Hans-Otto Paul Friedrich Borgmann

 

 

Deutscher Filmkomponist; Sohn eines Oberregierungsrates; lernte in seiner Kindheit das Spielen auf Klavier, Violine und Orgel. Bereits im Alter von 16 Jahren war er als Organist an der Schloßkirche von Schloß Gottorf bei Schleswig tätig. Nach dem Besuch des humanistischen Domgymnasiums in Schleswig studierte er von 1920 bis 1922 an der Staatlichen Akademie für Kirchen- und Schulmusik in Berlin und wurde dort zum Musiklehrer, Organisten, Chorleiter und Kapellmeister ausgebildet. Erstmals beruflich mit dem Film kam Borgmann 1928 in Berührung, als er als Kapellmeister Stummfilme mit Musik begleitete, nachdem er zuvor als Kapellmeister in Theatern und Opern gewirkt hatte und später auch noch Bühnenmusik für das Deutsche Theater Berlin komponierte. Zunächst Musikassistent, war er ab 1931 musikalischer Leiter der Ufa und Filmkomponist. Im Jahre 1933 komponierte er die Filmmusik zu dem NS-Propagandafilm Hitlerjunge Quex, in dem Jürgen Ohlsen (*1917, †1994) in Düsseldorf) die Hauptrolle spielte. Das von Borgmann komponierte und von Baldur von Schirach, mit Text versehene Lied Unsere Fahne flattert uns voran, das sich als Leitmotiv durch den gesamte Film zieht, wurde nicht nur in ganz Deutschland populär, sondern zur Hymne der Hitler-Jugend. Es folgten bis in die 1940er Jahre hinein Kompositionen für zahlreiche Filmspiele; so arbeitete er ab 1937 häufig für den Filmregisseur Veit Harlan. Sein eingängigster Filmschlager wurde 1937 Tango Notturno aus dem gleichnamigen, von der Ufa unter der Regie von Fritz Kirchhoff gedrehten Film mit Pola Negri - einer ihrer letzten Filme in Deutschland. 1938 wurde er Leiter der Abteilung Musik der neueröffneten Deutschen Filmakademie und erhielt den Titel Professor. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs dirigierte er, versehen mit einem sogenannten “Persilschein” seitens der US-Armee, im August 1945 am im US-amerikanischen Sektor Kreuzberg gelegenen Hebbel-Theater die Dreigroschenoper. von Bert Brecht und Kurt Weill. Außerdem komponierte er zunächst weitere Filmmusiken, darunter 1946 für eine Dokumentation mit dem Titel Nuremberg: Its Lesson for Today (dt. Nürnberg und seine Lehren) über die Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse. In den 1950er Jahren schuf er für diverse Spielfilme vorwiegend Musik rührseligen Inhalts, wandte sich dann aber zunehmend der atonalen Musik zu. 1953 wurde er Leiter der Landesgruppe Berlin des Deutschen Komponistenverbandes. Ab 1959 unterrichtete er als Dozent und ab 1970 als Honorarprofessor für Bühnenlied und literarischen Chanson an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Berlin. In dieser Zeit komponierte er etwa siebzig Bühnenlieder und Chansons nach Texten von Bertolt Brecht, Erich Kästner, Joachim Ringelnatz und Kurt Tucholsky.

Kompositionen u.a. für die Filme: Gold (1934), Ein Mann will nach Deutschland (1934), Mädchenjahre einer Königin (1936), Verwehte Spuren (1938), Die Reise nach Tilsit ((1939), Die goldene Stadt (1942), Opfergang (1942-44), Junge Adler (1944), Nur eine Nacht (1950), Die Toteninsel (1955), Dany, bitte schreiben Sie (1956), Man müßte noch mal zwanzig sein (1958).

