Jules Émile Frédéric Massenet

Französischer Opernkomponist; Sohn eines Fabrikanten; studierte am Pariser Conservatoire, wo er von 1878 bis 1896 als Professor für Komposition lehrte; Vertreter der sentimental-lyrischen Oper am Ende des 19. Jahrhunderts, schrieb 20 Opern darunter seine bekannteste Manon (1884), nach dem Roman Manon Lescaut von Antoine François Prévost d’Exiles (*1697, †1763), sowie Werther (1892), Thaïs (1894), Don Quichotte (1910). sowie Orchester- und Kammermusik, Oratorien und Lieder.

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Égreville, Cimetière

Bilder: © Pim de Bie-Holland (07/2008)
Bilder: Klaus Decker

Kurt Julian Weill

US-amerikanischer Komponist deutscher Herkunft; Sohn eines jüdischen Kantors; studierte bei Ferruccio Busoni und Engelbert Humperdinck in Berlin. Bereits als Student und später als Musikdirektor in Dessau und Lüdenscheid komponierte er eine Sinfonie (1921) und, nachdem er sich 1925 dem Musiktheater zugewandt hatte, die beiden modernen Opern Der Protagonist, (1926) und Der Zar lässt sich photographieren (1928). In den 1920er und 1930er Jahren schrieb er einige Instrumentalstücke, u.a. eine zweite Sinfonie (1934), ein Streichquartett (1923) und ein Violinkonzert (1924). Sein 1934/35 entstandenes biblisches Drama Der Weg der Verheißung mit Text von Franz Werfel, das 1937 in New York unter dem Titel The Eternal Road uraufgeführt wurde, kam er 1999 in Chemnitz in der deutschen Originalfassung auf die Bühne. Seine beim Publikum bekanntesten Werke sind die in Verbindung mit Bert Brecht entstandene Dreigroschenoper (1928), in der er Jazzelemente verwendete und den Song entwickelte, und die Opern Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny (1930).1933 emigrierte Weill mit seiner Frau Lotte Lenya nach Paris, dann 1935 weiter nach New York, wo er vorwiegend für den Broadway komponierte, u.a. Knickerbocker Holiday (1938), Lady in the Dark, (1940), Down in the Valley (1948).

Werke u.a.: Der Jasager (1930), Die Bürgschft (Uraufführung 1932), Die sieben Todsünden der Kleinbürger (1933).

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Haverstraw, Mount Repose Cemetery

Ibolyka Astrid Maria Varnay

 

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Schwedisch-US-amerikanische Opernsängerin ungarischer Abstammung; der Vater war Tenor an der Stockholmer Oper, bevor er 1920 mit der Familie in die Vereinigten Staaten zog. Varnay studierte zunächst bei ihrer Mutter, die Koloratursopranistin war, und später in New York. 1941 debütierte sie an der Metropolitan Opera, als sie für Lotte Lehmann, die 1934 Deutschland verlassen hatte, einsprang. 1951 sang sie bei den Bayreuther Festspielen, an denen sie bis 1968 jährlich mitwirkte. 1955 übersiedelte Varnay, die 1953 die amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen hatte, endgültig nach Europa und ließ sich in München nieder und unterrichtete u.a. in Gesang in Düsseldorf Gesang.

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München-Perlach, Friedhof am Perlacher Forst

Cole Porter

 

