Christopher Jarvis Haley Hogwood

 

Englischer Cembalist, Dirigent und Musikwissenschaftler; Sohn eines Physikers, der für das Versorgungsministerium tätig war, während die Mutter als Sekretärin für die International Labour Organisation arbeitete. Er erhielt seine Ausbildung an der Nottingham High School und The Skinner's School, Royal Tunbridge Wells, studierte später am Pembroke College, University of Cambridge, Musik bei Thurston Dart und Raymond Leppart und klassische Philologie. Die musikalische Ausbildung setzte sich mit dem Cembalostudium bei Rafael Puyana und Mary Potts, in Prag bei Zuzana Ruzickova, anschließend bei Gustav Leonhardt fort. Nach einem Studienaufenthalt in Prag wurde er Mitglied der Academy of St. Martin-in-the-Fields in London und 1965 Gründungsmitglied von The Early Music Consort of London gemeinsam mit David Munrow. Ein wichtiger Lebensabschnitt begann 1973, indem er die Academy of Ancient Music (AAM) neu gründete, wobei mit diesem Ensemble besonderes Gewicht auf “historisch informierte Aufführungen“ des Barock- und des klassischen Repertoires auf historischen Instrumenten gelegt wurde. Während der mehr als 30-jährigen Leitung als Direktor der AAM erhielt Hogwood zahlreiche Preise für Einspielungen: den Grand Prix du Disque für Ouvertüren von Johann Christian Bach (1978), den Gramophon Award für die Sinfonien von Wolfgang Amadeus Mozart (1979) und den Brit Award für die Vier Jahreszeiten von Antonio Vivaldi (1985). Auszeichnungen markierten die Arbeit mit diesem Orchester, das unter seiner Leitung mit Konzerten weltweit erfolgreich war. Neben der Musik aus dem 17. und 18. Jahrhundert widmete er sich später auch Werken, die ins 20. Jahrhundert hinein reichten. So trug er maßgeblich dazu bei, in Zusammenarbeit mit dem Tschechischen Philharmonischen Orchester in Prag (2001-2005) das Werk des Komponisten Bohuslav Martinu wieder zu beleben. Außer der Leitung von Konzerten mit anderen führenden Sinfonieorchestern übernahm er an international bekannten Häusern bemerkenswerte Opernaufführungen wie z.B. in Berlin die szenischen Aufführungen des Messias von Georg Friedrich Händel und der Matthäuspassion von Johann Sebastian Bach.

Unter den von ihm verfassten Büchern ist neben vielen anderen Veröffentlichungen die Biographie über Georg Friedrich Händel (London, 1984) zu erwähnen, die in die tschechische, deutsche, italienische, japanische, polnische und spanische Sprache übersetzt wurde. Viele Jahre war Hogwood mit bedeutenden Musikverlagen verbunden, wo er als Bearbeiter von Neuausgaben und Herausgeber seine musikwissenschaftliche Arbeit einbringen konnte.

Hogwood erhielt die Ehrendoktorwürde der Universitäten Cambridge, Keele und Zürich, des Royal College of Music London, der Royal Academy of Music London und King's College London und war wissenschaftlicher Mitarbeiter des Pembroke College und Jesus College Cambridge. Er lehrte als Gastprofessor am Gresham College London, an der Harvard University und Cornell University (USA), war Gastdirigent am Saint Paul Chamber Orchestra Minnesota, Kammerorchester Basel und dem Poznan Philharmonic Orchestra, künstlerischer Leiter und später Dirigent Laureat der Händel und Haydn Society Boston (USA), Emeritus Dirigent der Academy of Ancient Music und Emeritus Professor für Musk h.c. der University of Cambridge (UK). Zum Commander of the Order of the British Empire (CBE) wurde er 1989 ernannt.