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Bilder: Heiko Bockstiegel (2000)

Berlin-Dahlem, Städtischer Waldfriedhof

Leopold (Antonin) Antony Stanisław Bolesławowicz Stokowski

 

Englischer Dirigent und Arrangeur; Sohn eines Polen und einer aus Schottklanf stammenden Mutter; Urgroßvater des deutschen Schauspielers Oliver Stokowski; studierte ab seinem vierzehnten Lebensjahr am Royal College of Music in London, wurde 1903 Bachelor of Music am Queen’s College in Oxford und vervollständigte seine Ausbildung später in Berlin, München und Paris. Er war in London und New York als Organist und Chorleiter tätig und debütierte 1908 in Berlin. Seinen künstlerischen Durchbruch hatte er 1909 als Leiter des Cincinnati Symphony Orchestra. Er gab über 7.000 Konzerte und leitete dabei mehr als 2.000 Uraufführungen und engagierte sich für die Werke zeitgenössischer Komponisten en. Außerdem machte er sich auch einen Namen als Bearbeiter von Werken u a. von Hector Berlioz, vor allem aber für diejenigen von Johann Sebastian Bach, darunter des Liedes Komm, süßer Tod oder der berühmten Toccata und Fuge d-Moll BWV 565 für Orgel, der er im großorchestralen Gewand zu überwältigender Wirkung verhalf. 1969 dirigierte er mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken in einer Fernsehaufzeichnung für das ARD-Programm seine Orchester-Transkription von Bachs Passacaglia und Fuge c-Moll BWV 582. Durch seine musikalische Mitwirkung als Dirigent an Walt Disneys Zeichentrickfilm Fantasia gemeinsam mit dem Philadelphia Orchestra wurde er zur Legende.

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Bild: Astrochemist (ca. 1986) Wikipedia.org
Bild: Astrochemist (ca. 1986) Wikipedia.org

London-East Finchley, Saint Marylebone Cemetery

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Wien, Zentralfriedhof

Bernd Aldenhoff

 

Deutscher Sänger (Heldentenor); elftes Kind eines Schreinermeisters; wuchs in einem Waisenhaus auf und erlernte zunächst den Beruf seines Vaters. Entdeckt wurde er 1932 von Walter Felsenstein, zu jener Zeit Oberspielleiter in Köln, der ihn in den Chor des Stadttheaters Duisburg-Bochum aunehmen ließ. Anschließend war er Chorsänger an der Kölner Oper und am Staatstheater Stuttgart. Daneben ließ er sich von Julius Lenz in Köln zum Solisten ausbilden, worauf er als Solist an die Oper Köln engagiert wurde. 1934 kam er an das Theater Darmstadt, 1935 nach Erfurt, 1938 nach Düsseldorf, 1943 an die Semperoper nach Dresden und schließlich 1952 an die Münchner Staatsoper, der er bis zu seinem Tode angehörte. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte er sich zu einem gefeierten Wagnersänger und war bei den Bayreuther Festspielen zwischen 1951 und 1957 immer wieder die Titelpartie in Siegfried und Götterdämmerung zu hören. Regelmäßig sang er zwischen 1952 und 1957 auch an der Oper in Frankfurt am Main, an der er bereits 1939 ein Gastspiel als Manrico inIl Trovatore (dt. Der Troubadour) und als Riccardo in Un Ballo in Maschera (dt. Ein Maskenball) von Guiseppe Verdi gegeben hatte. 1954 war Bernd Aldenhoff, der als einer der herausragenden Sänger der 1940er und 1950er Jahre galt und für seine kraftvolle Stimme und stets sichere Höhe bekannt war, als Gast am Teatro Comunale Florenz als Parsifal, 1954 und 1955 an der Metropolitan Opera New York als Tannhäuser, Tristan und Parsifal, 1955 an der Grand Opéra Paris als Siegfried, 1957 am Royal Opera House Covent Garden London als Siegfried in Götterdämmerung, 1957 am Théâtre de la Monnaie Brüssel und 1959 Mailänder Scala als Erik. Seinen letzten Auftritt hatte Aldenhoff, der nur 51 Jahre alt wurde, 1959 in seiner Geburtsstadt am Stadttheater Duisburg in einer Vorstellung von Siegfried.

