Renate Kern eigentl. Renate Poggensee

 

Deutsche Schlager- und Countrysängerin; ihren ursprünglichen Berufswunsch, den Beruf der Lehrerin zu ergreifen, gab sie auf, als der Musikproduzent Kai Warner (eigentl. Werner Last) sie entdeckte. Ihre beiden ersten Singles Kiss and Shake und Du bist meine Liebe kamen 1965 auf den Markt und plazierten sich auf Anhieb auf Position 35 bzw. 39 in den deutschen Charts. Renate Kern, die ab 1965 bei der Plattenfirma Polydor unter Vertrag war, nahm mit Lieber mal weinen im Glück, der ihr einziger Top-Ten-Hit war, am Deutschen Schlagerwettbewerb 1968 teil. Zwei Jahre später belegte sie hinter Howard Carpendale mit Alle Blumen brauchen Sonne den zweiten Platz beim Deutschen Schlagerwettbewerb in Mainz. Weitere erfolgreiche Schlager waren Ende der 1960er Jahre Traurigsein lohnt sich nicht, Du mußt mit den Wimpern klimpern und Laß doch den Sonnenschein. Anfang der 1970er Jahre begann ihre Karriere zu stagnieren. 1975 verließ sie ihre bisherige Plattenfirma und wechselte zum Label BASF, wo eine Reihe von Singles publiziert wurde, ohne daß Renate Kern an ihre alten Erfolge hätte anschließen können. Schließlich wandte sie sich 1981 der Countrymusik zu und legte sich zugleich den Künstlernamen Nancy Wood zu. Außer dem Titel Imagine that, der in den USA auf den Markt und in die US-Charts kam, blieb ihr ein weiterer Erfolg in den Vereinigten Staaten verwehrt; dennoch blieb sie der Countrymusik treu. Ab Ende der 1980er verfiel Renate Kern zunehmend in Depressionen; sie nahm sich in ihrem Haus durch Erhängen das Leben.

Schlager u.a.: Laß den dummen Kummer (1966), Lieber heute geküßt (1969), Geh mit Gott (1971), Das macht diese Welt erst richtig schön (1972), Wenn Du gehst (1974), Eine Insel in der Sonne (1976).

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Farinelli eigentl. Carlo Broschi

                              

Italienischer Sänger (Kastrat); studierte u.a. bei dem berühmten Komponisten und Gesangslehrer Nicolà Antonio Porpora (*1686, †1768) und feierte schon als junger Sänger große Triumphe in dessen Opern. Nach seinem ersten öffentlichen Auftreten im Jahre 1720 in Neapel und am römischen Teatro Alibert in Poporas Oper Eumene, wurde er bald sehr bekannt, hatte nicht nur Auftritte in ganz Italien, sondern auch in Wien und Paris. Von 1734 bis 1737 sang er in London bei dem Opernunternehmen, das die Gegner Georg Friedrich Händels gegründet hatten. 1737 trat er als Operndirektor in die Dienste des spanischen Königs Philipps V., den er jeden Abend in den Schlaf gesungen haben soll; beim Amtsantritt Karls III. 1759 verlor er seinen Posten und kehrte 1760 nach Italien zurück. Seine restlichen zwanzig Lebensjahre verbrachte er völlig zurückgezogen in Bologna. Farinelli hinterließ eine umfangreiche Sammlung von Musikinstrumenten und Notenmanuskripten. Über das Leben Farinellis wurde 1994 mit Stefano Dionisi in der Titelrolle ein Film gedreht. Am 12.7.2006 wurden die sterblichen Überreste Farinelli exhumiert, um Erkenntnisse über mögliche Krankheiten oder Fehlbildungen des Sängers zu gewinnen. Farinelli gehörte wie Il Caffarelli, ebenfalls ein berühmter Kastrat, zu jener Gruppe von Knaben - allein in Neapel wurden im Jahr wenigsten 1.000 Knaben kastriert -, die im 17. und 18. Jahrhundert kastriert wurden, um ihre helle klare Stimme, die sonst vom Stimmbruch zerstört werden würde, zu erhalten. Da gleichzeitig ihre Lungenkraft mit zunehmendem Erwachsenwerden sich verstärkte, waren sie als kraftvolle Sänger sehr beliebt und genossen hohes Ansehen. Waren sie nicht erfolgreich, erwartete sie im Erwachsenenalter allerdings oftmals Spott und Mißachtung. Ausgelöst wurde diese grausame “Mode”, nachdem Papst Klemens IX. 1668 bei hoher Strafe “Weibspersonen” als Sängerinnen von den Bühnen verbannt hatte.

