Otto I. von Bamberg

 

Bischof von Bamberg (seit 1102); Apostel der Pommern; einer mittelfränkischen adeligen Familie entstammend und in Eichstätt erzogen war er ab 1082 Kaplan beim polnischen Herzog Wladislaw. 1091 berief ihn Kaiser Heinrich IV. als Kanzler an seinen Hof und beauftragte ihn u.a. mit der Überwachung des Baus des Doms zu Speyer. 1102 wurde Otto zum achten Bischof von Bamberg ernannt und 1106 in Rom geweiht. Als sich Heinrich IV. und dessen Sohn, der spätere Kaiser Heinrich V. zerstritten, bemühte sich Otto um Ausgleich und Versöhnung zwischen Vater und Sohn, und erreichte nach dem Tod Heinrichs IV. 1106 dessen posthume Lösung vom Bann, so daß Heinrich schließlich 1111 in der Grablege der Salier, dem Speyerer Dom, beigesetzt werden konnte. Ebenso versuchte Otto im Investiturstreit, der sich unter der Regentschaft Heinrich V. erneut zugespitzt hatte, mit dem Papst zu vermitteln, so daß der Konflikt mit dem Wormser Konkordat 1122 schließlich beigelegt wurde. Nach Abschluß der Eroberung Pommerns beauftragte ihn Herzog Boleslaw III. von Polen 1123 mit der Missionierung und Christianisierung des eroberten Gebietes. Tatsächlich verzeichnete seine Aktivität während seiner ersten Missionsreise 1124/25 große Erfolge; diese wurde jedoch durch Auseinandersetzungen zwischen den pommerschen Fürsten und Boleslaw III. wieder zunichte gemacht, so daß er 1128 ein zweites Mal nach Pommern reiste, um die Christianisierung des Landes zu festigen. Zugleich gelang ihm im Auftrage Boleslaws III. die Grundlagen für die pommersche Kirchenorganisation zu legen. 1185 sprach ihn Papst Klemens II. heilig.

Tag: 30. Juni; in Bamberg selbst wird er am 30.9. gefeiert.

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Johann Geiler von Kaysersberg

                         

Deutscher Prediger; der Sohn eines Stadtschreibers wurde in Kaysersberg bei Colmar im Elsaß erzogen und studierte an der Universität in Freiburg im Breisgau. Von 1469 bis 1470 leitete er dort als Dekan die artistische Fakultät. 1471 setzte er sein Studium an der theologischen Fakultät der Universität Basel fort. 1476 wurde er Professor für Theologie in Freiburg und im gleichen Jahr zum Rektor der Universität gewählt. 1477 gab er seine Universitätslaufbahn auf, wurde 1478 Domprediger in Straßburg und übte auf volkstümliche Art drastische Kritik an den Zuständen der Kirche, v.a. an deren Verweltlichung. Er gehört damit zu den größten Sittenpredigern des ausgehenden Mittelalters. Seine Predigten wurden im 16. Jahrhundert häufig gedruckt und stellen somit ein reiches kulturgeschichtliches Material dar.

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Paulus von Tarsus

Apostel; nach der Überlieferung der Sohn einer vermögenden jüdischen Familie, der sich zunächst an der Verfolgung der Christen beteiligt hatte, bevor er nach einer Begegnung mit dem auferstandenen Jesus Christus vor Damaskus seinen Sinn änderte. Er wurde Christ und neben Simon Petrus der erfolgreichste Missionar des Urchristentums sowie der erste und wichtigste Theologe in der Geschichte des Christentums. Im Jahr 67 soll er in Rom enthauptet und an der Via Ostiense bestattet worden sein, wo Anfang des vierten Jahrhunderts über dem Grab die Basilika San Paolo fuori le Mura errichtet wurde.

 

Kapelle im Haus des Ananias in Damaskus, der den erblindeten Saulus aufnahm. Die Kapelle ist unterirdisch und eine der ältesten christlichen Gebetsstätten im Orient. Die drei plastischen Bilder über dem Altar zeigen die Bekehrung und die Flucht des Paulus, der in einem Korb über die Stadtmauer von Damaskus herabgelassen wurde und seinen Verfolgern entkommen konnte.(Bilder Dr. Herta Lepie, 2010).