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Saffron-Walden (Grafschaft Essex), Friedhof

Bild: Ms Doe (03/2016)

Peter Behrens

 

 

Deutscher Musiker; unehelicher Sohn eines in Deutschland stationierten US-amerikanischen GIs;  wurde von seiner Mutter zur Adoption freigegeben und von einer Familie Behrens adoptiert; machte nach Abschluß der Volksschule eine Ausbildung zum Photographen und holte nach dem Wehrdienst in der Zeit von 1965 bis 1968 das Abitur nach, begann ein Studium auf Lehramt an Grundschulen, brach aber das an einer Grundschule in Wilhelmshaven folgende Referendariat ab und tingelte als Schlagzeuger in Schlager- und Swingbands durch Norddeutschland. 1971 spielte er in der Krautrock-Band Silberbart, Ende der 1970er Jahre besuchte Behrens für ein Jahr mit Schwerpunkt Clow die Mailänder Artistenschule und arbeitete anschließend kurzzeitig als Clown und Pantomime.

Bekannt wurde Behrens als Schlagzeuger der Gruppe Trio, die er 1979 gemeinsam und Kralle Krawinkel (*1947, †2014) mit Stephan Remmler (*1946) gründete und die mit dem Song .Da Da Da (1982) im Zuge der Neuen Deutschen Welle schlagartig berühmt wurde. Der Schlagzeuger trat angetan in einem weißen T-Shirt, einer weißen Hose - gehalten von roten Hosenträgern - und roten Schuhe auf die Bühne. Nach der Auflösung der Band im Jahre 1986 über die weitere musikalische Ausrichtung versuchte sich Behrens erfolglos als Solokünstler, arbeitete ein halbes Jahr als Clown beim Roncalli-Zirkus am Einlaß und trat danach in Wilhelmshaven eine ABM-Stelle als Sozialarbeiter an. In der Folgezeit geriet er durch seine Alkohol- und Drogenprobleme in die Schlagzeilen und lebte lange von Sozialhilfe. 2013 veröffentlichte er seine Autobiographie Der Clown mit der Trommel. Im Folgejahr kam mit dem Produzenten und Sänger Eckhard ”Ecki“ Schrader seine letzte Single, das Lied Nowhere Man, auf den Markt..

In den 1980er Jahre wirkte Peter Behrens auch in einigen Spielfilmen mit

Songs u.a.: Anna - Lassmichrein Lassmichraus (1982), Bum Bum (1983), Turaluraluralu – Ich mach BuBu was machst du (1983), Stunden der Einsamkeit (1987), Das Tor (1988), Sie kam Australien (1990), Dep De Dö Dep (1990), Der Lila-Lederhosen Lambada (1991).

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Bilder: Dirk Budde (02/2018)

Wilhelmshaven, Gedenkstätte “Am Ölhafen”

Hinweis: Die Asche wurde in der Nordsee verstreut.

Heinz Korn

 

Deutscher Komponist und Liedtexter; studierte, bevor er während des Zweiten Welkrieges als Soldat eingezogen wurde, Musik in Düsseldorf. Nach Entlassung aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft arbeitete er als Komponist für eine Düsseldorfer Kabarettbühne und wurde 1947 Leiter der Abteilung Tanz- und Unterhaltungsmusik im Rheinischen Musikverlag in Düsseldorf. Ab 1947 wurden seine Kompositionen verlegt und seit 1950 erschienen zahlreiche Schallplatten, zu denen Korn sowohl die Musik als auch den Text schrieb. 1956 wurde er Produktionsleiter beim Musikverlag Hans Gerig in Köln, wo er von 1966 bis 1984 als künstlerischer Direktor fungierte. Seit 1977 war er ehrenamtlicher Präsident des Deutschen Textdichter-Verbandes, 1979 wurde er Ehrenmitglied im Aufsichtsrat der GEMA und 1982 deren stellvertretender Vorsitzender.

Korns Arbeiten umfassen über 500 verlegte Titel, von denen über 400 auf Schallplatten erschienen, darunter einige, die er für Willy Millowitsch komponierte. Erfolgstitel waren unter anderem Ich hab den Vater Rhein in seinem Bett gesehn (1960), Wir sind alle kleine Sünderlein (1964), Liebling, auch wir werden älter (1964) und Hey, das ist Musik für dich (1969). Zu seinen Preisen zählen der Preis für den besten Teenager-Song beim 1. Deutschen Schlagerfestival in Wiesbaden 1959 und der erste Platz bei den Deutschen Schlagerfestspielen 1965 in Baden-Baden, wo Peggy March mit seinem Titel Mit 17 hat man noch Träume siegte.

