Max Bruch

Deutscher Komponist und Dirigent; der Sohn eines Polizeirats erhielt seinen ersten Musikunterricht von seiner Mutter, einer Sopranistin, und trat bereits als 11-Jähriger mit größeren Kompositionen an die Öffentlichkeit. 1852 erhielt er ein Vierjahresstipendium der Mozartgemeinde Frankfurt am Main. Bis 1857 studierte er Komposition bei Ferdinand Hiller. 1865 wurde er Musikdirektor in Koblenz und wechselte 1887 nach Sondershausen, wo er bis 1870 als Hofkapellmeister tätig war. Anschließend arbeitete er als Musiklehrer in Berlin und ab 1873 als freischaffender Komponist in Bonn. 1878 übernahm er die Leitung des Sternschen Gesangvereins in Berlin, leitete von 1880 bis 1883 die Philharmonic Society in Liverpool und übernahm nach der Rückkehr von einer USA-Reise die Leitung des Breslauer Orchestervereins, die er bis 1891 inne hatte. 1891 unterrichtete Bruch eine Meisterklasse für Komposition an der Berliner Akademie der Künste. 1911 ging er in den Ruhestand. Bruch komponierte u.a. von der Schule Felix Mendelssohn Bartholdys ausgehende, formal abgerundete Chor- und Orchesterwerke; besonders sein Violinkonzert g-Moll (1868) wird noch heute viel gespielt.

Inschrift: Musik ist die Sprache Gottes.

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Bild: Hanns-Eckard Sternberg (2005)

Berlin-Schöneberg, Alter St. Matthäus Kirchhof

Bild: Hartmut Riehm (04/2007)

Theo Mackeben

 

Deutscher Komponist; studierte in Köln und Warschau Musik und arbeitete bis 1922 zunächst als Konzertpianist. Danach wirkte er in Berlin u.a. als Bühnenkapellmeister an der Volksbühne und Erster Kapellmeister am staatlichen Schauspielhaus. Mackeben schrieb Opern, Operetten, Orchesterwerke sowie Konzerte, v.a. aber Bühnen- und Filmmusiken, u.a. zu Bel ami (1939), Der große Zapfenstreich (1952). Verheiratet war Mackeben mit der Schauspielerin Loni Heuser.

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Berlin-Wilmersdorf, Städtischer Friedhof

Hermann Prey

 

Deutscher Opern-, Lied- und Oratoriensänger (Bariton); wurde im Alter von zehn Jahren Mitglied des Mozart-Chores in Berlin und studierte in Berlin ab 1948 an der Hochschule für Musik. Erste Aufmerksamkeit errang er, als er 1952 einen von der US-Armee ausgerichteten Meistersinger-Wettbewerb gewann. Es folgte eine erste Verpflichtung an das Staatstheater in Wiesbaden. Von 1953 bis 1960 war er an der Hamburgischen Staatsoper engagiert und wurde 1960 Mitglied der Bayerischen Staatsoper in München. Seit 1982 war er Professor an der Hamburger Musikhochschule. 1988 debütierte er in Salzburg auch als Opernregisseur. Bekannt wurde Prey vor allen Dingen durch seine Interpretationen der Lieder Franz Schuberts.

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Krailling, Friedhof

Erhard Rudolf “Rudi“ Hans Schuricke

 

Deutscher Schlagersänger; Sohn eines Militärkapellmeisters; der gelernte Drogist studierte Gesang und nahm Schauspielunterricht. 1936 bildete er zusammen mit seinen Partnern Karl Golgowsky und Horst Rosenberg das Rudi-Schuricke-Terzett. 1942 sang er erstmals das von dem Komponisten Gerhard Winkler stammende Lied Caprifischer (“Wenn bei Capri die rote Sonne ins Meer versinkt ...”) und dem Text von Ralph Maria Siegel. Mit diesem Lied, das ihm als einem der Ersten in der Bundesrepublik Deutschland eine Goldene Schallplatte einbrachte, erreichte Schuricke Ende der 1940er Jahre sehr große Popularität. Mit Titeln wie O mia bella Napoli, Frühling in Sorrent, Florentinische Nächte und Tarantella traf er die aufkeimende Sehnsucht der Nachkriegsdeutschen nach dem Süden.

