2001

Warschau, Cmentarz Powazkowski

Wacław Aleksander Lachman

Polnischer Komponist, Chordirigent und Pädagoge; gründete bereits als Gymnasialschüler seinen ersten Chor. Im Jahre 1906 gründete Lachman, der am Warschauer Konservatorium bei Zygmunt Noskowski (*1846, †1909) studiert hatte, in Warschau den Chór Lachmana, der später unter dem Namen “Harfe” berühmt wurde und den er als Direktor bis 1963 leitete. Die Gründunug weiterer Chöre folgte, so des Warschauer Philharmonischen Chors und des Chors der Warschauer Oper, mit denen er auch auf Tourneen durch Frankreich, Belgien und nach Moskau ging. Lachman komponierte über 300 Stücke für Männerchöre, aber schuf auch Lieder, Kantaten, Messen und zahlreiche Studien zur Volksmusik. Während des Zweiten Weltkrieges und der Besetzung Polens durch die deutsche Wehrmacht trat er mit seinem Chor immer wieder v.a. in Kirchen mit einem Repertoire von patriotischen Kompositionen auf, und Lachman nahm aktiv am Warschauer Aufstand teil.

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Dalida eigentl. Yolande Christiane Gigliotti

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Chansonsängerin und Schauspielerin; zweites von drei Kindern einer ursprünglich aus Kalabrien stammenden Familie; ihre Muttersprache war italienisch, sie sprach aber auch arabisch und französisch; wurde 21-jährig zur Miß Ägypten gewählt und wirkte in einigen Filmen in Nebenrollen mit, was sie in ihrem Wunsch bestärkte, Schauspielerin zu werden. Um diese Absicht umzusetzen, ging sie 1955 nach Paris. .Es gelang ihr zwar in zwei Filmen als Nebendarstellerin mitzuwirken, aber eine Karriere in diesem Metier war nicht in Sicht (erst viel später wirkte sie wieder in Filmen mit,: u.a. in Joseph et ses frères (1954) an der Seite von Omar Sharif oder 1965 Ménage à l'Italienne mit Ugo Tognazzi). 1956 nahm sie erfolgreich an einem Chansonwettbewerb im wiedereröffneten Olympia teil. Ab diesem Zeitpunkt nannte sie sich Dalida. Bereits ihre erste Schallplatte Bambino (1956) wurde ein großer Erfolg und brachte ihr eine Goldene Schallplatte ein. 1958 wählte man Dalida zur “Sängerin des Jahres“ und zeichnete sie zusammen mit dem Schauspieler Yves Montand mit dem “Music Hall Bravo“ aus. Auch in Deutschland, wo sie Schlager auch auf Deutsch sang, war sie populär. Während sie im Jahr 1961 als Sängerin sehr erfolgreich war - sie erhielt für Last Waltz, Achète-moi un jukebox und Garde moi la dernière danse Goldene Schallplatten - scheiterte ihre Ehe mit ihrem Entdecker Lucien Morisse nach nur wenigen Monaten, und auch ihre Beziehung zu dem polnischen Maler Jean Sobieski ging in die Brüche. Tragisch verlief auch ihre Beziehung zu dem italienischen Liedermacher Luigi Tenco, den sie 1966 in Rom kennengelernt hatte und mit dem sie 1967 am Festival della canzone italiana teilnahm. Sie fand ihn mit einer Schußwunde in der Schläfe in ihrem gemeinsamen Zimmer im Hotel Savoy. Nach einer 4-jährigen Auszeit kehrte Dalida 1971 auf die Bühne zurück, war mit einem neuen Repertoire im Olympia in Paris sehr erfolgreich. Es folgten Jahre voller Erfolg. 1972 fand sie in dem Maler und Sänger Richard Chanfray eine neue Liebe, die allerdings 1981 mit einer Trennung endete (ein Jahr später nahm Chanfray sich das Leben). .Offenbar des Lebens überdrüssig, nahm sie sich das Leben durch die Einnahme von Schlaftabletten. Sie wurde in ihrem Haus in Montmartre von einer Hausangestellten tot aufgefunden. In ihrem Abschiedsbrief hatte sie notiert: “Pardonnez-moi, la vie m'est insupportable” (Vergebt mir, das Leben ist mir unerträglich geworden).

Lieder u.a.: Milord (1960), Ciao Amore, Ciao (1967), Der Tag, als der Regen kam, Ciao, Ciao Bambina (beide 1959).

