Bild: Jürgen Pferdekam (05/2008)

Mutter Rosa eigentl. Margarethe Flesch

 

Gründerin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen von der allerseligsten Jungfrau Maria von den Engeln; Tochter eines Ölmüllers; als der Vater 1842 starb, oblag ihr die Sorge für die Familie; sie begann Heilkräuter zu sammeln und sie als Tee an eine Apotheke zu verkaufen. Mit ihrer Schwester Maria Anna in eine der beiden Eremitenwohnungen in der an der Wied zwischen Waldbreitbach und Hausen.gelegenen Kreuzkapelle und lebte zwischen 1852 und 1863 von Handarbeitsunterricht in verschiedenen Schulen, übernahm Näh- und Flickarbeiten, war zugleich als ambulanten Krankenpflegerin tätig und kümmerte sich um Waisenkinder. Mit Hilfe ihres Stiefbruders Ägidius errichtete sie ohne Unterstützung der Pfarrei ein einfaches Wohnhaus mit Krankentrakt auf dem Kapellenberg, auf dem sie 1857 felsiges Land günstig erworben hatte. 1863 erhielt Margaretha die Genehmigung, Ordensgelübde abzulegen und nahm den Ordensnamen Maria Rosa an.

Zurück zur Personenliste           

Waldbreitbach, Klosterhaus der Franziskanerinnen

Hinweis: Holzschrein Mutter Rosas während der Seligsprechungsfeier in der Hohen Domkirche in Trier

Innozenz IX. Giovanni Antonio Facchinetti

Papst (29.10.1591-30.12.1591); studierte Jura in Bologna, schloß sein Studium 1544 ab und wurde Sekretär Alessandro Kardinal Farneses, des späteren Papst Paul III..

Zurück zur Personenliste

Rom, Basilica S. Pietro (Peterskirche)

Bild: AxelHH (04/2006)

Johannes Tetzel

                                 1519

Mönch (Dominikaner); Sohn eines Goldschmieds; studierte ab 1482 Theologie in Leipzig; 1487 erwarb er den Baccalaureus artium. 1489 trat er in das Dominikanerkloster St. Pauli in Leipzig ein und wirkte in Leipzig zunächst als Prediger und als theologischer Lehrer am dortigen Ordensstudium. Ab 1504 war er Ablaßprediger zunächst für den Deutschen Ritterorden in verschiedenen deutschen Ländern tätig, bevor ihn Erzbischof Albrecht von Brandenburg 1517 zum Subkommisar für den Ablaßhandel der Kirchen-Provinz Magdeburg ernannte. Ziel der sogenannten Ablaßbriefe, anhand derer Christen, die einen solchen erwarben, von allen ihren Sünden befreit sein sollten, war die Beschaffung von finanziellen Mittel zum Neubau des Petersdoms in Rom, den Papst Leo X. in Auftrag gegeben hatte. Das Ablaßunwesen, das in Deutschland insbesondere von Tetzel betrieben wurde und demzufolge sogar Sünden bereits Verstorbener und solche, die in der Zukunft begangen würden als vergeben galten, und der enorme von Leo X. betriebene kostenträchtige Luxus war der Auslöser der Reformation durch Martin Luther.

Zurück zur Personenliste

Auf dem Elm (Höhenzug südöstlich von Braunschweig)

Hinweis: Der Sage nach soll Tetzel in der Nähe des 88 cm hohen sog. Tetzelsteins beraubt oder erschlagen worden sein. Seine Grabstätte in Leipzig existiert nicht mehr.

Leipzig, Pauliner- (Universitätskirche)

Bild: Ulysse034 (08/2005)

François Bérenger Saunière

Französischer Priester; der Sohn des Bürgermeister von Montazels, Leiter eines Mühlenbetriebs und Verwalter des Schlosses, das zunächst Marquis de Cazermajou, später Monsieur de Bourzès gehörte, trat 1874 in das Priesterseminar von Carcassonne ein und erhielt drei Jahre später die Priesterweihe. Nach Diensten als Vikar in Alet-les-Bains und in La Clat sowie einer Tätigkeit als Lehrer am Seminar von Narbonne, von wo er nach einem Disziplinarverfahren entfernt wurde, wurde er im Juni 1885 Priester in Rennes-le-Château im “Land der Katharer” .Da er sich offen gegen die seit 1870 bestehende Republik stellte, wurde er auf Veranlassung der Präfektur im Dezember 1885 aus  seiner Gemeinde von Dezember 1885 entfernt, worauf hin er seine Lehrtätikeit am Seminar wieder aufnahm. Aber schon ein halbes Jahr später wurde ihm nicht nur gestattet, wieder in seine Gemeinde zurückzukehren, 1890 wurde er auch für die größere Gemeinde Antugnac zuständig. Er sanierte die kleine Dorfkirche Sainte Marie-Madeleine, was wegen der Herkunft der dafür verwendeten Gelder das Interesse weckte. Saunière soll Mitglied der Prieuré de Sion (Bruderschaft vom Berg Zion) gewesen sein, einer von Pierre Plantard 1956 gegründete Vereinigung, die mittels gefälschter Dokumente beweisen wollte, daß sie bereits während des Ersten Kreuzzuges von Gottfried von Bouillon in Jerusalem gegründet worden sei und ihr Berühmtheiten wie Leonardo da Vinci, Isaac Newton und Victor Hugo angehörten.

