Bild: Jutta Gillich (2006)

Friedrich Gulda

 

Österreichischer Pianist und Komponist; nachdem er im Alter von 16 Jahren auf dem internationalen Genfer Musikwettbewerb den ersten Preis gewonnen hatte, wurde er besonders mit Beethoven-Zyklen rasch bekannt und gelangte zu Weltruhm. Sein Repertoire umfaßte jedoch auch Werke vom Barock bis zur Moderne, und zum Jazz hatte er eine besondere Liebe, spielte auch auf dem Jazzsaxophon.

Inschrift: Wollt Ihr mit mir fliegen schweben, lasst im Takt die Erde beben.

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Steinbach am Attersee (OÖ)

Bild: Arvid Zemkus (10/2003)

Christa Päffgen gen. Nico

 

Deutsche Sängerin, Fotomodell und Schauspielerin; arbeitete nach Abschluß der Schule als Mannequin für den Modedesigner Heinz Oestergaard, dann als Model für bekannte Modemagazine wie Vogue und Unternehmen aus der Modebrache wie Coco Chanel und spielte in dem Fellini-Film La Dolce Vita (1961) in einer Nebenrolle mit. Zu dieser Zeit lernte sie den Filmemacher Nico Papatakis kennen, von dem sie den Namen Nico übernimmt; aus einer Beziehung mit Alain Delon, der die Vaterschaft allerdings bestritt, ging ein Sohn hervor. Bekannt wurde sie durch ihren Gesang; 1965 kam ihre erste, von Bob Dylan produzierte Single I'm Not Sayin’ auf den Markt, 1967 war sie auf dem Debut-Album der Rockband Velvet Underground, mit der Andy Warhol sie bekannt gemacht hatte, zu hören, das durch ihre androgyne Stimme geprägt wurde. In Lebensführung und künstlerisch nicht unumstritten - sie widmete z.B. Andreas Baader einen Song - starb die stark heroinabhängige Nico an den Folgen eines Schlaganfalls, den sie während einer Fahrt mit dem Fahrrad erlitt.

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Berlin, Friedhof Grunewald-Forst

Bilder: Alexander Krischnig (08/2006)
Bilder: Matthias Bauer (05/2006)

Joseph Keilberth

 

Deutscher Konzert- und Operndirigent; der Sohn eines Solocellistes am Badischen Hoforchester in Karlsruhe begann seine Karriere ebendort 1925 als Korrepetitor und wurde 1935 zum Generalmusikdirektor ernannt. Ab 1940 Leiter der Deutschen Philharmonie in Prag, war er von 1945 bis 1951 musikalischer Oberleiter der Dresdener Staatsoper, wirkte 1950 als Gast an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin, bevor er 1951 Leiter der Hamburger Philharmonie wurde. Von 1950 bis 1968 war er Chef der Bamberger Symphoniker, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus der Prager Philharmonie hervorgegangen waren. Von 1952 bis 1956 dirigierte er bei den Bayreuther Festspielen, war außerdem Gastdirigent bei den Salzburger Festspielen und ab 1959 Generalmusikdirektor an der Bayerischen Staatsoper in München.

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Grünwald b. München

Bild: Alex Bakharev (06/2006) GNU-FDL

César Cui eigentl. Zesar Antonowitsch Kjui

 pinxit Ilja Repin (Ausschnitt)

Russischer Komponist und Musikkritiker; der Sohn eines französischen Offiziers und einer Litauerin zeigte schon früh Interesse an der Musik, erhielt auch Musikunterricht, besuchte jedoch ab 1851 die Ingenieurschule in Sankt Petersburg, wechselte dann aber 1855 in Militärische Ingenieursakademie, an der er anschließend Dozent und Professor wurde. Mili Balakirew, den er 1956 kennenlernte, regte ihn an, sich weiter mit Musik zu beschäftigen und sich einer Gruppe von Musikkritikern (“Gruppe der Fünf”) anzuschließen, der er selbst auch angehörte. Die Gruppe war mit dem Ziel gegründet worden, die russische Volkloremusik in der Nachfolge Michail Iwanowitsch Glinkas zu fördern und in die Kunstmusik einzubeziehen. Später distanzierte sich Cui von der Gruppe, verriß wie im Falle Mussorgskis Boris Godunow ihre Werke sogar. Ab 1880 wandte er sich Frankreich und dessen Musik zu und beeinflußte mit seinen Schriften die Kenntnis und das Verständnis der Franzosen für auf die russische Musik.