Schlager u.a.: Wenn Verliebte abends bummeln geh'n (1968, Gitte/Rex Gildo), An jenem Tag... (1968, Dalida), Wo bist du, Mädchen meiner Träume (1976, Bata Illic), Zwei Verliebte zieh'n durch Europa (1971, France Gall),

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Bilder: Wilfried Paque (09/2013)

Köln, Friedhof Melaten

Leonard Norman Cohen

 

 

Kanadischer Sänger, Songwriter und Schriftsteller; Sohn eines wohlhabenden Textilkaufmanns; einer jüdischen Familie entstammend, die Mitte des 19. Jahrhunderts aus dem Baltikum in die “Neue Welt” ausgewandert war. Schon als Jugendlicher trat Cohen, der im Alter von 13 Jahren das Gitarrespiel erlernt hatte, in Cafés auf., und mit 15 Jahren wirkte er in einer dreiköpfigen Country-Band namens Buckskin Boys mit. 1955 beendete er sein Studium der englischen Literatur an der McGill University erfolgreich und arbeitete anschließend eine Zeitlang im Betrieb seines Vaters. Seine berufliche Karriere begann er als Schriftsteller; sein erster Gedichtband erschien 1956 unter dem Titel Let Us Compare Mythologies, und mit dem Kultroman Beautiful Losers (1966) landete er einen internationalen Bestseller. 1967 veröffentlichte er dann sein erstes Album:Songs of Leonard Cohen, das die Lieder Sisters of Mercy und So long, Marianne enthält. Im Jahr 1970 veröffentlichte Leonard Cohen das Album Songs from a Room, 1992 das Album The Future

Eine Dokumentation, die der britische Filmregisseur Tony Palmer über Cohens Tournee durch 20 europäische Städte, die er am 18.3.1972 in Dublin begann und die am 21. April in Jerusalem endete, drehte, lief unter dem Titel .Bird on a Wire später erfolgreich in den Kinos. Mitte der 1990er Jahre zog Cohen sich in ein buddhistisches Kloster in den Berge in der Nähe von Los Angeles zur Meditation zurück. 1996 wurde er zum Mönch ordiniert und arbeitete als Koch und als Fahrer. Überraschenderweise meldete sich Cohen 2001 mit dem Album Ten New Songs wieder in der Öffentlichkeit zurück, und er ging auch wieder auf Tournee. Am 12.8.2012 begann er eine neue Tournee durch Europa., gefolgt von Tourneen auch außerhalb Europas, 2013 trat er dann auch in Australien und Neuseeland vor sein Publikum.. Im Oktober 2012 erschien unter dem Titel You Want It Darker Leonard Cohens letztes Studioalbum, das u.a. in Österreich und Kanada an die Spitze der Charts rückte.

Der Spiegel zählt unter der Überschrift Zehn Songs für die Ewigkeit seine besten Lieder in dieser Reihenfolge auf: Suzanne (1967), Bird On The Wire (1969), Famous Blue Raincoat (1971), Lover Lover Lover (1974), Hallelujah (1984), I'm Your Man (1988), You Want It Darker (2016), First We Take Manhattan (1988), So Long, Marianne (1967), Chelsea Hotel #2 (1974).

