Dietrich von Choltitz

 

Deutscher General der Infanterie; kämpfte im Ersten Weltkrieg an der Westfront (zuletzt im Range eines Leutnants) und wurde nach Ende des Krieges in der Weimarer Republik in das aufgrund des Versailler Vertrags auf 100.000 Mann begrenzte Heer der Reichswehr übernommen. Er nahm am Zweiten Weltkrieg zunächst an der West-, dann ab 1941, dem Beginn des Rußlandfeldzugs, an der Ostfront teil. Ab März 1944 war er in Italien eingesetzt, bevor a ab Juni des selben Jahres wieder an die Westfront zurückkam. Am 7.8.1944 wurde er von Hitler zum Kommandierenden General der Wehrmacht von Groß-Paris ernannt; er widersetzte sich dem Befehl Hitlers, die französische Hauptstadt beim Abzug der Besatzungstruppen “in ein Trümmerfeld” zu verwandeln und übergab die Stadt am 25.8.1944 kampflos und damit unversehrt an die einrückenden Alliierten Streitkräfte; von vielen wird er daher "Retter von Paris" genannt. Von Choltitz selbst kam in britische Kriegsgefangenschaft, aus der er im April 1947 entlassen wurde.

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Baden-Baden, Stadtfriedhof

Claus Schenk Graf von Stauffenberg

 

Deutscher Offizier und Widerstandskämpfer; einer süddeutschen, katholischen Adelsfamilie entstammend, gehörte er von 1940 bis 1943 der Organisationsabteilung des Generalstabs des Heeres an; Stauffenberg, der sich bei der Reichspräsidentenwahl im April 1932 gegen Paul von Hindenburg und für Adolf Hitler aussprach und dessen Ernennung zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 u.a. aus militaristischen Gründen ausdrücklich begrüßt hatte, fand aus moralischen Erwägungen heraus zum aktiven Widerstand und wurde zu einer der treibenden Kräfte des militärischen Widerstands gegen Adolf Hitler. Seit dem 1.7.1944 als Oberst Stabschef beim Befehlshaber des Ersatzheeres mit Zugang zu Hitlers Hauptquartier, verübte er im “Führerbunker” Wolfsschanze bei Rastenburg in Ostpreußen das Attentat vom 20. Juli 1944, da ihm der Tod Hitlers als unabdingbar für den Umsturz schien. Als das Attentat mißlang, wurde Stauffenberg, der im Bewußtsein des Gelingens unmittelbar nach dem Anschlag nach Berlin zurückgeflogen war, und andere Verschwörer gegen 10 Uhr abends verhaftet. Generaloberst Fromm gab noch in der Nacht den Befehl, Claus Schenk Graf von Stauffenberg gemeinsam mit Friedrich Olbricht, Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim und Werner von Haeften standrechtlich zu erschießen. Die Exekution fand um 0 Uhr 15 im Hof des Bendlerblocks statt (Generaloberst Ludwig Beck wurde Gelegenheit zur Selbsttötung gegeben, jedoch nach Mißlingen der Selbsttötung ebenfalls erschossen). Stauffenberg letzte Worte sollen der Ausruf “Es lebe das heilige Deutschland” gewesen sein.

Verheiratet war Claus Schenk von Stauffenberg seit 1933 mit Nina, née Freiin von Lerchenfeld.

