Luigi Carlo Zanobi Salvadore Maria Cherubini

      (r) pixit Ingres (1841)

Italienischer Komponist; der Sohn eines Cembalisten am Teatro della Pergola in Florenz, der ihn schon sehr früh musikalisch ausbildete, wurde auf Empfehlung des Großherzogs Leopold von Toscana, des späteren Kaisers Leopold II., Schüler von Giuseppe Sarti (*1729, †1802) zunächst in Venedig, wo dieser 1770 Konservatoriumsdirektor war, und von 1778 bis 1782 an der Universität Mailand, ebenfalls bei Giuseppe Sarti, Kontrapunkt, ausgebildet. Bevor er 1780 seine erste Oper Il Quinto Fabio schrieb, war er zunächst Kirchenmusiker, hatte zahlreiche Kirchenmusikwerke, die großen Einfluß auf die Kirchenmusik seiner Zeit besonders durch seine variantenreiche Ausprägung des kontrapunktischen Stiles hatten, geschrieben. Nach einem Aufenthalt in London übersiedelte er 1788 nach Paris, wo er zeitweise erfolgreich als Opernkomponist wirkte - er schrieb an die dreißig Opern. Eine seiner erfolgreichsten Opern war Les deux journées ou Le porteur d'eau (1800, dt. Der Wasserträger). Obwohl Ludwig van Beethoven ihn für einen der fähigsten Opernkomponisten seiner Zeit hielt, erlangte Cherubini erst nach dem Sturz Napoléons, der ihm wenig günstig gesinnt war, eine größere Bedeutung im Musikleben von Paris und wurde 1821 Direktor des Konservatoriums.

Werke u.a.: Médée (1797, dt. Medea), Faniska (1806).

