Bild: Hans-Christian Seidel (06/2008)

Köln, Friedhof Melaten

Willi (Wilhelm) Ostermann

 

Deutscher Komponist und Liedermacher; der Sohn eines Eisenbahners wurde 1895 Mitglied in einer Laientheaterspielgruppe, und da er bereits Erfahrungen mit einem eigenem Puppentheater gesammelt hatte, trug er eigene Gedichte und Lieder bei Familienfeiern und in Gasthäusern in Deutz vor, wohin die Familie 1878 gezogen war. Nach Abschluß seiner Lehrzeit als Stereotypeurs und Galvanoplastikers bemühte er sich dann um feste Engagements in Varietés oder Theatern. Schließlich entdeckte der Vorsitzende der Kölner Karnevalsgesellschaft sein Talent und regte ihn an, einen Karnevalsschlager für die Session 1906/1907 zu schreiben. Das Ergebnis war das Lied Däm Schmitz sing Frau eß durchgebrannt (Die Frau vom Schmitz ist durchgebrannt), zu dem den Text und Melodie schrieb; das Lied entwickelte sich in der Karnevalsaison von 1907 zu einem regelrechten Gassenschlager. Im Folgejahr 1908 schrieb er den Text für den Titel Wä hätt dat vun d'r Tant gedaach! (Wer hätte das von der Tante gedacht), zu dem der Komponist und Kapellmeister Emil Palm die Musik beigesteuerte. Ostermann wurde schließlich so erfolgreich, daß er seinen erlernten Beruf an den Nagel hängen konnte. Während des Dritten Reichs trat er 1934 der NSDAP bei und trat bei Freizeit- und Vergnügungsreisen der KdF-Organisation (Kraft durch Freude) auf. Ein letztes Gastspiel gab er 1936 in Bad Neuenahr, mußte dieses jedoch abbrechen, um sich einer schweren Magenoperation zu unterziehen. Auf dem Weg zur Besserung schrieb er sein letztes Lied, Ich mööch zo Foß noh Kölle gonn (Ich möchte zu Fuß nach Köln gehen), das sich als inoffizielle Kölner Stadthymne etablierte.

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Bilder: Hans-Christian Seidel (06/2008)

Toni Steingass

 

Deutscher Komponist und Texter; gründete 1946 zusammen mit Franz Josef Schmitz und Bernd Sperl das Steingaß-Terzett und trat bei vielen karnevalistischen Sitzungen und Vorstellungen auf. Später kam als dritter Mann Heinz Oepen dazu und zum Schluß bis zur Auflösung des Terzetts Johann Kasper Virnich (Käp). Ab 1972, bis zu seinem Tod, trat er bei Auftritten zusammen mit seinem Sohn Helmut unter dem Namen “Die Steingässer, die Lebenskünstler” aus Köln auf. Beim WDR und der Deutschen Welle war er als Moderator tätig und präsentierte vorwiegend kölnische Lieder. Seine bekannteste Komposition war das 1950 entstandene Lied Der schönste Platz ist immer an der Theke.

Inschrift: Es bleiben uns ja seine Lieder. Sie pflanzen seinen Namen fort. Man wird sie singen immer wieder. Land auf - Land ab - an jedem Ort.

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Bild: Klaus Decker (05/2008)

Count Basie eigentl. William Basie

 

US-amerikanischer Jazzpianist und Orchesterleiter; der Sohn eines Kutschers und Hausmeisters erlernte bereits früh das Klavierspielen von seiner Mutter, erhielt später aber auch Unterricht bei dem Pianisten und Organisten Fats Waller. Basie arbeitete zunächst als Varietémusiker in New York City. In Kansas City, wohin ihn einen Tournee geführt hatte und wo er beschloß zu bleiben, wurde er Mitglied der Band von Bennie Moten (*1894, †1935) und gründete nach dessen Tod mit einigen Musikern aus der Gruppe eine eigene, stilistisch dem Swing verpflichtete Band, die All American Rhythm Section, in der später auch in wechselnder Besetzung u.a. berühmte Solisten wie der Saxophonist Lester Young (*1909, †1959) oder der Schlagzeuger Jo Jones (*1911, †1985) zu hören waren. Aus wirtschaftlichen Gründen mußte Basie seine Big Band Ende 1949 auflösen, Anfang 1950 entstand jedoch stattdessen ein Septett. 1952 kreierte Basie eine neue Band, die “New Testament Band“, der Dank neuer Arrangeure und bekannten Jazzmusikern ein Comeback gelang, obwohl die eigentliche Zeit der Big Bands sich allmählich dem Ende zuneigte. Basie ist die Entdeckung einiger der besten Bluessänger wie Billie Holiday, Jimmy Rushing, Joe Turner und Joe Williams zu verdanken. Andererseits begleitete er zahlreiche berühmte amerikanische Sänger und Sängerinnen, wie z.B. Tony Bennett, Ray Charles, Sammy Davis jr., Ella Fitzgerald, Helen Humes, Frank Sinatra oder Sarah Vaughan.