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Bild: Heiko Bockstiegel (07/1994)

München, Waldfriedhof (Alter Teil)

Rudolf Hartmann

 

 

Deutscher Sänger, Opernregisseur und Intendant; Sohn eines Gymnasialdirektors; studierte Musikwissenschaften an der Musikhochschule München und der Universität München und promovierte zum Dr. phil.. Nach darauffolgenden Besuch der von Emil Preetorius geleiteten Bühnenbildnerschule begann er zunächst am Bamberger Stadttheater als Opernsänger, begann 1928 dann aber in Nürnberg eine Karriere als Regisseur, bevor er an die Staatsoper Berlin wechselte, wo er 1933 mit der Oper Donna Diana von Emil Nikolaus von Reznicek debütierte Dort begann auch seine Zusammenarbeit mit Clemens Krauss begann, der ihn 1937 als Opernregisseur an die Münchner Staatsoper holte. Dort blieb er, bis alle Theater und sonstige Spielstätten 1944 zwangsweise kriegsbedingt geschlossen wurden. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges setzte er seine Karriere als Oberspielleiter am Nürnberger Opernhaus fort. 1952 übernahm er schließlich die Intendanz der Bayerischen Staatsoper in München, die er bis 1967 innehatte.

Rudolf Hartmann inszenierte Uraufführungen bedeutender Opern von Richard Strauss (Friedenstag 1938 in München; Capriccio 1942 in München; Die Liebe der Danae 1952 in Salzburg), Carl Orff (Der Mond 1939 in München) und Paul Hindemith (Die Harmonie der Welt 1957 in München), daneben vor allem Opern von Wolfgang Amadeus Mozart und Richard Wagner.

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Bilder: Heiko Bockstiegel (07/1994)

München, Waldfriedhof (Alter Teil)

Ferdinand Laub

           

Böhmischer Geiger und Komponist; Sohn eines Geigers und Musiklehrers; trat im Alter von sechs Jahren erstmals öffentlich im Gasthaus U Doušů am Prager Wenzelsplatz am 26.11.1838 auf Er studierte am Prager Konservatorium und spielte anläßlich des Abschlußkonzertes im Ständetheater von Prag mit weiteren Absolventen am 29.3.1846 in Anwesenheit von Franz Liszt und Hector Berlioz, der, beeindruckt von dessen Spiel, Laub nach Paris einlud. Später, spielte Laub auf Konzerten in Wien, unter anderem auch vor Kaiser Ferdinand I. und war zwei Jahre später Solist des Theaterorchesters. Im Jahre 1851 trat er auf der ersten Weltausstellung in London im Jahre 1851 in Erscheinung und wurde als Virtuose gefeiert. In den Jahren zwischen 1853 und 1857 war auf Initiative von Franz Liszt als Konzertmeister in Weimar tätig, anschließend unternahm er bis 1857 immer wieder Konzertreisen, die ihn nach Prag, Dänemark, Wien, St. Petersburg, durch Deutschland, nach Belgien und Frankreich und in die Niederlanden sowie nach Norwegen und Schweden führte. 1860 trat er in Göteborg mit Friedrich Smetana in zwei Konzerten auf. Lediglich 1857 mußte er pausieren, weil er sich wegen Atembeschwerden einer Behandlung in Marienbad unterziehen mußte. Im Jahre 1863 wurde er zum österreichischen Kammervituosen als Nachfolger von Joseph Maysede und drei Jahre später, im Jahre 1866, zum Professor am Moskauer Konservatorium ernannt, von Peter Tschaikowskij als der größte Geiger seiner Zeit gefeiert. Diesen Posten mußte Laub jedoch aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Nach einer erfolglosen Behandlung in Karlsbad reiste er zur Therme in Meran, starb aber auf dem Weg dorthin.