Alben u.a.: Songs of Love and Hate (1971), Death of a Ladies’ Man (1977), Recent Songs (1979), Various Positions (1984), I'm Your Man (1988), Old Ideas (2012)

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Montreal (Kanada), Shaar Hashomayim Congregation Cemetery

Bild: lilikx (11/2016)

Władysław Szpilman

 

Polnischer Pianist und Komponist; ältestes Kind des jüdischen Geigers Samuel Szpilman; studierte Anfang der 1930er Jahre an der Berliner Akademie der Künste Klavier bei Leonid Kreutzer und Artur Schnabel und Komposition bei Franz Schreker. verließ Deutschland jedoch nach der “Machtergreifung” durch die Nationalsozialisten und kehrte nach Warschau zurück, wo er sein Studium an der Chopin-Musikhochschule beim bekannten Chopin-Spezialisten Aleksander Michałowski fortsetzte. Nach Abschluß seiner Ausbildung zum Komponisten und Pianisten spielte er gemeinsam mit dem Geiger Bronisław Gimpel. Aus dieser Zusammenarbeit ging in den 1960er Jahren das Warschauer Klavierquintett hervor, das bis in die 1980er Jahre Bestand haben sollte. Am 1.4.1935 wurde Szpilman beim Polnischen Rundfunk als Pianist fest engagiert. Am 23.9.1939 spielte Szpilman im Warschauer Rundfunk ein Chopin-Recital, das zur letzten Live-Ausstrahlung wurde, weil einige Stunden später nach einem Angriff der deutschen Luftwaffe eine Bombe das Elektrizitätswerk zerstörte und der Strom ausfiel. Szpilman überlebte als einziger seiner Familie das Mitte 1940 im Stadtzentrum Warschaus von der deutschen Besetzern Polens eingerichtete Warschauer Ghetto; seine Eltern und Geschwister im wurden im Vernichtungslager Treblinka ermordet. Nachdem nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges der Polnische Rundfunk seinen Betrieb wieder aufgenommen hatte, leitete er bis 1963 die Musikabteilung des Senders. Das Warschauer Klavierquintett, das Szpilman gemeinsam mit dem Violinisten Bronisław Gimpel, gegründet hatte, leitete er von seinem ersten Konzert im Jahr 1963 in London bis zum letzten Konzert des Quintetts im Jahr 1986 in der Musikhalle in Hamburg. Szpilman trat als Konzertpianist und Kammermusiker in Polen, in ganz Europa und Amerika auf und konnte zugleich auch wieder an seine Vorkriegserfolge als Komponist anknüpfen. Er schuf u.a. zahlreiche Hörspiel- und Filmmusiken sowie auch rund 500 Lieder und Schlager, 1961 gründete er im in der Woiwodschaft Pommern gelegenen Ostseebad Sopot das bis dato jeweils im Sommer stattfindende internationale Schlagerfestival, einer Veranstaltung ähnlich dem Grand Prix Eurovision de la Chanson.

Bekannt wurde Szpilman außerhalb der Welt der Musik durch seine Schilderung des Überlebens im Warschauer Ghetto während des Zweiten Weltkrieges, Der Pianist, Mein wunderbares Überleben. Bereits 1946 hatte er in Warschau das Buch Śmierć miasta (dt. Tod einer Stadt) veröffentlicht, in dem er von seinem Leben als Jude in den Jahren 1939 bis 1945, insbesondere sein Überleben im Warschauer Ghetto, erzählt. 1998 veröffentlichte Szpilmans Sohn Andrzej eine erweiterte Fassung der Memoiren seines Vaters, zunächst in einer deutschen, im Ullstein veröffentliche Übersetzung durch Karin Wolff (Das wunderbare Überleben), dem Übersetzungen in zahlreiche Sprachen folgten.

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Bilder: Parsifal von Pallandt  )02/2018)

Warschau, Cmentarz Powązkowski

Andrew “Andy” Roy Gibb 

 