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Vittorio Casagrande

 

Deutscher Schlagersänger italienischer Herkunft; mitten im Zweiten Weltkrieg, im Jahre 1944, kam er mit seiner Familie nach Deutschland. Im Münchener Stadtteil Schwabing bereits in den 1950er Jahren als Mitglied einer Band bekannt, entdeckte ihn Paul Kuhn 1961 dort in einem Beatclub. Bekannt wurde er mit Volare, der deutschen Version des von Domenico Modugno und Franco Migliacci geschriebenen Schlagers, und Tintarella di Luna, die die Sehnsucht der Deutschen nach dem Süden bedienten und sich zu Ohrwürmern entwickelten. Es folgten Auftritte in zahlreichen Fernsehsendungen. 1968 spielte er in der ZDF-Serie Zimmer 13 eine Hauptrolle. Außerdem wirkte er in Serien wie Salto Mortale, Ein Fall für zwei und Der Alte mit, und in der Kriminalserie SK-Babies war er als Onkel Rosario zu sehen.

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Hinweis: Farinellis urspr. Grabstätte wurde während der Napoleonischen Kriege zerstört. 1810 ließ seine Großnichte Maria Carlotta Pisani seine sterblichen Reste auf den Friedhof La Certosa überführen. Sie selber wurde 1850 dort ebenfalls beigesetzt.

Il Caffarelli eigentl. Gaetano Majorano

Italienischer Sänger (Sopran-Kastrat); ließ sich im Alter von etwa neun Jahren auf eigenen Wunsch kastrieren und wurde in Neapel Schüler des neapolitanischen Komponisten Nicola Antonio Porpora (*1686, †1768), der seinerzeit als der beste Gesangslehrer Italiens galt. 1726 erhielt er sein erstes Engagement in Rom, wo er im Karneval in der Oper Valdemaro von Domenico Sarro debütierte. In den folgenden Jahren eroberte Caffarelli die caffarelli2_bdBühnen der Iberischen Halbinsel im Sturm, wobei er mehrmals gemeinsam mit seinem großen Rivalen Farinelli auftrat. 1738 folgte er einer Einladung Georg Friedrich Händels nach London und wirkte im an Händel geleiteten Haymarket Theatre den Uraufführungen von dessen Opern Faramondo und Serse. Für Caffarelli schrieb Händel die berühmte Arie Ombra mai fu aus Serse - vulgo als “Largo von Händel“ bekannt. Nach dessen Abschied von der Opernbühne war Caffarelli unangefochten der berühmteste Sänger Italiens - genau so, wie von seinem Lehrer Porpora vorausgesagt. Er zog sich nach einem letzten Gastspiel in Lissabon, das wegen des verheerenden Erdbebens 1755 abgebrochen werden mußte, auf sein Landgut bei Otranto bzw. in sein Stadtpalais in Neapel zuück. Obwohl Caffarellis Leben von Skandalen begleitet war - so prügelte er sich in einer Kirche mit einem Kollegen, weil er sich von diesem beleidigt glaubte - schadeten diese weder seiner Karriere noch seinem Ansehen; Karl IV. begnadigte den der Gotteslästerung Angeklagten. 1753 beleidigte Caffarelli in Paris Ludwigs XV., als er dessen Geschenk, eine goldene Schnupftabaksdose, als unwürdig zurückwies, worauf Karl ihn des Landes verweisen ließ.

