Paris, Cimetière du Père Lachaise

Eisenstadt (Österreich), Bergkirche, Haydnmausoleum

Bayreuth, Alter Friedhof

Tübingen, Stadtfriedhof

Bayreuth, Park der Villa Wahnfried

Siegfried Helferich Richard Wagner

 

Deutscher Komponist; drittes Kind Richard Wagners und seiner späteren Ehefrau Cosima née von Bülow. Wollte zunächst Architektur studieren, wandte sich nach dem Tode des Vaters aber der Musik zu und erhielt seine musikalische Ausbildung u.a. bei Engelbert Humperdinck. Seit 1896 arbeitete er als Dirigent; außerdem war er auch als Komponist tätig, schuf 17 Opernwerke. 1908 übernahm er von seiner Mutter die künstlerische Oberleitung in Bayreuth. Nach seinem Tode übernahm seine Frau Winifred née Williams, die er 1915 geheiratet hatte, die Festspielleitung. Aus der Ehe stammen vier Kinder: Wieland, Friedelind, Wolfgang und Verena.

 

Wieland Wagner

 

 

Deutscher Operregisseur und Bühnenbildner; Sohn Siegfried Wagners aus dessen Ehe mit Winifred. Als Maler und Photograph ausgebildet, zeichnete er schon in jugendlichen Jahren für Bühnenbilder der Bayreuther Festspiele verantwortlich (Parsifal, 1937, Die Meistersinger von Nürnberg, 1943), damals jedoch noch in traditionellem Stil mit nur maßvollen Abstrahierungen. Während des Zweiten Weltkrieges wurde er von Hitler, der mit seiner Mutter Winifred befreundet war, persönlich Kriegsdienst freigestellt. Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reichs distanzierte er sich von der "braunen" Vergangenheit und brach mit der traditionellen Inszenierung der Festspiele. Insbesondere verzichtete er in seinen Inszenierungen ab 1951 auf die bisherige realistische Bühnengestaltung. Änderungen nahm er aber auch bei rein organisatorischen Dingen vor; so löste er u.a. die sog. Mitteloge, in der Hitler stets seinen Platz fand, auf, auch konnte man nicht mehr direkt vor dem Festspielhaus vorfahren, sondern mußte die letzten Meter zu Fuß gehen.

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Wilhelm Richard Wagner

Deutscher Komponist der musikalischen Romantik; kam als neuntes Kind des Polizeiaktuarius Carl Friedrich Wagner und der Bäckerstochter Johanna Rosine Wagner, née Pätz, im Gasthof Zum roten undWagners Geburtshaus (vor 1880, nicht mehr vorhanden) weißen Löwen zur Welt. Wenige Monate später starb sein Vater, knapp ein Jahr später heiratete seine Mutter den Schauspieler und Dichter Ludwig Geyer, und die Familie siedelte nach Dresden über. Nachdem sein Stiefvater 1821 gestorben war, kam der kleine Richard in Pflege zu Verwandten und schließlich zum Bruder seines Stiefvaters nach Eisleben. Ab Dezember 1822 besuchte er die Kreuzschule in Dresden. Dort blieb er auch, als die Familie im Jahr 1826 nach Prag übersiedelte, wohin seine Schwester Rosalie an das Theater engagiert wurde. Weihnachten 1827 war die Familie dann wieder in Leipzig vereint, wo er von 1828 bis 1830 Schüler der Nikolai- sowie die Thomasschule war. Ab 1831 studierte Wagner an der Universität Leipzig Musik und nahm Kompositionsunterricht bei dem Thomaskantor Christian Theodor Weinlig. Von 1833 bis 1839 war er an mehreren Opernhäusern (u.a. in Würzburg, Magdeburg, Königsberg und Riga) tätig. 1836 heiratete er in Königsberg die Schauspielerin Minna Planer. 1839 flüchtete er mit ihr hoch verschuldet aus Riga übers Meer nach Westen. Auf der Überfahrt nach England entstand der Plan für die OperDer fliegende Holländer (1841). Wagner ließ sich nach einem kurzen Aufenthalt in London in Paris nieder, wo er unter dem Einfluß von Hector Berlioz die Faust-Ouvertüre komponierte. Seine Hoffnung auf eine Anstellung scheiterte, so daß er mit seiner Frau in ärmlichsten Verhältnissen lebte. Nachdem ijm Anfang 1842 die Nachricht erreichte, daß seine Oper Rienzi an der Dresdner Hofoper aufgeführt werden wolle, verließ er am 7. April Paris und siedelte sich in Dresden an, wo er 1843 die Stelle des Königlich Sächsischen Hofkapellmeisters annahm. Nach einer Reise im Sommer 1848 nach Wien, wo er sich Anregungen für eine Theaterreform holen wollte, schloß Wagner, der sich dem radikalen Flügel der deutschen Politik zugehörig fühlte, republikanischen Reformbestrebungen in Sachsen an und lernte dabei auch den russischen Anarchisten Michail Bakunin kennen. Mit dem Ziel, am Hoftheater eine Theaterreform und seine Idealistischen Vorstellungen über den Wirkung der Kunst auf die Gesellschaft durchzusetzen, veröffentlichte er einige Beiträge in den Volksblättern seines Freundes August Röckel, darunter die Schrift Die Revolution. Als er sich im Frühjahr aktiv am Dresdner Maiaufstand beteiligte, wurde er steckbrieflich gesucht und mußte fliehen.