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Prag, Friedhof Vyšehrad (Vyšehradský hřbitov)

Udo Jürgens eigentl. Udo Jürgen Bockelmann

Bild: Claus Harmsen (2014)

Österreichischer Komponist und Schlager- und Chansonsänger; Sohn von Rudolf Bockelmann (*1904, †1984), von 1954 bis 1958 Bürgermeister der Kärntner Gemeinde Magdalensberg und dessen Frau Käthe, née Arp;; Enkel des Bankiers und Diplomaten Heinrich Bockelmann; Neffe des SPD-Politikers und Frankfurter Oberbürgermeisters Werner Bockelmann; Vater der Sängerin und Schauspielerin Jenny Jürgens (*1967); wuchs auf Schloß Ottmanach in Kärnten auf. 1948 begann er am Konservatorium Klagenfurt. ein Studium in den Fächer: Klavier, Harmonielehre, Komposition und Gesang und gewann 1950 als 16-Jähriger, mit dem Lied Je t'aime bei einem Komponisten-Wettbewerb des Österreichischen Rundfunks unter 300 Einsendern den 1. Preis. Nachdem er 1951 das Realgymnasium Klagenfurt beendet hatte, folgten unter verschiedenen Pseudonymen - den Künstlernamen Udo Jürgens nahm er erst 1956 an - erste Auftritte in kleinen Lokalitäten. Mitte der 1950er Jahre trat er mit verschiedenen eigenen Combos und Gruppen in Kärnten, Wien, Salzburg und München auf und machte als Jazzpianist auf sich aufmerksam. 1960 war er als Teilnehmer der siegreichen deutschen Equipe beim Song-Festival im holländischen Knokke gemeinsam mit Hannelore Auer, der späteren Frau von Heino, Inge Brandenburg, Frank Forster und Heinz Sagner dabei und erhielt den Presse-Preis als "Bester Einzelsänger des Festivals". Sein Lied Jenny wurde in Belgien zu einem Nummer 1-Hit. 1961 komponierte er für Shirley Bassey den Welthit Reach For The Stars / Climb Ev'ry Mountain - ein großer Prestigegewinn für den 27-jährigen Jürgens (13 Jahre später wird er mit Bassey vor 40.000 Zuschauern im Maracana-Stadion in Rio de Janeiro auftreten und dort seinen Song Alguien Canto (span. Version von Was ich dir sagen will) singen, der über Monate hin in Südamerika ein Hit sein wird). Im Folgejahr trat er erstmals auch in dem Film Und du mein Schatz bleibst hier in Erscheinung. 1964 nahm Jürgens in Kopenhagen erstmals an einem Grand Prix Eurovision de la Chanson (heute Eurovision Song Contest) teil; er trat für Österreich an und erreichte mit Warum nur, warum? den 6. Platz. Ein Jahr später belegte er mit seinem Song Sag ihr, ich laß sie grüßen bei dem in Neapel ausgetragenen Grand Prix den 4. Platz, und 1966 siegte er in Luxemburg mit Merci, Chérie und erzielte damit seinen internationalen Durchbruch, dem zahlreiche Tourneen in alle Welt folgten, auch Auftritte in einigen der damaligen Ostblockstaaten wie Polen und Rumänien. Nun entstanden Plattenaufnahmen auch in anderen Sprachen. Udo Jürgens, der seine Lieder selber schrieb, komponierte auch immer wieder für andere Interpreten. In den 1970er Jahren vertonte er u.a. für die von der ARD produzierten sechsteilige Fernsehserie Jonny & Jenny - Alle Kinder dieser Erde Texte des Kinderbuchautors James Krüss, für den er bereits in den 60-Jahren komponiert hatte. Für die ARD-Fernsehlotterie komponierte und sang er 1971 das Lied Zeig mir den Platz an der Sonne, 1976 Ein Lied für alle, die einsam sind und 1980 Ist das nichts? Zu einem seiner großen Hits geriet 1974 der Song Griechischer Wein, der sich in seiner griechischen Fassung zu einer Art Volkslied entwickelte. Mit Ein ehrenwertes Haus (1975) und Aber bitte mit Sahne (1976) gelangen ihm zwei Ohrwürmer. Mit dem Musical Ich war noch niemals in New York, das 2007 am Operettenhaus in Hamburg seine Premiere hatte (das Lied war bereits 1982 ein Hit) und in zahlreichen anderen Theatern aufgeführt wurde, gelang ihm ein Erfolg, der bis heute anhält. Sein größter finanzieller Erfolg aber war der Song Buenos días, Argentina, den er gemeinsam mit der bundesdeutschen Fußballnationalelf aufnahm; für ihn erhielt er 1978 eine Goldene und eine Platin-Schallplatte. Insgesamt komponierte Jürgens mehr als 1.000 Lieder, veröffentlichte über 50 Musikalben und verkaufte über 105 Millionen Tonträger und war damit der erfolgreichste männliche Solokünstler der Welt