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Ludwig van Beethoven

13-jährig 1803 1823

Deutscher Komponist; der Großvater war ein begabter, sein Vater Ludwig ein mäßig begabter Musiker, ein kurfürstlicher Tenor. Zunächst hatte ihn sein Vater, der die außerordentliche musikalische Begabung seines Sohnes früh erkannt hatte, selbst unterrichtet; 1781 wurde Beethoven jedoch Schüler des Komponisten Christian Gottlob Neefe (*1748, †1798). Da sein Vater zunehmend dem Alkohol verfiel, mußte Beethoven zur Unterstützung seiner Familie ab 1784 als Bratschist und Cembalist an der Hofkapelle in Bonn arbeiten. Neefe, ebenfalls von der Besonderheit seines Schülers überzeugt, veranlaßte reiche Bonner, Geld für ein Studium bei Wolfgang Amadeus Mozart in Wien, der “Hauptstadt der Musik”, aufzubringen. 1787 reiste er dorthin und konnte dort Mozart, der von seinem Vorspiel sehr beeindruckt war, zu treffen. Allerdings mußte Beethoven wegen des herannahenden Todes seiner Mutter bereits nach 14 Tagen nach Bonn zurückkehren. Während seines anschließenden Studiums an der Universität in Bonn (ab 1789) diskutierte Beethoven mit Kommilitonen die Ideen und Ziele der Französischen Revolution, die ihn sehr beeindruckt hatten. Später (1805) wird er seine einzige Oper Fidelio komponieren, die zum Symbol der Befreiung von Napoleonischen Joch über Europa wird. Napoléon hatte er ursprünglich bewundert und ihm die Sinfonia grande, intitolata Bonaparte zugeeignet, bis dieser ihn zutiefst entäuscht hatte, als er sich am 18.5.1804 selbst zum Kaiser krönte; auf der Partitur kratzte er dessen Namen aus, widmete sie dem Fürsten Lobkowicz zu und nannte die Symphonie fortan Eroica (3. Sinfonie). Erst als Mozart bereits gestorben war (1791), kam Beethoven 1792 zum zweiten Mal nach Wien und wurde dort Schüler von Joseph Haydn. Aufgrund seiner vorherigen Kontakte zu Adelskreisen in Bonn gelang ihm auch der Zugang zu Wiener Adelshäusern, wo Lichnowskyer sich als Pianist und Komponist profilierte. Zuwendungen durch adelige Förderer (durch die Fürsten Lichnowsky, Rasumowsky, Esterházy und Lobkowitz) und die Veröffentlichung seiner Kompositionen ermöglichten es ihm, als freischaffender Künstler zu leben. Ab 1796 führte ihn zunehmende Schwerhörigkeit in die Isolierung, so daß er Wien nur noch zu Reisen nach Prag, Dresden, Leipzig und Berlin sowie für (Kur-) Badeaufenthalte verließ; die Sommer verbrachte er meist in Heiligenstadt und kehrte erst im Herbst wieder zurück nach Wien. Im sogenannten Heiligenstädter Testament - einem Brief an seine Brüder, den er nie abgesandt hatte - offenbarte er 1802 die tiefe Verzweiflung, die er wegen seiner zunehmende Taubheit verspürte. Um 1810, auf dem Höhepunkt seines Ruhms, machte sich seine Schwerhörigkeit zunehmend bemerkbar. Er, der seine eigenen Werke nicht mehr hören und nicht mehr dirigieren konnte, trat 1814 letztmalig in der Öffentlichkeit auf, weil er sich auch nur noch mit Hilfe kleiner Konversationshefte mit Besuchern unterhaltenGuiletta Guicciardi konnte. Mehr als zuvor wurde er zum Einzelgänger und wandelte sich zum Sonderling, der ohne Rücksichtsnahme auf seine Umwelt körperlich verlotterte, bis er sich schließlich erholte und einer Institution zuwandte, die er bislang vollständig ignoriert hatte: der Kirche; er schrieb u.a. die Missa solemnis D-Dur Opus 123 (1819-23). Beethoven blieb unverheiratet; zwar war er wiederholt verliebt, seine Beziehungen scheiterten jedoch an seinem ungestümen Wesen, aber auch wegen des Standesunterschiedes zwischen ihm und den meist adligen Damen, wie derJosephine v. Braunschweig schönen Josephine von Braunschweig oder eine bis heute nicht eindeutig identifizierte “unsterbliche Geliebte” (vermutlich Antonie von Brentano). Für seine Schülerin, die Gräfin Giuletta Guicciardi, komponierte er 1801 die Sonata quasi una fantasia (Mondscheinsonate, op. 27 Nr. 2). Als jedoch 1815 einer seiner Brüder starb, führte der Antonie BrentanoEinzelgänger Beethoven gegen dessen Witwe einen langwierigen, nervenaufreibenden Prozeß um seinen Neffen Karl, den er schließlich gewann. An Karl versuchte Beethoven sich als Vater zu beweisen, es besser zu machen, als es sein eigener Vater gemacht hatte. Schließlich aber scheiterte er: sein Neffe ging nach einem Unfall zurück zu seiner Mutter. Beethoven starb, ab 1818 völlig ertaubt, an einem Leberversagen infolge einer schleichenden Bleivergiftung, in einer Nacht mit heftigen Gewittern. Er wurde zunächst auf dem Währinger Friedhof beigesetzt, jedoch im Jahr 1888 auf den Wiener Zentralfriedhof überführt. Tausende nahmen an seiner Beisetzung am 29.3.1827 auf dem Währinger Friedhof teil. Franz Schubert war einer der 38 Fackelträger, Franz Grillparzer schrieb die Grabrede, die der Schauspieler Heinrich Anschütz vortrug.

In jüngeren Jahren Friedrich Schiller zugewandt, trat Beethoven im späteren Leben mit Goethe in einen Schriftwechsel. So vertonte er mehrere Werke Goethes, schrieb z.B. Musik zu Egmont. Im Juli 1812 trafen sich beide im nordböhmischen Teplitz. Nach dem Treffen urteilte Goethe über Beethoven, er habe niemals einen Menschen getroffen, der sich mehr konzentrieren könne, kraftvoller sei und nach innen gewendet als jener. Andererseits hielt er ihn für eine unbeherrschte Persönlichkeit. Bezeichnend für den Charakter beider ist ihre Begegnung mit dem Kaiserpaar im Park von Teplitz während eines Spaziergangs: während Goethe ehrfuchtsvoll zur Seite trat und sich tief verneigte, blieb Beethoven, der sich stets als ein “Republikaner“ bezeichnete, inmitten des Weges stehen das geringste Anzeichen einer Ehrenbezeichnung gegenüber dem Souverän.

 

 

Widmung der 9. Sinfonie an Friedrich Wilhelm III.