Steckbrief wg. Teilnahme an der Revolution 1848/49

Er hielt sich zunächst bei Franz Liszt in Weimar auf, bevor er 1849 nach Zürich kam, wo ihm Bernhard Spyri, der Ehemann der Schriftstellerin Johanna Spyri half, indem er ihm die Möglichkeit verschaffte, durch Konzerten, bei denen er auch Ausschnitte aus eigenen Werken vortrug, zu seinem Lebenunterhalt beizutragen. Später zog er mit seiner Frau in das sogenannten “Asyl”, ein Gartenhaus, das ihnen der Kaufmann Otto Wesendonck und dessen Frau Mathilde, die er 1853 kennengelernt hatte, auf ihrem Anwesen zur Verfügung gestellt hatten.. Die Liebe zu Mathilde Wesendonck und die Lektüre von Schopenhauers Schrift Die Welt als Wille und Vorstellung veranlaßten ihn zur Komposition von Tristan und Isolde (1857-59). Nach dem spannungsbedingten Auszug aus dem Züricher Exil lebte er unter äußerst angespannten finanziellen Verhältnissen zeitweise in Venedig, Luzern, Paris und Wien. 1862 begann er in Biebrich (heute zu Wiesbaden) die Arbeit an Die Meistersinger von Nürnberg, die er 1867 beendete. 1864 berief ihn Ludwig II., ein großer Verehrer seiner Musik, nach München. Nachdem 1866 seine erste Frau gestorben war, heiratete er am 25.8.1870 Cosima von Bülow, die Tochter von Franz Liszt und der Comtesse Marie d’Agoult, die geschiedene Frau des Pianisten und Dirigenten Hans von Bülow. 1872 zog Wagner mit seiner Frau und seinem Sohn Siegfried nach Bayreuth, wo im Mai mit dem Bau nach von ihm entworfenen Plänen das Festspielhauses begonnen wurde. Aus gesundheitlichen Gründen reiste Wagner im Jahr 1882 nach Venedig, wo er im Palazzo Vendramin am Canale Grande an einem chronischen Herzleiden starb. Wagner erzählt in seinen Opern romantisch-idealistisch verbrämte Vor- und Pseudogeschichte. Kritisch ist Wagners Antisemitismus zu sehen, der in seinem Aufsatz Das Judenthum in der Musik (1850) zum Ausdruck kommt und in anderen Schriften und bzw. Äußerungen über und gegen Juden.

 

 

    

Notenhandschrift Wagners, Schluß von Tristan und Isolde.

Werke u.a.: Rienzi (1842), Tannhäuser (1842–45, Lohengrin (1845–48), Ring des Nibelungen (1851-74).