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Neapel, Kapuzinerkloster Sant’Efremo Vecchio

Rafael Kubelík

 

Schweizerischer Dirigent und Komponist tschechischer Herkunft; Sohn des Geigers Jan Kubelík; war ab 1936 Dirigent der Tschechischen Philharmonie in Prag, bis er 1948 gemeinsam mit seiner späteren Frau, der Konzertviolinistin Ludmila “Lala“ née Bertlová in die Vereinigten Staaten ging, wo er von 1950 bis 1953 Chefdirigent des Chicago Symphony Orchestra war. Von 1955 bis 1958 war er als Musikdirektor der Covent Garden Opera in London tätig, dann von 1961 bis 1979 als Chefdirigent des Sinfonieorchesters des Bayerischen Rundfunks in München, bevor er bis 1986 Gastdirigate übernahm. 1990 kehrte Kubelík, der 1973 die Schweizer Staatsbürgerschaft angenommen hatte, auf Einladung von Staatspräsident Václav Havel, der nach sog. Samtenen Revolution 1989 Präsident der Tschechoslowakei geworden war, nach Prag zurück. Dort dirigierte er die Sinfonische Dichtung Má Vlast (dt. Mein Vaterland) von Bedrich Smetana während des Kultur- und Musikfestivals “Prager Frühling”, das jedes Jahr anläßlich des Geburtstages Smetanas beginnt. Kubelík komponierte Opern, Sinfonien, Konzerte, Vokalwerke.

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Bild: Markus Trittremmel (10/2009)
Bild: Rebekka Schmidt (10/2009)

Bologna, Cimitero Monumentale La Certosa

Rostock, Neue Friedhof

München, Westfriedhof

Prag, Vysehrad Friedhof

Ischia, Forio d'Ischia, auf dem Gelände seiner Villa La Mortella

Bilder: Hartmut Riehm (09/2009)
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Louisville (Kentucky), Evergreen Cemetery

Sir William Turner Walton

 

Englischer Komponist und Dirigent; Sohn eines Chorleiters und Gesangslehrers und einer Sängerin; zeigte als Kind trotz Klavier- und Violinunterrichts wenig Interesse an der Musik. auffallend war aber seine schöne Stimme, so daß er im Alter von zehn Jahren Chorknabe an der Christ Church Cathedral in Oxford wurde. Dort entwickelte er sich musikalisch, und bereits ab 1914 komponierte er erste Werke. Er studierte in Oxford, das er jedoch ohne akademischen Grad verließ. Ab 1920 arbeitete er als freier Komponist. 1923 wurde er mit einem Streichquartett und dem Façade betitelten Werk mit Gedichten von Edith Sitwell bekannt. Sein Oratorium Belshazzar’s Feast, eines der wichtigsten englischen Chorwerke des 20. Jahrhunderts, wurde 1931 anläßlich des Leeds Festival aufgeführt. 1937 wurde sein Krönungsmarsch Crown Imperial anläßlich der Inthronisation König Georgs VI.. gespielt und machte ihn endgültig bekannt. Außerdem komponierte Walton u.a. zwei Opern, Troilus and Cressida (1954) und The Bear (1967), sowie zwei Sinfonien, vier Ouvertüren und Kammer- und Klaviermusik, aber auch Bühnen-, sowie Film- und Hörspielmusiken. 1948 heiratete Walton die 24 Jahre jüngere Argentinierin Susana Gil und übersiedelte mit ihr nach Ischia. Im November 1967 verlieh ihm Königin Elisabeth II. in Anerkennung seiner Verdienste um die Musik den Order of Merit.

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Klara Vespermann  née Klara Metzger

 

Deutsche Sängerin (Sopran); trat bereits als Kind am Hoftheater München auf; später bildete sie der Dirigent und Komponist Peter von Winter in Gesang aus und nahm sie als Pflegetochter in seine Familie auf. 1816 gab sie bei der deutschen Premiere von Winters 1805 in London uraufgeführten Oper Zaira in der Hofoper ihr Debüt mit sehr großem Erfolg, Am 28.2.1817 sang sie in der Uraufführung von Winters Maometto II. und am 7.5.1821 in derjenigen von Johann Kaspar Aiblingers Rodrigo und Ximene. Gastspielreisen führten sie an die Hofoper Berlin, an die Hofoper von Dresden sowie an das Opernhaus Leipzig. An der Mailänder Scala gastierte sie unter anderem am 26.12.1817 in der Uraufführung von Peter von Winters Oper I due Valdomiri. 1819 kam sie an die Münchner Hofoper ,wo sie ihre Karriere fortsetzte. Am 5. 4.1822 sang sie in der Münchner Erstaufführung der romantischen Oper Der Freischütz von Carl Maria von Weber die Partie der ”Agathe“. von Weber bezeichnete ihre Leistung daraufhin als ”einzig und unerreichbar“.