Lieder u.a.: Stern von Rio, So eine Liebe gibt’s nur einmal, Es werden wieder Rosen blühn.

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Herrsching am Ammersee, Friedhof

Gerhard Wendland

 

Deutscher Schlagersänger; studierte nach dem Abbruch eines Studiums der Rechtswissenschaften Gesang an der Musikhochschule in Berlin mit dem Ziel, Opernsänger zu werden. 1933 nahm er seine erste Schallplatte auf und verkaufte im Laufe seiner Karriere schließlich insgesamt über 11 Millionen Schallplatten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und seiner Entlassung aus der US-amerikanischen Gefangenschaft trat er zunächst in amerikanischen Offiziersklubs auf. 1948 begann er eine neue Karriere beim RIAS-Tanzorchester unter Leitung von Werner Müller, wo er u.a. mit Gitta Lind zusammenarbeitete. Seine populärsten und erfolgreichsten Schlager waren Das machen nur die Beine von Dolores (1951) und Tanze mit mir in den Morgen (1961); für letzteren erhielt er eine Goldene Schallplatte. In den 1950er und 1960er Jahren wirkte er in zahlreichen Filmen mit.

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München-Riem, Friedhof

Peter Kreuder

 

Deutscher Komponist, Dirigent und Pianist; ab 1918 arbeitete er in verschiedensten musikalischen Bereichen, 1923 als Dirigent bei Stummfilmen, als Arrangeur und in den 1930er Jahren vor allen Dingen als Filmkomponist. Er schrieb die Musik u.a. für Peter Voss, der Millionendieb (1932), Mazurka (1935), Kapriolen (1937), Hallo Janine!, Wasser für Canitoga (beide 1939). 1937 wurde er Staatsmusikdirektor an der Bayerischen Staatsoperette. 1939 emigrierte er nach Schweden. In den Jahren zwischen 1947 und 1955 lebte er in den Vereinigten Staaten, in Argentinien und in Brasilien. 1955 kehrte er schließlich nach Deutschland zurück.

Kompositionen u.a.: Ich brauche keine Millionen.

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München, Ostfriedhof

Bild: Josef Aschenbrenner (08/2005)
Bild: Matthias Bauer (2003)
Bilder: Matthias Bauer (08/2006)
Bilder: Matthias Bauer (05/2007)
Bilder: Matthias Bauer (10/2007)

Albert Charles Paul Marie Roussel

1913

 

Französischer Komponist; einer Familie der Bourgoisie entstammend; beschloß ursprünglich, Seemann zu werden, besuchte 1887 die in Lanvéoc in der Buch von Brest angesiedelte École navale und diente einige Jahre in der Marine, bis er sich 1894 entschied, sich der Musik zu widmen.. Er studierte zunächst bei Eugène Gigout und .dann ab 1898 an der Schola Cantorum de Paris bei Vincent D'Indy. Von 1902 bis 1914 lehrte Roussel selbst Komposition an der Schola Cantorum. Später erteilte er Privatunterricht; zu seinen Schülern zählten u.a. Érik Satie, Edgar Varèse, William Walton und Bohuslav Martinu. Während des Ersten Weltkrieges diente er zunächst beim Roten Kreuz, dann ab 1915 als Transportoffizier, bis er im Januar 1918 schließlich für dienstunfähig erklärt wurde. 1922 erwarb er ein Haus in Varengeville-sur-Mer an der bretonischen Küste, wohin er sich zurückzog, aber weiterhin kreativ tätig blieb. 1930 reiste er noch einmal in die Vereinigten Staaten, wo er ein Festival in Chicago besuchte und in boston der Premiere seiner 3. Symponie beiwohnte.

Roussel verband in Ballettmusiken, Sinfonien u.a. kühne kontrapunktische Stimmführung mit herber Melodik. Er schrieb u.a. vier Sinfonien und eine Sinfonietta (1934), Konzerte, Opern, Ballette, sowie Bühnenmusiken, Klavier- und Kammermusik, Chorwerke und Lieder.