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Franz Joseph Haydn

             

Österreichischer Komponist; Sohn des Stellmachermeisters und Marktrichters Mathias Haydn und dessen Frau Maria; wurde, nachdem die Eltern seine besondere musikalische Begabung erkannt hatten, mit 6 Jahren in die Obhut des Lehrers und Chorleiters Frankh, eines Verwandten des Vaters, nach Hainburg gegeben. Als 8-Jähriger wurde er in die Chorschule des Wiener Stephansdomes aufgenommen, aus der er mit 17 Jahren wegen Stimmbruchs wieder entlassen wurde; er verdiente seinen Lebensunterhalt in den folgenden zehn Jahren als freischaffender Musiker, studierte als Autodidakt Musiktheorie und Kontrapunkt und erhielt nur gelegentlich Unterricht bei dem italienischen Sänger und Komponisten Nicola Porpora. In dieser Zeit entstanden die ersten Kompositionen. 1755 wurde er bei Baron Karl Josef von Fürnberg angestellt, komponierte für diesen seine ersten Streichquartette komponierte, wurde 1759 Musikdirektor bei Graf Ferdinand Maximilian von Morzin. Im Jahre 1761 wurde er zum Vizekapellmeister des Fürsten Paul Anton Esterházy in Eisenstadt ernannt, was seine Situation vollständig änderte, 1762 Kapellmeister, verbrachte 30 Jahre im Dienst der Familie Esterházy. Haydn wurde Kapellmeister und zog 1769 auf das Landgut Esterháza. Als Fürst Nikolaus Joseph Esterházy im Jahr 1790 starb, löste dessen Nachfolger das Orchester auf, Haydn wurde (mit einer Pension von 1.400 Gulden) beurlaubt, so daß er als unabhängiger und berühmter Komponist nach Wien gehen konnte. Die Konzertsaison 1791/92 verbrachte er in London, war danach in Wien der Lehrer von Ludwig van Beethoven, ging aber wegen des großen Erfolgs ein zweite Mal (1794/95) nach London. Bei diesen beiden Aufenthalten entstanden die zwölf Londoner Sinfonien (Hob. I: 93-104) und sechs Streichquartetten (Hob. III: 69-74). Die bekanntesten unter den Londoner Sinfonien sind die Sinfonie mit dem Paukenschlag (Nr. 94), die Militärsinfonie (Nr. 100), Die Uhr (Nr. 101) und die Sinfonie mit dem Paukenwirbel (Nr. 103). 1795 engagierte Fürst Nikolaus II. Haydn wieder als Kapellmeister. 1797 komponierte er die Kaiserhymne, die später die österreichische und schließlich die deutsche Nationalhymne wurde.

 

 

Werke u.a.: 104 Sinfonien, darunter: Abschieds-und Oxfordssinfonie, Sinfonie mit dem Paukenschlag, Wassermusik, Schöpfung, Jahreszeiten.

Inschrift: Nicht sterben werde ich, sondern leben, und ich werde von den Werken des Herrn berichten.

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Franz von Liszt (seit 1859) eigentl. List

                      

Österreichisch-ungarischer Komponist und Pianist; Sohn des als Verwaltungsbeamten in Diensten des Fürsten Nikolaus II. Esterházy stehenden Adam Liszt und dessen Ehefrau Anna née Lager; der jungen Franz wurde 1824zunächst vom Vater im Klavierspielen unterrichtet, später dann von dem österreichischen Pianisten Carl Czerny in Wien; studierte dort auch Komposition bei dem italienischen Komponisten Antonio Salieri. Nachdem er mit seinen Eltern 1823 nach Paris gezogen war, wurde er dort als Klaviervirtuose gefeiert. Während seiner zwölf Pariser Jahre lernte er u.a. Hector Berlioz, Frédéric Chopin, Victor Hugo und Heinrich Heine kennen. Der Auftritt von Niccolò Paganini in Paris im Jahre 1831 erweckte den Wunsch, das gleiche “transzendentale” Niveau der Technik für das Klavier zu erreichen, welches Paganini auf der Violine beherrschte. 1828 trat Liszt, der nach dem Tode seines Vater gezwungen war, Klavierunterricht zu erteilen, in eine Liebesbeziehung mit einer seiner Schülerinnen, Caroline de Saint-Cricq, der Tochter des französischen Innenministers, bis der Vater das Verhältnis beendete. Beide verwirklichten ihren Plan, ins Kloster zu gehen, nicht: Caroline wurde von ihrem Vater verheiratet, Liszt zogen die Ereignisse um die Julirevolution (1830), die zur Abdankung Karls X. führten, in ihren Bann. Die Verbindung mit der französischen Gräfin Marie d’Agoult, als Schriftstellerin bekannt unter dem Pseudonym Daniel Stern, der er 1833 begegnete, dauerte bis 1844; aus ihr gingen drei Kinder hervor (ihre Tochter Cosima heiratete den deutschen Pianisten und Dirigenten Hans von Bülow und später Richard Wagner). Von 1839 bis 1847 bereiste Liszt Europa (Lissabon, Moskau, Dublin und Istanbul). 1847 traf er die russische Fürstin Carolyne Sayn-Wittgenstein, die für den Rest seines Lebens seine engste und einflußreichste Gefährtin blieb. Von 1848 bis 1861 war er Hofkapellmeister des Großherzogs Sachsen-Weimar, verließ 1861 Weimar und lebte in den nächsten zehn Jahren überwiegend in Rom, wo er Theologie studierte und die niederen Weihen empfing. Ab 1871 hielt er sich abwechselnd in Rom, Weimar und Budapest auf, wo er dirigierte, unterrichtete, komponierte und die Musik Richard Wagners förderte. Franz Liszt, der sich stets als Ungar fühlte, aber stets nur deutsch sprach, starb während der Wagner-Festspiele in Bayreuth.