Neben seiner musikalischen Karriere trat Udo Jürgens in den 1950er und 1960er Jahren immer wieder auch in deutschen Unterhaltungsfilmen in Erscheinung. 2011 strahlten die ARD und der ORF den Zweiteiler Der Mann mit dem Fagott aus, der auf dem gleichnamigen autobiographischen Buch von Udo Jürgens und Michaela Moritz aus dem Jahr 2004 basiert.

Verheiratet war Udo Jürgens von 1964 bis 1989 mit dem Fotomodell Erika Meier, gen. Panja. Zehn Jahre nach der Scheidung heiratete er seine langjährige Lebensgefährtin Corinna Reinhold.

Lieder u.a.: Warum nur? (1964), Siebzehn Jahr, blondes Haar (1966), Mit 66 Jahren (1978),

Filme u.a.: Unsere tollen Tanten (1961), Tanze mit mir in den Morgen (1962), Drei Liebesbriefe aus Tirol (1962), Das Spukschloß im Salzkammergut (1965), Ein Schloß am Wörthersee - Sommerkapriolen (1993).

Inschrift: Ihr seid das Notenblatt, das alles für mich war. Ich lass‘ Euch alles – ich lass‘ Euch alles da.

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Alfred Erwin Cajetan Maria von Bary

 

Deutscher Sänger (Tenor); Neurologe; Soh eines Arztes, der sich auf Malta niedergelassen hatte;

 einer der bedeutendsten Wagnertenöre des frühen 20. Jahrhunderts.

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Bilder: Peter Müller (01/2015)

München, Waldfriedhof (Alter Teil)

Peter Erasmus Lange-Müller

 

Dänischer Komponist und Dirigent; Sohn eines Richters am dänischen Obersten Gericht; aufgrund seiner schwachen gesundheitlichen Konstitution konnte er keine öffentliche Schule besuchen. Aber ab 1871 konnte er dann ein Musikstudium am Konservatorium Kopenhagen aufnehmen, mußte aber auf Wunsch des Vaters an der Universität in Kopenhagen auch Politikwissenschaft studieren; er wandte sich aber 1874 ganz der Musik zu. Zeitweilig dirigierte er die von ihm mitbegründete Kopenhagener Konzertgesellschaft; sein eigentliches Betätigungsfeld war allerdings die Komposition. Sein kompositorischer Stil war beeinflußt von der dänischen Volksmusik, aber auch der Musik Robert Schumanns, Johannes Brahms’ und dem seines Landmannes Johan Peter Emilius Hartmann.