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Bilder: Steven N.Severinghaus (03/2003) GNU-FDL

Mili Alexejewitsch Balakirew

         

Russischer Komponist; der Sohn eines Beamten und einer Pianistin erhielt ersten Klavierunterricht durch seine Mutter. Als er 1855 nach Sankt Petersburg kam, machte er die Bekanntschaft Michail Iwanowitsch Glinkas, der ihn in die dortige Musikszene einführte und so auch den Kontakt zu Musiker herstellte, mit denen zusammen er die in Sankt Petersburg 1862 die “Gruppe der Fünf”, die sich das Ziel gesetzt hatte, die russische Volksmusik zu fördern und in die Kunstmusik einzubeziehen, gründete. Zu dieser Gruppe gehörten Modest Petrowitsch Mussorgskij, Zesar Antonowitsch Kjui (César Cui), Nikolaj Andrejewitsch Rimskij-Korsakow und Alexander Porfirjewitsch Borodin.

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Jean-Philippe Rameau

Französischer Komponist und Musikschriftsteller; das siebte von insgesamt elf Kindern erhielt seine erste musikalische Ausbildung durch seinen Vater, einen Organisten. Der Unterricht an einer Jesuitenschule mußte wegen mangelnder Leistungen abgebrochen werden. Er wirkte als Organist in verschiedenen Orten u.a. in Avignon, Lyon und Paris. 1706 veröffentlichte er erste Cembalowerke, weitere Sammlungen folgten. 1733 wurde er Musikmeister im Privattheater des Generalpächters der Steuern, Alexandre Joseph Le Riche de la Poupelinière (*1693, †1762), mit dessen finanzieller Unterstützung er seine erfolgreiche Karriere als Opernkomponist beginnen konnte. 1745 wurde er durch König Ludwig XV. zum Compositeur du cabinet du roy ernannt. In Jean-Philippe Rameau (fec. Jacques André Aved) dem zwischen 1752 und 1754 in Paris geführte Buffonistenstreit (Querelle des Bouffons), in dem es um den Einfluß der italienischen auf die französische Musik ging, gehörte er zu den Gegnern der italienischen Einflüsse. Seine Opern komponierte er im Stile der “Tragédie lyrique” Jean-Bapstiste Lullys, nicht jedoch ohne deren Ausdrucksmittel zu modernisieren. Rameau gilt als Begründer der neueren Harmonielehre, so bestimmt sich der Akkord nach dem jeweiligen Grundton, die tonale Ordnung nach Hauptfunktionen (Tonika, Dominante, Subdominante).

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Paris, Saint-Eustache

Sankt Petersburg, Tichwiner Friedhof am Aleksander Newskij Kloster

Sankt Petersburg, Tichwiner Friedhof am Aleksander Newskij Kloster

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Thomas-Michael Fuchsberger

 

Deutscher Schlagersänger, Komponist und Photograph; Sohn des Schauspielers Joachim Fuchsberger; studierte ab 1977 am Richard-Strauss-Konservatorium in München und ab 1979 am das Berklee College of Music in Boston. In Nashville erstand während seines Aufenthaltes in den Vereinigten Staaten eine erste Schallplatten mit Musik, die er selbst komponiert hatte (später schrieb er auch Filmmusiken, u.a. für Fernsehserien wie Großstadtrevier, Ein Schloß am Wörthersee oder Unterhaltungssendungen wie Pssst … sowie für Werbeclips). Seit den XX. Olympischen Sommerspielen, die 1972 in München stattfanden, arbeitete er auch als Photograph und lieferte u.a. für Boulevardzeitungen wie tz, Abendzeitung und Bild. Einem breiten Publikum wurde Fuchsberger durch seine Teilnahme am deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest 1981 bekannt. außerdem führte er bei einigen Folgen der Fernsehserie Terra Australis Regie. Selber Diabetiker, schrieb er das Buch Feine Küche für Diabetiker, das in einer Auflage von 25.000 Exemplaren aufgelegt wurde. Fuchsberger kam auf tragische Weise ums Leben: Er ertrank im Mühlbach in Kulmbach.