 

 

 

 

 

Werke u.a.: Symphonien: Schicksalsymphonie; 3.Symphonie in Es-Dur op.55 (Eroica, 1805); Symphonie Nr.6 in F-Dur, op.68 (Pastorale, 1808); 9.Symphonie D-Moll, op.125 (mit Schlußchor "Ode an die Freude”, 1823); Egmont op. 84 (1809-10); Klaviersonaten: Nr.8 Pathétique op. 13 (1797-98); Nr.21 Waldsteinsonate op.53 (1803-04): Nr.23 Apassionata op.57 (1804-05); Nr.26 Das Lebewohl op.81a (1809-10); Nr.29 Hammerklaviersonate op.106 (1817-18).

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Wien, Zentralfriedhof (Grabstein linker Hand)

Robert Alexander Schumann

Unbekannter Künstler, 1830                     

schumannus

Deutscher Komponist; Sohn des Zwickauer Buchhändlers und Verlegers August Friedrich Gottlob Schumann (*1773, †1826) und der Johanna Christiana née Schnabel (*1767, †1836), Tochter eines Chirurgen. Schon als Schüler bewunderte er die Werke der Romantiker E.T.A. Hoffmann und Jean Paul und zog sich zugleich zur Musik hingezogen; er organisierte sogar einen Musikzirkel, der aus seinen Mitschüler zusammenstellte. Nach dem Gymnasialabschluß im Jahre 1828 nahm er Klavierunterricht bei Friedrich Wieck, bevor er in Leipzig das Studium der Rechtswissenschaften aufnahm und es in Heidelberg bei dem renommierten Professor Anton Friedrich Justus Thibaut fortsetzte. Ein Konzert des “Teufelsgeigers” Niccolò Paganini, das jener in Heidelberg gab, ließ Schumann jedoch zu der Überzeugung gelangen, Geburtshausdaß seine wahre Liebe die Musik sei; er brach 1830 das Jurastudium ab, kehrte nach Leipzig zurück, wo er seine Klavierstudien bei Wieck wieder aufnahm und er sich in dessen Tochter, die neun Jahre jüngere Clara Wieck verliebte, die er bereits während seines ersten Unterrichts kennengelernt hatte. Wieck versuchte mit allen Mitteln, die Verbindung zu verhindern, auch indem er Clara immer wieder auf Konzertreisen, auf denen er sie meistens begleitete, schickte. In dieser Zeit gründete Schumann den “Davidsbund”, und er verlobte sich heimlich mit Ernestine von Fricken (*1816, †1844), einst seine Mitschülerin bei Wieck; sie trat aber später von der Verlobung wieder zurück. Erst am 12.9.1840 heirateten Robert und Clara in der Dorfkirche von Schönefeld, nachdem sie zuvor eine gerichtliche Heiratserlaubnis erwirkt hatten. Die Ehe Claras endete nach 16 Jahren durch den Tod Schumanns. So sehr er ihre Virtuosität als Interpretin seiner Werke bewunderte, so sehr litt Schumann, der immer wieder mit Depressionen und nervlichen Belastungen zu kämpfen hatte, aber auch darunter, daß sie es war, die auf zahlreichen gemeinsamen Konzerttourneen, die sie bis nach Rußland führten, die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zog. Nachdem er wegen einer Versteifung des Fingergelenks an seiner rechten Hand die angestrebten Laufbahn als Pianist aufgeben mußte, wandte er sich hauptsächlich dem Komponieren zu, gründete aber 1834 zugleich die Neue Zeitschrift für Musik, die er bis 1844 als alleiniger Redakteur herausgab. 1843 wurde Schumann in den Lehrkörper des Leipziger Konservatoriums berufen, das Felix Mendelssohn Bartholdy mitgegründet hatte, trat aber nach mehreren gegen ihn gerichteten Intrigen zurück. Die Familie zog nach Dresden, wo er sich, weitgehend zurückgezogen, gelegentlich mit seinem Freund Ferdinand Hiller und mit Richard Wagner, traf. Nachdem Hiller seinen Posten als städtischer Musikdirektor in Düsseldorf aufgab und nach Köln übersiedelte, wurde Schumann dessen Nachfolger und wurde am 2.9.1850 anläßlich seiner Anstellung in das Amt, das einst auch schon Felix Mendelssohn Bartholdy bekleidet hatte, von den Düsseldorfern begeistert gefeiert. Im Juli 1851 unternahm er mit Clara eine Schiffsreise in den Süden, besuchte u.a. Heidelberg, wo er studiert hatte, und Chamonix, wo beide eine Sonnenfinsternis beobachten 1847konnten. Bald aber schon verschlechterte sich sein körperlicher Zustand, und er mußte sein Amt 1854 wieder niederlegen. Als er im selben Jahr einen Selbsttötungsversuch unternahm - am 27.2.1854 versuchte er sich im Rhein zu ertränken - wurde er auf eigenen Wunsch, gezeichnet von Syphilis, die damals noch mit dem giftigen Quecksilber behandelt wurde, u.a. mit der Auswirkung des Verlustes der Zähne und rapiden Verfalls sämtlicher Körperfunktionen, in eine Nervenklinik in Endenich bei Bonn eingewiesen, wo er zwei Jahre später nach einer weiteren ernsten Krise starb.

