Österreichischer Komponist; Sohn eines aus Laibach (Österreich-Ungarn, heute Ljubljana, Slowenien); stammenden Schneidermeisters; verbrachte seine Kindheit in Teschen (heute Cieszyn, Polen) und in Graz, der Geburtsstadt seiner Mutter, bis die Eltern sich scheiden ließen. Danach kam er zu seiner Großmutter nach Wien und nach deren Tod zu seinem in Aachen lebenden und dort in seinem Beruf arbeitenden Vater, der ihm, der schon im Alter von vier Jahren mit dem Klavierspiel begonnen hatte, im belgischen Theux im Lazaristen-Collegium verschaffte, das er sieben Jahre lang besuchte. 1907 konnte er mit seiner ersten Komposition, einem Violinkonzert in A-Dur, debütieren, dieses Stück noch im selben Jahr dem belgischen König Leopold II. vorspielen und wurde von diesem ausgezeichnet. 1910 kehrte Strecker nach Österreich zurück und begann, nachdem er zuvor als Externer die Matura (Abitur) abgelegt hatte, ein Jurastudium an der Universität Wien, brach dieses jedoch ab und meldete sich als Einjährig-Freiwilliger, absolvierte eine Offiziersausbildung beim Schützenregiment Nr. 24 in Wien und stieg bis Kriegsende zum Oberleutnant auf. Nach dem Ende des Krieges wandte er sich ganz der Musik zu, studierte zwei Jahre bei dem Komponisten Camillo Horn und komponierte zunächst klassische Werke, kam jedoch über Auftragsarbeiten wie Tanz- und Filmmusik bald zu den Wienerliedern, wodurch er bald Anerkennung fand. 1932 fand die Uraufführung seiner Operette Mädel aus Wien am Wiener Bürgertheater statt, in dem die populäre Filmschauspielerin Liane Haid die Titelrolle übernahm. Sein gemeinsam mit Bruno Hardt-Warden entstandenes Singspiel Ännchen von Tharau, wurde am 21.9.1933 in Breslau (heute Wrocław, Polen) uraufgeführt. Auch das Lied Drunt’ in der Lobau, ein Lied mit Schrammelbegleitung, entstammt seiner Feder. Seine Operette Der ewige Walzer wurde am 5. Februar 1938 im Staatstheater Bremen uraufgeführt; die Aufführung in Österreich erfolgte erst am 5.2.1938 an der Wiener Volksoper nach dem “Anschluß“ Österreichs an das Deutsche Reich, da Heinrich Strecker ab 1934 Gauobmann und Landeskulturleiter der im Austrofaschismus verbotenen NSDAP und der Nationalsozialistischen und NSDAP-Mitglied war. Nach dem ”Anschluss“ Österreichs im Jahre 1938 komponierte Strecker ein Lied mit Klavierbegleitung Deutsch-Österreich ist frei! und das Lied für Chor und Orchester Wach auf, deutsche Wachau! Im selben Jahr wurde er Vizepräsident der österreichischen Urheberrechtsgesellschaft AKM. Strecker, der 1926 den Wiener Excelsior-Verlag und den Wiener Bühnenverlag gegründet hatte, konnte er sich nach 1938 auch noch die Musikverlage Edition Bristol, Sirius und Europaton aneignen, nachdem sie ”arisiert” worden waren.
Ab 1940 lebte Heinrich Strecker in Baden bei Wien, wo er sich eine Villa gekauft hatte. Nach Kriegsende wurde er 1946 verhaftet, kam jedoch wenig später aus gesundheitlichen Gründen wieder auf freien Fuß.