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Farmingdale, Pinelawn Memorial Park and Cemetery

Billie Holiday née Eleanore Fagan

holiday_billie1_1947 _bd Bild: Library of Congressno_copyright

US-amerikanische Jazzsängerin; wuchs in ärmlichen, “ungeordneten” Verhältnissen auf: ihre Mutter Sadie Harris (später Fagan, *1896, †1945) und ihr Vater Clarence Holiday (*1898, †1937) waren nicht verheiratet, zudem war er selten zu holiday_billie1917_bdHause, zog ein “freies” Leben vor, war Gitarrist in der Band Fletcher Hendersons. Da die Mutter als Hausmädchen in New York arbeitete, kam Billie als Kind nach Baltimore zu ihrer Großmutter und der Halbschwester ihrer Mutter. Im Januar 1925 wurde sie von der Polizei wegen Schulschwänzens und Herumtreiberei aufgegriffen und von einem Jugendgericht für ein Jahr in ein Erziehungsheim eingewiesen, das sie jedoch bereits im Oktober des gleichen Jahres wieder unter Auflagen verlassen konnte. Im Alter von elf Jahren wurde sie von einem Nachbar vergewaltigt und daraufhin in die Obhut des “Hauses zum guten Hirten” (House of the Good Shepherd) gegeben. Sie arbeitete zunächst als Putzhilfe in einem Bordell, im Alter von 15 Jahren dann als Prostituierte in Baltimore, bevor sie ihrer Mutter nach New York folgte. Dort begann sie ab 1930, in Clubs, u.a. dem “Cafe Society” und bald schon überall im Lande aufzutreten; aus Bewunderung für die Stummfilmschauspielerin Billie Dove, nahm sie deren Vornamen als Teil ihres Künstlernamens und den Familiennamen ihres Vaters an; musikalisch allerdings war ihr Vorbild die Bluessängerin Bessie Smith. Drei Jahre später entdeckte sie der bedeutende und einflußreiche Musikkritiker und Plattenproduzent John Hammond (*1910, †1987), der sie mit Benny Goodman bekannt machte, mit dem sie 1933 erste Schallplattenaufnahmen machte. Später arbeitete sie mit Musikern wie Count Basie, Artie Shaw, dem Pianisten Teddy Wilson (*1912, †1986) und dem Saxophonisten Lester Young (*1909, †1959); mit letzterem verband sie eine lebenslange Freundschaft. Von 1934 bis 1938 sang sie mit ihrer eigenen Band. Das Markenzeichen von Billie Holiday, die als eine der ersten Jazzsängerinnen mit weißen Musikern auftrat, war eine weißen Gardenie, die sie stets im Haar trug, wenn sie als “Lady Day” auftrat. 1939 sang Holiday, die immer wieder unter der Diskriminierung als Farbige litt, erstmals den Strange Fruit, in dem holiday_billie2_1947_bdsie eindringlich die Lynchjustiz an Schwarzen thematisierte.

Bild: Library of Congress no_copyright

Ihren größten Triumph erlebte sie, als sie 1944 in der Metropolitan Opera in New York als erste Jazzsängerin gefeiert wurde. 1954 und 1958 unternahm sie erfolgreiche Tourneen nach Europa. Billie Holiday gehörte mit ihrem expressiven Gesangsstil, Vorbild für zahlreiche Jazzvokalisten, neben Ella Fitzgerald zu den hervorragendsten und ausdrucksvollsten Sängerinnen der Swing-Epoche.

Obwohl seit August 1941 mit dem Posaunisten Jimmy Monroe verheiratet, hatte sie immer wieder Affären mit anderen Männern, aber auch mit Frauen. Alkoholkrank und drogenabhängig starb Billie Holiday, die bereits seit den frühen 1940er Jahren Drogen konsumierte, verarmt, einsam und schwer herz- und leberkrank in einem New Yorker Krankenhaus.

Songs u.a.: Fine and Mellow (1939), Lover Man (1941), Crazy He Calls Me (1949).

