen Staatsstreich vom 2.12.1851 er begrüßte. Noch einmal kehrte er nach Rußland zurück; in geheimer Mission sollte er die Haltung des Zaren zur Wiederherstellung des Kaisertums durch Louis-Napoléon erkunden. Nach seiner Rückkehr wurde er per Dekret vom 27. 3.1852 von Kaiser Napoleon III. zum Senator ernannt. 1863 wurde er Offizier der Ehrenlegion, 1868 Kommandeur. Der Sturz Napoleons III. im Jahr 1870 bedeutete auch das Ende der d’Anthès politischer Karriere; er zog sich ins Privatleben zurück.
pinxit Аlexej Naumow, 1885
Soultz (Dép Haut-Rhin), Friedhof
Englischer Seefahrer; der Sohn Francis Blighs und dessen Frau Jane Pearce, die das Zollamt von Plymouth leiteten, fuhr schon als junger Mann zur See. Von 1776 bis 1779 begleitete er den Entdecker und Seefahrer James Cook auf dessen dritter Weltumsegelung als Sailing Master und war Zeuge dessen Ermordung in der Kealakekua-Bai auf Hawaii. Anfang der 1780er Jahre nahm er am Krieg gegen Frankreich und am amerikanischen Unabhängigkeitskrieg teil, nach dessen Ende er seinen Abschied von der Marine einreichte und in den folgenden vier Jahren Kapitän auf einem Handelsschiff fuhr. Auf Betreiben von Joseph Banks (*1744, †1820), der Cook auf seiner ersten Reise begleitet hatte, kehrte Bligh in den Dienst der Admiralität zurück und wurde 1787 als Kommandant des Dreimastseglers HMS Bounty, ein ehemaliger Kohlenfrachter namens Bethia, den die englische Marine erworben und umgerüstet hatte, nach Haiti geschickt, um dort Brotfruchtbäume zur Umpflanzung auf die Westindischen Inseln aufzunehmen. Am 28.4.1789 kam es südlich von Tofua (Tongainseln) auf dem Schiff zu einer Meuterei unter Führung des 2. Offiziers Fletcher Christian (*1764, †1793), in deren Folge Bligh und 18 Gefolgsleute auf hoher See in einem offenen Boot ausgesetzt wurden. Während die Meuterer, darunter auch John Adams, zunächst nach Tahiti zurückkehrten und sich schließlich auf der Insel Pitcairn niederließen, wo Christian die Tochter eines Stammeshäuptlings aus Tahiti heiratete und 1793 ermordet wurde, segelte Bligh mit außergewöhnlichem seemännischem Geschick und unter schwersten Entbehrungen die fast 6.000 Kilometer bis zur Insel Timor bei Java, wo er am 14.6. eintraf. 1805 wurde er zum Gouverneur von New South Wales in Australien ernannt; da jedoch die Kolonisten mit seinem harten Führungsstil unzufrieden waren, rebellierten die Zivilbeamten und Militäroffiziere der Kolonie 1808 und nahmen ihn in Haft. Nach zwei Jahren der Gefangenschaft schickte man Bligh unter Arrest zurück nach England. Er wurde jedoch entlastet, und die Meuterer wurden für schuldig befunden. Bligh wurde 1811 zum Konteradmiral und 1814 zum Vizeadmiral befördert.
Ausbooten von Bligh und 18 Männern seiner Besatzung
Inschrift: To the memory of William Bligh Esquire FRS Vice Admiral of the blue the celebrated navigator who first transplanted the bread fruit tree from Otahette to the West Indies, bravely fought the battles of his country and died beloved respected and lamented on the 7th day of December 1817 aged 64.