Inschrift über dem Eingang zum Mausoleum: Ich weiss, dass mein Erlöser lebt.

In seinem Arbeitszimmer in Weimar, ca. 1884

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Georges Bizet eigentl. Alexandre César Léopold

Französischer Komponist; der Sohn eines Gesanglehrers und einer Pianistin besuchte bereits im Alter von zehn Jahren das Pariser Konservatorium für Musik und schrieb seine erste Symphonie, die Symphonie in C-Dur, bereits im November 1855, im Alter von 16 Jahren. Ab 1848 studierte er Klavier bei Antoine François Marmontel, Orgel bei François Benoist und Komposition bei Fromental Halévy, dessen Tochter Geneviève er 1869 heiratete. 1857 erhielt er den bedeutenden Rom-Preis und den damit verbundenen Aufenthalt in der Ewigen Stadt. Später arbeitete er als Privatlehrer und war als freischaffender Bühnenkomponist tätig. Bizet starb drei Monate nach der Uraufführung seines Meisterwerkes, der Oper Carmen, die auf der gleichnamigen Novelle von Prosper Mérimée aus dem Jahre 1846 basiert, im Alter von nur 36 Jahren an den Folgen eines chronischen Herzleidens.

Werke u.a.: Die Perlenfischer (1863), Das schöne Mädchen von Perth (1967), Djamileh (1872).

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Bild: Alexander Krischnig
Bild: KN (1998)

Hinweis: Grab im Vordergrund, im Hintergrund die Villa Wahnfried

Bild: Olga (03/2007)
Bild: Alexander Krischnig (06/2007)

Bayreuth, Stadtfriedhof (Alter Friedhof)

Bild: Jürgen Lemke (09/2005)
Bild: Jürgen Lemke (11/2005)
Bild: KN (ca. 1975)
Bild: Jürgen Lemke (1993)
Bild: Jürgen Lemle (06/2007)
Bild: KN (ca. 1975)

Hinweis: Das von Gabriel Seidl errichtete und im Zweiten Weltkrieg zerstörte Mausoleum wurde 1982 wieder aufgebaut.

Henry Purcell

 

