Wien, Zentralfriedhof
Österreichischer Komponist; Vater von Johann Strauss jun., war ab 1819 als Bratschist Mitglied im Orchester seines Freundes Josef Lanner, gründete 1825 sein eigenes Orchester, unternahm mit diesem ab 1833 ausgedehnte Konzertreisen durch Europa und begründete dadurch den internationalen Erfolg des Wiener Walzer. 1835 wurde er Hofballmusikdirektor in Wien. Strauss komponierte mehr als 150 Walzer sowie zahlreiche Polkas, Galopptänze, Quadrillen und Märsche. Besonders bekannt ist der von ihm komponierte Armeemarsch II, 145, besser bekannt als Radetzkymarsch, den er zu Ehren von Feldmarschall Josef Wenzel Graf Radetzky von Radetz komponierte. Während der Nazi-Zeit fälschte man den Stammbaum der Familie Strauss, da sie jüdische Vorfahren hatte, und die Österreicher nicht von “ihrem Strauss” lassen wollten.
Werke u.a.: Loreley-Rhein-Klänge, Cäcilien-Walzer, Die Schwalben.
Österreichischer Komponist; war von von 1896 bis 1911 Mitglied der Wiener Philharmoniker und bis 1914 Solocellist im Hofopernorchester (heute Orchester der Wiener Staatsoper). Schmidt war als Solist, Kammermusiker, Begleiter und Dirigent gleichermaßen anerkannt und gefeiert. 1914 wurde er Professor für Klavier an der Wiener Musikakademie, 1925 Direktor und von 1927 bis 1931 Rektor. Er schuf, auf der Grundlage der klassisch-romantischen Tradition einen eigenen Stil entwickelnd, Opern, Orgelwerke, Kammer- und Orchestermusik.
Werke u.a.: Notre Dame (1914), Fredigundis (1922), Das Buch mit sieben Siegeln (1938).
Österreichischer Komponist und Dirigent; von 1904 bis 1911 Kapellmeister an der Wiener Volksoper und von 1927 bis 1930 an der Kroll-Oper in Berlin; 1938 verließ er Deutschland und emigrierte er in die Vereinigten Staaten. Sein kompositorisches Schaffen ist beeinflußt von Gustav Mahler, dessen spätere Frau Alma Schindler er in Klavier und Komposition unterrichtete und mit die mit ihm eine Beziehung hatte, obwohl sie den kleingewachsenen Zemlinsky nicht attraktiv fand, ihn jedoch erotisch anziehend fand. Er komponierte u.a. Opern Sinfonien, Kammermusik und Vokalwerke.
Werke u.a.: Die Seejungfrau (1905), Kleider machen Leute (1910), Der Zwerg (1922), Knig Kandaules (um 1934).
Deutscher Geigenvituose; der Sohn eines Geigers und Komponisten sowie einer Konzertsängerin begann mit vier Jahren Geige zu spielen und stand erstmals als 6-Jähriger auf der Bühne; nach dem Studium an der Berliner Musikhochschule, spielte er bereits mit 19 Jahren beim Berliner Kammerorchester; in den 40er Jahren - und auch später - spielte er, obwohl von den Nazis verboten, Swing-Jazz (schon 1948 brachte Zacharias die erste deutsche Bebop-Platte - eine besondere Jazz-Richtung - heraus). Nach dem Krieg machte er sich einen Namen als Solo-Virtuose, begann Tourneen rund um die Erde, spielte u.a. mit Yehudi Menuhin zusammen. Er arbeitete auch als Dirigent, Arrangeur (ca. 1.600 Stücke) und Komponist (ca. 400 Stücke) und wirkte in diversen Musikfilmen und unzähligen Fernseh-Shows mit. Im Oktober 1956 konnte er sich mit When the White Lilacs Bloom Again (Wenn der weiße Flieder wieder blüht) in den US-Charts auf Rang 16 plazieren, im Oktober 1964 kam seine Tokyo Melody in den englischen Hitlisten bis auf Rang 9. Insgesamt wurden rund 14 Millionen seiner Schallplatten verkauft. Der "Teufelsgeiger" Zacharias starb nach einer 7-jährigen Leidenszeit als Alzheimer-Patient an den Folgen einer Lungenentzündung in einem Pflegeheim in Ascona.