Baden bei Wien OT Weikersdorf, Helenenfriedhof
Während des 3. Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne, 1958
Österreichische Sängerin, Diseuse, Schauspielerin und Synchronsprecherin; zweite Tochter des Wiener Schauspielers Karl Augustin und einer aus Frankfurt am Main stammenden Konzertsängerin. Aufgrund der zunehmenden Bombardierung durch allierte Luftstreitkräfte verläßt die Familie Berlin und zog sich in die Heimat des Vater nach Wien zurück. Inspiriert durch die deutsche Schlagersängerin Ilse Werner beschloß die 16-jährige Liane den Beruf der Sängerin zu ergreifen, wo bei ihre Eltern sie unterstützen, indem sie ihr zuerst Gesangsunterricht, später auch ein entsprechendes Studium finanzierten. 1946 gelang es ihr, mit ihrer “verrauchten” Stimme ein Engagement in einem US-amerikanischen Soldatenclub zu ergattern, bevor sie in der Bohème-Bar in Wien ein Engagement erhielt, wo sie mit einem Trio auftrat und rasch bekannt wurde. 1949 erhielt sie ihren ersten Plattenvertrag bei der Odeon, später dann bei Elite Special/Austroton. Im selben Jahr engagierte sie Gerhard Bronner an die Sansibar und 1951 an die Marietta-Bar. Es folgten dann ab 1951 Auftritte im Rundfunk, und sie erhielt beim ORF eigene Rundfunksendungen, die sie dann über Wien hinaus bekannt machten. In den Rundfunkhitparaden reüssierte die Künstlerin vor allem mit Coverversionen amerikanischer Hits. In Wien wurde 1956 die Dreigroschenoper von Kurt Weill und Bertolt Brecht mit Liane Augustin, Helge Roswaenge und Rosette Anday eingespielt, wobei sie die Rolle der Polly Peachum übernahm. Das Album wurde mit dem Grand Prix du Disque ausgezeichnet. Nachdem sie 1953 den wohlhabenden US-amerikanischen Geschäftsmann Gabriel Kenézy geheiratet hatte, kaufte dieser eigens für sie die WienerEden Bar, in der sich bald ein gehobenes, internationales Publikum einfand. In den 1950er Jahren wirkte Liane Augustin auch in einigen Spielfilmen mit, u.a. als Sängerin in dem Film Lavendel (1953) von Arthur Maria Rabenalt an der Seite von Gretl Schörg, Karl Schönböck und Hans Holt. 1958 trat sie für Österreich beim Grand Prix Eurovision de la Chanson (heute European Song Contest) in Hilversum mit dem Lied Die ganze Welt braucht Liebe an und erreichte den 5. Platz (der Titel wurde nie von ihr auf Schallplatte aufgenommen und dementsprechend auch nicht kommerziell veröffentlicht). 1961 trat Liane Augustin mit großem Erfolg in der New Yorker Town Hall auf, und die Wiener Laterne in der 79. Straße in Manhattan war während ihres Gastspiels stets ausverkauft. 1964 scheiterte ihr Versuch, mit dem Lied Da hilft kein Rosenstrauß an den Deutschen Schlager-Festspielen teilzunehmen; sie schied bereits in der Vorrunde aus, aber sie unternahm in der Folge zahlreiche Auslandstournee. Mitte der 1970er Jahre wurden die Foren, an denen Liane Augustin ihre Art Musik vortragen könnte, immer geringer, sie findet jedoch für einige Zeit ihr Auskommen als Sängerin auf dem Luxusdampfer Bremen.
Liane Augustin starb in ihrem 51. Lebensjahr völlig überraschend an den Folgen einer Operation.
Lieder u.a.: Nachts ruft ein Lied (1950), Meine Augen sagen ja (1950), Es wird ja alles wieder gut (1951), Schenk’ mir Dein Herz (1952), April in Portugal (1953), Lass die Welt darüber reden (1958), Ich sage Dir adieu (1957), Deine Liebe (1957)
Filme u.a.: Fiakermilli – Liebling von Wien (1953), Der rote Prinz (1954), … und wer küßt mich? (1956), Liebe, die den Kopf verliert (1956), Bademeister Spargel (1956), Licht auf der Piazza (1962).