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Bilder: Matthias Bauer

Herrlingen

Erwin Rommel

Deutscher Generalfeldmarschall (seit 1942); Vater des CDU-Politikers Manfred Rommel; kämpfte im Ersten Weltkrieg, in dem er es bis zum Hauptmann brachte, an verschiedenen Fronten, u.a. bei Verdun und an der Isonzofront Für die Erstürmung der italienischen Bergstellung auf dem Matajur in den Julischen Alpen im Oktober 1917 wurde er mit dem Pour le Mérite ausgezeichnet. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er zum Kommandanten des Führerhauptquartiers ernannt und zum Generalmajor befördert und im Februar 1940 zum Kommandeur der 7. Panzerdivision ernannt. Am 14. Februar 1941 übernahm er als kommandierender General das deutsche Afrikakorps, das er bis 1943 führte. Im September 1941 wurde er zum Befehlshaber der Panzergruppe Afrika ernannt, die die gesamten, größtenteils italienischen Achsenstreitkräfte in der Cyrenaika umfaßte. Den geplanten Angriff auf die Festung Tobruk mußte er wegen einer bevorstehenden britischen Großoffensive im Dezember abbrechen. Schließlich gelang ihm im Rahmen der seit Mai 1942 laufenden sog. Gazala-Offensive. Während Rommel zeitweise am Rand einer völligen Niederlage stand, Mitte Juni, die gesamten britischen Panzerkräfte vor Tobruk zu besiegen und die Festung Tobruk am 21.6.1942 zu erobern; hierfür wurde Rommel zum Generalfeldmarschall befördert. Er drang mit seinen Panzern weiter nach El-Alamein vor, wo im Juli 1942 die erste Schlacht stattfand, die in einer Pattsituation endete. Später führte der “Wüstenfuchs” je eine Heeresgruppe in Italien und von Dezember 1943 bis Juli 1944 in Frankreich, wo er verwundet wurde. Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 wurde er aus den Reihen der Wehrmachtsführung der Beteiligung am Widerstand beschuldigt. Als er am 7.10.1944 den Befehl erhielt, sich in Berlin beim Oberkommando der Wehrmacht (OKW) zu melden, um sich vor dem Volksgerichtshof zu verantworten, lehnte er dies mit dem Hinweis auf seine körperliche Verfassung ab. Als vierzehn Tage später zwei Generäle ihn in seinem Haus in Herrlingen aufsuchten und ihm im Auftrag des OKW die Anschuldigung einer Beteiligung an der Planung des Attentats überbrachten, tötete er sich im Beisein der beiden Militärs mit einer Giftkapsel.

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Gert Bastian

Deutscher Generalmajor a.D. und Politiker; trat nach dem Notabitur am Realgymnasium im Jahre 1941 freiwillig in die Wehrmacht ein und war u.a. bis Mai 1945 als Offizier an der Ost- und Invasionsfront zunächst als Zugführer, später als Kompanieführer eingesetzt. Nach der entlassung aus US-amrikanischer Gefangenschaft machte er von 1946 bis 1948 eine Ausbildung zum Buchbinder. Nach der Gründung der Bundeswehr trat er 1956 in deren Dienste, zuletzt von 1976 bis 1980 als Divisionskommandeur; schloß sich als Gegner des NATO-Doppelbeschlusses der Friedensbewegung an (1980 einer der Initiatoren des Krefelder Appells); war von 1983 bis 1987 Mitglied des Bundestags (1983/84 und 1986/87 als Mitglied der Fraktion der Grünen). Bastian wurde mit seiner Lebensgefährtin und Gründungsmitglied der Partei Die Grünen, Petra Kelly, am 19.10. 1992 tot aufgefunden; beide hatten sich gemeinsam das Leben genommen.

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München, Nordfriedhof

Berlin-Schöneberg, Alter St. Matthäus Kirchhof

Bild: Josef Aschenbrenner (09/2005)
Bilder: Matthias Bauer (06/2006)