Stücke u.a.: Frag den Wind, Wenn der weiße Flieder wieder blüht.
Auszeichnungen u.a.: Bundesverdienstkreuz, „Welt-Oscar“ der leichten Musik.
Hamburg, Friedhof Ohlsdorf
Roy Black eigentl. Gerd Höllerich
Bild: Kungfuman (1989) GNU Free Documentation License
Deutscher Schlagersänger; Sohn eines Kaufmanns; studierte ursprünglich Jura; spielte schon als Schüler in der Rock'n'Roll Band The Canons, die im Juli 1964 einen Talentwettbewerb gewann; er, dessen Vorliebe eigentlich dem Beat galt, geriet in die Sweet-Richtung und landete mit dem Schlager Du bist nicht allein 1965 seinen ersten großen Hit, der sich 15 Wochen lang unter den ersten 10 Titeln in den Charts halten konnte. Für Ganz in Weiß erhielt er 1968 eine "Goldene Schallplatte". Viele Jahre war er einer der beständigsten Künstler der deutschen Schlagerszene, landete einen Hit nach dem anderen. Zwischen 1965 und 1991 wurden über acht Millionen Singles und zwei Millionen LP's verkauft. Black wirkte in mehreren Filmen (u.a. mit Uschi Glas) und Fernsehserien mit, u.a. Ärger mit den Paukern (1968), Unser Doktor ist der Beste (1969), Hilfe, ich liebe Zwillinge (1969). Als die Medien Mitte der 1970er Jahre das Interesse an ihm verloren und aus persönlichen Gründen, kam es zu einem signifikanten Karriereknick, der mit z.T. exzessivem Alkoholkonsum einherging. Es dauerte bis 1989, bis es Black gelang, aus dem Tief herauszukommen und eine zweite Karriere in der RTL-Ferienserie Ein Schloß am Wörthersee (1989-91) zu beginnen. Schon seit Kindheit herzkrank - er mußte sich zweimal Herzoperationen unterziehen - starb Roy Black in seinem abgelegenen Refugium in Oberbayern im Alter von 48 Jahren an Herzversagen, vermutlich gefördert durch Alkoholmißbrauch. Kurz zuvor hatte er noch zwei Fernsehauftritte absolviert.
Schlagertitel: Du bist nicht allein (1965), Leg dein Herz in meine Hände (1966), Irgendjemand liebt auch dich (1966), Frag nur dein Herz (1966), Goodnight my love (1967), Meine Liebe zu dir (1967), Bleib bei mir (1968), Wunderbar ist die Welt (1968), Ich denk an dich (1968), Das Mädchen Carina (1969), Dein schönstes Geschenk (1969), Wenn du bei mir bist (1970), Ich hab geträumt, das Glück kam heut’ zu mir (1970), Für dich allein (1970), Schön ist es auf der Welt zu sein (1971), Eine Rose schenk ich dir (1972), Liebt er dich, wie ich dich liebe (1976), Sand in deinen Augen (1977), Wilde Kirschen blühen früh (1983), In Japan geht die Sonne auf (1986), California Blue (1989), Wie ein Stern am Horizont (1990), Geträumt (1992).
Filme u.a.: Wenn du bei mir bist (1970), Wer zuletzt lacht, lacht am besten, Wenn mein Schätzchen auf die Pauke haut; Hochwürden drückt ein Auge zu (alle 1971), Kinderarzt Dr. Fröhlich (1972), Schwarzwaldfahrt aus Liebeskummer (1974).
Bobingen, OT Straßberg (Krs. Augsburg)
Robert Franz eigentl. Robert Franz Julius Knauth
Deutscher Komponist und Musiker; errang schon als junger Künstler die Aufmerksamkeit und Anerkennung Robert Schumanns und Franz Liszts. Besuchte die lateinische Hauptschule und danach die Musikschule von Friedrich Schneider in Dessau, übernahm 1841 das Organistenamt an der Ulrichskirche und leitete von 1842 bis 1867 die Hallesche Singakademie. Komponierte über 350 Lieder - zunächst nach Art der vorromantische Kleinkunst, entwickelte sie jedoch im Biedermeierstil weiter. 1859 wurde Franz zum Universitätsmusikdirektor ernannt. Wegen seiner ab 1867 vorschreitenden Ertaubung zog sich Franz aus dem aktiven Musikleben zurück.