London Lamberth, St. Mary’s Churchyard
Semjon Konstantinowitsch Timoschenko [russ. Семён Константинович Тимошенко]
Sowjetischer Offizier, Marschall der Sowjetunion;Verteidigungsminister; Sohn eines ukrainischen Bauern; als Maschinengewehrschütze wurde er im Ersten Weltkrieg zweimal mit dem Georgskreuz ausgezeichnet. Im April 1918 trat er in die Rote Armee ein, kommandierte bald eine Abteilung und schließlich das 1. Krim-Kavallerieregiment, mit dem er an den Gefechten bei Zarizyn teilnahm. Nach einer Reiterbrigade wurde ihm zunächst die 6. Kavalleriedivision und im August die 4. Division der 1. Reiterarmee übertragen. Nach dem Ende des Bürgerkrieges war Timoschenko, der 1919 Mitglied der KPdSU geworden war, zunächst Korpskommandeur, bevor er 1933 Stellvertreter im Weißrussischen bzw. Kiewer Militärbezirk wurde. Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Polen am 1. September 1939 begannen die sowjetischen Streitkräfte am 17. September, besetzte Timoschenko mit seinen aus der Ukraine herangeführten Truppen Ostpolen1. Am 7.1.1940 wurde ihm das Kommando über die Nordwestfront mit dem Auftrag übertragen, im Rahmen des Sowjetisch-Finnischer Krieg, des sog. Winterkrieges, die Mannerheim-Linie zu durchstoßen, was am 17.2.1940 gelang. Am 8. Mai 1940 wurde Timoschenko zum Marschall der Sowjetunion befördert, als “Held der Sowjetunion” ausgezeichnet und löste als Volkskommissar für Verteidigung (Verteidigungsminister) Kliment Jefremowitsch Woroschilow ab und als Oberbefehlshaber Verantwortlicher für Organisation und Ausbildung der Roten Armee. Nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 übernahm Stalin das Amt, während Timoschenko dessen Stellvertreter wurde. Am 1. Juli ersetzte er den abberufenen General Dmitri Pawlow als Oberbefehlshaber der West-, im September an der Südwestfront. Hier erlitt er im Mai 1942 beim Versuch, eine sowjetische Gegenoffensive einzuleiten, in der 2. Schlacht bei Charkow eine schwere Niederlage. Danach diente er im Juli 1942 als Oberbefehlshaber der Stalingrader Front sowie von Oktober 1942 bis März 1973 der Nordwestfront. Anschließend war er bis zum Ende des Krieges im Hauptquartier des Kommandos des Obersten Befehlshabers (Stawka) vorwiegend in der Koordination des Zusammenwirkens verschiedener Heeresgruppen der Roten Armee und der Operationsplanung tätig. Nach dem Krieg nahm Timoschenko eine Stelle als Kommandeur des Weißrussischen Militärbezirks an. 1960 trat er in den Ruhestand.
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1 In einem geheimen Zusatzprotokoll des Hitler-Stalin-Pakts vom 23. August 1939 legten die Vertragspartner die Aufteilung Nordost- und Südosteuropas in Interessensphären fest, wonach Polen entlang einer Demarkationslinie aufgeteilt werden sollte. Danach wurde das westliche Polen (bis zur Linie der Flüße Narew, Weichsel und San) sowie Litauen der deutschen, Finnland, Estland, Lettland, das östliche Polen und Bessarabien dagegen der sowjetischen Interessensphäre zugewiesen.
Konstantin Konstantinowitsch Rokossowskij [russ. Константин Константинович Рокоссовский]
Sowjetischer Offizier; Marschall der Sowjetunion; Verteidigungsminister der Volksrepublik Polen; Marschall von Polen; entstammte einem verarmten Zweig der bereits im 15. Jahrhundert bekannten Familie des polnischen Uradels, die aufgrund der Teilnahme an den beiden polnischen Aufständen in den Jahren 1830 und 1863 ihre Güter verloren hatte; besuchte die eine private Grundschule und das Realgymnasium der Kaufmännischen Genossenschaft in Warschau, das er allerdings 1910 nach dem Tod seiner Mutter verlassen und anschließend in einer Strumpffabrik arbeiten mußte. Diese Arbeit verlor er allerdings, nachdem er 1912 an einer Demonstration zum 1. Mai teilgenommen hatte und verhaftet wurde. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges meldete er sich als Freiwilliger bei der in der Nähe von Warschau stationierten russischen 5. Kavalleriedivision und nahm an den Kämpfen bei Warschau, Lodz, in Litauen und Lettland teil. 1915 beendete er einen Unteroffizierslehrgang erfolgreich und wurde zum Korporal befördert. Nach der Oktoberrevolution kämpfte er als Soldat der Roten Armee im Bürgerkrieg und u.a. in der Ukraine und im Ural-Gebiet sowie gegen die Armee des Admirals Koltschak. Seit 1919 Mitglied der Partei der Bolschewiki,, war er am Ende des Bürgerkrieges Regimentskommandeur bei der Kavallerie.
Moskau, Nekropole an der Kremlmauer
Moskau, Nekropole an der Kremlmauer
Deutscher Luftwaffenoffizier, Testpilot; wurde nach seiner Ausbildung, die er am 17.1.1940 an der Fliegerschule FFS (A/B) 122 in Gutenfeld und der FFS (B) 38 in Schippenbei begonnen hatte, nach diversen Kriegseinsätzen und dem Einsatz auf verschiedenen erbeuteten Flugzeugen - darunter eine Tupolew TB-3 und eine Boeing B-17 - für seine Leistungen zum Leutnant befördert und erhielt an 24.4.1942 sein erstes Kommando. Wegen Alkoholgenusses im Dienst, eines sogenannten Wachvergehens, wurde er am 11.2.1943 von einem Feldgericht in Minsk zum einfachen Flieger degradiert, jedoch aufgrund einer Intervention von Generalfeldmarschall und Oberbefehlshaber der deutschen Luftwaffe Hermann Göring zu sechs Wochen verschärften Arrests verurteilt. Nach einem “Tiefflugeinsatzes hinter den feindlichen Linien unter Beschuß” im August 1944, bei dem er 23 eingeschlossene Kameraden evakuieren konnte, wurde er mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse (EK1) ausgezeichnet. Nach weiteren Einsatzerfolgen wurde er von Otto Skorzeny, dem Chef der SS-Jagdverbände, für das Deutsche Kreuz in Gold vorgeschlagen. Im Dezember 1944 wurde er als Testpilot bei der Firma Bachem (heute Bachem Werke GmbH) in Waldsee eingesetzt. Am 1.3.1945 absolvierte er den ersten bemannten Flug auf dem senkrecht startenden Raketenflugzeug Bachem Ba-349 Natter und kam dabei ums Leben. Posthum wurde er zum Oberleutnant befördert.