Carl August Heinrich Freiherr von Gablenz

 Lufthansa

Deutscher Offizier und Luftfahrtpionier; trat nach dem Besuch des Gymnasiums im Februar 1913 als Fahnenjunker in das Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment No. 1 ein; zu Beginn des Ersten Weltkrieges war er im Rang eines Leutnants. Als er am Knie verwundet wurde und für einen Einsatz bei der Infanterie nicht mehr geeignet war, wechselte Gablenz zu den Fliegern. Zunächst Beobachter, war er bald Flugzeugführer von verschiedenen Kriegsflugzeugen. 1917 wurde er Technischer Offizier beim Stab des Kommandeurs der Flieger der Heeresgruppe F (sog. Türkischen Armee in Palästina), 1918 war er als Flugzeugführer eines viermotorigen Großbombers eingesetzt und diente als Geschwader-Adjudant im Bombengeschwader der Obersten Heeresleitung No. 7. Nach dem Ende des Krieges war Gablenz als Pilot bei der Deutschen Luft-Reederei tätig, die 1919 zugelassen worden war, und ab 1924 als technischer Mitarbeiter bei der Junkers-Luftverkehr AG. Nachdem sich 1923 aus der Fusion zwischen der Deutsche Luft-Reederei und die Lloyd Luftdienst GmbH sich die Deutsche Aero Lloyd AG gebildet hatte und diese schließlich 1926 in der neugegründeten Luft Hansa aufgegangen war, wurde von Gablenz der erste Flugbetriebsleiter des Unternehmens. Als er 1933 in den Vorstand der Deutschen Lufthansa berufen worden war, setzte er sich für die konsequente Einführung des Instrumentenflugverfahrens ein, eine wichtige Vorausetzung für den von ihm geplanten Aufbau des Atlantikluftverkehrs, wobei er die Streckenerkundungsflüge oftmals selber durchführte, und setzte 1934 die Aufnahme eines regelmäßigen Flugdienstes nach Südamerika mit Hilfe schwimmender Stützpunkte, auf den die Flugzeuge zwischenlanden konnten, durch. Außerhalb der Luft Hansa wurde Gablenz bekannt, als er mit einer Junkers JU-52 als Co-Pilot im August 1937 von Berlin aus in das in Ostchina gelegene Nanking flog und auf der 2.500 km langen Strecke auch das über 7.000 m hoch aufragende Pamir-Gebirge überflog (auf dem Rückflug mußte er in Sinkiang notlanden und geriet in die Hände von Aufständischen). Während des Zweiten Weltkrieges nahm von Gablenz als Oberstleutnant an der Besetzung Norwegens 1940 mit einem Transportgeschwader teil. Zuletzt war er Chef des Planungsamtes beim Generalluftzeugmeister im Reichsluftfahrtministerium und wurde zum Generalmajor ernannt. Die Ursache des Absturzes seines 2-sitzigen Reiseflugzeugs bei Mühlberg an der Elbe, bei dem von Gablenz ums Leben kam, konnte bis heute nicht eindeutig aufgeklärt werden.

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Berlin, Invalidenfriedhof

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Karl Rudolf Gerd von Rundstedt

 Bundesarchiv 

Deutscher Offizier; Sohn des ehemaligen Rittmeisters; trat am 22. 3.1892 als Fähnrich in das Infanterie-Regiment” von Wittich“ (3. Kurhessisches) Nr. 83 in Kassel ein. Nach Kommandierung zur Kriegsschule Hannover wurde er am 17. 6.1893 zum Leutnant ernannt. Nach zehnjährigem Truppendienst, u.a. als Bataillons- und Regimentsadjutant, besuchte er, seit 1902 Oberleutnant, von 1903 bis 1906 die Preußische Kriegsakademie in Berlin und wurde nach erfolgreichem Abschluß 1907 auf Probe in den Großen Generalstab kommandiert, in den man ihn 1909 als Hauptmann endgültig übernahm. 1912 erhielt er als Kompaniechef im 2. Ober-Elsässischen Infanterie-Regiment Nr. 171 erstmals ein Truppenkommando. Im Ersten Weltkrieg wurde Rundstedt als Generalstabsoffizier in der Türkei und in Frankreich eingesetzt. Bereits kurz nach Beginn des Krieges wurde er zum Major befördert. Nach dem Krieg wurde von Manstein in das durch den Versailler Vertrag auf 100.000 Mann beschränkte Herr der Reichswehr übernommen, wo er kurz vor der “Machtergreifung” der Nationalsozialisten 1932 zum General der Infanterie befördert und gleichzeitig Oberbefehlshaber des Gruppenkommandos I in Berlin war. Im Zusammenhang mit Hitlers Säuberungsaktionen unter den Spitzenoffizieren der Wehrmacht wurde er 1938 entlassen, allerdings bereits im Folgejahr wieder in den aktiven Dienst zurückgeholt. 1940 leitete von rundstedt die deutsche Offensive gegen Frankreich. 1941 wurde er zum Generalfeldmarschall befördert und übernahm den Oberbefehl über die Südarmee an der Ostfront. Ab 1942 war er Oberbefehlshaber West, konnte die Landung der Alliierten in der Normandie nicht verhindern und wurde im Juli 1944 seines Postens enthoben. Im September wurde er erneut zum Oberbefehlshaber West berufen und im März 1945, als die Amerikaner den Rhein überschritten hatten, endgültig entlassen. Im Mai 1945 geriet er in britische Kriegsgefangenschaft und wurde wegen Kriegsverbrechen angeklagt. Aufgrund seines schlechten Gesundheitszustands und seines hohen Alters kam es allerdings zu keiner Verurteilung mehr.