Englischer Komponist; Sohn eines Mitglieds der um 1660 errichteten Chapel Royal, der Sängerkapelle Karls II.. Dort wurde er als Chorknabe aufgenommen. Nach dem Tod des Komponisten Matthew Locke (*1621, †1677) wurde er zum “Composer for the Violins" bei Hofe ernannt, und drei Jahre später trat er die Nachfolge von John Blow, dessen Schüler er gewesen war, als Organist von Westminster Abbey an. 1682 übernahm er diese Funktion an der Chapel Royal. 1683 wurde er königlicher Instrumentenverwalter am Hof von Karl II. und später Hofcembalist unter Jakob II.. 1685 schuf er die berühmte Krönungshymne My Heart is Inditing. Seine Twelve Sonata's of III Parts (1683) und die Ten Sonata's in Four Parts zeigen den Einfluß italienischer Vorbilder, z.B. der Sonaten Corellis. In seinen Kompositionen verbanden sich Elemente des französischen und italienischen Barock mit traditionellen musikalischen Formen in England. Am erfolgreichsten waren jedoch seine Bühnenwerke, v.a. die Oper Dido and Aeneas (nach einem Drama von Nahum Tate, 1689) sowie seine Opern mit gesprochenem Dialog (Dioclesian (1690, Text von Thomas Betterton), King Arthur (1691, von John Dryden), The Fairy Queen (1692), eine Masque, die William Shakespeares Midsummer Night's Dream (1692) verarbeitet, sowie The Indian Queen (1695, von John Dryden und Robert Howard).1695 komponiert er anläßlich der Aufbahrung Königin Maria II [engl. Mary II.] (*1662, † 1694) vom 21.2. bis 5.3.1695 im Banqueting House in Whitehall und der anschließenden Beisetzung einen Trauermarsch.

Purcell, der als bedeutendster englischer Musiker der Barockzeit gilt, aber erst im 20. Jahrhundert wiederentdeckt wurde, hinterließ ein umfangreiches Werk; er schrieb Kantaten, Oden (wie die berühmte Ode on Saint Cecilia's Day von 1692), Catches und Lieder, zahlreiche Anthems und andere Kirchenmusik, Kammermusik und Klavierwerke.

Seine Witwe Frances ( †1706) veröffentlichte einige seiner Werke im Druck, u.a. die berühmte Sammlung Orpheus Britannicus (zwei Bücher, 1698 und 1702).

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London, Westminster Abbey, North Choir Aisle

Hinweis: Purcell wurde unter der Orgel in der Westminster Abbey beigesetzt.

Jane Marie Andrée Rhodes

 

Französische Opernsängerin (Sopran und Mezzosopran); studierte Gesang am Conservatoire national supérieur de musique et de danse de Paris in der Gesangsklasse von Mathilde Watto und nahm außerdem Schauspielunterricht bei dem Bühnen- und Filmschauspieler Pierre Renoir. Sie sang zunächst als Chorsängerin im Chor des Théâtre du Châtelet in Paris, bevor sie 1953 ihr Bühnendebüt als Solistin am Opernhaus von Nantes gab. 1958 trat sie erstmals an der Grand Opéra Paris als Marguerite in Fausts Verdammnis auf, und im November 1959 sang sie dort erstmals die Titelrolle in der Oper Carmen, die zu ihrer Paraderolle wurde.

Ab 1960 gastierte sie auch außerhalb Frankreichs. So sang sie an der Metropolitan Opera in New York, am Teatro Colón in Buenos Aires, auf einer Tournee durch Japan und am Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel. Seit Ende der 1970er Jahre trat Jane Rhodes hauptsächlich als Liedsängerin auf. Außerdem wirkte sie in zwei Opernfilmen mit: 1961 in Fausts Verdammnis und 1962 in The Drama of Carmen unter der musikalischen Leitung von Leonard Bernstein, sowie 1976 in dem französischen Fernsehfilm Un mari, c'est un mari von Serge Friedman, in dem sie die Rolle der Operndiva La Sangria.verkörperte.

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Bilder: Kay (01/2012)

Neuilly-sur-Seine, Ancien Cimetière

François-Adrien Boieldieu

                 

Französischer Komponist; Sohn eines Sekretärs; erhielt seine frühe musikalische Ausbildung besonders durch Charles Broche, den Organisten der Kathedrale von Rouen. Hier entstanden auch seine ersten Werke: Nach einem Text seines Vaters 1793 La Fille coupable und 1795 Rosalie et Mirza, das zu einem ersten großen Erfolg geriet. Obwohl auch während der Französischen Revolution das Musikleben in Rouen ungestört blieb, verließ er 1796 die Stadt und ging nach Paris, wo er Bekanntschaft mit Luigi Cherubini machte und 1798 Klavierlehrer am Conservatoire wurde. Dort gelang ihm mit den La famille suisse (1797) und mit dem Le Calife de Bagdad (1800, dt. Der Kalif von Bagdad) der entscheidende Durchbruch. Von 1803 bis 1811 war er Hofkomponist in Sankt Petersburg und schrieb jedes Jahr eine vertraglich vereinbarte Oper. 1817 wurde Boieldieu, der Meister der Opéra comique war und mehr als 40 Opern und Vaudevilles schuf, Professor für Komposition am Conservatoire de Paris. 1829 zog er sich von seinem Lehrstuhl am Konservatorium zurück