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Bilder: Finn Larsen (10/2014)

Kopenhagen, Vestre Kirkegard (Westfriedhof)

Josef Suk

        

 

Tschechischer Komponist; Großvater des späteren Geigers Josef Suk; Schwiegersohn Antonín Dvořáks; studierte von 1885 bis 1892 am Prager Konservatorium Suk Violine bei Antonín Bennewit und Gesang bei Karel Stecker und später in einer Meisterklasse Dvořáks. Bereits 1892 schrieb er sein erstes großes Werk, die Streichersonate op. 6. Von 1893 bis 1933 war er 2. Geiger im Böhmischen Streichquartett, einem der berühmtesten Streichquartette jener Zeit. Im Jahre 1898 heiratete er dessen Tochter Otylka (Ottilie). 1901 bekamen sie einen Sohn, den sie Josef nannten. Als Ottilie vier Jahre später an den Folgen eines Herzfehlers starb, war er tief getroffen; Suk, der um die Wendezum 20. Jahrhundert als einer der führenden tschechischen Komponisten der Generation nach Dvoøák galt, komponierte 1905/06 die Symphonie Asrael, c-moll op. 27 (Dem Andenken Antonín Dvoráks und seiner Tochter, meiner Gattin Ottilie), in 5 Sätzen. Dieses tragische Ereignis beeinflußte ganz wesentlich seine Arbeit nach dem Tode seiner Frau in den späteren Jahren. Zu seinen bedeutendsten Kompositionen zählen die Orchesterwerke Ein Sommermärchen (1909), Das Reifen (1917) und Epilog (1929); außerdem schrieb er u.a. Kammer-, Klaviermusik und Chorwerke.

Dvořák mit seiner Frau (links), seinem Sohn Antonin (2.v.lks) seiner Tochter Ottilie (2.v. rechts) sowie Freunden in den USA.

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Křečovice (Tschechien), Friedhof

Bild: Jan Polák (03/2014) Wikipedia.org
Bild: Jan Polák (03/2014) Wikipedia.org
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Martin Flämig

 

 

Deutscher Kirchenmusiker; studierte ab 1934 in Dresden bei Alfred Stier sowie am Kirchenmusikalischen Institut des Leipziger Konservatoriums u.a. bei Karl Straube und Günther Ramin, trat nach seinem Examen die Nachfolge von Franciscus Nagler als Kantor der Matthäuskirche in Leisnig an. Von dort kam er zunächst nach Döbeln, bevor er 1948 als Nachfolger seines ehemaligen Lehrers Alfred Stier Kantor an der Dresdner Versöhnungskirche wurde. Ein Jahr später gründete er die Landeskirchenmusikschule. Zudem leitete er bereits seit 1945 als Hochschullehrer und Abteilungsleiter das Fach Chordirigieren an der Akademie für Musik und Theater Dresden. 1953 erfolgte die Ernennung zum Professor an der Hochschule für Musik Dresden. Ab 1959 übernahm er Verpflichtungen als Lehrer am Konservatorium in Bern und Chorleiter der Engadiner Kantorei in der “Laudinella“ in St. Moritz. Er wirkte außerdem als Organist in Bern, Thun und Effretikon sowie als Dirigent des Thuner Singkreises, des Lehrergesangvereins Seeland und des Zürcher Radiochors, bevor er 1971 Kantor an der Kreuzkirche, der evangelischen Hauptkirche in Dresden, wurde.

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Bild: Steffi Eckold (05/2009)
Bild: Jürgen Feiereis (08/2010)

Dresden-Weißer Hisch, Waldfriedhof

Hinweis: Die Urne mit der Asche Udo Jürgens wurde erst nach mehr als vier Monaten nach seinem Tode beigesetzt. Das aus weißem Marmor bestehender Konzertflügel, in dem sich die Urne befindet, wurde von seinem Bruder Manfred Bockelmann entworfen und von dem Bildhauer Hans Muhr realisiert.

Bild: Otto Prohaska (10/2015)
Bild: Otto Prohaska (05/2015)
Bild: Otto Prohaska (05/2015)
Bild: Otto Prohaska (01/2016)
Bilder: Klaus Meinert (10/2016)
Musiker XCIII

Omnibus salutem!