Werke u.a.: Évocations (1910-11), Padmâvatî (1914-18), Bacchus et Ariane (1930); Aeneas (1935),

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Varengeville-sur-Mer, Cimetière marin

Bilder: Thomas Haas (03/2014)

Peter Gustav Leo Minich

 

 

Österreichischer Kammersänger (Tenor); Sohn eines Gastwirts; absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Maschinenbautechniker an der Höheren Technischen Lehranstalt (HTL) in Mödling. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges besuchte er das renommierte Max Reinhardt-Seminar sowie das Franz Schubert Konservatorium in Wien und studierte parallel dazu Gesang. 1948 begann er seine Bühnenkarriere als Schauspieler in dem Wiener Kellertheater Das Experiment . Von 1951 bis 1953 war er am Stadttheater St. Pölten engagiert, und nach Stationen in St. Gallen und Graz holte ihn Marcel Prawy an die Volksoper. Dort hatte er bereits im Dezember 1950 als Schauspieler in der Rolle eines kleinen Leutnants in Carl Millöckers Operette Gasparone gastiert. An der Volksoper, der er insgesamt fast fünfzig Jahre lang angehören wird, spielte er u.a. in 188 Vorstellungen den Professor Higgins in dem Musical My Fair Lady, aber auch den Eisenstein an 262 Abenden sowie den Frank in der Operrette Fledermaus und Boccaccio, Danilo und Baron Zeta in Die lustige Witwe. Zu seinem Repertoire gehörten auch der Adam im Vogelhändler und der Graf Zedlau oder der Fürst Ypsheim in Wiener Blut. Minich trat auch verschiedentlich in Fernsehsendungen des deutschen Fernsehens auf, so u.a. in der erfolgreichen, vom Hessischen Rundfunk (hr) produzierten Fernsehsendung Im blauen Bock auf, die Heinz Schenk und Lia Wöhr moderierten. Zuletzt stand Minich, seit 2005 an der Parkinsonschen Krankheit leidend, als Altoum in Turandot in der Saison 2008/09 auf der Bühne.

Verheiratet war der vielseitige Minich mit der aus der Schauspielerdynastie Löwinger entstammenden Sängerin, Schauspielerin und Tänzerin Guggi Löwinger.

Margarethe Guggi Löwinger

 

 

Österreichische Sängerin, Tänzerin und Schauspielerin; entstammte der Wiener Schauspielerdynastie Löwinger; Tochter von Paul Löwinger und dessen Frau Liesl; begann im Alter von neun Jahren eine Tanzausbildun, als 13-Jährige Unterricht an der privaten Schauspielschule und entschied sich 1956 für eine Gesangskarriere. Ihr Debüt gab sie am Stadttheater Baden als Piccolo in dem Singspiel Im weißen Rössl von Ralph Benatzky. Darauf folgte eine Reihe von Hauptrollen in Operette, Schauspiel und Musical. . Sie spielte am Staatstheater am Gärtnerplatz in München, trat zwischendurch immer wieder rauch in Fernseh- und Filmproduktionen in Erscheinung. Im Jahr 1957 wechselte sie nach Koblenz, wo sie die Hauptrolle in dem BoulevardstückGigi spielte, auch hier war sie in verschiedenen Operetten und in Theaterstücken auf der Bühne. Nach ihrer Rückkehr nach Wien im Jahr 1959 wurde sie ständiges Mitglied der Wiener Volksoper, mit der sie Tourneen nach Japan, USA und in die Sowjetunion führten. Guggi Löwinger, die auch Schallplatten aufnahm, war ab März 2007 Jurymitglied in der dritten Staffel der österreichischen Dancing Stars als Nachfolgerin von “Mr. Wunderbar“ Harald Serafin. In den letzten Jahren stand sie u a. als Mrs. Pearce in My Fair Lady, als Palmyra in Der Opernball, als Jacqueline in La Cage aux Folles und als Frau Schmidt in The Sound of Music auf der Bühne der Wiener Volksoper.

Verheitat war Guggi Löwinger mit dem Opernsänger Peter Minich, der über einen Zeitraum von 50 Jahren Mitglied der Wiener Volksoper war.