Verheiratet war sie seit 1821 mit dem Bariton Wilhelm Vespermann (*1784, †1837). Sie starb im Alter von nur 27 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls.

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Wilson Pickett

 

US-amerikanischer Soul-Sänger; viertes von elf Kindern; wurde von seiner Mutter häufig geschlagen, so daß er vor ihr regelrecht angst hatte und öfters mit seinem Hund im Wald übernachtete. Pickett sang schon früh in der Kirche in einem der für das farbige Amerika typischen Gospelchöre. 1955 wurde er Mitglied in einer Gospelgruppe, die sich Violinaires nannte, 1959 dann der Rhythm and Blues Gesangsgruppe The Falcons. Für sie schrieb er 1962 den Mini-Hit I Found a Love, der den Beginn seiner Karriere darstellte. Wenig später kam er mit der Single If You Need Me erstmals in den US-amerikanischen Pop-Charts. 1966 coverte er Everybody Needs Somebody to Love, und erreichte 1967 in den Popcharts Platz 29. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere wechselte er 1973 zur RCA Records, was sich als fatal herausstellen sollte; er kam bei RCA mit seiner Debüt-SingleTake a Closer Look at the Woman You're With wiederum in den US-amerikanischen Pop-Charts auf, aber es war für viele Jahre das letzte Mal - die Verkäufe gingen nachj unten. Dafür gab es in den 1990er Jahren andere Schlagzeilen über ihn: Er kam häufig mit dem Gesetz in Konflikt, kam wegen Bedrohung mit einer Schußwaffe in das Gefängnis. 1987 schaffte es eine Neuveröffentlichung von In The Midnight Hour bei Motown noch einmal auf Platz 62 der Single-Charts. Alkoholkrank und finanziell am Ende mußte er Anfang 1992 wegen Mietzinzrückstands sein Haus in Englewood verlassen. Im selben Jahr überfuhr er betrunken einen Mann und wurde zu einem Jahr Gefängnis mit fünf Jahren Bewährungszeit verurteilt, sowie zu einer Entziehungskur. 1996 erhielt er eine Gefängnisstrafe wegen Drogenbesitzes. Er machte noch einmal von sich reden, als er für sein 1999er Album It's Harder Now eine Grammy-Nominierung erhielt.

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Bilder: Herbert Fröschl (01/2017)

München, Alter Südlicher Friedhof

Peter von Winter     (seit 1814)

 

Deutscher Komponist, Gesangslehrer und Kapellmeister; Sohn eines Brigadiers am Kurfürstlichen Hof in Mannheim; war Schüler der Hofmusiker Wilhelm Cramer und Thaddäus Hampel sowie später von Georg Joseph Vogler in Mannheim. Ab 1759 war er Akzessist in der Mannheimer Hofkapelle, 1777/78 Dirigent am Nationaltheater. Nach dem Umzug des Hofes nach München 1778 wurde er Orchesterdirektor. Mittels eines kurfürstlichen konnte er 1780/82 mit seinem Orchesterkollegen, dem Klarinettisten Franz Tausch, in Wien bei Antonio Salieri studieren. In Wien kam es auch zu einer Begegnung mit Mozart. 1787 wurde er in München Vizekapellmeister und 1798 Hofkapellmeister für die Vokalmusik. 1811 gründete er die Musikalische Akademie, die heute Akademiekonzerten des Bayerischen Staatsorchesters fortlebt. Zum Jubiläum als Hofmusiker wurde Peter von Winter, der bereits im Jahre 1808 Mitglied des Pariser Konservatoriums geworden war und 1815 der königlichen Musikakademie von Schweden, am 23.3 1814 von König Max Joseph von Bayern mit dem Verdienstorden der Bayerischen Krone ausgezeichnet und dadurch in den persönlichen Adelsstand erhoben.

