US-amerikanischer Komponist und Dirigent; war bereits als junger Mann beim United States Marine Corps und leitete ab 1880 die United States Marine Band, die 1881 zur offiziellen Kapelle des Präsidenten wurde. Ab 1892 ging er mit seinem eigenen Orchester auf erfolgreiche Tourneen durch die Vereinigten Staaten und Europa. Außerdem komponierte Sousa Operetten sowie zahlreiche populäre Märsche, u.a. The Stars and Stripes Forever. Auf seine Anregung hin wurde seit den 1890er Jahren das Sousaphon (ein Blechblasinstrument mit drei Ventilen, Basstuba mit kreisförmig gewundenem Rohr und großer Stürze) gebaut, das v.a. in der amerikanischen Militärmusik verwendet wird.
Washington, DC, Congressional Cemetery
Polnischer Pianist, Komponist und Politiker; studierte in Warschau, Berlin und Wien. Sein Debüt gab er 1887 als Klaviervirtuose in Wien und zwei Jahre später ebenso umjubelt in Paris. Nach Konzerten in Deutschland, Polen und England avancierte er innerhalb kürzester Zeit zu einem der bedeutendsten Pianisten seiner Zeit. Besonders berühmt waren seine Interpretationen der Kompositionen von Frédéric Chopin. Von 1909 bis 1913 war er der Leiter des Warschauer Konservatoriums. Außerdem komponierte er die Oper Manru (1901), eine Sinfonie, Klavierwerke und Lieder. Zugleich setzte er sich für ein geeintes Polen ein. Ab 1917 vertrat er das Polnische Nationalkomitee bei der Regierung der Vereinigten Staaten und konnte den amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson dazu bewegen, die Forderung nach Errichtung eines unabhängigen polnischen Staates in sein Vierzehn-Punkte-Programm aufzunehmen. Sein Aufenthalt in Posen löste dort den Aufstand vom 27.12. 1918 gegen Deutschland aus. 1919 war Paderewski Ministerpräsident und Außenminister, 1920/21 Vertreter beim Völkerbund und während des Zweiten Weltkrieges 1940/41 Präsident des polnischen Exilparlaments.
Warschau, Johanneskathedrale, Krypta
US-amerikanischer Jazzmusiker; begann seine Karriere zunächst als Schlagzeuger in Bands in Chicago und, nachdem er 1927 dorthin gezogen war, auch in Kalifornien. 1931 setzte er das um 1920 erfundene Vibraphon als Partner von Louis Armstrong, der ihn im New Cotton Club in Los Angeles kennengelernt hatte, erstmals im Jazz solistisch ein (Memories of You). Von 1936 bis 1940 war er Mitglied des Benny-Goodman-Quartetts und führte dort das Vibraphon als vollgültiges Jazzinstrument ein. Der als Meister des Swing und des Bebop bekannte Hampton, war auch auf dem Klavier ein Virtuaose und für sein “Zwei-Finger-Spiel” berühmt. Zwischen 1940 und 1965 leitete er ein sehr populäres Orchester, mit dem er v.a. Rhythm and Blues und Swing spielte. Ab der 1960er Jahre spielte “Hamp” aus Kostengründen verstärkt in kleineren Gruppen und tourte häufig mit All-Star-Besetzungen um die Welt. Zu seinen bekanntesten Schallplatten gehören Airmail Special, Flying Home, Crazy Rhythm und Moon Glow. Hampton gründete mehrere Labels, und ab der 1970er Jahre widmete er sich neben seiner Bühnentätigkeit einer wohltätigen Stiftung und unterrichtete an Universitäten.
New York, Bronx, Woodlawn Cemetery
Georges Guétary eigentl. Lambros Worloou
Französischer Sänger und Schauspieler griechischer Herkunft; der heute weitgehend vergessene Guétary war ein in den 1950er und 1960er Jahren gefeierter Operetten- und Musicalsänger und wirkte in zahlreichen Filmen mit. 1934 kam er nach Paris, wo er Musik und Gesang studierte. Entdeckt wurde er von Henri Varna, Direktor des Casino de Paris, der ihm 1938 eine Rolle in einer Revue der Mistinguett gab. Während des Zweiten Weltkriege war er ohne Beschäftigung und arbeitete als Kellermeister in einem Restaurant in Toulouse. Dort traf er den Akkordeonspieler Fredo Gardoni, der ihn als Begleitsänger engagierte und ihm erlaubte eine Schallplatte unter dem Namen Guétary, den er nach der gleichnamigen Küstenstädtchen wählte, in der er sich zu Beginn des Krieges aufgehalten hatte, aufzunehmen. Unzufrieden mit seiner künstlerischen Akzeptanz in Frankreich, folgte er 1947 einem Ruf des Impressarios C.B. Cochran an das Londoner Adelphi Theater, wo er zusammen mit Lizbeth Webb in der Operette Bless the Bride erfolgreich sang. Anschließend ging er in die USA und reüssierte 1950 als Sänger am 46th Street Theater in New York mit seiner Interpretation in dem Musical Arms and the Girl. Zurück in Frankreich, sang er mit wechselndem Erfolg in mehreren Musicals: Pacifico (1958), La Polka des lampions (1962), Monsieur Carnaval (1965, nach einer Musik von Charles Aznavour), Monsieur Pompadour (1971) und Les Aventures de Tom Jones (1974). Zwischen 1944 und 1957 wirkte Georges Guétary außerdem in zahlreichen Filmen mit, von denen der bekannteste der Oscar-premierte Film An American in Paris (1951, dt. Ein Amerikaner in Paris) nach der Musik von George Gershwin war.