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Bild: Otto Prohaska (04/2014)

Wien, Sieveringer Friedhof

Rudolf “TeddyEhrenreich

 

 

Österreichischer Komponist, Klarinettist und Saxophonist; ältester von drei Brüdern; erhielt ab 1950 Klavierunterricht am Wiener Institut für Jazzmusik und 1952 zusätzlich Klarinettenunterricht. 1952 gründete er auch seine erste Band, die in den damaligen Wiener Innenstadt Nachtklubs "Adebar" und "Little Tabarin" als Dixieland-Band ganz im Stile der österreichischen Jazz-Legende Fatty George auftrat. Mit dieser Band ging Ehrenreich ab 1956 auf Tournee durch die Bundesrepublik Deutschland. Anschließend begann er das Studium der Klarinette an der Wiener Musikakademie bei R. Jettel und gründete eine Big Band unter dem Namen “Ted Evans und sein Orchester”. 1972 wurde er Programmgestalter im Ö3 des ORF und arbeitete im ORF-Notenarchiv, bevor er 1975 mit einer eigenen, professionellen Jazz-Band, der T. E. Big Band, wieder auftrat.

Zu den von ihm selbst komponierten, bekanntesten Jazzstücken zählen Blues for Tina, Dixielips und Alexander’s Playmobil.

Am 5.5.2004 wurde Teddy Ehrenreich im Festsaal des Wiener Rathauses mit der Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Würdigung seiner großen Leistungen ausgezeichnet. 2012 erhielt er das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien.

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Wien, Zentralfriedhof

Fred Frohberg

 

 

Deutscher Schlagersänger; Sohn eines Trompeters; 1937 wurde er Sängerknabe im Stadtsingechor zu Halle. Als Soldat im Zweiten Weltkrieg, kaum 19 Jahre alt, verlor er sein linkes Bein und wurde mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet, das er in US-amerikanischer Gefangenschaft gegen eine Gitarre eintauschte. Ab 1946 studierte er am Thüringischen Landeskonservatorium in Erfurt Gesang und Gitarre, gewann noch im selben Jahr einen in Halle veranstalteten Gesangswettbewerb und erhielt einen Vertrag als Hauptsolist beim neugegründeten Rundfunktanzorchester Leipzig, dem er die nächsten zehn Jahre angehören wird. 1949 produzierte die DDR-Schallplattenfirma Amiga mit ihm eine erste Single unter dem Titel Prelude d'amour. In den folgenden Jahren war er regelmäßig als Sänger mit dem von Kurt Henkels geleiteten Orchester im Radio zu hören, so daß er rasch populär wurde und in den 1950er Jahre zu einem der bekanntesten Schlagersänger in der DDR wurde; zu jener Zeit stand er aber auch in West-Berlin gemeinsam mit Sängern aus der Bundesrepublik auf der Bühne, so u.a. mit Bibi Johns (*1929), Fred Bertelmann und Willy Hagara (*1927, †2015). Sein in der DDR bekanntester Schlager zu jener Zeit war das 1958 entstandene Lied Zwei gute Freunde. In den Jahren zwischen 1961 und 1963 nahm er an internationalen Schlagerfestivals teil; im Jahr 1962 gewann er das Internationale Schlagerfestival der Ostseeländer in Rostock mit dem Titel Am Kai wartest du. Seine Popularität führte schließlich auch dazu, daß er in Musikfilmen eingesetzt wurde: In einer Hauptrolle 1955 in dem DEFA-Film Musik, Musik, Musik, in dem er die beiden SchlagerSteuermann, halte Kurs und Einsam liegt mein Schiff im Hafen sang, die für ihn der musikalischen Durchbruch bedeuteten, sowie für kleine Rollen 1961 in Eine Handvoll Noten und ein Jahr später in dem Film Revue um Mitternacht. 1967 gründete Frohberg ein eigenes Ensemble, das Ensemble 67 bzw. Fred-Frohberg-Ensemble; erst ab der 1980er Jahre trat er wieder als Solist in Erscheinung. Wegen seiner von ihm mit großem Erfolg immer wieder vorgetragenen Seemannslieder wurde Fred Frohberg auch als "Freddy des Ostens" bezeichnet.

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Bild: Jens Rübner (04/2014)

Leipzig OT Lindenau, Krchlicher Friedhof

Bild: Heinz Knisch (08/2015)

Hinweis: Peter Minnich wurde am 22.11.2018 in das Grab seiner Ehefrau Guggi Löwinger am Sieveringer Friedhof umgebettet

Bilder:  Gerhard Kovaricek (03/2019)

Urspr. Grabstätte auf dem Zentralfriedhof in Wien

Bilder: Klaus Paap (09/2020)
Bilder: Parsifal von Pallandt (11/2022)
Musiker XXXI

Omnibus salutem!