Wien, Zentralfriedhof
letzter Auftritt am 4.11.2001 in Leipzig
US-amerikanische Pop-, R&B- und Dance-Sängerin; begann im Alter von sechs Jahren mit dem Gesangsstudium sowie dem Klavier- und Klarinettenspiel. Inspiriert von Sängern, die sie vergötterte und mit denen sie aufwuchs, wie Aretha Franklin und Roberta Flack (*1937) ahmte Thornton die Sängerinnen nach, die sie im Fernsehen sah und / oder im Radio hörte. Später finanzierte sie ihr Studium mit Auftritten in Talentshows und kleineren Bandkonzerten. Während dieser Zeit besuchte sie einen Club namens The Peacock Lounge, stand auf und machte Jam-Sessions, wenn die Live-Band die Leute zum Singen einlud. Im Februar 1991 kam sie auf Anregung ihrer Schwester nach Kaiserslautern, wo diese mit ihrem Ehemann, einem Angehörigen der US-Armee, lebte; ihr Onkel Bob Chisolm, ein Sänger und Pianist, ermutigte sie, sich in der deutschen Nachtclubszene auszuprobieren, da Deutschland zu diesem Zeitpunkt gute Chancen für einen Einstieg in das aufkommende Dancefloor- bzw. Eurodance-Musikgeschäft bot. Bald fand sie Gelegenheit, Demos in Studios aufzunehmen. Ihre Aufnahme des Songs Sweet Dreams, fand die Aufmerksamkeit von Produzent Frank Farian, Produzent des Duos Milli Vanilli, der sie unter seine Fittiche nahm und sie mit dem Rapper Lane McCray im Duo La Bouche, das sich zu einer der größten Eurodance-Gruppen der 1990er Jahre mit einer Reihe von Hits weltweit entwickelte, zusammenbrachte. Die Gruppe veröffentlichte zwei Studioalben Sweet Dreams und SOS, wobei A Moment of Love die europäische Version von SOS, das Remix-Album All Mixed Up gefolgt von einer Reihe von Hits wie Sweet Dreams (Ola Ola E), Be My Lover, Fallin' in Love, I Love to Love, Bolingo (Love is in the Air), Du wirst mich nicht vergessen oder SOS. Sie kletterte, zunächst in Italien, mit der Single an die Spitzen der Charts in Europa. In ihrer US-amerikanischen Heimat landete das Duo in den Top Five der Charts. Auch in Japan, Südamerika, Kanada und Australien waren La Bouche sehr erfolgreich. Der Anfangserfolg des Duos konnte noch einige Zeit fortgeführt werden, verblasste danach jedoch allmählich. Nachdem sie im Februar 2000 von Natascha Wright als neuer Frontfrau ersetzt wurde, verließ sie La Bouche, kam bei der Sony-Tochter X-cell Records unter Vertrag und startete ein Soloprojekt. Einen ersten Eindruck hinterließ sie mit der Single Love How You Love Me. die sehr erfolgreich wurde. Auftritte in vielen Fernsehshows brachten Melanie Thornton wieder zurück ins Rampenlicht. Aus einem weihnachtlichen Werbespot fürCoca-Cola wurde 2001 ihr Song Wonderful Dream entwickelt.
Melanie Thornton kam im Alter von 34 Jahren auf tragische Weise ums Leben. Sie war von einem Konzert in Leipzig, ihrem letzten Konzert mit Crossair Flight 3597 mit einer Avro RJ100 von Berlin-Tegel kommend auf dem Weg nach Zürich, um in Langenthal bei einer Promotion mit einen Live-Auftritt teilzunehmen, als das Flugzeug bei schlechter Sicht in einem Waldstück in der Nähe von Bassersdorf im Kanton Zürich abstürzte. 24 Menschen starben, darunter auch zwei ihrer Tänzer, ihr Tourmanager und ihr Tourtechniker sowie zwei Mitglieder der Pop-Gruppe Passion Fruit.
Mount Pleasant (South Carolina), Mount Pleasant Memorial Gardens
US-amerikanischer Kammersänger (Bariton) und Schauspieler; Sohn einer polnischen Einwandererfamilie; gewann in Detroit einen Gesangswettbewerb, der ihn zu einem Engagement an die New York City Opera führte, an der er 1951 in der Oper Die alte Jungfer und der Dieb unter der Regie von Gian Carlo Menotti debütierte. Mitte der 1950er Jahre kam er mit einem Fulbright-Stipendium nach Europa, wo er an der Münchner Musikhochschule studierte. Nachdem seine Karriere in München begonnen hatte, wurde Tipton am Nationaltheater Mannheim, dem Staatstheater Stuttgart und erneut an der Bayerischen Staatsoper in München engagiert. International wurde der Bariton durch Auftritte in Bayreuth, Salzburg, London und New York bekannt. Er wurde mit dem Titel Kammersänger ausgezeichnet.
Tipton erreichte auch als Schauspieler Bekanntheit durch Rollen in der Fernsehserie Kir Royal (1986) und im Kinofilm Schtonk (1992).
