Bild: Susann Gessner

Achille-Claude Debussy

                                

Französischer Komponist; der Sohn eines armen Porzellanhändlers kam bereits im Alter von 10 Jahren an das Pariser Konservatorium, an dem er elf Jahre lang studierte. 1879 begleitete er die Förderin des russischen Komponisten Pjotr Iljitsch Tschaikowskij, Nadeschda von Weck (*1831, †1894 in Wiesbaden), als Musiklehrer und Pianist auf ihren Reisen nach Florenz, Venedig, Wien und Moskau. In Rußland lernte er die Musik russischer Komponisten wie Tschaikowskij, Aleksandr Borodin, Milij Aleksejewitsch Balakirew und Modest Mussorgskij sowie die russische Volks- und Zigeunermusik kennen. 1884 erhielt er für seine Kantate L’Enfant prodigue den begehrten Rompreis, der es ihm ermöglichte in den folgenden zwei Jahren in Rom zu studieren. Danach ließ er sich in Paris nieder, unternahm jedoch zahlreiche Reisen, u.a. nach Bayreuth, London, Rußland, Holland. Debussy, der stets unter Geldmangel litt, arbeitete auch als Pianist und Dirigent und bearbeitete Werke anderer Komponisten. In seinem Schaffen kündigt sich der Übergang von der Musik des 19. Jahrhunderts zu den erweiterten Ausdrucksformen der Neuen Musik an. Zu seinen Werken gehört die berühmten Vertonung des Gedichts Après-midi d’un faune (1876, dt. Der Nachmittag eines Fauns) von Stéphane Mallarmé.

Werke u.a.: Cinq poèmes de Baudelaire (1889), La mer (1905), Jeux (1912).

Debussy mit Gästen (1893)

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Elly Ney

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Deutsche Pianistin; Tochter eines Feldwebels und einer Musiklehrerin; als 10-Jährige wurde sie in die Meisterklasse des Kölner Konservatoriums, an dem sie 1904 für einige Jahre Lehrerin werden sollte, aufgenommen, und im Alter von 19 Jahren gewann sie den Mendelssohn-Preis der Stadt Berlin, mit 20 Jahren erhielt sie in Köln den Ibach-Preis. Weiterhin in Wien und pädagogisch tätig, lebte sie ab 1921 in den Vereinigten Staaten, wo sie sich zu einer Spezialistin für die Musik Ludwig van Beethovens und Johannes Brahms entwickelte. Ab 1930 wirkte sie wieder in Europa. 1937 wurde sie Mitglied der NSDAP und noch im selben Jahr von Hitler zur Professorin ernannt; als solche war sie von 1939 bis 1945 am Mozarteum in Salzburg tätig. 1944 wurde sie von Hitler in die “Gottbegnadetenliste” der unersetzlichen Künstler aufgenommen. Nach 1945 war sie wegen ihrer Rolle im Nationalsozialismus öffentlicher Kritik ausgesetzt: So erteilte ihr die Stadtvertretung Bonn, deren Ehrenbürgerin sie war, Ende der 1940er Jahre ein Auftrittsverbot, das jedoch am 25.1.1952 wieder aufgehoben wurde. 1952 wurde sie rehabilitiert und konnte ihre Karriere bis in ihe hohes Alter fortsetzen..

Ney war In erster Ehe ab 1911 mit niederländischen Dirigenten und Violinisten Willem van Hoogstraten verheiratet; ihre zweite Ehe mit dem Amerikaner Paul Allais hatte nur kurz Bestand.

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Tutzing, Neuer Friedhof

Bilder: Dieter Georg

Carl Orff

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Deutscher Komponist; Sohn eines Offiziers und einer Pianistin; wurde im Ersten Weltkrieg bei einem Fronteinsatz als Soldat verwundet und aus der Armee als Kriegsinvalide entlassen. Er studierte Musik in München und begann bald unter dem Einfluß der Musik von Claude Debussy, Arnold Schönberg und Richard Strauss zu komponieren. Er arbeitete als Kapellmeister an mehreren deutschen Theatern (u.a. Münchener Kammerspiele, Darmstadt und Mannheim), bevor er 1920 wieder nach München zurückkehrte und bei Heinrich Kaminsky Komposition studierte. Als die Tänzerin Dorothea Günther 1924 die gleichnamige Tanz- und Gymnastikschule für Kinder gründete, entstand bei Orff die Idee und erste Konzeption für sein Schulwerk, das er in den Jahren 1950 bis 1954 überarbeitete. Von 1950 bis 1960 lehrte er Komposition an der Münchener Musikhochschule und übernahm 1961 die Leitung des neu gegründeten Orff-Instituts am Mozarteum in Salzburg.