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Hannover, Stöckener Friedhof

Hans David Ludwig Graf Yorck von Wartenburg

      

Preußischer Generalfeldmarschall; zeichnete sich in den Kriegen gegen Frankreich seit 1794 aus und wurde 1811 zum Generalgouverneur von West- und Ostpreußen ernannt. Als Befehlshaber des preußischen Hilfskorps im Rußslandfeldzug Napoléons schloß er nach dem Rückzug und der Niederlage der Grande Armée eigenmächtig mit der russischen Seite am 30.12.1812 die Konvention von Tauroggen und erklärte die preußischen Truppen für neutral. Die Übereinkunft gab den Auftakt zur Erhebung Preußens gegen Napoléon, zu der Yorck im Februar 1813 in der Ständeversammlung in Königsberg gemeinsam mit dem Freiherrn vom Stein aufrief. Nachdem seine eigenmächtige Handlungsweise in Tauroggen zunächst vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. getadelt worden war, erwarb er sich in den Schlachten der Befreiungskriege gegen Frankreich weiteren Kriegsruhm; Anfang Oktober 1813 erkämpfte er mit der Schlesischen Armee unter Gebhard Leberecht Blücher bei Wartenburg den Elbübergang. 1814 wurde Yorck in den Grafenstand erhoben und 1821 zum Feldmarschall ernannt.

Bild: CeefKa (

Denkmal in Kemberg (Landkreis Wittenberg, Sachsen-Anhalt)

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Bild: Bild: Suedwester93 (03/2008) Wikipedia.de

Klein Öls (jetzt Oleśnica Mała, Powit Oławski, Polen)

Hinweis: Auf den obigen Bildern ist ein im Park des heutigen Oleśnica Mała aufgestellten Gedenkstein abgebildet.

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Bilder: Claus Harmsen (stones & art, 082012)

Friedrich Olbricht

1939/40 Bild: Bundesarchiv

 

