Bild: Susan Kane (05/2008)

Benny Benjamin David Goodman

 

US-amerikanischer Musiker und Bandleader; der Sohn armer jüdischer Immigranten begann sehr früh mit dem Klarinettenunterricht und spielte bereits im Alter von zwölf Jahren im Theaterorchester und in verschiedenen Tanzkapellen von Chicago. Als Mitglied des Ben-Pollack-Orchester machter er 1926 seine ersten Schallplattenaufnahmen; nur zwei Jahre später kamen dann Platten unter seinem eigenen Namen auf den Markt. 1934 gründete er eine eigene Big Band und wurde mit ihr zu einer Ikone der Swingepoche des Jazz. Sozusagen salonfähig wurde der swingende Jazz, als er am 16.1.1938 in der New Yorker Carnegie Hall sein alseits gelobtes Jazzkonzert gab. Goodman, der ebenso ein hervorragender Klarinettist war, spielte auch klassische Werke so z.B. das Klarinettenkonzert von Wolfgang Amadeus Mozart, und er spielte Werke von Béla Bartók und Paul Hindemith. Außerdem wirkte er in mehreren Spielfilme mit u.a. in Benny Goodman Story (1956). Goodman war einer der ersten Jazzmusiker, der in seiner Band auch schwarze Musiker einsetzte.

Autobiographie: The Kingdom of Swing (1939 dt. Mein Weg zum Jazz; 1961)

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Stamford, Long Ridge Cemetery

Bilder: Hartmut Riehm (05/2008)

Lily Alice-Joséphine Pons

 

Französische Opernsängerin (Koloratursopran); nach eine Ausbildung zur Konzertpianistin wechselte sie ins Gesangsfach. Nach Engagements am Théâtre des Variétés in Paris und an diversen französischen Bühnen in der französischen Provinz debütierte sie im Jahre 1927 am Stadttheater Mulhouse. 1930 verlegte sie ihren künstlerische Wirkungskreis in die Vereinigten Staaten, wo sie 1931 als Lucia di Lammermoor in der 1835 entstandenen gleichnamigen Oper von Gaetano Donizetti an der Metropolitan Opera in New York debütierte, an der sie bis 1961 sang. Daneben gab Pons immer wieder Gastspiele an zahlreichen Opernbühnen weltweit. Besonders reüssierte sie im Koloraturgesang.

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Cannes, Cimetière de Grand Jas

Sergiu Celibidache eigentl. Celebidachi

 

Deutscher Dirigent rumänischer Herkunft; der Sohn eines Kavallerieoffiziers studierte in Bukarest zunächst Philosophie und Mathematik, bevor er 1936 nach Berlin ging, u dort seine Studien fortzusetzen. Parallel dazu belegte er das Fach Musikwissenschaft und studierte nach seiner Dissertation von 1939 bis 1945 u.a. bei Walter Gmeindl, Fritz Stein und Kurt Thomas an der Berliner Musikhochschule. Als er ab 1946 Wilhelm Furtwängler als Dirigent der Berliner Philharmoniker vertrat, begründete er seinen Ruf als Orchesterleiter, der ihn als Gastdirigent an verschiedene europäische Orchester führte. 1961 ging er nach Schweden, wo er das Schwedische Radio-Symphonieorchester leitete. ach seiner Rückkehr nach Deutschland dirigierte er von 1972 bis 1979 zunächst das Stuttgarter Radio-Symphonieorchester, bevor er 1979 zum Leiter der Münchner Philharmoniker ernannt wurde. Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre unternahm er zahlreiche weltweite Tourneen, u.a. nach Israel, in die USA, nach Japan und Ostasien. Nebenher hielt Celibidache Dirigierkurse und Vorlesungen in Bologna, Siena, Mainz und München ab. Außerdem komponierte er vier Symphonien, ein Klavierkonzert und eine Orchestersuite.

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Neuville-sur-Essonne, Cimetière communal

Bild: Wolfgang Prokosch (05/2008)

Benjamin Francis Webster

 

US-amerikanischer Jazzmusiker; erlernte als Kind das Violin- und Klavierspiel. Um seinen Lebenunterhalt zu verdienen, begleitete er im texanischen Amarillo nach dem Studium an der Wilberforce University Stummfilmvorführungen auf dem Klavier. 1932 kam er nach New York, wo er in diversen Band spielte, u.a. in der Fletcher Henderson Big Band und bei Benny Carter. Ab 1935 spielte er gelegentlich bei Duke Ellington, in dessen Band er von 1940 bis 1943 als festes Mitglied engagiert war. In den 1950er Jahren trat er u.a. in den Jazz at the Philharmonic Konzerten und in TV Shows (The sound of Jazz, The Subject is Jazz, 1957/8) auf und arbeitete als Studiomusiker abwechselnd in New York und Los Angeles. 1964 übersiedelte er nach Europa, hielt sich zunächst in den Niederlanden auf und ließ sich dann in Kopenhagen nieder, das er als Ausgangspunkt für seine zahlreichen Tourneen durch Europa nutzte. Er begleitete berühmte Jazzmusiker wie Billie Holiday, spielte auf Verve 1957 Duette mit seinem Vorbild Coleman Hawkins, Gerry Mulligan (1959) und mit Oscar Peterson (ebenfalls 1959 bei Verve).