Werke u.a.: Sinfonische Etüden, Karneval, Kinderszenen, 4 Sinfonien.

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Clara Josephine Schumann née Wieck

             

Deutsche Pianistin und Komponistin; die musikalische Erziehung erfolgte durch ihren dominierenden Vater, Friedrich Wieck, bereits sehr früh, ab einem Alter von fünf Jahren, erhielt sie Kompositionsunterricht durch den Thomaskantor Theodor Weinlig und den Kapellmeister Heinrich Dorn und Klavierunterricht in Leipzig und trat im Oktober 1829 erstmals öffentlich auf. Später war er ihr Impressario und organisierte ab ihrem 13. Lebensjahr die zahlreichen Konzertreisen durch ganz Europa. Sie spielte vor Johann Wolfgang von Goethe und machte u.a. die Bekanntschaft von Niccolò Paganini und Franz Liszt. Mit 18 Jahren wurde sie in Wien zur Kaiserlich-Königlichen Kammervirtuosin ernannt. Nach heftigem Widerstand ihrespinxit Andreas Staub 1878Vaters, der erst durch ein gerichtliches Verfahren gebrochen werden mußte, heirateten Clara Wieck und Robert Schumann, die sich bereits seit vielen Jahren kannten, am 12.9.1840 in der Dorfkirche von Schönefeld (heute zu Leipzig). Wie zuvor ihr Vater, versuchte nun auch ihr Mann auf ihr Leben Einfluß zu nehmen: mittels eines gemeinsam geführten Tagebuchs überwachte er sie. Als Robert Schumann ab Anfang 1854 in zunehmendem Maße unter “Gehöraffektionen” zu leiden begann, spitzte sich die familiäre Situation zu, bis er sich am 27.2.1854 im Rhein zu ertränken versuchte und Anfang März des gleichen Jahres schließlich in die Nervenheilanstalt in Endenich bei Bonn eingeliefert wurde; Clara Schumann übersiedelte 1863 nach Baden-Baden und unternahm wieder Konzertreisen, auf denen sie neben den Werken Beethovens, Chopins und Brahms’, mit dem sie eng befreundet war, die ihres Mannes interpretierte. Von 1878 bis 1892 war sie Lehrerin am Dr. Hoch'schen Konservatorium in Frankfurt am Main. Ihr letztes Konzert gab sie am 12.3.1891 im Alter von 71 Jahren.

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Bonn, Alter Friedhof

Paris, Cimetière du Père Lachaise

Johann Strauss (Sohn)

         1888        

Österreichischer Komponist; Sohn Johann Strauss’ (Vater), wurde bereits im Alter von 19 Jahren Dirigent eines eigenen Orchesters, vereinigte seine mit der Kapelle seines Vaters nach dessen frühen Tod, wurde innerhalb kurzer Zeit zum international berühmten „Walzerkönig”. Er komponierte zwischen 1871 und 1897 16 Operetten.

 

 

Eduard, Johann, Josef Strauss

 

 

Werke u.a.: Künstlerleben (1867), Geschichten aus dem Wienerwald (1868), Wiener Blut (um 1871), Rosen aus dem Süden (1878), Frühlingsstimmen (um 1882), Kaiserwalzer (1888), An der schönen blauen Donau (1867), Die Fledermaus (1874), Der Zigeunerbaron (1885).