Orff war viermal verheiratet, u.a. in zweiter Ehe von 1939 bis 1953 mit Gertrud, née Willert, die sein Schulwerk zur Orff-Musiktherapie weiter entwickelte. .

Werke u.a.: Carmina Burana (Uraufführung 1937 in Frankfurt am Main), Die Kluge (1943), Die Bernauerin (1947), Antigonae nach Sophokles und Hölderlin (1949), Astutuli (1953).

Inschrift: Summus finis (Wir sind das Ende)

Bild: Ewald Krismer (10/2015)

In der Schmerzhaften Kapelle

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Bilder: Dieter Georg

Andechs, Kloster, Schmerzhafte Kapelle

Le Rayol-Canadel-sur-Mer (auf seinem Anwesen)

Paris, Cimetière de Passy

Alexander Konstantinowitsch Glasunow [russ. Алекса́ндр Константи́нович Глазуно́в]

1887       1899      

Russischer Komponist; aus wohlhabender Familie stammend, war er auf Empfehlung von Mili Alexejewitsch Balakirew Schüler von Nikolai Andrejewitsch Rimskij-Korsakow. Nachdem im August 1882 in Moskau seine Symphonie Nr.1 mit Erfolg uraufgeführt worden war, erfolgte sein Durchbruch: er erlangte im Laufe der 1890er Jahren internationale Anerkennung. 1899 nahm Glasunow, Komponist konservativ-klassizistischer Haltung, eine Professur für Instrumentation am Petersburger Konservatorium an, dessen Leitung er dann von 1905 bis 1930 innehatte. Auf einer Reise als Mitglied der Jury zu einem Schubertwettbewerb nach Wien im Jahre 1928 entschloß er sich wegen seiner angegriffenen Gesundheit, nicht nach Rußland zurückzukehren; er ließ sich in Paris nieder, wo er bis zu seinem Tode blieb.

 

 

 

Stassow, Schaljapin und Glasunow, 1900 (von links)

 

 

 

Werke: Neun Sinfonien, sinfonische Dichtungen, Instrumentalkonzerte, Kammermusik, Lieder und Ballette.

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Alexander Porfirjewitsch Borodin [russ. Александр Порфирьевич Бородин]

Russischer Komponist; von Haus aus Chemiker (seit 1864 Professor für organische Chemie) und Arzt; der uneheliche Sohn des georgischen Fürsten Gedianow erhielt seinen Namen nach dem Namen des Dieners des Fürsten, Porfiri Borodin. Er wuchs jedoch bei seiner Mutter, der 24jährigen Mätresse des Fürsten, auf und erhielt eine gute und umfassende Bildung. Im Jahre 1863 heiratete Borodin Jekaterina Protopopowa, eine brillante junge Pianistin, die er auf einer Reise durch Deutschland kennengelernt und mit der er sich in Baden-Baden verlobt hatte. Borodin gehörte zur “Gruppe der Fünf”, dem Kreis um Mili Alexejewitsch Balakirew und bekannte sich im Gegensatz zu anderen Mitgliedern dieser Schule zur programmlosen Musik.

Werke: zwei Sinfonien, zwei Streichquartette, Lieder, Oper Fürst Igor (1890).

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Bild: Martina Schulz
Bild: Martina Schulz

Sankt Petersburg, Tichwiner Friedhof am Aleksander Newskij Kloster

Sankt Petersburg, Tichwiner Friedhof am Aleksander Newskij Kloster

Friedrich Goldmann

 

 

Deutscher Komponist und Dirigent; besuchte nach dem Abitur die 1946 gegründeten Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik und lernte hier u.a. Karlheinz Stockhausen kennen. Von 1951 bis 1959 war er Mitglied des Dresdner Kreuzchor, wo er bereits erste Kompositionen schuf. 1959 begann er ein Kompositionsstudium an der Hochschule für Musik "Carl Maria von Weber" in Dresden und ging anschließend auf Empfehlung von Paul Dessau nach Berlin, wo er Meisterschüler von Rudolf Wagner-Régeny an der Deutschen Akademie der Künste in Berlin und Mitarbeiter im Berliner Ensemble wurde. Hier knüpfte er Kontakte u.a. zu den Musikern Herbert Kegel und Luigi Nono, zu der Schauspielerin und Regisseurin Ruth Berghaus sowie zu dem Dramatiker Heiner Müller. Von 1964 bis 1968 schloß er ein Studium der Musikwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin an. Er arbeitete anschließend mit internationalen Orchestern als Dirigent zusammen. Seit 1988 leitete Goldmann das Boris Blacher-Ensemble an der Hochschule der Künste Berlin. Nach der “Wende” war er von 1990 bis 1997 Mitglied der Akademie der Künste (West) und Präsident der Deutschen Sektion der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik. Von 1991 bis zur Emeritierung 2006 war Goldmann Professor für Komposition an der Universität der Künste.

