Bilder: KN (30.07.2006)

Peter Cornelius

Deutscher Komponist; der Sohn eines Schauspielerehepaares, zunächst Schauspieler, debutierte er am Theater seiner Heimatstadt und wurde 1843 zum Hofschauspieler ernannt, gab diesen Beruf jedoch nach dem Todes des Vaters auf, ging 1844 nach Berlin zu seinem Onkel, dem Maler Peter Cornelius, und studierte dort von 1845 bis 1849 Komposition. 1851 verfaßte er als Musikkritiker für die Zeitschriften Echo und Modespiegel Artikel. 1853 lernte er durch Vermittlung seines populären Onkels Franz Liszt kennen. Von diesem beeinflußt, wurde er zum Verfechter und Vertreter der neudeutschen Schule, zu der auch seine komische Oper Der Barbier von Bagdad zählt, die unter Leitung von Lizst am 15.12.1858 uraufgeführt wurde. Durch einen Eklat während der Aufführung aufgebracht, der sich eigentlich gegen Lizst richtete, verließ Cornelius Berlin, ging 1859 nach Wien, wo er u.a. Friedrich Hebbel und Richard Wagner kennenlernte, dem er sich 1865 anschloß, als dieser nach München ging. Am 21.5.1865 wurde dort seine zweite Oper Der Cid erfolgreich uraufgeführt. 1867 wurde er an die in München neu errichtete Musikhochschule als Dozent für Rhetorik und Harmonielehre berufen. Cornelius schrieb Kammer- und Kirchenmusik, aber auch weltliche Lieder. 1849 komponierte er das Stabat Mater für Soli, Chor und Orchester. 1867 heiratete Cornelius die Mainzerin Bertha Jung.

Werke u.a.: Weihnachtslieder (1856), Chöre und Kirchenmusik.

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Mainz, Hauptfriedhof

Bilder: KN (30.07.2006)

Georg Karl Zulehner

 

Österreichischer Regimentskapellmeister; der in Mainz lebende Kapellmeister und Gründungsmitglied des 1838 gegründeten Mainzer Carneval-Verein (MCV), auf der Suche nach einer gefälligen Melodie für die Karnevalsitzungen, stellte aus der Oper Le Brasseur de Preston des französischen Komponisten Adolphe Adam Motive zu einer neuen Melodie, dem Jocus-March, zusammen, der zur närrischen Campagne von 1844 als Narrhalla-Marsch von Zulehner eingeführt wurde. Die Mainzer nennen den Marsch auch “Ritzamba”, angeblich eine Verballhornung des Namens eines - nicht identifizierten - französischen General Ricambeau, der die Fastnachtsaktivitäten, die seinerzeit einen bewußt politisch-kritischen Hintergrund darstellten, verbieten wollte (“Narrenfreiheit”). Andere interprätieren den Begriff als Verballhornung von Jeanbon St. André, des Generalkommissars der vier linksrheinischen französischen Départements und Präfekt des Départements Mont Tonnerre während der napoleonischen Zeit, der im übrigen erstmals weit vor den damaligen Toren der Stadt statt der üblichen innerstädtischen Kirchhöfe einen zentralen Begräbnisplatz ausgewiesen, den heutigen Mainzer Hauptfriedhof.

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Dame Elisabeth Schwarzkopf (seit 1992)

 