Erstausgabe des Walzers An der schönen blauen Donau (1867)

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Johann Sebastian Bach

Deutscher Komponist; jüngstes von acht Kindern des Stadtpfeifers und Hoftrompeters Johann Ambrosius Bach; verheiratet mit seiner Cousine Maria Barbara (1707), ein Jahr nach dem Tod seiner ersten Frau (1720) heiratete er Anna Magdalena Wilcken. Von den 20 Kindern, die Bach aus zwei Ehen hatte, wurden vier Söhne ebenfalls Komponisten von Rang: Wilhelm Friedemann Bach, Carl Philipp Emanuel Bach, Johann Christoph Friedrich Bach und Johann Christian Bach. Wohl einer der bedeutendsten Komponisten aller Zeiten, wurde Bach 1700 Chorknabe in Lüneburg und erhielt eine erste feste Anstellung 1703 als Geiger im Kammerorchester des Herzogs Johann Ernst von Weimar: Im gleichen Jahr veränderte er sich nach Arnstadt als Organist. Im Oktober 1705 ging er nach Lübeck, um bei Dietrich Buxtehude Unterricht zu nehmen. 1707 wurde er in Mühlhausen Organist an der Sankt-Blasius-Kirche. Im Juni 1708 spielte Bach in Weimar an der dortigen Orgel vor dem Herzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar, der ihm daraufhin die Stelle des Hoforganisten und Kammermusikers anbot, die er im Juli 1708 antrat. In Weimar komponierte er ca. 30 Kantaten. In Weimar kamen seine Kinder Catharina Dorothea, Wilhelm Friedemann, die Zwillinge Maria Sophia und Johann Christoph (*1713), die beide bald verstarben, Carl Philipp Emanuel und Johann Gottfried Bernhard (*1715) zur Welt. Während seines darauffolgenden 6-jährigen Aufenthalts als Kapellmeister am Hof des Fürsten Leopold von Anhalt-Köthen, schuf Bach vor allem Musik für Ensembles und Soloinstrumente, u.a. die Sonaten und Partiten für Violine solo, die sogenannten Brandenburgischen Konzerte, zwei Violinkonzerte und Das wohl temperirte Clavier I..

Bach-Denkmal (Bild: Katrin Paul, 04/2023)

Ende Mai 1723 verließ Bach diese Stelle und ging nach Leipzig, wo er als Kantor und Musikdirektor für die Musik in den vier Hauptkirchen der Stadt verantwortlich zeichnete. Dazu zählte die Vorbereitung einer Kantatenaufführung an jedem Sonntag und an den Feiertagen. Außerdem unterlag ihm der Musikunterricht in der Thomasschule. Die Internatsschüler waren verpflichtet, als Chorsänger die Gottesdienste mitzugestalten. Sein Deputat als Lateinlehrer, das mit dieser Stelle traditionell verbunden war, übertrug er gegen eine Geldzahlung einem Lehrer der Schule. In Leipzig kam 1732 sein Sohn Johann Christoph Friedrich zur Welt. Im Mai 1747 besuchte er auf Einladung Friedrichs des Großen, in dessen Hofkapelle sein Sohn Carl Philipp Emanuel tätig war, Potsdam und Berlin. In den letzten Lebenjahren litt Bach, der insgesamt über 1.000 Werke schuf, an schlechtem Sehvermögen. Zwar konnte er nach einer Operation, die der umstrittene Okulist John Taylor 1750 durchführte, kurzzeitig wieder besser sehen, aber er erlitt wenige Tage vor seinem Tode einen Schlaganfall.

Werke u.a.: Auferstehungskantate, Weihnachtsoratorium, Musicalische Opfer, Brandenburgischen Konzerte, Johannespassion, Matthäuspassion, h-Moll-Messe, Goldbergvariationen, der zweite Teil des Wohl temperirten Claviers und Kunst der Fuge.

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Antonin Dvořák

1868                  

Tschechischer Komponist; Sohn eines Gastwirts und Schlachters, der sich später als Zitherspieler betätigte; im Alter von sechs Jahren bekam Dvořák erstmals Geigenunterricht. 1856 ging er nach Böhmisch Kamnitz (heute Ceská Kamenice, Tschechien), vermutlich um in Vorbereitung auf die deutschsprachige Prager Orgelschule sein Deutsch aufzubessern. An der Orgelschule studierte er von 1857 bis 1859 und spielte in verschiedenen Orchestern als Bratschist - von 1862 bis 1871 unter Friedrich Smetana. Der erste öffentliche Erfolg trat 1873 mit der Uraufführung seiner Kantate Hymnus ein. 1874 begann er an einer privaten Musikschule zu unterrichten und trat im Februar eine Organistenstelle an, die er bis Februar 1877 behielt. Auf Vermittlung von Johannes Brahms, mit dem er Zeit seines Lebens befreundet blieb, erhielt er von 1875 bis 1878 ein Staatsstipendium.