Stetten am kalten Markt (Ldkrs. Sigmaringen), Friedhof
Curt Christoph Graf von Schwerin
Preußischer Generalfeldmarschall; ging als 16-Jähriger als Fähnrich in die Dienste der Generalstaaten, wo sein Onkel Detlef von Schwerin ein Regiment führte. 1704 nahm er an der Schlacht am Schellenberg bei Donauwörth teil, in der sein Bruder, der Oberstleutnant von Schwerin, sein Leben lassen mußte.. Danach kam er als junger Offizierin den Dienst beim Herzog von Mecklenburg, wurde 1707 zum Obersten befördert und reiste mit einem geheimen, für den schwedischen König Karl XII. von Schweden, bestimmten Auftrag nach Bessarabien, wo dieser sich aufhielt; erst nach einem Jahr kehrte er schließlich in die Heimat zurück. Am 3.9.1718 wurde er von Herzog Friedrich Wilhelm von Mecklenburg-Schwerin zum Generalmajor befördert. Im Großen Nordischen Krieg wurde er 1719 nach der Schlacht bei Walsmühlen in Mecklenburg von Herzog Friedrich Wilhelm von Mecklenburg-Schwerin zum Generalmajor befördert. Nachdem der Kreis Anklam und damit ein Teil seiner Güter an Preußen gefallen war, trat er 1720 als Generalmajor in die Dienste des preußischen Königs Friedrich Wilhelms I. und wurde nach mehreren diplomatischen Missionen als Gesandter an den Höfen von Dresden und Warschau 1722 Inhaber des Regiments zu Fuß Schwendy, welches später zur Elite der preußischen Armee zählte. 1730 war er ein Mitglied des Kriegsgerichts, das über Hans Hermann von Katte und den Kronprinzen Friedrich, den späteren König Friedrich II.. wegen ihrer versuchten Flucht zu richten hatte. Nachdem Friedrich nach dem Tode seines Vaters den Thron bestiegen hatte, wurde von Schwerin am 30. Juni 1740 zum Generalfeldmarschall ernannt und einen Monat später in den Grafenstand erhoben. Im Ersten Schlesischen Krieg war er Berater des Königs und gewann am 10.4.1741 die Schlacht bei Mollwitz, indem es ihm gelang, die österreichische Reiterei zum Stehen zu bringen, nachdem Friedrich II. auf sein Anraten das Schlachtfeld verlassen hatte. In dem darauf folgenden Winterfeldzug nach Mähren, der von Schwerin befürwortet war, aber unglücklich verlief, zog er sich die Ungnade des Königs zu und trat deshalb vom Kriegsschauplatz zurück. Im zweiten Schlesischen Krieg eroberte er 1744 gemeinschaftlich mit seinem Rivalen Leopold von Dessau Prag. Als zu Beginn des Siebenjährigen Krieges im April 1757 die preußischen Truppen von mehreren Seiten in Böhmen einrückten und am 6. Mai sich von Schwerin, der zu den bedeutendsten Generälen Friedrichs II. zählte, vor Prag mit der Armee des Königs vereinigt hatte, erhielt er den Befehl, sofort die Stadt anzugreifen. Beim Sturm auf Prag, wohin sich das Großteil der österreichischen Armee gerettet hatte, kam von Schwerin, durch drei Kugeln getroffen, ums Leben.
Friedrich der Große erweist dem gefallenen Generalfeldmarschall von Schwerin die letzte Ehre im Kloster Margarethen, wohin man ihn vom Schlachtfeld gebracht hatte.
Hinweis: Unter dem Ostteil der Kirche befindet sich eine 1742 errichtete dreischiffige Gruft der Familie von Schwerin. Nachdem nach einem Brand im Jahre 1968 die Särge und sterblichen Überreste zerstört worden waren, wurden die verbliebenen Reste der Toten im westlichen Teil des Friedhofs ohne Grabstein beigesetzt. Angehörige der Familie von Schwerin stifteten nach der Wende eine Gedenktafel, die an einem Findling aus der Wussekener Kiesgrube befestigt wurde.
Sarnow OT Wusseken (Ldkrs. Vorpommern-Greifswald) Kirchfriedhof.
Omnibus salutem!