Autobiographie: Lady Sings the Blues (1956)

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Bild: Susan Kane (06/2008)

New York, Bronx, Saint Raymonds Cemetery

Bild: T.A.F.K.A.S. (08/2006)

Claude François gen. Cloclo

 

Französischer Chansonnier und Schlagersänger; der Sohn eines Lotsen am Suez-Kanal, der nach der Verstaatlichung des Suez-Kanal aus Ägypten ausgewiesen wurde und mit seiner Familie zunächst nach Marseille, dann nach Monaco und schließlich nach Nizza zog. François, der lernte Piano-, Geige- und Schlagzeugspielen erlernt hatte, arbeitete in Monte-Carlo als Schlagzeuger in einem Jazzquartett. 1960 ging er auf Anraten von Brigitte Bardot und Sacha Distel nach Paris, wo er die Tänzerin Janet Woolcoot kennenlernte, die im November 1960 heiratete; sieben Jahre später trennte sich die Beiden wieder und ging eine Beziehung mit France Gall (*ein. 1962 hatte er seinen erster Erfolg mit Belles belles belles. Sein Lied Parce que je t'aime mon enfant wurde von Elvis Presley auf Englisch gesungen 1967 schrieb er mit Jacques Revaux und Gilles Thibaut das Lied Comme d'habitude, das von Paul Anka unter dem Titel My Way übernommen und später u.a. auch von Frank Sinatra gesungen wurde. 1968 gründete er die Zeitschrift “Podium” und das Plattenlabel “Flèche” (Pfeil). François starb völlig unerwartet: er wurde im Bad seiner Wohnung tot aufgefunden, wo er an einem Stromschlag gestorben sein soll, als er aus der Badewanne stieg.

Schlager u.a.: Donna, donna (1964), Eloïse (1968), Le vagabond (1976), Alexandrie, Alexandra (1978),

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Dannemois (Dép. Essonne)

Bild: Ben2  (08/2006) Wikipedia.fr

María-Felicia Malibran née Garcia gen La Malibran

malibran_maria2_bd                      

Französische Opernsängerin (Mezzosopran) spanischer Abstammung; ältere Schwester von Pauline Viardot, die eine langjährige Freundschaft zu Iwan Turgenjew verband, studierte bei ihrem Vater, dem spanischen Sängers Manuel del Popolo Vicente García, und debütierte am 7.6.1825 am Londoner King’s Theatre als Rosina in Gioacchino Rossinis Il barbiere di Siviglia (dt. Der Barbier von Sevilla); ein Jahr später wirkte sie bei der Erstaufführung Mozarts Don Giovanni in New York mit. Dort lernte sie den 43 Jahre älteren Bankier François-Eugène Malibran kennen, den sie im selben Jahr heiratete, von dem sie sich, nachdem er pleite gegangen war und sie ihn finanziell unterstützt hatte, nach einigen Monaten wieder scheiden ließ. Noch im Jahr ihrer Rückkehr nach Europa (1828) erhielt sie am Théâtre-Italiènne in Paris ein festes Engagement. La Malibran, wie sie bald genannt wurde, entwickelte sich zu einer bedeutenden Konkurrentin der deutschen Sopranistin Henriette Sontag und zur bedeutendsten Rossini-Interpretin ihrer Zeit. 1832 ging sie nach Italien, wo sie an den großen Opernbühnen in Bologna, Mailand, Neapel. Rom und in Venedig sang. Aber sie war nicht nur eine außergewöhnliche Sängerin; sie komponierte auch und spielte hervorragend Klavier und Harfe und malte in ihrer Freizeit. 1836 heiratete sie den belgischen Geigenspieler Charles de Beriot; aus dieser Verbindung ein Kind hervor. Erneut schwanger, starb Malibran fünf Monate nach einem Unfall im Londoner Hyde Park, wo sie von ihrem Pferd fiel, in Alter von nur 28 Jahren. Wie so oft bei frühverstorbenen Prominenten, trug der frühe Tod der erste Diva der Operngeschichte zur Legendenbildung und Verklärung bei: so widmete Alfred de Mussets ihr sein Gedicht Stances, Robert Bennett schuf die Oper Maria Malibran (1935) und Werner Schroeter drehte einen Film mit dem Titel Der Tod der Maria Malibran (1971).

 

Inschrift auf der Marmorplatte ihrer Grabstelle: Schönheit, Genie und Liebe waren die Namen dieser Frau.