München, Nordfriedhof
William McCreery “Bill” Ramsey
Bild: Udo Grimberg (03/2016)
US-amerikanischer-deutscher Jazz- und Schlagersänger; Sohn einer Lehrerin und eines Werbemanagers bei Procter & Gamble; sang bereits in seiner Jugend in einer College Tanz-Musikgruppe. Auch während seines Studiums der Soziologie und der Betriebswirtschaft an der Yale University in New Haven in der Zeit zwischen 1949 und 1951 setzte er seine Leidenschaft zur Musik fort und sang abends Jazz, Swing und Blues, wobei ihn die Musik von Count Basie, Nat King Cole, Duke Ellington und Louis Jordan (*1908, †1975) beeinflußten. Das Studium mußte er 1951 aufgeben, als aufgrund des Koreakrieges die Wehrpflicht in den Vereinigten Staaten wieder eingeführt wurde, kam Ramsey nach der Grundausbildung in die Bundesrepublik , wo er bei der US Air Force in Frankfurt am Main stationiert war. .In dieser Zeit begann er, in Jazz Clubs wie demJazzkeller in der Kleinen Bockenheimer Str. 18a in Frankfurt am Main - einem beliebten Treffpunkt für deutsche und US-amerikanische Jazzmusiker - aufzutreten. Nachdem er von einem Mitarbeiter des American Forces Network (AFN) in Frankfurt am Main), der sich in unmittelbarer Nähe des Hessischen Rundfunks (hr) befand, entdeckt und angeheuert wurde, um die amerikanischen Soldaten zu unterhalten. Dort avancierte Ramsey zum ausführenden Produzenten und verbrachte, obwohl er noch im Dienst war, mehr Zeit mit Auftritten auf Festivals. Ab 1953 trat er unter anderem mit den Bandleadern Ernst Mosch, Paul Kuhn, Kurt Edelhagen und James Last auf. Der Jazzpianist und Musikproduzent Heinz Gietz organisierte 1955 für Ramsey einen Auftritt beim Hessischen Rundfunk (hr). Dort machte er im selben Jahr Playback-Aufnahmen für den Musikfilm Liebe, Tanz und 1000 Schlager mit Peter Alexander und Caterina Valente (*1931). Nach seiner Entlassung aus dem Militär 1957 nahm Ramsey sein Studium in den USA wieder auf, kehrte aber ein Jahr später wieder nach Frankfurt am Main zurück. 1958 wurde er von Gietz unter Vertrag genommen, und im selben Jahr erschien unter dem Titel Yes, Fanny , ich tu das seine erste Single mit dem Plattenlabel Polydor - nicht besonders spektakulär, aber sie begründete den Stil des “Mannes mit der schwarzen Stimme”, der in den 1960er Jahren in den deutschsprachigen Ländern durch Schlager wie Souvenirs, Souvenirs, Zuckerpuppe aus der Bauchtanz-Truppe, Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett oder Pigalle bekannt wurde. Dennoch blieb Jazz, Swing und Blues seine eigentlichen musikalische Leidenschaft. Als die in den 1960er Jahren aufkommende Beatmusik den Markt veränderte, wandte sich Ramsey in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre überwiegend englischsprachige Lieder zu und widmete sich wieder dem Jazz und Blues. In diesem musikalisch abwechslungsreichen Jahrzehnt präsentierte er Operetten, Musicals und Beats sowie eine LP mit Kinderliedern. 1966 wechselte Ramsey zu Gietz' Plattenfirma Cornet und später im selben Jahr wieder zu Polydor. In den 1970er Jahren trat er auf verschiedenen Labels auf. Als Pop- und Jazzsänger trat er meist im Duett mit dem Gitarristen Juraj Galan, mit dem er mehrere Alben veröffentlichte, auf. Die LP Live in the House of Commons des Duos gewann den Preis der deutschen Schallplattenkritik. In den Jahren 2008 und 2009 war er mit zwei Swing-Legenden auf Tour: Max Greger und Hugo Strasser. Ab Ende der 1980er bis kurz vor seinem 88 Geburtstag im Jahre 2019 präsentierte Ramsey jeden Freitag seine hr2 Swingtime im Hessischen Rundfunk.
Bill Ramsey, der 1984 die deutsche Staatsbürgerschaft erworben hatte, war langjähriger Dozent an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Hamburg. 1999 hatte er eine Hauptsprechrolle im Kinderhörspiel Der kleine Tag.[
Ramsey lebte 20 Jahre in Zürich, später in Wiesbaden und ab 1991 in Hamburg mit seiner vierten Frau Petra, einer Ärztin, die zugleich seine Managerin war.