Englische Sängerin (Sopranistin); die gebürtige Deutsche (Jarotschin gehörte seinerzeit zum Deutschen Reich) gilt als eine der großen Diven des 20. Jahrhundert und wird mit Recht in einem Atemzug mit Maria Callas genannt. Schwarzkopfs Name stand einerseits für unübertroffenen Mozart- und Strauss-Gesang und subtile Liedkunst (Hugo Wolf), aber auch für einen manierierten Gesangsstil. Sie galt als Sängerin mit einem “unerbittlichen Perfektionismus” (Legge). Ihre Weltkarriere begann 1947 mit einem Gastspiel der Wiener Oper in London. Seitdem sang sie an allen großen Bühnen der Welt. 1979 gab sie ihren letzten Liederabend in Zürich. Seit den 1980er Jahren wirkte sie auch als Gesangspädagogin. Obwohl ihre Qualitäten als Sängerin über jeden Zweifel waren, gab es nach dem Kriege Zweifel an ihrem Verhalten während des Dritten Reiches, da sie 1940 nachweislich die Mitgliedschaft in der NSDAP beantragt hatte. Allerdings bestritt sie immer, diesen Schritt aus Überzeugung getan zu haben und betonte glaubhaft, sie habe es vielmehr nur im Interesse der Musik getan. Verheiratet war sie seit Oktober 1953 mit dem Musikproduzenten Walter Legge, der mit ihr einen Exklusivvertrag für die EMI geschlossen hatte. Durch Heirat erlangte sie die britische Staatsangehörigkeit und wurde 1992 “Dame of the British Empire”.

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Zumikon b. Zürich, Friedhof

Bilder: Karl Novovesky

Walter Berry

 

Österreichischer Sänger (Bassbariton); studierte zunächst ohne Wissen seiner Eltern ab 1946 an der Wiener Musikakademie, trat 1950 in das Ensemble der Wiener Staatsoper ein und wurde im Frühjahr 1950 mit 21 Jahren dessen jüngstes Mitglied. 1954 schloß der neue Operndirektor Karl Böhm mit ihm einen Drei-Jahresvertrag. Während der Wiedereröffnungswoche der Staatsoper übernahm er im Wozzeck die Titelpartie. Er gastierte seit 1953 häufig bei den Salzburger Festspielen und trat an den großen Opernhäuser Europas sowie an der New Yorker Metropolitan auf. Neben Opern sang er Lieder, vor allem solche von Franz Schubert. 1963 wurde er zum Kammersänger ernannt. Verheiratet war er in erster Ehe von 1957 bis 1970 mit der Sängerin Christa Ludwig (*1928), mit der er in zahlreichen Werken der großen Meister auf der Bühne stand.

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Wien, Heiligenstädter Friedhof

Bilder: Matthias Bauer (05/2003)

Werner Bochmann

 

Deutscher Komponist; ein 1919 an der Technischen Hochschule in Dresden begonnenes Studium der Chemie brach er zugunsten eines solchen der Musik ab. Insgesamt komponierte er über 100 Musikstücke, viele davon für in den 1930er Jahren sehr beliebte Leinwandproduktionen wie z.B. für Quax der Bruchpilot (Heimat deine Sterne, das von Wilhelm Strienz gesungen wurde) und Die Feuerzangenbowle mit Heinz Rühmann. Sehr bekannt ist auch der von Theo Lingen gesungene Schlager Der Theodor im Fußballtor. Bochmann war es auch, der die singende und pfeifende Schauspielerin Ilse Werner entdeckte.

Schlager u.a.: Mit Musik geht alles besser (Will Glahé), Die kleine Stadt will schlafen gehen, Gute Nacht, Mutter (beide interpretiert von Wilhelm Strienz).

Auszeichnungen u.a.: Bundesfilmpreis in Gold (1976), Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (1984), Paul-Lincke-Ring (1985).

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Schliersee, Friedhof a.d. Sixtuskirche

Paul Abraham

 

 