Englischer Popsänger; Sohn eines Orchesterleiters und einer Sängerin; jüngerer Bruder von Barry (*1946), Robin und Maurice (*1949), Sänger der Popgruppe Bee Gees., der er jedoch nie angehörte; 1979 hatte er lediglich einen Auftritt mit den Bee Gees für das Spirits Having Flown Tour Album,. aber er feierte große Erfolge als Solosänger. Sein erster Nummer-1-Hit, den sein Bruder Barry geschrieben hatte, konnte er 1977 mit dem Titel I Just Want to Be Your Everything. landen. Zwischen Mai 1977 und April 1978 stand er mit insgesamt drei Liedern an die Spitze der US-Charts. Daneben war er 1978 als Gastsänger auf dem Album Thoroughfare Gap von Stephen Stills zu hören. In den folgenden Jahren hatte er weitere musikalische Erfolge, so Shadow Dancing (1978)) und I Can’t Help It (1980). Anfang 1988 schloß er einen neuen Vertrag mit der Plattenfirma Island Records; es kam jedoch wegen seines frühen Todes nicht mehr zu den bereits geplanten Aufnahmen für seine neue Platte, da er Anfang März 1988 in eine Klinik eingeliefert wurde und wenig starb.

1981 hatte er gemeinsam mit der aus der TV-Erfolgsserie Dallas bekannten Schauspielerin Victoria Principal, mit der er eine Beziehung hatte, All I Have to Do Is Dream. herausgebracht  Mitte der 1980er Jahre trennten sich die beiden, und der mittlerweile drogenabhängige Gibb mußte in die Betty-Ford-Klinik behandelt werden.

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Bild: BernerAchim (03/2015) Wikipedia.en
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Los Angeles, Forest Lawn Memorial Park Hollywood Hills

Georges Delerue

 

 

Französischer Komponist: Sohn eines Vorarbeiters in einer metallverarbeitenden Fabrik; wuchs in einem musikalischen Familie auf; sein Großvater leitete einen Amateurchor und seine Mutter sang und spielte Klavier aus Anlaß von Familienfeiern. Bereits als Kind begeistert er sich für den Kinematographen und versuchet ab dem fünften Lebensjahr, mit dem Metallbaukasten einen Projektor und aus seinen Zeichnungen kleine Filme herzustellen, um diese auf eine Leinwand zu projizieren. Im Alter von 14 Jahren wurde er Schüler der Turgot-Berufsschule, an der er eine Ausbildung für die metallverarbeitenden Industrie begann. bevor ihn seine Mutter 1939 ,am Konservatorium anmeldete, damit er das Spielen der Klarinette erlerne. 1940 war er allerdings gezwungen, diese Ausbildung abzubrechen, begann in der Firma, in der sein Vater arbeitete, um zum Lebensunterhalt seiner Familie beizutragen. Er trat aber immer wieder als Klarinettist mit lokalen Musikgruppen auf, wechselte dann aber zum Klavier. Er begann Bach, Mozart, Beethoven, Chopin und Grieg und war besonders von Richard Strauss inspiriert. Nach einer langen Rekonvaleszenz nach der Diagnose einer alten Skoliose und einer Operation nach dem Sturz von einem Fahrrades beschloß Delerue, Komponist zu werden. Im Jahre 1943 wurde er in die Harmonieklassein aufgenommen, nachdem sein Talent entdeckt worden war. und er die Fabrik verlassen hatte. 1945 wurde er im Konservatorium von Roubaix bereits nach kurzer Zeit mit einem ersten Preis im Fach Klavier ausgezeichnet und erhielt die Zulassung für das Conservatoire de Paris.. 1947 komponierte er sein erstes Werk, Panique, und arbeitete mit dem ehemaligen Leiter des Ballets Russes Roger Desormière zusammen. Im folgenden Jahr schrieb er sein erstes Streichquartett und arbeitete, um seine finanzielle Situation zu verbessern, als “Ghostwriter” für den Filmkomponisten Jean Marion. 1949 wurde er mit dem Prix de Rome ausgezeichnet und wurde 1952 zum Komponisten und Chef des französischen Rundfunkorchesters ernannt. Ende der 1950er Jahre widmete sich Delerue zunehmend der Komposition von Filmmusik.