Deutscher Offizier und Widerstandskämpfer; trat nach dem Abitur im Jahre 1907 als Fahnenjunker in das sächsische Infanterie-Regiment König Georg Nr. 106 in Leipzig ein. Er nahm am Ersten Weltkrieg teil und wurdeein Jahr nach dem Ende des Krieges 1919 im Range eines Hauptmanns in aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrages reduzierte Reichswehr der Weimarer Republik übernommen. Ab 1926 war er in der Heeresstatistische Abteilung tätig, die unter dem Namen Abteilung T 3 des Truppenamtes der Reichswehr betrieben wurde. 1933 wurde er Stabschef der 4. Division in Dresde und 1935 erfolgte seine Ernennung zum Stabschef des IV. Armeekorps (Dresden), bevor er 1938 die Führung der 24. Infanterie-Division übernahm und als solcher 1939 am Polenfeldzug teilnahm und anschließend mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet wurde. Am 15.2.1940 wurde er zum General der Infanterie befördert. Er übernahm in der folge die Leitung des Allgemeinen Heeresamtes im Oberkommando des Heeres und 1943 zusätzlich die Leitung des Wehrersatzamtes beim Oberkommando der Wehrmacht (OKW). Olbricht stand in Verbindung mit den Widerstandskreisen um Generaloberst Ludwig Beck, dem Oberbürgermeister Leipzigs, Carl Goerdeler und Generalmajor Henning von Tresckow und beteiligte sich an den Planungen zum Attentat auf Hitler. 1943 forderte er Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg, den späteren Attentäter des 20. Juli 1944, für sein Amt an. Am Tage des Umsturzversuches löste er mit Oberst Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim den für den Fall innerer Unruhen vorbereiteten Plan Walküre aus, mit dem die Mobilmachung des Ersatzheeres erfolgen sollte. Nach dem Scheitern wurde er noch in der Nacht auf den 21. Juli 1944 auf Veranlassung von Generaloberst Friedrich Fromm im Hof des Bendlerblocks in Berlin gemeinsam mit von Quirnheim, von Stauffenberg und von Haeften standrechtlich erschossen.

Inschrift: Getreu bis in den Tod. Dem Andenken an Friedrich Olbricht. General der Infanterie. Geb. 4. Oktober 1888 Leisnig. Standrechtlich erschossen in Berlin am 27. Juli 1944. Er fiel für Deutschland.

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Dresden, Nordfriedhof

Bild: Josef Aschenbrenner

Berlin-Schöneberg, Alter St. Matthäus Kirchhof

Bilder: Jürgen Feiereis (02/2012)

Hinweis: Obige Bilder zeigen das Familiengrab der Olbrichts, an dem eine Erinnerungstafel angebracht wurde.

Olbrichts Leiche wurde, zusammen mit weiteren Opfern des 20. Juli, auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg begraben. Wenig später wurden die Toten von der SS exhumiert, im Krematorium Wedding verbrannt und die Asche auf Rieselfeldern verstreut.

Jacques Massu

 

 

Französischer General; Sohn eines Offiziers; Großneffe des Marschall Michel Ney; wurde am Lycée Saint-Louis-de-Gonzague in Paris und dann von 1915 bis 1925 am collège libre de Gien erzogen. Anschließend war er bis 1928 auf der Prytanée national militaire und absolvierte bis 1930 die Militärakademie von Saint-Cyr, wo er dem Studiengang N°115 du Maréchal Foch angehörte. Danach begann er seine militärische Laufbahn als Leutnant der kolonialen Infanterie in den französischen Kolonien von Marokko, Togo und Tschad. Im Juni 1939 erfolgte seine Ernennung zum Hauptmann. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges war er in Französisch-Äquatorialafrika stationiert. Nach dem Appell vom 18. 6.1940 schloß sich der dem Freien Frankreich unter Charles de Gaulle an. Er kämpfte unter Leclerc in der Schlacht von Fezzan gegen die Italiener. Im Jahre 1941 war er verantwortlich für das bataillon de marche du Tchad. Er diente als Oberstleutnant in der 2. Panzerdivision (2e DB) bis zum Ende des Krieges. Im September 1945 wurde er nach Saigon in Französisch-Indochina versetzt und wurde als Kommandant von Hanoi 1946 zum Oberst befördert. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich war er Ausbildungsoffizier in Paris, Brigadekommandeur in Niamey und Gebietskommandant in einem Teil Tunesiens. Im Juni 1955 erfolgte die Beförderung zum Brigadegeneral. 1956 war er mit der 10. Fallschirmjägerdivision während der Suezkrise in Ägypten im Einsatz. Im Krieg in Algerien zwischen 1954 und 1962 spielte Massu eine Schlüsselrolle: Er führte im Mai 1958 den "Wohlfahrtsausschuß" putschender französischen Offiziere in Algier, die dort stationiert waren, an. Sie solidarisierten sich mit den Anliegen der dortigen französischen Siedler, die überdies mit einem Putsch durch die Fallschirmtruppen von General Massu drohten. Während der Schlacht um Algier Anfang 1957 und danach hatte die französische Armee unter dem Kommando von Massu algerische Kämpfer und Zivilisten gefoltert, was er im Unterschied zu fast allen mitverantwortlichen Offizieren und Politikern nicht leugnete; allerdings rechtfertigte Massu diese Praktiken als notwendig zur Wiederherstellung von "Ordnung und Staat" und zur "Pazifizierung" Algeriens. Später entschuldigte er sich für das Vorgehen. Nachdem er sich in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung am 14.1.1960 kritisch über Charles de Gaulles moderater Algerienpolitik geäußert hatte, zog dieser ihn vorübergehend aus dem Verkehr. Später machte er ihn jedoch zum Militärgouverneur von Metz und 1966 zum Oberbefehlshaber der französischen Truppen in der Bundesrepublik. Im Juli 1969 zog Massu sich vom Militärdienst zurück und verbrachte den Rest seines Lebens in seinem Haus in Conflans-sur-Loing, wo er seine Memoiren verfaßte.