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Paris, Cimetière du Montmartre

Franz von Suppé eigentl. Francesco Ezechiele Ermenegildo Cavaliere Suppe Demelli

Österreichischer Operettenkomponist; während seines Studiums der Rechtswissenschaften an der Universität von Padua besuchte er häufig Opernaufführungen in der Mailänder Scala. In Mailand kam er auch in Kontakt mit Gioacchino Rossini, Gaetano Donizetti und dem jungen Giuseppe Verdi. Im Alter von 16 Jahren schuf er sein erstes größeres musikalisches Werk, eine Messe in F-Dur, die er erst vierzig Jahre später als Missa Dalmatica veröffentlichte. Im September 1835 begann er in Wien ein Studium der Medizin, brach dieses jedoch bald ab, um sich ganz einer musikalischen Karriere zu widmen. Er wurde am Wiener Konservatorium Student des Musikwissenschaftlers Simon Sechter und des Komponisten und Dirigenten Ignaz Xaver von Seyfried, einem Freund Ludwig van Beethovens. Zur Finanzierung seines Studiums gab er Italienisch-Unterricht. Ab 1840 war er als Theaterkapellmeister in Wien tätig, ab 1865 am Carltheater.

Werke u.a.: Leichte Kavallerie (1866), Fatinitza (1876), Boccaccio (1879), Ouvertüre zur Operette Dichter und Bauer (1846).

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Wien, Zentralfriedhof

Sigfrid Karg-Elert eigentl. Siegfried Theodor Karg

 

Deutscher Komponist; Sohn eines Buchhändlers, jüngstes von zwölf Kindern (vier Kinder überlebten nicht) in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen, übersiedelte 1882 nach Leipzig, wo er erste musikalische Ausbildung im neugegründeten Chor der Johanniskirche erhielt; es folgten privater Klavierunterricht und erste Kompositionsversuche, die er dem Komponisten Emil Nikolaus von Reznicek (1860-1945) anläßlich einer "Leipziger Tonkünstler Versammlung" im Jahre 1896 vorstellte. Dieser erwirkte für ihn ein 3-jähriges Freistudium am Leipziger Konservatorium, von August 1901 bis September 1902 war er Klavierlehrer am "Sannemann’schen Konservatorium" und am "Neuen Konservatorium für Musik" in Magdeburg. In diese Zeit änderte Karg-lert seinen Namen: er fügte seinem Familiennamen den Mädchennamen seiner Mutter hinzu, für seinen Vornamen wählte er die nordische Schreibweise "Sigfrid". Im Jahre 1904 machte er die Bekanntschaft des Berliner Verlegers und Harmoniumspezialisten Carl Simon. Bis Mitte der zwanziger Jahre entstanden für die Orgel zahlreiche Kompositionen und Unterrichtswerke. Durch den Gewandhausorganisten Paul Homeyer wurde Karg-Elert zu Orgelkompositionen angeregt. Mit seinem bedeutenden Opus 65, den 66 Choralimprovisationen, legte er dann schließlich 1909 den Grundstein für sein umfangreiches Orgelwerk. 1919 wurde Sigfrid Karg-Elert zum Lehrer am Leipziger Landeskonservatorium ernannt. Sein "kosmopolitischer" und "artifizieller" Kompositionsstil unterschied ihn von Zeitgenossen, die Musik nur noch als "deutsche" Musik wahrnahmen. Allenthalben stieß Karg-Elert auf Ablehnung. Im Mai 1930 nahm Karg-Elert als Ehrengast an einem 10-tägigen Festival teil, das die "Londoner Organ Music Society" zu seinen Ehren in England ausrichtete; im Frühjahr 1932 nahm er das Angebot zu einer Orgelkonzerttournee durch die USA an, obwohl er zu diesem Zeitpunkt bereits von Krankheit und Mißerfolgen in Deutschland gezeichnet war; da er die Erwartungen des amerikanischen Publikums nicht erfüllte, entwickelte sich die Tournee zum Fiasko. Ernsthaft erkrankt kehrte er nach Deutschland zurück.

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Leipzig, Südfriedhof

César Auguste Jean Guillaume Hubert Franck

Französischer Komponist und Organist belgisch-deutscher Herkunft, der bereits früh musikalische Begabung offenbarte; studierte in Lüttich dann bei Anton Reicha und von 1837 bis 1842 am Pariser Konservatorium. Ab 1844 war Franck in Paris als privater Musiklehrer tätig, 1872 Orgelprofessor am Pariser Konservatorium und von 1858 bis 1890 Organist an der Kirche Sainte Clotilde in Paris. 1873 erlangte er die französische Staatsbürgerschaft. Franck starb an den Folgen eines Unfalls mit einem Pferdeomnibus.