Während seines Schaffens deckte er ein breites Spektrum von Filmgenres ab. Zu Beginn seiner Karriere arbeitete er eng mit François Truffaut zusammen, so für Jules et Jim (1962, dt., Jules und Jule) mit Jeanne Moreau und Oskar Werner), La Peau douce (1964, dt. Die süße Haut) oder La Nuit américaine (1973, dt. Die amerikanische Nacht) mit Jean-Pierre Léaud: und Jacqueline Bisset, aber auch mit anderen Regisseuren der französischen Nouvelle Vague, so mit Jean-Luc Godard für dessen Film Le Mépris (1963, dt. Die Verachtung), Alain Resnais, Louis Malle und Bernardo Bertolucci. Insgesamt komponierte Musik zu mehr als 300 Spielfilmen. 1969 erhielt Delerue seine erste Oscar-Nominierung für die Filmmusik zu Charles Jarrotts Historiendrama Anne of the Thousand Days (dt. Königin für tausend Tage) mit Richard Burton. 1972 begann er an verschiedenen Hollywood-Produktionen mitzuarbeiten. 1983 entstand unter der Regie von Mike Nichols der Spielfilm Silkwood. 1986 dirigierte Delerue das Stück Adagio for Strings von Samuel Barber für Oliver Stones Kriegsfilm Platoon und komponierte 1991 den Score zum Film Black Robe. 1980 gewann Delerue für seine Musik zu George Roy Hills Spielfilm A Little Romance den Oscar für die beste Musik. Weitere vier Mal war er für einen Oscar nominiert. Von 1979 bis 1981 gewann er dreimal in Folge den französischen Filmpreis César. Zweimal war Delerue im Lauf seiner Karriere für einen Golden Globe Award nominiert.

Daneben komponierte Georges Delerue auch Orchesterwerke und Kammermusik für den Konzertsaal sowie Bühnenwerke, z.B. die Opern Ariane (1954), Le chevalier de neige (1961), Medis et Alysio (1974) und die Musik zu dem Ballett La Leçon von Flemming Flindt (1963).

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Paris, Cimetière du Père Lachaise

Anna Pauline Milder-Hauptmann

 

Österreichische Opernsängerin (Sopran); Tochter eines Konditors und Dolmetschers in Diensten des österreichischen Gesandten Peter Philipp Herbert, Freiherr von Rathkeal; kam 1795 mit ihrer Familie nach Hütteldorf bei Wien. Neben Klavierunterricht erhielt sie bei Antonio Salieri und Sigismund von Neukomm auch Gesangsunterricht.

Als Malvina in Jean-François Le Sueur Oper Ossian, ou Les bardes (pinxit Friedrich Wilhelm von Schadow, ca. 1818).

Gefördert von Emanuel Schikaneder, debütierte sie am 9.4.1803 an Schikaneders Theater an der Wien als Juno in Franz Xaver Süßmayrs Singspiel Der Spiegel von Arkadien. In Ignaz von Seyfrieds heroischer Oper Cyrus übernahm sie die Rolle des Cambyses.

Um 1805 bezog sie mit ihren Eltern und ihrer Schwester Jeanette eine Dienstwohnung des Theaters im Haus Laimgrube Nr. 26. Zu dieser Zeit wohnte dort bei ihrem Bruder, dem Tenor Joseph August Röckel, auch die junge Elisabeth Röckel, die spätere Ehefrau Johann Nepomuk Hummels, mit der sie sich anfreundete, und mit Beethoven, der kurz zuvor gleichfalls eine Dienstwohnung im Theater an der Wien bewohnt hatte, .gehörten die beiden Sängerinnen zum engstem Freundeskreis Ludwig van Beethovens .

1807 wechselte Milder an das Kärntnertortheater, wo sie bald eine der meistbewunderten und erfolgreichsten Sängerinnen ihrer Zeit wurde. Als Napoléon sich 1809 in Schönbrunn auhielt, war er von ihrer gesanglichen Leistung so beeindruckt, daß er sie nach Paris einlud; sie ist dieser Einladung nur deswegen nicht nachgekommen, weil ihr Mann, der Wiener Präziosen-Schätzmeiser Paul Peter Hauptmann, den sie 1810 heiratete, sie daran hinderte.