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Brüssel-Laken, Friedhof der Kirche Notre-Dame

Köln, Friedhof Melaten

Keith (auch Kieth) Engen

Bild: Peter Müller (1972)

US-amerikanischer Opernsänger (Bass); Sohn aus Norwegen in die USA eingewanderter Eltern, die sein früh erkennbares Talent förderten; studierte Gesang zunächst in Kalifornien, dann in Zürich und schließlich in Wien u.a. bei Elisabeth Radó. Nach seiner Ausbildung war er zunächst als Konzert-Bassist tätig und debütierte am Stadttheater von Graz. 1955 wechselte er als 1. Bassist zur Bayerischen Staatsoper, wurde Ensemblemitglied der Staatsoper, der er bis zu seiner Verabschiedung im Jahre 1996 angehörte und wo er in über 60 Partien glänzte. Der Bassist wirkte an mehreren Uraufführungen mit: Am 11.8.1957 München in Paul Hindemiths Harmonie der Welt, 1968 in Stuttgart in der Oper Prometheus von Carl Orff und 1986 in München in Belshazar von Volker David Kirchner. Er sang aber auch in Bayreuth bei den dortigen Festspielen, wo er 1958 König Heinrich in Wieland Wagners legendären Aufführung des Lohengrin darstellte, und trat auf vielen Bühnen in Europa auf; bekannt wurde er aber auch durch seine Soloauftritte als Lieder- und Konzertsänger. In Zusammenarbeit mit dem Organisten, Cembalisten und Dirigenten Karl Richter wurde Engen auch als Sänger von Johann Sebastian Bachs Oratorien bekannt.

1962 wurde ihm der Titel Bayerischer Kammersänger verliehen.

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Bilder: Matthias Bauer (09/2015)

Murnau am Staffelsee, Friedhof a.d. Pfarrkirche

Al Martino  eigentl. Alfred Cini

 

 

US-amerikanischer Sänger; Sohn italienischer Einwanderer; begann zunächst im Baugeschäft seines Vaters eine Lehre, die er jedoch abbrach und im Alter von 16 Jahren das elterliche Haus verließ Er schlug sie als Boxer durch und war im Zweiten Weltkrieg als Mitglied des US Marine Corps im Pazifik eingesetzt., wo er an der Eroberung des japanischen Stützpunktes auf der Insel Iwojima zwischen 19.2. und 26.3.1945 teilnahm und dort verwundet wurde. Zurück in der Heimat überredete, ihn Mario Lanza, mit dem er damals schon befreundet war, als Sänger in Nachtclubs aufzutreten, ein Rat, den Alfred Cine folgte und zugleich seinen Namen in Al Martino änderte  1948 zog er nach New York City, wo er 1952 in der Fernsehsendung Arthur Godfrey's Talent Scouts mit dem Hit If von Perry Comos den 1. Platz errang. Als er 25 Jahre alt war, landete Al Martino gleich mit seiner ersten Single Here in My Heart (1952) einen Welthit; der in den USA in die Charts kam und sich in Großbritannien 18 Wochen auf Platz 1 halten konnte. Bald aber schon versuchte die Mafia Einfluß über ihn zu gewinnen, indem sie ihn managen wollte: Er konnte sich durch eine Zahlung von $75.000 zwar „freikaufen“, verließ aber aus Angst vor weiteren Repressalien die Vereinigten Staaten und ließ sich in Großbritannien nieder, von wo aus er erst nach dem Tode dieses Mafiabosses 1959 in die USA zurückkehrte. Sofort gelang es ihm, an seinen großen Erfolg mit Songs wie I Can't Get You Out of My Heart (1959); I Love You Because (1962) oder Tears and Roses (1964), anzuknüpfen, und 1965 kam sein wohl größter Hit auf den Markt, der von Bert Kaempfert geschriebene Song Spanish Eyes, der wiederum die internationalen Charts erstürmte. In jedem der drei Teile des Mafia-Film The Godfather (1972, 1974 bzw. 1990, dt. Der Pate) hatte er einen Auftritt in der Rolle des Johnny Fontane. Ab Mitte der 1960er Jahre wurde es in den USA ruhiger um ihn. Da in den USA Showgrößen wie Frank Sinatra und Dean Martin seine direkten und ungleich populäreren Konkurrenten war, zog es Martine immer wieder nach Europa, durch dessen Länder er - insbesondere auch durch Deutschland - er mit viel Erfolg tourte. 1993 arbeitete er für das Album The Voice to Your Heart mit Dieter Bohlen als Produzenten zusammen, und 2001 gelang ihm mit Come Share the Wine, einer Coverversion von Griechischer Wein des Sängers und Textschriebers Udo Jürgens ein weiterer Erfolg.