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Berlin, Friedhof Dorotheenstädt. u. Friedrichswerdersche Gemeinde

Bild: Klaus Paap (05/2011)
Bilder: Günter Bihn (04/2012)

Sacha Distel

Porträt aus Copyrightgründen leider nicht verfügbar

 

 

Französischer Sänger, Komponist und Schauspieler; der Sohn eines Chemieingenieurs und einer Pianistin spielte schon in seiner Jugend Gitarre; in den 1960er Jahren begleitete er die Sängerin Juliette Greco (*1927, †2020) und galt als Frankreichs Gitarrist Nummer Eins; 1958 hatte er mit Scoubidou seinen Durchbruch; mit Brigitte Bardot (*1934), zu der er eine einjährige Beziehung hatte, sang er das Duett Le soleil de ma vie. Er schrieb über 200 Titel, von denen einige von Weltstars wie Petula Clark (*1932), Sammy Davis jr. und Frank Sinatra gecovert wurden. In einigen Filme wirkte er als Sänger und Schauspieler mit, u.a. in Nous irons à Deauville (1962, dt. Wir fahren nach Deauville) mit Pierre Brasseur, Michel Serrault und Louis de Funès.

Lieder u.a.: Adios Amigos, Chanson sur une seule note, Et nous aussi, Ces mots stupides, La belle vie; in Deutschland: Der Platz neben mir ist leer, Wer Mädchen hat, hat Sorgen.

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Paul Abraham Dukas

Französischer Komponist und Musikkritiker; studierte Klavier, Harmonielehre und Komposition am Pariser Konservatorium, an dem er 1909 Kompositionslehrer wurde. Ab 1892 war er auch als Musikkritiker tätig, so schrieb er u.a. Kritiken über Debussys Pelléas et Mélisande und Richard Wagners Ring des Nibelungen. Dukas gilt als Vertreter des musikalischen Impressionismus; sein bekanntestes Werk ist die sinfonische Dichtung L'apprenti sorcier (1897) nach der Ballade Der Zauberlehrling von Johann Wolfgang von Goethe. Walt Disney übernahm die Musik für seinen Zeichentrickfilm, in dem Mickey Maus den Zauberlehrling spielt. Die meisten der Werke, die er nach 1912 komponierte, hat er vernichtet.

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Bild: Thomas Haas (04/2012)

Paris, Cimetière du Père Lachaise, Columbarium

Stéphane Grappelli

 

Französischer Jazzmusiker (Violine, Klavier); einflußreicher, virtuoser Geiger des Swing; studierte zwischen 1924 und 1928 am Pariser Konservatorium klassische Violine, bevor er sich dem Jazz zuwandte. Von 1934 bis 1939 wurde er als Mitglied des Quintette du Hot Club de France mit dem Gitarristen Django Reinhardt bekannt und nahm mit ihm Free Jazz-Variationen auf. Zu Grappellis bekanntesten Aufnahmen während dieser Zeit zählen u.a. eine Jazz-Version der französischen Nationalhymne La Marseillaise und mehrere Improvisationen über das d-Moll-Doppelkonzert für zwei Violinen von Johann Sebastian Bach. Nach einer Konzertreise nach London im Jahre 1939 blieb er auf der Insel und kehrte erst Ende der 1940er Jahre nach Frankreich zurück. Sowohl während der 1950er als auch der 1960er Jahre trat er in Frankreich und in England in Jazzclubs auf; 1969 nahm er am Newport Jazz Festival in den Vereinigten Staaten auf. Internationale Beachtung fand seine Zusammenarbeit (1978) mit dem Geiger Yehudin Menuhin. Auch in den 1970er und 1980er Jahren unternahm Grappelli zahlreiche Konzertreisen. 1988 feierte er gemeinsam mit zahlreichen Künstlern aus dem Fach der klassischen Musik und des Jazz in einem Galakonzert in der Carnegie Hall seinen 80. Geburtstag.

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Bild: Thomas Haas (04/2012)

Paris, Cimetière du Père Lachaise, Columbarium

Musiker XXII

Omnibus salutem!