Hamburg-Altona, Friedhof Bernadottestraße
US-amerikanischer Jazz-Musiker, Komponist und Arrangeur; Sohn von Frances, née Frances Mildred Fullman, auch bekannt als Fannie Fullman; die in Kinos in der Nachbarschaft in Hollywood Stummfilme auf dem Klavier begleitete, gab ihm seine ersten Musikstunden auf dem Klavier. Als er 8 Jahre alt war, erhielt er als Geschenk von seiner Mutter ein Altsaxophon, das sie bei einem örtlichen Musikladenbesitzer und Musiklehrer erstanden hatte; zwei Jahre später wandte er sich auch der Klarinette zu. Auf der im Südwesten von Los Angeles gelegenen Dorsey High School schloß er sich der Schulband an, zu der unter anderem die Musiker Eric Dolphy und Vi Redd gehörten. Im Alter von 14 Jahren hörte er Benny Carter, als dieser im Orpheum Theatre in Los Angeles auftrat und war so beeindruckt, daß er sich entschloß, Musiker zu werden und sich auf das Altsaxophon zu spezialisieren. Zwei Jahre später hatte er sein erstes professionelles Engagement in der Band des Jazzgeigers Joe Venuti. Gemeinsam mit der Pianistin Lorraine Winifred, née Walsh, die er 1951 in New Yourk geheiratet hatte und die sessions u.a. mit Charlie Parker und Dizzy Gillespie gemacht hatte, spielte er mit vielen Musikern der Westküsten-Jazzszene, darunter Shorty Rogers, Stan Getz und Red Mitchell; Nach drei Jahren in New York City wurde er 1952 Mitglied des Billy May Orchestra und kehrteanschließend mit seiner Frau zurück an die Westküste der Vereinigten Staaten, wo beide gemeinsam in kleineren Ensembles arbeiteten. Außerdem spielte Herb Geller in den Bands von Shorty Rogers, Maynard Ferguson, Dan Terry, Bill Holman und Chet Baker. 1955 gewann er den New Star Award des Magazins DownBeat und erlangte weltweite Anerkennung durch seine Aufnahmen mit Clifford Brown. Später arbeitete Geller in den Bands von Louie Bellson und Benny Goodman. Nachdem seine Frau 1958 aufgrund eines Asthmaanfalls überraschend gestorben war, beschloß Herb Geller während einer Tournee durch Brasilien mit dem Benny Goodman Orchestra, nicht in die USA zurückzukehren, sondern für sechs Wochen in São Paulo zu bleiben, dort in einem örtlichen Club Bossa Nova-Musik zu spielen und dann nach Europa zu reisen. In Paris spielte er u.a. mit Kenny Clarke, Kenny Drew, dem französischen Pianisten Martial Solal und dem belgischen Gitarristen René Thomas und tourte auch mit einer französischen Radiosendung, Musique Aux Champs-Elysées. Als ihm 1962 von der Bigband des SFB in Berlin ein Vertrag angeboten wurde, nahm das Angebot an und spielte dort neben anderen “Americans In Europe“ wie Benny Bailey, Joe Harris, Nat Peck und herausragenden europäischen Musikern wie Ack und Jerry van Rooyen In dieser Zeit lernte er in Berlin seine zweite Frau Christine, née Rabsch, kennen. 1965 wechselte er als Leadaltist der Bigband des Norddeutschen Rundfunks nach Hamburg , wo er 28 Jahre fest engagiert blieb. Während dieser Zeit entwickelte sich die NDR-Bigband von einem Nachkriegs-Tanzorchester zur NDR Bigband, einer der interessantesten Bigbands des zeitgenössischen Jazz, bei der viele große Namen aus der Jazz-Szene mitwirkten. Dabei realisierte er auch eigene Projekte und unternahm immer wieder auch Tourneen, in den namhafte Musiker mitwirkten, u.a. Ray Charles, Ella Fitzgerald, Shirley MacLaine (*1934), Jerry Lewis (*1926, †2017), Peter Herbolzheimer R, C&B, Liberace, Udo Lindenberg (*1946), Marius Müller-Westernhagen (*1948), Paul Anka (*1941), Bert Kaempfert. Seit 1986 war Herb Geller, der 1985 die Musik für die Filmkomödie Otto – Der Film komponiert hatte, als Professor an der Hochschule für Musik in Hamburg bis zu seiner Pensionierung tätig danach erteilte er Saxophonunterricht und hielt Jazz-Seminare ab.