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Kopenhagen, Assistens-Friedhof

Bild: Wolfgang Prokosch (05/2008)

Richard Bently Boone

 

 

US-amerikanischer Musiker; der hervorragende Jazzposaunist und Sänger spielte bis zu seiner Entlassung im Jahre 1953 in diversen Militärkapellen. 1958 zog er nach Los Angeles, wo er mit Dexter Gordon, Sonny Criss und anderen spielte. Vom 1961 bis 1966 tourte er in der Begleitband der bekannten Jazz- und Bluessängerin Della Reese durch das Land. Bevor er sich 1970 in Kopenhagen niederließ, spielte er zusammen mit Count Basie in der Zeit zwischen 1966 und 1969. In Dänemark wurde er 1972 Mitglied der Big Band des dänischen Rundfunks. Ab 1985 war er Mitglied von Ernie Wilkins' Almost Big Band. Sein letztes Album Tribute to love erschien ein Jahr vor seinem Tod..

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Bilder: Christian Courdy (08/2008)
Bilder: Hans-Christian Seidel (06/2008)

Köln, Friedhof Melaten

Gerhard Jussenhoven

 

 

Deutscher Komponist und Musikverleger; der Sohn eines Süßwarenherstellers begleitete bereits im Alter von 14 Jahren den Kölner Komponisten Willi Ostermann auf dem Klavier. Auf Wunsch seiner Eltern studierte er Jura und schloß 1937 das Studium mit der Promotion ab. Unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ließ er sich als freischaffender Komponist nieder und schrieb Musik für die ersten Karnevalsrevuen der Nachkriegszeit im Kölner Varietétheater “Tazzelwurm”. In den folgenden sechs Jahrzehnten schrieb er mehr als 1.000 Musiktitel, wobei er besonders in den 1950er und 1960er Jahren erfolgreich war, als seine Melodien u.a. von Ilse Werner, Willy Millowitsch, Peter Alexander, und Johannes Heesters (*1903) gesungen wurden. Mit am bekannstesten war das von Willy Schneider gesungene Lied Man müßte nochmal zwanzig sein (1953). Zahlreiche der kölnischen Texte zu seinen Kompositionen stammten aus der Feder von Jupp Schlösser. Jussenhoven komponierte aber auch Operetten und Musicals, u.a. die Revue Eau de Cologne (1963).

Lieder u.a.: Kornblumenblau (1937), Badewannentango, Gib acht auf den Jahrgang, Holland-Mädel, Es gibt noch Liebe auf den ersten Blick, Jeder Mensch braucht zum Glück noch einen anderen.

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Kopenhagen, Assistens-Friedhof

Gerhard Winkler

 

 

Deutscher Komponist; Sohn eines Kunstschlossers; sang bereits mit zehn Jahren als Sopran, zunächst im Chor der Neuköllner Christuskirche, danach im Königlichen Hof- und Domchor in Berlin. Nachdem er eine Lehre in einem Musikverlag absolviert hatte, studierte er ab 1922 im Englerschen Konservatorium Klavier, Violine, Komposition sowie Musiktheorie. Nach diversen Auftritten als Ensemblepianist wandte er sich der Komposition von sog. leichter Musik zu; ab 1936 schrieb er Salon-, Schlager- und Filmmusik. Bekannt wurde Winkler durch das noch im Zweiten Weltkrieg komponierte Lied Caprifischern (“Wenn bei Capri die rote Sonne ins Meer versinkt ...”), das insbesondere in der von Rudi Schuricke gesungenen Version auch nach dem Ende des Krieges noch ein großer Erfolg war, weil es die Sehnsucht der Deutschen nach einer Heilen Welt und dem Süden traf. Zuvor hatte er schon die Musik für O mia bella Napoli (1936) und das Chianti-Lied (1940) geschrieben, zu denen ebenfalls Siegel den Text beigesteuert hatte. In den frühen Jahren der Bundesrepublik schuf er Operetten und Melodien für die zahlreichen Heimatfilme. Außerdem war Winkler in verschiedenen Funktion über 20 Jahre für GEMA tätig.

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Bilder: Hajo Rackel (09/2012)

Kempten, Zentralfriedhof

Willi Boskovsky

 

 

Österreichischer Violinist und Dirigent; erhielt seinen ersten Geigenunterricht im Alter von fünf Jahren durch seine Mutter. Später studierte er an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien und schlo´das Studium 1926 ab. 1932 wurde er Mitglied der Wiener Philharmoniker; von 1939 bis 1971 war er Konzertmeister der Philaharmoniker. Bereits 1935 wurde Boskovsky Professor für Violine an der Wiener Musikakademie und Konzertmeister im Orchester der Wiener Staatsoper. Nach und nach gab er seine Solistenkarriere auf und widmete sich der Kammermusik. Bekannt geworden ist Willi Boskovsky, nachdem er als Nachfolger von Clemens Krauss Dirigent der Silvester- und Neujahrskonzerte der Wiener Philharmoniker wurde, die er in den Jahren 1955 bis 1979 leitete, die seit 1959 auch per Eurovision weltweit übertragen wurden. Boskovsky dirigierte diese Konzerte - ganz so wie es schon Johann Strauß getan hatte - in alter Wiener Tradition als “Stehgeiger”, d.h. mit der Geige in der Hand”.

Daneben leitete er mehrere Ensembles: so z.B. als Primgeiger des 1948 gegründeten Boskovsky-Quartetts, das sich, durch Kontrabass und Bläser verstärkt, Wiener Oktett nannte und sich auch aus Mitgliedern der Wiener Philharmoniker zusammensetzte. Nachdem er 1969 Chefdirigent des Wiener Johann Strauss-Orchesters geworden war, unternahm er mit ihm zahlreiche Tourneen und nahm in den 1970er Jahren fast sämtliche Werke der Strauss-Musikerdynastie für den Österreichischen Rundfunk (ORF) auf. Als Solist trat Boskovsky unter den Dirigenten Bruno Walter, unter Wilhelm Furtwängler und Hans Knappertsbusch auf.

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Bilder_ Krischnig/KN (052006)

Wien, Zentralfriedhof

Musiker LXIX

Omnibus salutem!