Werke u.a.: Sinfonie d-Moll (1886-88), Les béatitudes (1869-79), Variations symphoniques für Klavier und Orchester (1885), eine Sonate für Violine und Klavier (1886), Six pièces pour grand orgue (1860-62), Trois chorals (1890).

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Paris, Petit Cimetière du Montparnasse

Bilder oben und rechts Günter Strack
Bild: Alexander Krischnig (2006)
Bild: Håkan Uragård (05/2007)
Bild: Kaedele (10/2007)
Bild: Kaedele (10/2007)

Paris, Cimetière du Pére Lachaise

Jim James Douglas Morrison

 

US-amerikanischer Rocksänger und Songschreiber; der Sohn eines Offiziers der United States Navy studierte Anfang der 1960er Jahre an der Universität Kalifornien in Los Angeles Film- und Theaterwissenschaften und gründete 1966 mit Ray Manzarek, John Densmore und Robbie Krieger die legendäre Rockgruppe The Doors. Bekannt war, daß er, ebenso wie die anderen Gruppenmitglieder, bewußtseinserweiternde Drogen nahm und zudem große Mengen Alkohols trank. Das letzte Konzert gab die Gruppe am 12.12.970 in New Orleans. Physisch angeschlagen, verließ er 1971 die Vereinigten Staaten und ließ sich in Paris nieder, wo er zusammen mit Pamela Courson (†1974) eine Wohnung in der Rue Beautreillis 17 bezog. Nach der offizielle Lesart wurde Morrison von seiner Freundin am Morgen des 3.7. tot in der Badewanne in seiner Wohnung aufgefunden, gestorben aufgrund eines Herzstillstands, möglicherweise aufgrund einer Überdosis Drogen in Verbindung mit Alkohol. Gemäß anderer Angaben hielt Morrison jedoch in der fraglichen Nacht zum 3.7. im “Rock ’n’ Roll Circus”, in dem er Stammgast war, auf und starb nach Alkoholgenuß im Zusammenhang der Einnahme von hochreinem Heroin nach einem körperlichen Zusammenbruch auf der Toilette von Sam Bernetts Nachtklub, der mit dem “Rock ’n’ Roll Circus” durch einen Gang verbunden war. Um kein Aufsehen zu erregen und eine eingehende polizeiliche Untersuchung der Todesumstände zu vermeiden, wurde der leblose Morrison anschließend von herbeigerufenen Bekannten, darunter auch die Sängerin und Schauspielerin Marianne Faithfull (*1946), in seine Wohnung gebracht, wo er vom alarmierten Notdienst der Feuerwehr gefunden wurde. Beigesetzt wurde er heimlich im Beisein nur weniger Personen nach einer nur wenige Minuten dauernden Zeremonie. Erst Tage später wurde sein Ableben offiziell bekanntgegeben. Morrison veröffentlichte auch mehrere Gedichtbände, darunter The Lords and the New Creatures (1971), Die Herren und die neuen Geschöpfe (1977). 1991 verfilmte Oliver Stone (*1946) die Geschichte der Band unter dem Titel The Doors.

Schlager u.a.: Light My Fire, The End, Strange Days (1967), Waiting for the Sun (1968), The Soft Parade (1969), Morrison Hotel/Hard Rock Cafe (1970), L. A. Woman (1971).

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Griechische Inschrift der von Morissons Eltern später angebrachten Plakette: KATA TON DAIMONA EAYTOY (dt. Gemäß seines eigenen Geistes).

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Bohuslav Martinů

 

 

Tschechischer Komponist; Sohn eines Schuhmachers und Türmers; in seinen Werken, die sich keinem bestimmten Stil zuweisen lassen, finden sich tschechisch-folkloristische und impressionistische Einflüsse. Er schrieb Chor-, Orchester-, Kammermusik, außerdem Opern und Ballette.

Werke u.a.: Opern: Julietta (1938), Die Heirat (1953), Ariane (1961), Griechische Passion (1961), Ballette: Istar (1924), Das Urteil des Paris (1953), Oratorium: Gilgamesch-Epos (1955).