Denkmal in Halle (Bild: Martina Schulz)
Auszeichnungen u.a.: Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Stadt Halle (1885).
Halle (Saale), Stadt-Gottesacker
Wien, Zentralfriedhof
Wien, Zentralfriedhof
Deutscher Violoncellist; jüngste von drei Kindern eines Juweliers und Hobbygeigers; studierte Cello in Köln, München, Leipzig und Berlin und erhielt zum Abschluss des Studiums 1930 den Mendelssohn-Preis der Musikhochschule Berlin. 1936 debütierte Hoelscher mit den Berliner Philharmonikern und Wilhelm Furtwängler, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Während des Dritten Reichs gehörte er zu den gefeierten Musikern des Systems. Trotz seiner Mitgliedschaft in verschiedenen nationalsozialistischen Organisationen, wie der NSDAP, der er 1937 beigetreten war, dem Reichskolonialbund und dem Altherrenbund der Deutschen Studente, konnte Hoelscher seine Karriere auch nach dem Ende der Nazi-Herrschaft in der Bundesrepublik fortsetzen. Er war von 1954 bis 1972 Professor an der Musikhochschule Stuttgart. Zahlreiche Konzertreisen führten ihn um die ganze Welt, darunter 1953 erstmals nach Japan, wo er Ehrenmitglied der Ueno-Universität Tokio wurde. Neben vielen anderen Auszeichnungen erhielt er auch die Ehrenmitgliedschaft des Vereins Beethoven-Haus Bonn.
Von 1954 bis 1975 war er Professor an der Musikhochschule Stuttgart; Hoelscher gilt als bedeutender Interpret v.a. von Werken Johann Sebastian Bachs und zeitgenössischer Musik; war oft Partner Elly Neys und Walter Giesekings.
Tutzing, Alter Friedhof
Eddy Wally eigentl. Eduard Van De Walle
Belgischer Sänger; Sohn eines in der Hilfsarbeiters in einer Fabrik; der seinem Sohn früh schon im Akkordeon-, Gitarre- und Harfespielen unterrichtete. Als der Vater im Alter von 49 Jahren verstarb,. war Eddy gezwungen, für den Lebensunterhalt als Arbeiter in einer Textilfabrik zu verdienen, und wie es sein Vater getan hatte, trat er nach Arbeitsende in Bars als Sänger und Gitarrist aufn. Während einer Nach dem Vorbild seines Vaters, ging Eddy nach ihrer Schicht in Bars als Sänger und Gitarrist auftreten. Während eines “crochet”, einer Talentshow lernte er Marietta Roegiers kennen, die er im Jahre 1956 heiratete Im Folgejahr wurde ihre einzige Tochter, Marina, geboren, die später Sängerin wurde.
In den frühen 1960er Jahren eröffnete Wally, der mit seiner Frau und seiner Schwiegermutter seit Jahren auf verschiedenen flämischen Märkten Handtaschen verkauft hatte, das Tanzlokal “Paris-Las Vegas!” im ostflandrischen Ertvelde. 1966 traf er den holländischen Produzenten Johnny Hoes und nahm unter dessen Leitung seinen ersten Song Chérie (1966) auf, der zu einem großen Erfolg in den flämischen Charts wurde und eine goldene Schallplatte (für 50.000 verkaufte Exemplare) erhielt; bis heute ist dies sein bekanntestes Lied und markierte zuglech den Beginn einer langen Karriere, während der er mehr als 500 Songs aufnahm. Bald war er auch in Großbritannien, in Deutschland und anderen europäische Ländern bekannt und hatte Auftritte in China, Südafrika, Rußland und den Vereinigten Staaten. Aufgrund seiner Erfolge bezeichnete er sich selber als die ”Stimme von Europa“. Ab Mitte der 1970er bis in die 1980er Jahre hinein gestaltete er die Sendung Onvergetelijk im Radiosender Radio 2 Oost-Vlaanderen.