Dvorák mit Ehefrau Anna 1886 in London

 1878 errang er mit der Veröffentlichung des ersten Teiles der Slawischen Tänze internationale Anerkennung. Nach mehrmaligen Gastspielreisen nach England auf Einladung der Londoner Philharmonic Society wurde er 1891 in Prag Professor für Komposition am Konservatorium. Von 1892 bis 1895 war er Direktor des National Conservatory of Music in New York, wo zwei der wichtigsten Werke, die seine Eindrücke seines Amerikaaufenthaltes verarbeiten, entstanden (Amerikanische Quartett und die 9. Sinfonie [Aus der Neuen Welt], die am 15.12.1893 mit großem Erfolg in New York uraufgeführt wurde). Neben Smetana gilt Dvořák als der wichtigste Repräsentant der national-tschechischen Musik, indem er die klassische Formgebung mit der böhmischen und mährischen Volksmusik verbindet. Insofern markiert sein Werk den Beginn der neueren tschechischen Musik. Während die frühen Werke zunächst der Wiener Klassik nahestehen, dann der Musik Robert Schumanns, Franz Liszts und Richard Wagners, zeigt sich nach 1870 der Einfluß von Brahms und Smetana sowie in späten Werken des Impressionismus.

Dvořák mit seiner Frau (links), seinem Sohn Antonin (2.v.lks) seiner Tochter Ottilie (2.v. rechts) sowie Freunden in den USA.

Verheiratet war Dvořák seit 1873 mit Anna Cermáková, Tochter des Verwalter des Lobkowitzschen Nachlasses. Das Paar hatte neun Kinder, von denen sechs das Erwachsenenalter erreichten. Seine Tochter Ottilie heiratete seinen ehemaligen Schüler, den Komponisten Josef Suk.

Werke u.a.: Neun Sinfonien (1865-1893), Klaviermusik, z.B. die Humoresken (1894), die Slawischen Tänze (1878 und 1886), Opern Vanda (1875), Der Jakobiner (1887-1888), Rusalka (1901) und Armida (1902-1903); sinfonische Dichtungen, Kammermusik, Oratorien, Kantaten, Messen, Lieder, ein Klavierkonzert und ein Violinkonzert.

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Wien, Zentralfriedhof

Leipzig, Thomaskirche

Prag, Vysehrad Friedhof

Bilder: KN (2001)
Bilder: Ulrich Bork (06/2005)
Bild: Bettina Jakob (2005)
Bild: Alexander Krischnig (05/2006)

Wien, Währinger Ortsfriedhof

Urspr. Begräbnisplatz

Bilder: 11.07.2006
Bild: Patty (09/2005) flickr.com
Bild: KN (ca. 1975)
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Fabrizio Cristiano De André

 

Italienischer Liedermacher; entstammte einer großbürgerlichen Unternehmerfamilie, sein Vater war Vizebürgermeister Genuas; nach dem Abitur besuchte er zunächst einige Literatur- und Medizinvorlesungen an der Universität von Genua, bevor er sich dem Jurastudium zuwandte, das er jedoch vorzeitig abbrach, um sich der Musik zu widmen. De André, mit dem Spitzname “Faber” (= Handwerker) bedacht, studierte zunächst Geige, dann Gitarre; sein besonders Interesse galt den französischen Chansonniers, hier besonders Georges Brassens, dessen Lieder er ins Italienische übersetzte. In seinem Heimatland als “cantautore” (Liedermacher) bekannt und populär mit seinen eigenen Liedern, errang er 1968 Aufmerksamkeit mit seinem Lied La canzone di Marinella. 1975 ging er auf seine erste Tournee. 1979 wurde der populäre cantautore gemeinsam mit seiner damaligen Freundin und späteren Ehefrau Dori Ghezzi auf Sardinien entführt und erst nach vier Monaten und Zahlung eines hohen Lösegeldes wieder freigelassen. Nach dem frühen Tod De Andrés, dessen dreizehn Alben sehr oft das Leben von am Rande der Gesellschaft lebenden Menschen zum Inhalt haben, wurden zahlreiche Straßen, Plätze, Parks, aber auch Bibliotheken und Schulen nach ihm benannt

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Mailand, Cimitero Monumentale

Bild: KN (04/2006)
Musiker III

Omnibus salutem!