 

             

Paulusbrunnen in Tarsos (dem Geburtsort des Saulus/Paulus), der aus römischer Zeit ist und beim Geburtshaus des Saulus/Paulus steht. (Bild Dr. Herta Lepie, 2013)

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Johannes von Nepomuk eigent. Johannes Welflin od. Wolfflin

 Nepomuk-Statue auf der Karlbrücke in Prag

 

Bömischer Priester und Märtyrer; Landespatron von Böhmen; entstammte vermutlich einer deutsch-böhmischen Familie und wuchs in Pomuk in der Nähe eines Zisterzienserstiftes auf. 1369 wurde er kaiserlicher Notar in der Kanzlei des Erzbistums Prag. Nachdem er 1380 zum Priester geweiht worden war, studierte er Rechtswissenschaften an den Universitäten von Prag und Padua. 1389 wurde er Generalvikar des Erzbistums Prag. Später soll er Beichtvater der Königin Johanna, der Ehefrau von Wenzel, König von Böhmen und Deutschland und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, gewesen sein. Da er sich die ihm von Johanna anvertrauten angeblichen Geheimnisse nicht entlocken ließ, nahm ihn der König 1393 gefangen und ließ ihn nach Folterung in der Moldau ertränken. Bekannt ist sein 1693 auf der Prager Karlsbrücke errichtetes Standbild, dessen Nachbildungen auf unzähligen Brücken ihn zum wichtigsten Brückenheiligen machten. 1729 wurde er von Papst Benedikt XIII. heilig gesprochen. Tag: 16.5.

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Kilian (Heiliger)

 

 

Irischer Wanderbischof, Missionar; da Mitteilung zu seinem Leben erst aus dem 9. Jahrhundert stammen, ist aus seinem Leben wenig Gesicherters bekannt; wirkte in in Bayern und Ostfranken, ist der Patron des Bistums Würzburg und der fränkischen Winzer; taufte in Würzburg Gosbert, Herzog der Franken. Kilian wurde gemeinsam mit seinen Gefährten Kolonat und Totnan ermordet; die Leichen sollen im Pferdestall der Herzogsburg (an der Stelle der heutigen Neumünsterkirche) verscharrt worden sein.

Heiliger, Tag: 8.7.

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Margareta von Ungarn

 

Ungarische Prinzessin; Tochter des ungarischen Königs Béla IV. (*1206, †1270), Bruder der Elisabeth von Thüringen, und seiner Gemahlin Maria Laskaris von Nicäa, Tochter des byzantinischen Kaisers Theodoros I. (*1173, †1222); als die Mongolen unter Batu Khan 1241 in Osteuropa einfielen und u.a. Polen und Ungarn verwüsteten, flohen ihre Eltern nach Kroatien und legten das Gelübde ab, daß sie ihr noch ungeborenes Kind dem geistlichen Stande weihen würden, wenn Ungarn von der mongolischen Besetzung befreit würde. Als sich nach der Geburt von Margareta die Besatzer, deren Anführer gestorben war, aus Ungarn und Europa zurückzogen, hielt der Vater seinen Schwur und gab die erst vierjährige Margareta 1246 in die Obhut des Dominikanerinnenklosters zu Veszprém (Weißbrunn). 1252 kam sie in das von ihrem Vater gegründete Kloster auf der Haseninsel, der heute nach ihr benannten Margareteninsel. 1254 legte sie dort die Gelübde ab und führte ein äußerst religiöses und karitatives Leben. Sie lebte dort bis zu ihrem Lebensende und wurde in dem nicht mehr vorhandenen Kloster bestattet. 1943 wurde sie unter die Heiligen der Katholischen Kirche aufgenommen.

   

Elisabeth von Thüringen (links) und Margareta von Ungarn (Fresko in der Unterkirche des Franziskus in Assisi)

Inschrift: Sancta Margarita 1242-1271 Hungariae regis Belae IV filia. Hic iacuit usque ad saeculum XVI [dt. Heilige Margareta 1242-1271, Tochter des ungarischen Königs Bela IV.. Sie lag hier bis zum 16. Jahrhundert].

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Bamberg, St. Michael

Das Bild rechts zeigt die Deckplatte des Hochgrabes aus dem 13.Jahrhundert, das obere Bild das jetzige Grab, entstanden um 1435/40.