Im März 2011 war Eddy Wally aufgrund eines Schlaganfalls links gelähmt und kam im selben zunächst in eine Pflegeheim, und obwohl es als unwarscheinlich galt, daß er als Sänger auf die Bühne zurückkehren wurde, konnte aber am 14. und 15. Dezember, 2012 auf der Schlagernacht von Kortrijk je eon Abschiedskonzert geben. Er starb aufgrund der Folgen eines weiteren Schlaganfalls im Jahr 2016.
Zelzate (Prov. Ostflander, Belgien), Gemeentelijk kerkhof
Australische Pianistin;
Limpsfield (Surrey) St. Peter’s Churchyard
Deutscher Schlagersänger; Sohn eines Organisten; erlernte den Beruf eines Industriekaufmann. Anfang der 1960er Jahre war er E-Bassist in der Amateurband “Blue Birds“, für die eine Sängerin gesucht wurde. Nachdem die Schülerin Jutta Gusenburger Mitglied der Band geworden war, benannte er die Gruppe in "Jutta und das Quintett Royal" um, aus der dann 1965 das Gesangsduo ."Cindy & Bert" hervorging. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten kam 1969 ihre erste Schallplatte mit dem Titel Saturday Morning auf den Markt, die sich bereits zu einem beachtlichen Erfolg entwickeln konnte. In der Folge avancierte das Duo mit ihren eingängigen Songs rasch zum erfolgreichsten Schlagerduo der 1970er Jahre. In dieser Zeit traten Cindy & Bert regelmäßig erfolgreich in der von Dieter Thomas Heck moderierten ZDF-Hitparade auf. Im Laufe ihrer gemeinsamen Karriere veröffentlichte das Paar rund 250 Lieder und verkaufte ca. fünf Millionen Tonträger. Zu ihren erfolgreichsten Schlagern gehörten u.a. Hallo, Herr Nachbar, Spaniens Gitarren oder Wenn die Rosen erblühen in Malaga.
Ihre erste Bewerbung bei der deutschen Vorentscheidung zum Grand Prix Eurovision de la Chanson (ab 2001 Eurovision Song Contest, ESC) bewarben sich Cindy & Bert 1972 mit dem Titel Geh die Straße, scheiterten jedoch knapp. Auch ihr zweiter Versuch im Jahre 1973 mit den Songs Wohin soll ich gehen? und Zwei Menschen und ein Weg brachte nicht den erhofften Erfolg. Dafür konnten sie mit ihrem Schlager Immer wieder sonntags ihren größten Erfolg landen. Im folgenden Jahr konnten sie endlich am Grand Prix Eurovision de la Chanson im englischen Seebad Brighton mit dem Titel Sommermelodie teilnehmen, erreichten jedoch nur den letzten Platz, während die schwedische Gruppe ABBA mit Waterloo einen sensationellen Sieg erreichten. Als Cindy & Bert 1978 noch einmal mit ihren Songs d'été und Was die Sterne lenkt einen Versuch wagten, scheiterten sie - Ireen Sheer, die für Deutschland antrat, gewann die Vorentscheidung und konnte mit ihrem Titel Feuer. beim 23. Concours Eurovision de la Chanson in Paris den 6. Platz erreichen. Bis zum Ende der 1980er Jahre nahm das Duo noch weitere Titel auf, ihr Erfolg als Duo neigte sich jedoch dem Ende zu. Danach starteten beide Solokarrieren. Mitte der 1990er Jahre traten sie dann wieder gemeinsam auf, sangen bei verschiedenen Oldie-Sendungen im Fernsehen ihre alten Hits, nahmen aber auch wieder neue Titel auf. 1997 erreichten sie mit Ich habe die Rose geseh’n Platz 7 bei den Deutschen Schlager-Festspielen.
Bereits 1988 war ihre 1967 geschlossene Ehe geschieden worden.
Düsseldorf OT Lohausen, Katholischer Friedhof
Wien, Zentralfriedhof
Omnibus salutem!