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Grünwald, Waldfriedhof

Nina Konsta

 

Österreichische Schlagersängerin griechischer Herkunft; studierte in ihrer Geburtsstadt klassischen Gesang, um Opernsängerin zu werden. Noch während des Studiums ließ sie sich von dem Argentinier Eduardo Vicente Bianco für eine Tournee durch den Mittleren und Nahen Osten engagieren, war auch bereits auf dem Weg nach Kairo, als ihr Vater sie in Athen abfing und nach Hause zurückbrachte. Spätestens nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges trat sie auch in Deutschland auf, so Mitte Juni 1945, nachdem das Berliner TheaterTribüne am 1. Juni von Viktor de Kowa wiedereröffnet worden war. Den Zuschauern, die mangels Geldes auch in Naturalien den Eintrittspreis entrichten konnten, wurde ein Kleinkunstprogramm geboten, durch das Hildegard Knef führte. Später machte Nina Konsta eine Reihe von Schallplattenaufnahmen in verschiedenen Sprachen u.a. mit dem Orchester Kurt Edelhagen und wirkte in der Rolle der Yvonne in dem DEFA-Film Razzia (1947) mit.

Nach ihrer Heirat mit Erwin Halletz im Jahre 1956 zog sie sich in das Privatleben zurück.

Schlager u.a.: Alla en el Rancho, Bonsoir, mon bel amour, Du kannst mir doch die Liebe nicht verbieten, El Cumbanchero, Heut’ Nacht hab’ ich ein Rendezvous, Die kleine Insel im blauen Meer.

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Bilder: Klaus Ernst (09/2009)

Wien, Grinzinger Friedhof

Walter Courvoisier

 

Schweizer Komponist und Hochschullehrer; Sohn eines Chirurgen; studierte Ebenfalls Medizin und promovierte 1900 zm Dr. med., gab aber mit 27 Jahren seine Stellung als Assistenzarzt auf, um sich der Musik zuzuwenden. Er ging nach München und nahm bei Ludwig Thuille, dessen Tochter seine künftige Ehefrau wurde, Privatstunden in Musiktheorie und Komposition. Danach war er als Vizedirigent beim Münchner Kaim-Orchester, Vorläufer der Münchner Philharmoniker tätig zund erhielt wenig später einen Lehrauftrag an der Münchner Akademie der Tonkunst (seit 1998 Hochschule für Musik und Theater München). Nach seiner Ernennung zum Professor im Jahre 1919 unterrichtete er Komposition. Seine besondere Qualifizierung und Anerkennung als Hochschullehrer ließ seine kompositorische Arbeit in der Wahrnehmung der Musikliebhaber in den Hintergrund geraten. Courvoisier stand mit seinen Werken dem Impressionismus nahe, seine Kompositionen zeigten aber immer wieder auch spätromantische Elemente.

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Bilder: Heiko Bockstiegel (07/1994)

München, Waldfriedhof

Edmund Samuel Eysler

 

Österreichischer Komponist; Sohn eines Kaufmanns; nach seinem Studium am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien erhielt er 1901 eine Stelle als Kapellmeister. Nach seinem Erfolg mit seiner Operette Bruder Straubinger (1903) lebte er als freischaffender Musiker in Wien und in St. Andrä-Wördern. Für das Wiener Bürgertheater komponierte er die Operette Der unsterbliche Lump, deren Erstaufführung mit sehr großem Erfolg am 14.10.1910 stattfand. Eysler komponierte Kammermusik und Klavierstücke sowie über 50 Operetten und Singspiele, u.a Die gold'ne Meisterin (1927). deren Aufführung später die Nazis wegen Eyslers jüdischer Herkunft verboten. Während der Herrschaft der Nazis war Eysler gezwungen, sich mit Hilfe von Freunden in Wien zu verstecken. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erzielte er mit der Operette Wiener Musik (1947), deren Uraufführung am 22. Dezember 1947 im Burgtheater stattfand, einen letzten großen Erfolg.

Werke u.a. Fest auf Solhaug, Schlaraffenland, Der Frauenfresser (1911), Der lachende Ehemann (1913), Donauliebchen (1932)

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Bild: KN (04/2006)

Wien, Zentralfriedhof

Musiker XLV

Omnibus salutem!