Verheiratet war Boieldieu seit 1802 mit der Tänzerin Clotilde Auguste Mafleurai, ab 1827 mit seiner Konkubine, der Sängerin Jenny Phillis.

Werke u.a.: Zoraime et Zulnar (1798), Harfenkonzert C-Dur (1800), Jean de Paris (1812), La chaperon rouge (1818, dt. Rotkäppchen, La dame blanche (1825, dt. Die weiße Dame) .

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Bild: Didier Descouens (05/2003) Wikipedia.tr
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Paris, Cimetière du Père Lachaise

Bild: KN (ca. 1975)

Philipp Friedrich Silcher

Deutscher Komponist; Sohn eines Schulmeisters; war zunächst Hauslehrer des Kreishauptmanns Freiherr von Berlichingen und, als dieser 1809 nach Ludwigsburg übersiedelte, Lehrer an der Ludwigsburger Mädchenschule. 1817 wurde er Universitätsmusikdirektor und Musiklehrer am Stift in Tübingen, wo er 1829 die Akademische Liedertafel (Männerchor) und den Oratorienverein (gemischter Chor) gründete. ab 1817 war er als erster Musikdirektor an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen tätig.

mit seiner Frau Luise Rosine née Enßlin (*1804, †1871); Silchers Geburtshaus

Silcher förderte - von den pädagogischen Ideen Pestalozzis inspiriert - die Schul- und Hausmusik und sammelte und publizierte Volkslieder, darunter auch eigene Bearbeitungen und Kompositionen; weniger bekannt sind seine Klavierwerke und Kirchenmusik. Silchers Geburtshaus wird heute als Museum verwendet.

Lieder: Alle Jahre wieder, Ännchen von Tharau, Ich hatt’ einen Kameraden, Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, So nimm denn meine Hände, Zu Straßburg auf der Schanz, Die Loreley.

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Bilder: Steffi Eckold (09/2013)

Hinweis: Die Büste Bizets wurde abgeschlagen und gestohlen.

Ansicht der Grabstätte im Jahre 1906

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Bild: Invisigoth67 (07/2008), Wikipedia.de
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Das urspr. Grabmal Haydns auf dem ehemaligen Hundsturmer Friedhof (heute Haydnpark in Wien-Meidling)

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Hinweis: Joseph Haydn wurde zunächst auf dem Hundsturmer Friedhof beigesetzt. Erst 1814 stiftete sein Schüler Sigismund von Neukomm das nebenstehnd abgebildete, noch heute erhaltene Grabmal. Es trägt die von dem Stifter entworfene Inschrift:

NATUS MDCCXXXII
OBIIT MDCCCIX
can. aniox. quinque voc
(Musiksequenz)
NON OMNIS MORIAR

1820 wurde die Gebeine Haydns auf Anweisung von Fürst Nikolaus II. exhumiert, um sie in die Bergkirche nach Eisenstadt zu überführen. Bei der Öffnung des Sarges wurde das Fehlen des Schädels festgestellt. Recherchen ergaben, daß der Sekretär Esterházys, Joseph Carl Rosenbaum, ein Anhänger der Schädellehre von Franz Joseph Gall, den Schädel unmittelbar nach der Beerdigung hatte stehlen lassen. Da der aktuelle Verbleib des Schädel damals nicht festgestellt werden konnte, erfolgte die Beisetzung ohne ihn. Später konnte ermittelt werden, daß er 1895 in den Besitz der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien gelangt war und sich dort bis 1953 befand. Schließlich wurde er 1954 – 145 Jahre nach dem Tode Joseph Haydns - mit dem Rest der Gebeine in Eisenstadt vereint.

Musiker II

Omnibus salutem!