Lieder u.a.: Bambino, Papa Aime Maman, La Samba Brasilienne.
Cannes, Cimetière de Grand Jas
Ungarischer Komponist, Dirigent und Pianist; Vater des Juristen Hans von Dohnanyi; studierte an der Musikakademie Budapest. Dohnányi schuf von der Spätromantik beeinflußte Bühnen-, Kammer- und Konzertwerke.
Tallahassee (Florida), Roselawn Cemetery
Deutscher Sänger (Tenor); wuchs unter bescheidenen Verhältnissen auf; sang bereits als Kind in der Musikklasse und dem Chor der Liebfrauenkirche in Ravensburg. Sein Debüt hatte er – nachdem er im Stimmbruch eine dunklere Stimme bekommen hatte - im Ravensburg Konzerthaus. Nach der Schulzeit arbeitete er als Kassierer für die Gas- und Wasserwerke in seiner Heimatstadt. Als Sänger entdeckt wurde er, als er im Chor bei einer Aufführung von Pietro Mascagnis Cavalleria rusticana sang, lehnte es aber zunächst ab, als Gesangssolist aufzutreten. Ab Anfang des Jahres 1907 sang er für ein Probejahr unentgeltlich am Königlichen Hoftheater Stuttgart. Im September 1908 erhielt er dort dann einen auf fünf Jahre begrenzten Vertrag, der 1913 in einen festen Vertrag überführt wurde. Erb galt als ein herausragender Lied-Interpret, so sang er u.a. 1917 unter Bruno Walter die Titelpartie von Hans Pfitzners Palestrina. In der Folge machte er sich mit Konzerten als Sänger von Liedern und Oratorien einen Namen, oft an der Seite der Kammersängerin Meta Diestel; insbesondere seine Mozart-Vorträge, seine Schubert-Interpretationen und seine Rolle als Evangelist in den Passionen von Johann Sebastian Bach machten ihn rasch berühmt. 1938 wurde er zum Professor ernannt. Erb setzte seine gesangliche Arbeit bis ins hohe Alter fort, ohne daß seine Stimme nachgelassen hätte.
Nach dem Ende des Nazi-Unrechtstaates wurde er ”durch seinen Beitritt zur NSDAP im April 1933 [als] politisch belastet“ eingestuft, sein Nettoeinkommen um 10% von seinem Nettoeinkommen abgeführt und zusätzlich mit einer Geldstrafe belegt. Erb war außerdem am 1.9.1933 “Förderndes Mitglied der Schutzstaffel der NSDAP (SS)” geworden.
Ravensburg, Friedhof
Franz Bummerl Pseudonym Claus Bottner
Böhmisch-deutscher Musiker, Komponist und Arrangeur; erhielt als Kind Violin- und Trompetenunterricht bei Franz Heinl in Oelsnitz (Vogtland). Nach erfolgreicher Aufnahmeprüfung studierte er am Deutschen Hochschulinstitut für Musik und darstellende Kunst im damals großdeutschen Prag. Seine Hauptfächer dort waren Komposition, Trompete und Klavier. 1943 mußte Bummerl sein Studium abbrechen, er wurde zum Musikkorps der deutschen Luftwaffe in Berlin eingezogen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fand Franz Bummerl in Stuttgart eine neue Heimat und setzte ab 1946 sein Studium an der dortigen Musikhochschule fort. Nach dem Studium 1951 gehörte Bummerl 15 Jahre dem Südfunk-Tanzorchester unter der Leitung von Erwin Lehn an, in dem er die Trompete spielte. In dieser Zeit begegnete er Ernst Mosch und hob mit diesem 1956 die Original Egerländer Musikanten aus der Taufe. Dort spielte er Flügelhorn, komponierte, arrangierte und war bis zum Engagement der Sängerin Barbara Rosen 1971 auch alleiniger Gesangspartner Moschs. Er erhielt zahlreiche goldene Schallplatten; viele seiner über 700 Kompositionen und Arrangements wurden auch international bekannt.