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Bilder: Herbert Herterich (06/2015)

Conflans-sur-Loing (Dép. Loire), Cimetière

Louis Mountbatten, 1st Earl Mountbatten of Burma (seit 1947)

 

Britischer Admiral; Vizekönig von Indien; Generalstabschef des Vereinigten Königreichs; Sohn Prinz Ludwig Alexanders von Battenberg1 und Victoria Alberta von Hessen und bei Rhein; Urenkel Königin Victorias; .Onkel von Prinz Philip, dem Ehemann der britischen Königin Elisabeth II.; trat 1913 in die britische Marine ein. 1943 wurde er Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Südostasien, 1944/45 eroberte er das im Zweiten Weltkrieg von Japan besetzte Birma zurück. Von März bis August 1947 war er Vizekönig von Indien und, nach der Unabhängigkeit Indiens, von August 1947 bis Juni 1948 Generalgouverneur der Indischen Union. Von 1952 bis 1954 war Mountbatten Oberbefehlshaber der NATO-Truppen im Mittelmeer und von 1955 bis 1959 Erster Seelord und Stabschef der britischen Marine; 1956 wurde er zum Flottenadmiral ernannt, und von 1959 bis 1965 leitete er den britischen Verteidigungsstab. Mountbatten wurde 1979 gemeinsam mit drei anderen Personen, von der Provisional Irish Republican Army (IRA) ermordet, während er sich im Urlaub in seinem Sommerhaus in Sligo in der Republik Irland aufhielt; die IRA hatte eine Bombe in seinem Boot Shadow V platziert. Dem Anschlag fielen drei weitere Menschen zum Opfer.

Verheiratet war Louis Mountbatten seit 1922 mit Edwina Ashley (*1901, †1960),

Mit Gemahlin Edwina (Bild: Library of Congress)

 

 

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1 Nachdem im Juni 1917 König Georg V. aus Rücksicht auf die anti-deutsche Stimmung im britischen Volk seine deutschen Namen george5_engl_punch1917_bildund Titel abgelegt hatte, folgten ihm auch seine Verwandten. Im Juli 1917 verzichtete auch Admiral Prinz Ludwig Alexander von Battenberg seine hessischen Titel ab und änderte seinen Namen in Mountbatten

Karikatur des Satiremagazins Punch aus dem Jahr 1917: A Good Riddance

 

 

 

 

 

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Bild: John Armagh (11/2011) Wikipedia.org

Romsey (Grafschaft Hamshire), Romsey Abbey,

Grabstein von Nina Schenk Gräfin von Stauffenberg auf dem Friedhof in Kirchlauter (Ldkrs. Haßberge).

Bild: Exspectabo (08/2016) Wikipedia.org
Bild: Exspectabo (08/2016) Wikipedia.org
Militär IX

Omnibus salutem!