Später trat Geller regelmäßig im In- und Ausland als Solist auf Festivall und Clubs mit verschiedenen Künstlern auf, darunter Knut Kiesewetter, Slide Hampton, Buddy DeFranco, Lew Soloff, Charlie Mariano und Roberto Magris. 1997 nahm er an den Hollywood Bowl-Feierlichkeiten zu Benny Carters 90. Geburtstag teil.
Hamburg-Niendorf, Alter Friedhof
Deutscher Jazzmusiker (Saxophon, Flöte); Sohn eines Frankfurter Buchbinders; älterer Bruder von Albert Mangelsdoff;
Frankfurt am Main, Hauptfriedhof
Jean-François Lesueur auch Le Sueur
Französischer Komponist; gilt als Sproß einer bekannten, alteingesessenen Familie der Picardie und als Großneffe des berühmten Malers Eustache Lesueur. Auch sein späterer Schüler Hector Berlioz beschreibt dessen Herkunft als der “einer alten Familie aus der Grafschaft Ponthieu, von der mehrere Mitglieder verschiedene Berufe mit Auszeichnung im Militär, in der Kleidung, im Priestertum, in der Literatur und in der Kunst ausgeübt haben sollen“, ganz anders einer seiner Kommilitonen an der Meisterschule der Kathedrale von Amiens, René Tiron; demnach wurde Lesueur als Abkömmling eines armen Bauern beschrieben; so wird es auch 1802 in einer Lebenserinnerung aus dem Jahre 1802 zitiert
1767 war der junge Lesuer zunächst Mitglied des Kinderchors der Stiftskirche Saint-Vulfran in Abbeville. Anschließend setzte er von Oktober 1776 bis Juli 1777 seine Studien am College von Amiens fort. Dort erhielt er eine musikalische Ausbildung an einem Schultheater (Theater mit Gesang, Instrumenten und Ballettfolge) und wurde Chorleiter der Kathedrale von Sées, bevor er nach Paris ging, um bei Abbé Nicolas Roze, dem Chorleiter der Saints-Innocents, Harmonielehre zu studieren und dann einem Ruf nach Dijon (1779), Le Mans (1782) und Tours (1783) folgte. Danach trat er die Nachfolge von Roze bei den Saints-Innocents in Paris an. 1786 schließlich wurde er nach einem Wettbewerb in kirchlichen Kreisen auf Widerstand Dort führte er anläßlich des Festes Mariä Himmelfahrt eine Neuerung ein, die in kirchlichen Kreisen auf Widerstand stieß: Ein Orchester, das geistliche Konzerte mit der Folge veranstaltete, daß die Kathedrale aufgrund des enormen Andrangs von Kirchenbesuchern kaum zu fassen in der Lage war. Diesem Widerstand der kirchlichen Autoritäten trat er mit der Veröffentlichung des Pamphlets Exposé d'une musique imitative et particulière à chaque solennité (1787) entgegen. Nichtsdestotrotz beschloß das Domkapitel, sein Musikbudget in einer Zeit der Finanzkrise in Frankreich zu reduzieren, die Le Sueur zwang, die wichtigen musikalischen Messen, auf die er sich spezialisierte, aufzugeben und seine Position als in kirchlichen Kreisen auf Widerstand aufzugeben. Er verließ Frankreich und verbrachte die Zeit zwischen 1788 und 1792 in London, bevor er in das revolutionäre Paris zurückkehrte, wo im November 1793 seine Ernennung zum Professor an der Schule der Nationalgarde erfolgte, er 1795 Mitglied der Studienkommission und zum Inspektor des durch die revolutionären Politiker neu gegründeten Konservatoriums ernannt wurde. In dieser brachte er drei erfolgreiche Opern am Théâtre Feydeau zur Aufführung: La Caverne, ou le Repentir (1793), Paul et Virginie, ou le Triomphe de la vertu (1794) und Télémaque dans l'île de Calypso, ou le Triomphe de la sagesse (1796). Neben zahlreichen Opern schuf er über dreißig Messen, vier Oratorien, ein Stabat mater und kleinere Werke. Stilistisch gilt er als Vorläufer seines einstigen Schülers Hector Berlioz.