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Polička (Tschechien), Gemeindefriedhof

Bild: Petr1888 (12/2012) Wikipedia.org
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Fred Bertelmann

 

 

Deutscher Schlagersänger und Filmschauspieler; Sohn eines Chemikers; erlernte schon als Kind das Spielen mehrerer Musikinstrumente und besuchte das Nürnberger Konservatorium und die UFA-Schauspielschule. Mit neun Jahren stand er bei einer Tournee des Nürnberger Kirchenchors von St. Lorenz erstmals auf der Bühne. Als Soldat der deutschen Wehrmacht geriet er im Zweiten Weltkrieg 1944 in US-amerikanische Gefangenschaft und kam in ein Kriegsgefangenenlager in Alabama. Dort kam er in Kontakt mit dem Swing, der im Dritten Reich verboten war, und mit der Musik Glenn Millers. Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft und Rückkehr nach Deutschland im Jahr 1946 spielte er in einem Offiziersklub der US-Army in Füssen, und um sein Gesangsstudium zu finanzieren, und in Nürnberger Bars Dixie- und Swing-Musik. 1947 gründete er gemeinsam mit Ernst Mosch und Horst Reipsch eine Combo, die REMO-Band. 1950 trat er dann als Sänger mit einem schwedischen Orchester in Schweden auf. 1954 schloß die Plattenfirma Electrola mit ihm einen Plattenvertrag, und bereits im Oktober des Folgejahres rangierte sein Titel Tina Marie in der deutschen Schlagerparade ganz oben. Bekannt und reich wurde Bertelmann 1957 mit seinem Schlager Der lachenden Vagabund, der rasch zu einem Hit geriet und sich auf Schallplatte fünf Millionen Mal verkaufte. Weitere Erfolgsschlager waren In Hamburg sind die Nächte lang, Arrivederci Roma, Schwalbenlied und Wenn es Nacht wird in Montana, die die Befindlichkeit der Deutschen in der jungen Bundesrepublik traf. Insgesamt verkaufte er 40 Millionen Platten. Außerdem wirkte der smarte Bertelmann singend und schauspielernd in sechzehn Spielfilmen häufig in Hauptrollen mit, u.a. 1959 inDas blaue Meer und du mit Karin Dor, Renate Ewert und Chris Howland oder ebenfalls 1959 Gitarren klingen leise durch die Nacht mit Vivi Bach und Peter Weck. Zeitweise spielte er sowohl klassisches als auch Boulevard-Theater und wirkte in Musicals, z.B. auch  in Chicago n dem Musical Show-Boat mit.. In den Vereinigten Staaten trat er auch gelegentlich in Fernsehshows auf, so z.B. in der Ed Sullivan Show oder der Perry-Como-Show. 1972 gründete er gemeinsam mit Gitta Lind, die deren Direktorin wurde, in München eine “Show Schule”, die der Förderung von künstlerischen Nachwuchs und Talenten diente und an der u.a. Joachim Fuchsberger und Hans-Joachim Kulenkampff unterrichteten.

Verheiratet war Fred Bertelmann seit 1966 mit der Fernsehansagerin und Schauspielerin Ruth Kappelsberger.

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Berg am Starnberger See OT Aufkirchen, Ortsfriedhof

Anthony “Tony” Esmond O’Sheridan MacGinnity

Bild: Eddie Janssens (08/2011) Wikipedia.orgBild: Eddie Janssens (08/2011) Wikipedia.org cc_somerightsreserved

 