Hinweis: Durch die schmale Öffnung des Sarkophages konnten früher wie heute die Pilger, die ihre Sorgen und Nöte hierher brachten, hindurchkriechen und so in möglichst enge räumliche Berührung mit dem Heiligen kommen, der v.a. gegen Rückenschmerzen angerufen wird.

Bild: Klaus Paap /07/2009)

Straßburg, Münster

Hinweis: Sein Grab ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Rom, Basilika San Paolo fuori le Mura

Hinweis: 2005 wurde ein Sarkophag aus römischer Zeit entdeckt. In ihm fanden die Archäologen neben Knochen u.a. einige Körner von Weihrauch, purpurfarbenen Stoff aus Leinen und Goldpailletten. Ein vor dem Altar in den Boden eingelassenes Fenster erlaubt einen Blick auf den darunterliegenden Sarkophag.

Bilder: Hajo Rackel (07/2009)

Würzburg, Neumünsterkirche, Krypta

Budapest, Margareteninsel

Hinweis: Margareta wurde in ihrem Kloster bestattet. Bei der Auflösung des Dominikanerordens wurden ihre Überreste den Klarissen übergeben und zuerst in Pozsony (heute Bratislava), dann in Buda aufbewahrt. 1789 wurden sie teilweise zerstört; die erhaltenen Reliquien befinden sich heute in Esztergom, Gy¥r und Pannonhalma.

Prag, St. Veitsdom

Wolfgang von Regensburg

Missionar und Bischof von Regensburg; besuchte die Klosterschule Reichenau und kam später an die neugegründete Domschule in Würzburg. Um 956 übernahm er auf Empfehlung seines Freundes Heinrich von Babenberg, Erzbischof von Trier die Leitung der Domschule in Trier und wurde dort als Laie Dekan, Vorsteher des Domkapitels. Er bemühte sich im Sinne des HeiligenBenedikt um Reformen für eine strengere Lebensordnung der Domkapitulare wie die Abschaffung des Privateigentums. Nach dem Tod Heinrichs von Babenberg berief Kaiser Otto I. ihn nach Köln, lehnte jedoch die Weihe zum Bischof ab, sondern trat 965 in das Benediktiner-Kloster Einsiedeln in der Schweiz ein, in dem er 968 zum Priester geweiht wurde. 971 ging Wolfgang als Missionar nach Ungarn, wurde jedoch 972 zurückgerufen und gegen Ende des Jahres zum Bischof von Regensburg geweiht. 975 gründete Wolfgang dort eine Domschule mit Chor, aus dem die heutigen Regensburger Domspatzen hervorgingen. Als Reichsbischof folgte Wolfgang dem Ruf des Kaisers zu militärischen Auseinandersetzungen, so gegen König Lothar und dem Italienzug von Otto II., bei dem der Augsburger Bischof Heinrich I. fiel. Nach dem Tod Ottos und aufbrechenden Streitigkeiten um den Thron schlug sich Wolfgang neben anderen Bischöfen auf die Seite Heinrichs II. und übernahm außerdem die Erziehung dessen Kinder.

Wolfgang starb auf einer Reise zu dem zum Bistum gehörenden Ort Pöchlarn in der Kapelle des heiligen Othmar in Pupping (Oberösterreich) - heute Standort des Klosters Pupping

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Bilder: Klaus Paap (05/2012)

Regensburg, Basilika St. Emmeram, Wolfgangskrypta

Hinweis: Der Wolfgangsaltar, der sich in der Krypta der Basikika befindet, wurde 1613 von Abt Wolfgang Selender von Braunaus, einem ehemaligen Prior des Klosters, gestiftet..

Dorothee Sölle née Nipperdey

 

 