Tamm (Ldkrs. Ludwigsburg), Gemeindefriedhof
Christina Nilsson Countess de Casa Miranda
Schwedische Sängerin (Sopran); Kind armer Eltern; mußte zum Unterhalt der Familie beitragen. Sie zeigte schon in frühen Jahren ein ausgeprägtes Talent zum Singen. Während eines jährlich stattfindenden Fest der Landarbeiter trat sie mit ihrem Bruder als Gesagsduo auf. Entdeckt wurde sie 1857 auf dem Markt in Ljungby von Fredrik Tornerhielm, einem Mäzen, der ihr eine Gesangsausbildung in Göteborg finanzierte. Ihre Unterkunft dort finanzierte der Weingroßhändler Rudolf Koch. 1860 gab sie dann Konzerte in Stockholm und Uppsala, und nach einer vierjährigen Ausbildung in Paris hatte sie dort 1864 ihr Debüt an der Oper als Violetta in Giuseppe Verdis Oper La Traviata am Théâtre Lyrique. Nach diesen Erfolg sang sie an den großen Opernhäusern der Alten und der Neuen Welt, in London, Sankt Petersburg, Wien und New York, wo sie am 22.10.1883 in der Metropolitan Opera in Charles Gounods Faust zu sehen und zu hören war. Im Hamlet war sie neben der französischen Sopranistin Emma Calvé (*1858, †1942) eine der ersten Interpretinnen der Ophelia. Bald gehörte sie zu den gefeiertesten Sängerinnen ihrer Zeit. Nach einem erfolgreichen Konzert in Stockholm, am 23. September 1885, wurde sie von rund 50.000 Personen gefeiert. Als sie von einem Balkon des Grand Hotels sang, brach eine Panik aus, bei der 20 Menschen zu Tode kamen.
Christina Nilsson war zweimal verheiratet: 1872 hatte sie in der Westminster Abbey den französischen Bankier August Rouzeaud (†1882) geheiratet , und 1887 gab sie dem Spanier Don Angel Ramoin Maria Vallejo y Miranda, Graf de Casa de Miranda das Ja-Wort
Växjö, Tegnérkyrkogården
Ralf Arnie eigentl. Artur Niederbremer
Deutscher Komponist, Liedtexter und Musikverleger; wurde nach dem Abitur zur Wehrmacht eingezogen. Bei Kriegsende befand er sich in Schweden. Von dort wurde er von den Schweden - wie ca. 2.800 Soldaten auch - völkerrechtswidrig an die Sowjetunion ausgeliefert. Von dort kehrte er 1948 in die Heimat zurück, ließ sich in Hamburg nieder und war Mitarbeiter der Musikverlage Sikorski und Ralph Maria Siegel, bevor er 1960 seinen eigenen Verlag gründete. Seinen ersten Erfolg hatte er 1951 mit dem Lied Ansonsten Herr Lutter, ist alles in Butter, das Friedel Hensch und ihr Ehemann Werner Cyprys mit ihrer 1946 gegründeten Gesangsgruppe Friedel Hensch & die Cyprys, Anfang der 1950er Jahre bekanntmachte. Insgesamt komponierte und textete Arnie mehr als 1.000 Lieder, die von namhaften Schlagersänger in der noch jungen Bundesrepublik und später auch internationalen Künstlern interpretiert wurden, so z.B. von Vicky Leandros, Caterina Valente, Demis Roussos, Nana Mouskouri, Die Blue Diamonds, Otto Waalkes und Udo Lindenberg, den er entdeckte. Seine wohl bekanntesten und erfolgreichsten Schlager waren Heimweh (Dort wo die Blumen blüh'n (1956), den Freddy Quinn sang, oder Tulpen aus Amsterdam (1959).
Schlager u.a.: Solang die Sterne glüh'n (1957, Friedel Hensch & die Cyprys), Geh' nicht vorbei (1959, Silvio Francesco), Deine roten Lippen (1961, Gerd Böttcher), Ramona (1963, Die Blue Diamonds), Kiddy Kiddy Kiss Me (1964, Rita Pavone & Paul Anka), Vom Winde verweht (1968, Wanda Jackson), Ich hab' die Liebe geseh'n (1972, Vicky Leandros), Der Sommer für uns zwei (1977, Nana Mouskouri),
Auszeichnungen u.a.: Goldene Stimmgabel (1999).
Hamburg, Friedhof Ohlsdorf
Omnibus salutem!