Britischer Musiker, Rock ’n’ Roll Singer-Songwriter; wurde in seiner Jugend von seinen Eltern, einem Iren und eine Engländerin, zunächst durch klassische Musik beeinflußt, und so erlernte er bereits im Alter von sieben Jahr die Violine, begann später aber die Gitarre zu spielen. 1956 gründete er seine erste Band, The Spirits, mit der er 1957 nach London ging. Ein Jahr später, im Jahre 1958, gerade 18 Jahre alt, trat er erstmals in der TV-Serie Oh Boy, einer Musiksendung für junge Leute, in Erscheinung und spielte mit der elektrische Gitarre frühe Rock-Klassiker wie etwa Blue Suede Shoes, Glad All Over, Mighty Mighty Man und Oh Boy!. Dann erhielten er und seine Gruppe The Jets ein Angebot, in Hamburg in Bruno Koschmiders Klub "Kaiserkeller" auf der Hamburger Große Freiheit 36 zu spielen. The Jets war die erste britische Band, die ausgiebige Live-Auftritte auf der Reeperbahn von sich Reden machte.Während seine Bandmitglieder bald wieder nach England zurückkehrten, blieb Sheridan in Hamburg. Im einem weiteren Klub Koschmiders, dem “Indira,” traf er eine noch völlig unbekannte Band namens The Beat Brothers, die einmal als The Beatles Weltruhm erlangen sollten. An deren ersten kommerziellen Aufnahmen war der Songwriter und Gitarrist als Sänger beteiligt. Das Verhältnis zwischen den Beatles und Sheridan war von großer gegenseitiger Bewunderung geprägt; insbesondere der junge George Harrison, Lead-Gitarrist der Beatles, bewunderte den Lead-Gitarristen Tony Sheridan. Ihren größten Hit hatten Tony Sheridan & The Beat Brothers 1961 mit dem Titel My Bonnie. Nachdem der deutsche Polydor-Produzent Bert Kaempfert die Beatles und Sheridan gemeinsam auf der Bühne erlebt hatte, schlug er einige gemeinsame Aufnahmen vor; es entstanden Ain't She Sweet und Cry for a Shadow (urspr. Beatle Bop betitelt). Polydors Glaube an Sheridans Erfolg und Zukunft mit den Songs My Bonnie/The Saints war allerdings so ausgeprägt, daß sie erst einmal die Beatles Songs “für später” zur Seite legten. Als der Star-Club in der Hansestadt im April 1962 - wenige Schritte vom "Kaiserkeller" entfernt auf der anderen Straßenseite der Großen Freiheit - eröffnet wurde, sahen sie sich wieder .Dort entstand beim letzten Auftritt der Beatles im Dezember 1962 die einzige gemeinsame Komposition von Paul McCartney und Tony Sheridan, Tell Me If You Can. Zuletzt trat Sheridan im April 2012 anläßlich des 50. Geburtstags des Star-Clubs in Hamburg auf. Zwischen 1960 und 1967 hatte Sheridan, der als einer der Begründer der Beatmusik in den frühen 1960er Jahren .gilt, mit seiner Band zahlreiche Auftritte nicht nur in Deutschland, sondern praktisch rund um den Erdball. In dieser Zeit entstand bei Polydor auch sein größter Hit Skinny Minnie (1964). 1967 ließ er sich als Truppenbetreuer für die US-amerikanischen Truppen in Vietnam anheuern. Von dort kam er Ende 1969 zurück nach Deutschland, um wiederum durch Europa zu touren. Zeitweise lebte er in London; zu dieser Zeit begann er sich auch für religiöse Themen, zum Beispiel den Buddhismus, interessieren, wurde 1982 Sannyasin, i.e. Yogi, und erhielt den Namen Swami Prabhu Sharan. 1986 lebte er kurzzeitig in Italien, ließ sich aber noch im selben Jahr mit seiner fünften Frau, die Kunst und Germanistik studierte, in Wuppertal nieder, bevor er 1989 in die Nähe von Hamburg zog. Ab 1989 ging er dann auch wieder auf Tourneen, besonders durch Deutschland. In den letzten Jahren gab er zahlreiche Konzerte in England, den Vereinigten Staaten, in Mexiko, Holland, in Azerbaijan und Norwegen.

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Bilder: Werner Farwick (05/2014)

Hamburg, Friedhof Ohlsdorf

Franz Völker

 

Deutscher Sänger (Tenor); von Beruf Bankkaufmann, hatte Völker bereits 1925 an einem Amateurwettbewerb des Frankfurter Rundfunks teilgenommen und den ersten Platz belegt. Er nahm Gesangsunterricht und gab seine Stellung bei der Bank auf. Am 2.11.1926 hatte er im Opernhaus in Frankfurt am Main als Florestan in Ludwig van Beethoven Oper Fidelio unter dem Dirigenten Clemens Krauss sein Debüt; dort wurde er entdeckt und seine klare Stimme gelobt.

1931 verließ er Frankfurt und sang in Wien von wo aus er 1933 nach Berlin an die Staatsoper Unter den Linden ging und dort bis 1943 blieb. Zwischen 1931 und 1934 war Völker zudem Mitwirkender bei den Salzburger Festspielen. 1936 sang er in Bayreuth in Wagners Lohengrin. und ein Jahr später ebenfalls in Bayreuth den Parzival. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war er an der Münchner Staatsoper engagiert, und nachdem er 1952 seine Bühnenlaufbahn beendet hatte, wirkte er bis zu seinem Tod als Gesangspädagoge.

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Bilder: Dieter Georg (06/2014)

Neu-Isenburg, Alter Friedhof

Bild: Paresifal von Pallandt (04/2017)

Rechts neben der Grabstätte befindet sich ein Briefkasten, in den die heute immer noch zahlreichen Bewunderer Dalidas Briefe und Fanartikel ablegen können.

Bild: Claus Harmsen (stone & art, 12/2014)
Bild: Klaus Paap (09/2020)
Bild: Klaus Paap (09/2020)
Musiker VIII

Omnibus salutem!