Ungarischer Komponist; studierte von 1910 bis 1916 an der Budapester Musikakademie und komponierte Ende der 1920er Jahre erste Werke. Während seines Engagements als Kapellmeister (ab 1927) am Budapester Operettentheater wurde 1928 Der Gatte des Fräuleins aufgeführt. 1930 folgte die Uraufführung seiner Operette Viktoria und ihr Husar. Angeregt durch seinen raschen Erfolgs beschloß er, nach Berlin, wo er ab 1931 ein Orchester leitete, zu wechseln. Während dieser Zeit schrieb er vorwiegend Musik für Filme u.a. Die Privatsekretärin (1931), Die Blume von Hawaii (1932), Der Ball im Savoi (1932). Als nach der “Machtübernahme” durch die Nationalsozialisten seine Werke verboten wurden, war er gezwungen, Deutschland zu verlassen und ging 1933 zunächst in das noch unabhängige Österreich. Nach dessen “Anschluß” an das Deutsche Reich kehrte er 1938 nach Budapest zurück, um schließlich in die Vereinigten Staaten zu emigrieren. Dort wenig erfolgreich und daher psychisch angeschlagen, mußte er ab 1946 dort zehn Jahre wegen einer schweren Psychose in der Psychiatrie verbringen. Erst 1956 kehrte er schließlich nach Deutschland zurück und verbrachte seine letzten Jahre geistig umnachtet in Hamburg - anfangs in der Psychiatrie, später in einer Wohnung zusammen mit seiner aus Budapest gekommenden Ehefrau.

Werke u.a.: Pardon Madame (1930), Ich bin ja heut’ so glücklich (1931).

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Bilder: Matthias Bauer (08/2006)

Hamburg, Friedhof Ohlsdorf

Bilder: Susanne Holtze (05/2007)

Mainz, Hauptfriedhof

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Carl Gottlieb Bellmann

 

 

Deutscher Organist und Komponist; Sohn eines Maurermeisters; war zunächst Cellist in der Hof-Kapelle des Reichsgrafen Erdmann von Pückler, der ihn in den 1790er Jahren jedoch zu seinem Musikdirektor ernannte. Vermittelt durch den Grafen, gelangten er und sein Bruder Adolph um 1800 als Cellisten an das Schauspiel- und Opernhaus des Landgrafen Carl von Hessen im Schloß Gottorf bei Schleswig. Am 9.12.1800 heiratete Bellmann die knapp zwei Jahre jüngere Friederica Christina Krause aus Kiel. In Schleswig Er komponierte die Melodie des 1844 erstmals gesungenen und in der Revolution gegen Dänemark zur heutigen Landeshymne gewordenen Schleswig-Holstein-Liedes Schleswig-Holstein meerumschlungen. für das Matthäus Friedrich Chemnitz den Text verfaßte. Im Remter des St.-Johannis-Klosters ist noch heute die Orgel zu sehen, auf der Bellmann sein berühmtestes Werk komponiert haben soll.

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Schleswig, Auf dem Holm, Friedhof des St.-Johannis-Klosters

Alexander Wassiljewitsch Alexandrow [russ. Александр Васильевич Александров]

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Russischer Komponist und Chorleiter;

 

Bekannt wurde Alexandrow als musikeler Schöpfer der sowjetischen Hymne (Гимн Советского Союза), die er 1943 komponierte (Text von Sergei Michalkow und Gabriel El-Registan), und die bislang als Hymne geltende Internationale ablöste.

 

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Bild: Sergej Semjonow [Stauffenberg] (03/2014) Wikipedie.ru
Bild: Sergej Semjonow [Stauffenberg] (03/2014) Wikipedie.ru

Moskau, Friedhof am Neujungfrauenkloster

Hans Christian

 

 