US-amerikanischer Musicalkomponist und Textdichter; besuchte von 1905 bis 1909 die Worcester Academy in Massachusetts und studierte anschließend an den renommierten Universitäten Yale und Harvard University, außerdem bei dem französischen Vincent d’Indy in Paris. Dort wurde 1916 die von ihm komponierte Musik zu dem Musical See America First erstmals zur Aufführung gebracht. Porter, der 1917 der Fremdenlegion beitrat, kehrte nach dem Ende des Ersten Weltkrieges in die Vereinigten Staaten zurück. Seinen künstlerischen Durchbruch hatte er mit dem Musical Paris (1928). Schnell entwickelte sich Porter, der für deine Musicals nicht nur die Musik komponierte, sondern auch die Texte schrieb, neben George Gershwin und Irving Berlin zu einem der bedeutendsten Musicalkomponisten. Viele seiner Kompositionen entwickelten sich zu Evergreens, wie z.B. die Songs Night and Day, Begin the Beguine, What Is This Thing Called Love? oder I’ve Got You Under My Skin. Neben Musik für Musicals schrieb Porter auch solche für Filme, z.B. für den 1956 mit Bing Crosby, Grace Kelly, Frank Sinatra und Louis Armstrong gedrehten Streifen High Society (1956, dt. Die oberen Zehntausend). Im Herbst 1937 erlitt er einen Reitunfall, der so schwerwiegend war, daß Ärzte zur Amputation beider Beine rieten, die erst durch zahlreiche Operationen geretten werden konnten; allerdings war Porter für den Rest seines Lebens auf Krücken angewiesen; 1958 mußte schließlich doch noch das rechte Bein amputiert werden. Zunehmend depressiv, lebte Porter die letzten Lebensjahre sehr zurückgezoghen.

Werke u.a.: Fifty Million Frenchmen (1929), Anything Goes (1934), Kiss me, Kate (1948), Can-Can (1953).

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Peru (Indiana) Mount Hope Cemetery

Bild: Dr. József Varga
Bilder: Karl-Heinz Fuhrmann (07/2008)

Zoltán Kodály

 

Ungarischer Komponist und Volksliedforscher; studierte ab 1900 an der Universität von Budapest moderne Sprachen, wandte sich parallel dazu der Musik zu und nahm Unterricht in Komposition bei Hans Koessler an der der Franz-Liszt-Musikakademie. 1905 begann er zusammen mit Béla Bartók, Volksmusik seiner Heimat zu sammeln und sie zu erforschen. 1906 gab er den ersten Band mit zusammengetragenen Volkslieder heraus. Seit 1907 lehrte er als Professor an der Budapester Musikakademie, die Lizst 1875 gegründet hatte. In seinen eigenen kompositorischen Werke bringt Kodály eine Synthese von westeuropäischer Kunst- und ungarischer Volksmusik zum Ausdruck. Kodály komponierte u.a. Vokalwerke, Singspiele, Orchesterwerke Lieder, Chöre sowie Kammermusik. 1942 wurde er emeritiert und am Ende des Zweiten Weltkriegs Präsident des Ungarischen Kunstrats. Nach 1945 entwickelte er für die Staatsschulen Ungarns einen Lehrplan zur Musikerziehung. Seine Methode, die auf dem Singen von Liedern volksmusikalischen Charakters aufbaut, wurde von Schulen in vielen Ländern übernommen.

Kompositionen u.a.: Psalmus Hungaricus (1923), Háry János (1926), Székler Spinnstube (1924-32), Tänze aus Galánta (1933), Czinka Panna (1946-48).

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Budapest, Farkasréti-Friedhof

Bilder: Dr. Lodovico Buscatti

Carlo Maria Giulini

 

Italienischer Dirigent; der in Bozen aufgewachsene Giulini, der neben italienisch auch fließend deutsch sprach, studierte von 1930 an Geige, Komposition und Dirigieren an der Accademia di Santa Cecilia in Rom, war dann zunächst Bratschist, bevor er 1944 die Laufbahn eines Dirigenten einschlug. Von 1946 bis 1951 dirigierte er das RAI-Rundfunkorchester in Rom und ab 1950 das neugegründete RAI-Orchester von Mailand. Berühmt, weil unvergleichlich, ist seine Don Giovanni-Aufnahme mit Eberhard Wächter als Don Giovanni aus dem Jahr 1959, die ursprünglich Otto Klemperer dirigieren sollte; als dieser erkrankte, sprag Giulini für ihn ein. 1951 wurde er Nachfolger Victor de Sabatas als musikalischer Leiter an der Mailänder Scala und und war u.a. an der berühmten La Traviata-Inszenierung mit Maria Callas unter der Regie von Luchino Visconti beteiligt war, verließ die Scala aber wegen von ihm immer wieder abverlangten künstlerischen Kompromisse. Ab da widmete sich Guilini der Musik von Johannes Brahms, Robert Schumann, Anton Bruckner, Franz Schubert und Gustav Mahler, aber auch den Oratorien Johann Sebastian Bachs, Beethovens Missa Solemnis oder den Requien von Wolfgang Amadeus Mozart, Guiseppe Verdi und Gabriel Fauré. Von 1969 bis 1978 war er Gastdirigent des Chicago Symphony Orchestra, von 1973 bis 1976 Nachfolger von Wolfgang Sawallisch (*1923) als Chefdirigent der Wiener Symphoniker und schließlich, bevor er 1998 seine Tätigkeit als Dirigent aufgab, von 1978 bis 1984 des Los Angeles Philharmonic Orchestra.