Zusammen mit Étienne Nicolas Méhul, Honoré Langlé, François-Joseph Gossec und Charles Simon Catel schrieb er Principes élémentaires de la Musique et des Solfèges du Conservatoire. für das Konservatorium. Als er seine Opern Ossian oder Les Bardes und La Mort d'Adam nicht aufführen konnte, vielmehr Catels Sémiramis vorgezogen wurde, griff er in einer Broschüre unter dem Titel Projet d'un plan general de l'instruction musicale en France, das Konservatorium, dessen Methoden und dessen Direktor heftig an. Dieser Vorwurf brachte ihm seine Entlassung am 23. September 1802 ein. Nun seines Gehalts beraubt, sah sich Lesueur fast dem Elend preisgegeben, als Napoléon ihn 1804 zum maître de la chapelle des Tuileries ernannte und damit Giovanni Paisiello ersetzte.
Vorübergehend zurückgestellt zugunsten Nicolas Dalayrac und dessen Oper Le Pavillon du Calife, konnte er dann sein berühmtestes Werk,Ossian ou Les Bardes, das an der Oper ein großer Erfolg war und zur Lieblingsoper des Kaisers wurde, was dem Komponisten das Ritterkreuz der Ehrenlegion einbrachte, auf die Bühne bringen. Lesueur komponierte dann den Triumphmarsch zur Krönung Napoléons und dirigierte bei dieser Gelegenheit in Notre-Dame eine Messe von Paisiello und ein Vivat von Abbé Roze. 1813 wurde er als Nachfolger von André Grétry zum Mitglied der Akademie der Schönen Künste ernannt.
Lesueur gehörte zu den Gründern der Académie royale de peinture et de sculpture.
Paris, Cimetière du Père Lachaise,
Deutscher Dirigent; Sohn eines Pfarrers; erhielt seine erste musikalische Ausbildung von 1965 bis 1974 als Thomaner, legte im letzten Jahr sein Abitur an der Thomasschule zu Leipzig und begann 1974 Orchesterdirigieren bei Rolf Reuter und Kurt Masur sowie Gesang an der Hochschule für Musik und Theater “Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig zu studieren, 1981 schloß er seine Studien ab. Im Jahre 1976 gründete er das Leipziger Vocalensemble.
war von 1992 bis Ende Januar 2015 Thomaskantor zu Leipzig.
Leipzig, Südfriedhof
Österreichischer Opernsänger (Bass); studierte Welthandel, begann anschließend in Wien eine private Gesangsausbildung und gab sein Debüt als Sänger 1947 in Graz. 1951 wurde Czerwenka Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, was er bis 1986 blieb. Er sang auch an der Volksoper Wien sowie an allen großen Opernhäusern der Welt, darunter 1958 erstmals an der Metropolitan Opera. Hinzu kamen Gastspiele bei den Salzburger Festspielen (ab 1953) und den Bregenzer Festspielen.
Oskar Czerwenkas Repertoire umfaßte 75 Partien. Eine seiner bekanntesten Rollen war die des Ochs auf Lerchenau in Der Rosenkavalier von Richard Strauss. Weitere wichtige Partien waren Graf Waldner in Arabella von Richard Strauss, La Roche von Richard Strauss, in Capriccio von Richard Strauss, Kezal in Die verkaufte Braut von Bedřich Smetana und Osmin in Die Entführung aus dem Serail von Wolfgang Amadeus Mozart. Eine seiner letzten großen Rollen in den 1990er Jahren war die des Milchmanns Tevje in Anatevka von Jerry Bock. Czerwenka sang auch bei den Uraufführungen der Opern Der Prozess von Gottfried von Einem (1953 bei den Salzburger Festspielen), Irische Legende von Werner Egk (1955) und Jacobowsky und der Oberst von Giselher Klebe (1965). Ferner wirkte er als Konzert-, Lieder- und Oratoriensänger.
Als Maler hatte Oskar Czerwenka Ausstellungen in Graz, München, Salzburg und Wien. 1963 illustrierte er das Buch Kon-Figurationen zu Texten von Ernst Pichler.
Vöcklabruck OT Schöndorf, Friedhof an der Wallfahrtskirche Maria Schöndorf
Omnibus salutem!