Im Verlaufe ausgedehnter Reisen stellte Winter sein Bühnenschaffen in ganz Europa vor. Neben seinen zahlreichen Bühnenwerken schuf er aber auch Kompositionen in den Bereichen der Kammer- und Orchestermusik, darunter einige stets dreisätzige Sinfonien und Solokonzerte. Als sein Hauptwerk gilt das 1796 in Wien uraufgeführte Singspiel Das unterbrochene Opferfest, das in ganz Europa bis ins mittlere 19. Jahrhundert hinein überaus erfolgreich war;

Werke u.a.: Pyramus und Tisbe (1779), La mort d'Hector (1779), Die Liebe Heinrichs IV. und der Gabriele oder Die Belagerung von Paris (1779), Der französische Lustgarten (1779), Medea und Jason (1789), Das unterbrochene Opferfest (1796), Das Labyrinth oder der Kampf mit den Elementen (1798).

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Bilder: Herbert Fröschl (01/2017)

München, Alter Südlicher Friedhof

Malwine Schnorr von Carolsfeld née Eugénia Malvina Garrigues

 1881                 

 

Deutsche Opernsängerin (Sopranistin) portugiesischer Herkunft; Tochter des zunächst nach Schweden ausgewanderten und später in Dänemark sesshaft gewordenen und von der portugiesischen Königin Maria II. zum portugiesischen Konsul in Dänemark ernannten. Hugenottennachkommen, und dessen Frau Nannette Palmier, einer Deutschen französischer Herkunft; studierte bei dem berühmten Gesangslehrer Manuel Patricio Rodríguez García in Paris und debütierte 1841 in Giacomo Meyerbeers Oper Robert der Teufel (1831) in Breslau, wo sie bis 1849 engagiert war. Anschließend war sie bis 1853 am Herzoglich sächsischen Hoftheater engagiert, Im Jahr 1854 wurde sie an das Großherzogliche Hoftheater in Karlsruhe verpflichtet. Dort sang sie gemeinsam mit dem zehn Jahre jüngeren Heldentenor Ludwig von Schnorr von Carolsfeld in mehreren Opern, darunter Meyerbeers Les Huguenots. Die beiden verliebten sich, verlobten sich 1857 und heirateten im April 1860. Noch im selben Jahr wurden sie und Ludwig an die Dresdner Semperoper verpflichtet.

Als Isolde 1865 in, München.

1862 lernte Richard Wagner, der in dieser Zeit in Biebrich (heute zu Wiesbaden) in einer Villa direkt am Rhein Quartier bezogen hatte, das Ehepaar kennen und besetzte die beiden für die am 6.6.1865 in München geplante Uraufführung seiner Liebesoper Tristan und Isolde in den Hauptrollen. Nach nur drei Aufführungen starb Ludwig im Alter von nur 39 Jahren unvermittel in Dresden, Nach dem frühen und unerwarteten Verlust beendete auch Malwine ihre Karriere endgültig. Untröstlich über den Tod ihres Mannes, tröstete sie ihre Schülerin Isodore von Reutter und hielt als Medium spiritistische Séancen mit ihr ab, die eine Kommunikation mit dem verstorbenen Ehemann eröffnen sollten. Später unterrichtete Malwine Schnorr von Carolsfeld Gesang in Frankfurt am Main, wo u.a. Tenor Heinrich Gudehus, der 1886 den ersten Tristan bei den Bayreuther Festspielen sang, und die Sopranistin Rosalie Miller, die später ebenfalls eine renommierte Gesangspädagogin wurde, zählten. Außerdem komponierte sie einige Lieder nach Texten von Heinrich Heine und Lord Byron, die sie Jenny Lind widmete, und sie publizierte eigene Gedichte und solche ihres Ehemannes.

Inschrift:

Tod, du trenntest uns dereinst
Nun uns immerdar vereinst
Nach dem Lebenswerk hienieden
Heimgekehrt zum ewigen Frieden.

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Dresden, Alter Annenfriedhof

Musiker LXXXI

Omnibus salutem!