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Culver City, Holy Cross Cemetery

Ivo Robić

 

 

Jugoslawischer Schlagersänger; einer Familie von Gerichtsbeamten entstammend; sang bereits sehr früh in einem Chor und spielte Geige und gründete während seiner Zeit auf dem Gymnasium in Bjelovar, einer nördlich von Zagreb gelegenen Kleinstadt, seine erste Band. 1943 begann er am Zagreber Konservatorium ein Musikstudium mit dem Ziel, den Beruf eines Musiklehrers zu ergreifen, wobei er bereits während des Studiums als Sänger beim Tanzorchester von Radio Zagreb auftrat. Dort erhielt er seinen ersten Plattenvertrag und machte in den 1950er Jahren die US-amerkanische Schlagermusik in Kroatien, das damals ein Teilgebiet der Bundesrepublik Jugoslawiens war, bekannt. Nachdem Italien 1943 kapituliert , sich der unabhängige Staat Kroatien gebildet hatte und die Mobilisierung ausgerufen wurde, wurde er einberufen, kam er in ein Bataillon der Bildungsabteilung des Ministeriums für Heimatschutz und entging somit einem Einsatz an der Front. In dieser Zeit trat er in zahlreichen Shows des staatlichen Senders Radio Zagreb in einem für die die kroatischen Soldaten bestimmte Vikija Glowacki auf, das zweimal täglich ausgestrahlt wurde. Nach dem Ende des Krieges sang er bei verschiedenen Gelegenheiten. 1949 kam seine erste Platte mit dem Lied Ti ni ne slutiš / Kad zvjezdiceauf den Markt. Nachdem 1955 der Betreiber eines Nachtklubs aus Hof (Saale) auf ihn aufmerksam geworden war, hatte Robić zwar seinen ersten Auftritt in Hof, aber erst erst vier Jahre später erhielt er einen Vertrag der Plattenfirma Polydor, und unmittelbar nach Vertragsabschluß wurde am 4.2.1959 der Song Morgen des Schweizer Komponist Peter Moessera, begleitet von dem Orchester Bert Kaempfert aufgenommen, womit seine eigentliche Karriere ihren Anfang nahm. Nach dem Erfolg mit Morgen setzte er die Zusammenarbeit mit Kaempfert erfolgreich fort; gemeinsam nahmen sie für Polydor eine Langspielplatte (LP) und 14 Singles auf. In den 1960er Jahren folgten zahlreich sehr erfolgreiche Schlager wie Ay, ayay Paloma (1959), Mit 17 fängt das Leben erst an (1960), Rot ist der Wein (1966), Fremde in der Nacht (1966), eine Coverversion von Stranger in the Night. Ab Mitte der 1960 Jahre ließ der Efolg dann nach; seine Schlager rangierten nur noch auf. den hinteren Plätzen. 1973 löste Polydor den Plattenvertrag auf und Ivo Robić kehrte mit seiner Frau Marta nach Kroatien zurück, veröffentlichte aber weiterhin Platten für den jugoslawischen Markt.

Ivo Robić war der erste Sänger, der mit einem deutschen Song, dem Schlager Morgen, in die US-amerikanischen Billboard Charts und in die britschen Top Singles kam. Er trat in der Perry Como Show, der Dick Clark Show und Ed Sullivan Show auf.

Schlager u.a.: Danke schön (1962), Die Welt war schön (1967), So wie’s früher einmal war (1967), Geh doch nicht am Glück vorbei (1969).

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Bilder: Matthias Bauer-Härer (08/2006)

Zagreb, Mirogoj-Friedhof

Margarete GretlSlezak

 

 

Deutsche Opern- und Konzertsängerin (Sopran); Schwester des Schauspielers Walter Slezak; Tochter von Leo Slezak, der ihre Stimme ausbildete und sie im Geigenspieleri unterrichtete, und der Schauspielerin Elsa Wertheim. Ihr erstes Engagement führte sie von 1930 bis 1933 an die Deutsche Staatsoper Berlin. Im Berlin der 1920er avancierte sie zu einer der beliebtesten Operetten-Soubretten. Von 1935 bis 1943 war sie Ensemblemitglied des Städtischen Opernhauses Berlin-Charlottenburg.. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges trat sie auch in Südamerika und Südosteuropa auf; außerdem sang sie in Berlin am Theater des Westens, an der Staatsoper Berlin und im Wintergarten.

 

Filme u.a.: Das Mädel aus der Hödrichsmühle (1928), Die Csardasfürstin (1951), König für eine Nacht (1950), Die Czardasfürstin (1951), Wir werden das Kind schon schaukeln (1952), Keine Angst vor großen Tieren (1953).

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Bilder: Jürgen Hempel (06/2016)

Rottach-Egern, Neuer Friedhof

Musiker LXX

Omnibus salutem!