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Bozen, Friedhof

Bilder: Rickey (06/2006) flickr.com/photos/colts13/2148991915/

Ludwig Suthaus

 

 

Deutscher Sänger (Heldentenor); während seiner Ausbildung zum Steinmetz wurde sein sängerisches Naturtalent entdeckt, und der 17-Jährige erhielt die Möglichkeit, parallel zu seiner handwerklichen Ausbildung die Kölner Musikhochschule zu besuchen. 1928 debütierte er in Aachen als Walther von Stolzing in Richard Wagners Die Meistersinger von Nürnberg. Ab 1932 war er am Staatstheater Stuttgart engagiert, wurde jedoch 1942 als künstlerisch und politisch unzuverlässig (er war kein NSDAP-Mitglied) dort entlassen. In Berlin an der Staatsoper aber, an der er seit 1941 engagiert war, war er nach wie vor willkommen und durfte weiterhin singen, ebenso wie bei den Bayreuther Festspielen, wo er 1943 als Stolzing mit den Meistersingern debütierte und bis zur Schließung des Festspielhauses auf dem grünen Hügel im Jahre 1944 tätig war. Sein regelmäßiger Aufenthaltsort blieb allerdings Berlin, wo er 1949 von der nach der Teilung der Stadt durch die Alliierten im Osten liegenden Lindenoper an die Deutsche Oper in West-Berlin wechselte. In der Nachkriegszeit gab Suthaus, der in den letzten Lebensjahren Furtwänglers zu dessen bevorzugten Wagnerinterpreten gehörte, zahlreiche Gastspiele weltweit, u.a. an der Wiener Staatsoper, dem Royal Opera House Covent Garden in London, der Mailänder Scala, dem Nationaltheater München, der Hamburgischen Staatsoper, der Pariser Oper und der San Francisco Opera. Suthaus’ Karriere wurde frühzeitig aufgrund der Folgen eines Autounfalls beendet.

Suthaus diskographisches Erbe ist sehr schmal. Umso mehr ist seine Einspielung des Tristan unter Wilhelm Furtwängler im Jahre 1952 ein Meilenstein der Geschichte der Schallplattenaufnahmen. Auf dieser einzigartigen Aufnahme sind im übrigen der junge Dietrich Fischer-Dieskau und die norwegische Sopranistin Kirsten Flagstadt zu hören.

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Bild: Heiko Bockstiegel (06/2013)

Berlin OT Charlottenburg, Waldfriedhof Heerstr.

Robert Gilbert eigentl. Robert David Winterfeld

 

 