Zurück zur Personenliste

Rennes-le-Château (Dép. Aude)

Eucharius

 

Heiliger; erster Bischof von Trier; die Verehrung des Eucharius von Trier wird ab 455 bezeugt, die Legende ist im 8. Jahrhundert nachweisbar. Gregor von Tours nannte ihn einen “Beschützer der Stadt Trier vor einer Pestepidemie“. Danach soll er selbst noch ein Schüler von Petrus gewesen sein, der ihn gemeinsam mit Maternus als Glaubensbote nach Gallien geschickt hat. Er erweckte seinen Gefährten Maternus mit dem Stabe des Petrus aus einem Sarkophag. Die Trierer Tradition erzählt, daß er eine Venusstatue gestürzt und das heutige Marktkreuz an seine Stelle gesetzt habe.

Zurück zur Personenliste

 

 

Valerius

 

Heiliger; als Nachfolger Eucharius’ zweiter Bischof von Trier; im Mittelalter ging die Legende, Valerius sei, wie Eucharius auch, von Petrus selbst zur Christinisierung ausgesandt worden.

Zurück zur Personenliste

Bilder: Jürgen Pferdekamp (05/2008)

Trier, Benediktinerabtei St. Matthias

Péter Pázmány [slowakisch: Peter Pázmaň]

Ungarischer Theologe und Philosoph; der Sohn kalvinistischer Adeliger trat unter dem Einfluß seiner katholischen Stiefmutter und des Jesuiten István Szántó trat 1583 zum Katholizismus über und in das Jesuitenkolleg zu Cluj (dt. Klausenburg, ung. Kolozsvár) ein. Während des Noviziats war er in Krakau und Wien, wo er an der philosophischen Fakultät studierte und anschließend von 1593 bis 1597 Theologie in Rom. Dort lernte er Roberto Bellarmino kennen, den berühmten Widersacher Giordano Brunos. In der Zeit seines Aufenthaltes in Rom entstanden seine Überzeugungen, und er entwickelte seine Überlegungen und Strategie zur Rekatholisierung. Ab 1598 war er Professor in Graz und seit 1616 Erzbischof von Esztergom (Gran). 1629 wurde er Kardinal. Der sprachgewaltige Pázmány gilt als die Hauptfigur der Gegenreformation im Königlichen Ungarn (weitgehend auf dem Gebiet der heutigen Slowakei). Er gründete u.a. die Universität in Tyrnau (die spätere Budapester Universität).

Zurück zur Personenliste           

Bratislava, St. Martinsdom

Bild: Peter Malaschitz (05/2008)

Erwin Iserloh

 

 

Deutscher Kirchenhistoriker und Ökumeniker (röm.-kath.); empfing nach dem Theologiestudium in Münster 1940 durch Bischof Clemens August von Galen, einem entschiedenen Gegner des Nationalsozialismus, im Dom zu Münster die Priesterweihe. Entscheidend durch den Widerstand gegen den Nationalsozialismus geprägt, beteiligte er sich als Mitglied des nach dem Ersten Weltkrieg gegründeten Verbandes der katholischen Jugendbewegung am Kampf gegen die Hitlerjugend (HJ). 1942 wurde Iserloh zum Präses in der ”Knabenerziehungsanstalt St. Josefshaus“ bei Wettringen (Münsterland) ernannt und war dort .als Seelsorger für mehrfach jugendliche Stratäter im Heidhof tätig. Von der Gestapo wegen ”Fortführung illegaler Verbände und Wehrkraftzersetzung“ angeklagt, tauchte er in Appelhülsen im Martinistift unter. Im Dezember 1942 erhielt er den Gestellungsbefehl zur einer Sanitätsabteilung in Soest als Krankenträger. Am 1.9.1943 kam er als Sanitätskraftwagenfahrer an die Ostfront und wirkte auch dort als Seelsorger. 1944 an der Front verwundet, kam er mit einem Verwundetentransport nach Swinemünde (heute Świnoujście, Polen) an der Ostsee und von dort nach Heringsdorf in ein Kriegslazarett, bevor er in das Reservelazarett II in Helmstedt und schließlich nach Kriegsende im Juni 1945 auf Anordnung der englischen Militärregierung in das Reservelazarett St. Josefshaus bei Wettringen verlegt wurde. Nach einer Tätigkeit als Hausgeistlicher im Kloster zum Heiligen Kreuz in Freckenhorst (Krs. Warendorf), ging er 1947 zum Weiterstudium an das Priesterkolleg am Campo Santo Teutonico in Rom. 1951 habilitierte er sich in Bonn. Von 1954 bis 1964 war er Professor an der Theologischen Fakultät Trier und von 1964 bis zu seiner Emeritierung 1983 war er Professor in Münster, wo er zunächst Direktor des Katholisch-Ökumenischen Instituts der Westfälischen Wilhelms-Universität wurde. Zwischen 1979 und 1989 war er Vereinsdirektor des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abt. Münster und von 1976 bis 1990 Residierender Domkapitular in Münster.

Iserlohs Forschungsschwerpunkte waren das Spätmittelalter, die Geschichte der Reformation und der Gegenreformation. Aufsehen erregte seine Behauptung, dass Luthers Thesenanschlag an der Schloßkirche in Wittenberg am 31. Oktober 1517 in der überlieferten Form nie stattgefunden habe. Dabei stellte der gute Kenner des Lebens und der Werke Martin Luthers jedoch nicht die Authentizität der 95 Thesen selbst in Frage.

Zurück zur Personenliste                   btn_up

Münster (Westfalen), Domherrenfriedhof

Bilder: Peter R. Seeber (07/2017)
Religion / Kirche XXVI

Omnibus salutem!