In der Rolle des Orpheus’

Es komponierten u.a. Salieri die Rolle der Lady Anna in dem Singspiel Die Neger, als auch Joseph Weigl die Emmeline in Die Schweizer Familie für sie. Auch Beethoven schuf mit der Leonore eine Partie für sie: 1805, 1806 und 1814 sang sie diese Rolle in den beiden Uraufführungen der Leonore sowie des Fidelio.

Die nächsten Jahre widmete sie zum Teil Gastspielen, so sang sie 1811 in Breslau und Berlin, 1813 in Karlsruhe, Stuttgart und Frankfurt am Main. Im Mai 1815 verließ sie Wien auf immer und trat dem Verband des Berliner Hoftheaters bei, dem sie bis 1829 angehörte. Danach verließ sie Berlin und sang während der nächsten Jahre in Sankt Petersburg, Kopenhagen, Stockholm und mehreren norddeutschen Städten. 1836 nahm sie in Wien in einem Konzert von der Öffentlichkeit Abschied.

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Bild: Klaus Meinert (03/2018)

Berlin, Alter Domfriedhof St. Hedwig

Elisabeth Röckel  eigentl. Maria Eva Röckel

 

Deutsche Opernsängerin (Sopran) Tochter eines Strumpwirkers; nachdem ihr 10 Jahre älterer Bruder Joseph August nach Wien engagiert worden war, um dort unter der Leitung Ludwig van Beethovens im Fidelio (zweite Fassung) auftzutreten., folgte sie ihm wenig später und fand in seiner Dienstwohnung im Theater an der Wien Unterschlupf. In dem Gebäude hatte auch Anna Milder, mit der sie sich anfreundete, eine Dienstwohnung. Sie gehörte wie ihr Bruder, der Tenor Joseph August Röckel, zu Ludwig van Beethovens engstem Freundeskreis (Beethoven hatte kurz zuvor gleichfalls eine Dienstwohnung im Theater an der Wien gehabt).

Verheiratet war sie ab 16.5.1813 mit dem KomponistenJohann Nepomuk Hummel..

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Bild: Thomas Haas (11/2007)
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Weimar, Alter Friedhof

Hinweis: Beigesetzt wurde Georges Delerue in Los Angeles auf dem Forest Lawn Memorial Park. Bei dem Grabstätte auf dem Cimetière du Père Lachaise handelt es sich um die Grabstätte der Familie (Grab mit dem Kreuz neben dem im Vordergrund liegenden Grab aus dunklem polierten Marmor). Daher auch die Inschrift "in memoriam" in Bezug auf den Komponisten.

Bilder: Herbert Herterich 03/2018

Ulla Norden eigentl. Ulla Kleiner, verwitwete Ulla Ilgner-Norden

 

 

Deutsche Schlagersängerin und Moderatorin; wuchs in Konstanz auf, machte dort nach der Schule eine Gesangs-, Ballett- und Schauspielausbildung und bekam bereits im Alter von 20 Jahren einen Schallplattenvertrag. Ihre ersten Singles nahm sie Anfang der 1960er Jahre bei Ariola auf. Eins, zwei, drei, das ist ja Zauberei, Kleine blaue Veilchen (1961), Süß wie Schokolade (1962). 1966 trat sie in der Rudi Carrell Show auf. Ende der 1960er Jahre hatte sie mit dem Schlager Das ist zu schön, um wahr zu sein ihren ersten Erfolg

Neben ihrer Karriere als Sängerin wirkte sie als Hörfunk-Moderatorin und präsentierte bis Ende 2006 zahlreiche Radiosendungen, so bei dem Musiksender WDR 4 die Superhitparade, wo sie über die neuesten Hits aus der Schlagerwelt berichtete, und moderierte Formate wie den Musikpavillon, die Morgenmelodie oder Gut aufgelegt. 2011 zog sie sich nach einem letzten Auftritt im NDR-Fernsehen nach fast 50 Jahren aus dem Showgeschäft in den Ruhestand zurück.

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Erftstadt OT Lechenich, Friedhof

Bild: Dirk Budde (07/2018)
Bild: Rebekka Schmidt (10/2018)
Musiker CI

Omnibus salutem!