Deutscher Komponist, Sänger und Textdichter; Sohn des aus Hamburg stammenden Komponisten und Dirigenten Max Winterfeld (Künstlername Jean Gilbert); wurde noch im letzten Kriegsjahr eingezogen und kam zu jener Zeit mit Spartakisten in Kontakt. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges studierte er Philosophie und Kunstgeschichte in Berlin und Freiburg im Breisgau und war aktiv an politischen Demonstrationen und an Wahlkämpfen dieser Zeit beteiligt. Er verfaßte im Laufe seiner künstlerischen Karriere - zunächst noch gemeinsam mit seinem Vater - Texte und Musik für die verschiedensten Zwecke; Musik und Texte für Operetten, für Schwänke, für Schlager und für Revuen, unter seine ca. 60 Operetten zählen neben anderen die Libretti zu Ralph Benatzkys Im weißen Rößl (hierfür schrieb er auch den Schlager Was kann der Sigismund dafür, daß er so schön ist) und Feuerwerk (O mein Papa) und zu den über 100 Tonfilmen die Liedtexte u.a. für Film Der Kongress tanzt (1931) von Erik Charell mit dem Schlager Das gibt´s nur einmal, das kommt nicht wieder (gesungen von Lilian Harvey), und den Erfolgsfilm Die Drei von der Tankstelle (1930), Ein Freund, ein guter Freund., schwungvoll gesungen von Heinz Rühmann, Oskar Karlweis und Willy Fritsch, Seine Karriere wurde 1933 jäh durch die “Machtergreifung” durch die Nationalsozialisten beendet: Gilber wurde als Jude künstlerisch ausgegrenz und mußte um sein Leben fütchten. Er emigrierte zunächst nach Österreich und von dort nach dem “Anschluß” des Landes an der Deutsche Reich nach Paris. Als die deutsche Wehrmacht 1939 in Frankreich einmarschierte und u.a. Paris besetzte, verließ er mit seiner Familie über den Hafen von Cherbourg das Land in Richtung Vereinigten Staaten und ließ sich in New York nieder. 1944 nahm er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft an. 1949 kehrte er nach Deutschland zurück und lebte zunächst in München, wo er für das neugegründete Kabarett Die Kleine Freiheit schrieb. 1954 nahm er wieder die deutsche Staatsbürgerschaft an und übersiedelte mit der Familie in den Schweizer Kanton Tessin. Seine Lebensunterhalt verdiente er sich als Übersetzer von Musicals aus dem Englischen, darunter My Fair Lady, Oklahoma!, Hello, Dolly!, Cabaret und Annie Get Your Gun. 1961 kam ein Schlager in die deutschen Hitparaden, den er bereits Anfang der 1930er Jahre geschrieben hatte und der auch damals bereits bekannt war: Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehn.

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Minusio, (Bez. Locarno) Gemeindefriedhof

Bilder: Klaus Ernst (03/2013)

Peter PietJanssens

 Bild: Peter R. Seeber (1979)

 

Deutscher Musiker und Komponist; jüngstes von zwölf Kindern eines aus den Niederlanden stammenden Vaters und einer deutschen Mutter; nach dem Besuch der Volksschule in TeIgte kam er auf das humanistische Gymnasium Paulinum in Münster (Westfalen). Nach einem Praktikum bei Telefunken in der niedersächsischen Landeshauptstadt begann er ein Musikstudium an der Kölner Musikhochschule und erhielt 1958 eine Anstellung als Korrepetitor in der Opernklasse der Städtischen Bühnen Münster, wobei er ab 1961 parallel zu seinen Tätigkeiten an der Universität Münster Soziologie, Geschichte und Musikwissenschaft studierte. 1966 wirkte er als Dozent im Fachbereich Chanson/Song an der Folkwangschule in Essen.

Janssens, Mitglied der ökumenischen Textautoren- und Komponistengruppe der Werkgemeinschaft Musik und der Textautoren- und Komponistengruppe Takt, gründete in seiner Heimatstadt Telgte einen eigenen Musikverlag, der auch nach seinem Tode weitergeführt wird und bis heute seine Werke verlegt. Bekannt geworden ist er jedoch als Mitbegründer des sogenannten Sacro Pop.

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Bilder: Peter R. Seeber (09/2013)

 Telgte, Stadtfriedhof

Friedrich Cerha

 

 

Österreichischer Komponist, Violinist und Dirigent; gründete 1958 gemeinsam mit dem österreichischer Komponist und Musikpädagoge Kurt Schwertsik (*1935), das Ensemble die reihe, das mit exemplarischen Aufführungen zeitgenössischer Musik hervortrat. Sein musikalisches Denken ist auf feinste Schattierungen von Strukturen und Klangfarben gerichtet.

Cerha ergänzte die unvollendete OperLulu von Alban Berg, deren Uraufführung dann 1979 in Paris stattfand.

Werke u.a.: Spiegel IVII (1960-68, für Orchester und Tonband), Sinfonie (1975), Klavierkonzert (1998), Netzwerk (1981, Bühnenwerk für 2 Sänger, 6 Sprecher, Bewegungsgruppe und Orchester); Baal (1981; nach Bertold Brecht), Die Rattenfänger (1987).

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Bilder: Heinz Knisch (08/2023)

Wien, Zentralfriedhof

Musiker LXXII

Omnibus salutem!