Österreichischer Opernsänger (Bariton); war zunächst als Schauspieler und Fernsehansager beim ORF.tätig, bevor er 1959 in der kleinen Rolle des Stallmeisters in dem Schauspiel Der Turm auch bei den Salzburger Festspielen auftrat. Bei den Wiener Festwochen gab er sein Debüt als Opernsänger in Wien als Saint-Just in Dantons Tod. 1963 engagierte ihn Herbert von Karajan an die Wiener Staatsoper, wo er im November 1963 als Selim in Mozarts Die Entführung aus dem Serail debütierte. Im selben Jahr wurde er Mitglied des Ensembles der Wiener Staatsoper, mit dem er bis 1993 insgesamt 55 Partien in 1.508 Vorstellungen .bewältigte, allein 150 mal als Bassa Selim, 136 mal als Notar in Richard Strauss` Der Rosenkavalier und 87 Mal als Alcindoro in Giacomo Puccinis La Bohème. Mit der Staatsoper nahm er unter anderem an der Bayerischen Staatsoper in München, am Teatro La Fenice in Venedig, am Gran Teatre del Liceu in Barcelona im April 1987 als Tierbändiger in Lulu, an der Opéra du Rhin in Straßburg sowie am Bolschoi-Theater in Moskau teil Im Sommer 1984 übernahm er bei den Bregenzer Festspielen die Rolle des Gendarms Sciaronne in den Tosca-Vorstellungen im Bregenzer Festspielhaus. Im Dezember 1989 trat er an der Vlaamse Opera in Antwerpen als Haushofmeister in Ariadne auf Naxos auf. Im Oktober 1993 übernahm er am Théâtre du Châtelet in Paris die Rolle des Notars in mehreren Vorstellungen der Strauss-Oper Der Rosenkavalier..

Neben seiner künstlerischen Tätigkeit engagierte sich Christian als Betriebsrat der Wiener Staatsoper und verfaßte die erste Chronik mit den Aufführungs- und Künstlerstatistiken des Hauses.

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Wien, Friedhof Ober St. Veit

Bilder: Heinz Knisch (06/2017)

August Schnorrenberg

 

 

Deutscher Komponist und Liedtexter; entstammte einer “urkölschen“ Familie; einer seiner Vorfahren gehörte im Jahre 1555 dem Rat der Stadt an; sein Vater Gerhard Schnorrenberg schrieb neben Kölner Volksliedern auch Libretti für den Berliner Komponisten Paul Lincke; außerdem schrieb er Stücke für den Puppentheatergründer Franz Millewitsch, einem direkten Vorfahren des  Volksschauspielers Willy Millowitsch.

Sein künstlerisches Debüt hatte August Schorrenberg, von Beruf Handelsvertreter, am 5.1.1913 im Rahmen einer Sitzung der Karnevalsgesellschaft Große Kölner mit seinem Lied So schön wie Du., dem im Laufe seiner Karriere Texte für über 130 Lieder, auf Hochdeutsch wie in Kölner Mundart folgten, die er auch selbst vortrug. Als sein bekanntestes Lied gilt Am Dom zo Kölle,. das Ende des Zweiten Weltkrieges anläßlich des 700. Jahrestages der Grundsteinlegung des Kölner Doms entstand, zur ”Hymne” des Wiederaufbaus des Domes wurde. und dessen Refrain lautet:

  Am Dom zo Kölle - zo Kölle am Rhing
  do klinge de Jlocke su prächtich un fing.
  He welle mer blieve - he sin mer zo Huus,
  he kritt uns kei Deuvel, kei Deuvel erus.

Willy Schneider war der erste Interpret des Liedes, der es am 15.2.1947 im großen Sendesaal des NWDR öffentlich vortrug und das wenige Wochen später am Rosenmontag im Rundfunk ausgestrahlt wurde. Trotz des nach dem Kriege herrschenden großen Mangels an Papier wurden 10.000 Bildpostkarten mit dem Lied gedruckt. 1954 kam schließlich auch eine Schallplatte mit den Lied auf den Markt.

1967 wurde August Schnorrenberg im Rahmen der Prinzenproklamation mit der erstmals verliehenen Ostermann-Medaille geehrt.

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Bilder: Wilfried Paque (08/2017)

Köln, Friedhof Melaten

Hinweis: Die Angabe des Todesdatums auf dem Grabstein ist nicht korrekt: Lt. Sterbeurkunde Nr.1164 vom 13.7.1973 des Standesamtes Köln-Altstadt verstarb August Schnorrenberg am 11.7.1973.

Musiker XLVI

Omnibus salutem!