Deutsche Theologin (ev.) und Pazifistin; Tochter des Arbeitsrechtlers Hans Carl Nipperdey und Schwester von Thomas Nipperdey ; studierte ab 1949 Klassische Philologie, Philosophie, Literaturwissenschaften an den Universität von Köln und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, wechselte 1951 jedoch in die Studiengänge der Theologie und Germanistik. Während sie im Ausland Gastprofessuren bekam, so von 1975 bis 1987 als Dozentin am Union Theological Seminary in New York, erhielt sie trotz Habilitation im Jahre 1971 in Deutschland keinen ordentlichen Lehrstuhl; sie arbeitete daher zeitweise als Studienrätin für Deutsch und Religion. Erst 1994 wurde sie zur Ehrenprofessorin der Universität Hamburg ernannt. Grund für die Ausgrenzung war ihr “linkes” Engagement. Immer auch mischte sie sich in die Politik ein: Sie nahm an den Protesten gegen den Vietnamkrieg teil ("Vietnam ist Golgatha") und den NATO-Doppelbeschluß und ihre Teilnahme an den Blockaden von US-Basen; dieses und ihre weiteren Aktion als Friedensaktivistin machte sie den konservativen Christen verdächtig, gänzlich schließlich, als sie 1965 ein Buch unter dem Titel Stellvertretung. Ein Kapitel Theologie nach dem Tode Gottes publizierte und 1968 das Buch Atheistisch an Gott glauben. “Gott als Geber alles Guten, als Herrscher über die Welt tot. Nach Auschwitz konnte er nur tot sein”, sagte sie einmal. Bei Kirchentagen trat sie auf Alternativ-Veranstaltungen der "Initiative Kirche von unten“ auf, auf dem Kirchentag 1968 in Essen begründete sie das Politische Nachtgebet. Vor wenigen Jahren noch warnte sie vor dem drohenden Konflikt im Nahen Osten und einem omnipotenten US-Präsidenten: “George Bush junior lässt sich zwar nicht Kaiser oder Cäsar nennen, aber er verlangt immer klarer absoluten Gehorsam und unbedingte Solidarität, um den wachsenden Wohlstand der Reichen in seinem Land zu sichern“.

Verheiratet war Dorothee Sölle seit 1954 mit dem Maler Dietrich Sölle; die Ehe wurde 10 Jahre später geschieden. 1969 heiratete sie den ehemaligen Benediktinerpater Fulbert Steffensky .

Werke u.a.: Politische Theologie, Atheistisch an Gott glauben, Gott im Müll.

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Bilder: Hans-Christian Seidel (09/2012)

Hamburg-Nienstedten, Friedhof

Eugen Biser

 

Deutscher Priester (kath.), Religionsphilosoph; Sohn eines Lehrers: begann 1938 ein Studium der Theologie an der Albert-Ludwigs-Universitätin in Freuiburg im Breisgau, das er unterbrechen mußte, als er zur Wehrmacht eingezogen wurde. Wegen abfälliger Bemerkungen über militärische Entscheidungen Hitlers wurde er vor ein Kriegsgericht gestellt und in die Schlacht um Stalingrad abkommandiert, wo er schwer verwundet wurde. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges setzte er sein Studium fort, beendete es 1946 und empfing im selben Jahr die Priesterweihe. Danach wirkte er bis 1964 als Religionslehrer am Helmholtz Gymnasium in Heidelberg. In dieser Zeit promovierte er in Freiburg 1956 zum Dr. theol. und 1961 bei Karl Löwith zum Dr. phil. habilitierte er sich an der Universität Würzburg mit der Schrift Theologische Sprachtheorie und Hermeneutik und erhielt die venia legendi, d.h. die Lehrbefähigung für Fundamentaltheologie. 1965 folgte er einem Ruf als Professor für Fundamentaltheologie an die damalige Philosophisch-Theologische Hochschule Passau (ab 1978 Universität Passau). 1969 wechselte er an die Julius-Maximilians-Universität Würzburg, nahm in dieser Zeit aber auch Lehrstuhlvertretungen an der Philipps-Universität Marburg, der Ruhr-Universität Bochum und der Universität des Saarlandes wahr. 1974 wurde er Nachfolger Karl Rahners auf dem Lehrstuhl für christliche Weltanschauung und Religionsphilosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Nach seiner Emeritierung 1987 wurde Hans Maier sein Nachfolger. Biser initiierte an der LMU das Seniorenstudium, das er bis September 2007 leitete. Außerdem war er von 1979 bis 2007 als Universitätsprediger tätig und zelebrierte nahezu jeden Sonntagabend in der Universitätskirche St. Ludwig die Heilige Messe.

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München, Waldfriedhof (Alter Teil)

Bilder: Peter Müller (11/2014)
Bild: Mathis Heineke (06/2011)

Giuseppe Gasparo Mezzofanti

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Italienischer Kardinal; .Sohn eines Zimmermanns; erhielt seine Schulbildung an der Piaristen-Schule in Bologna, an der neben den klassischen Sprachen Latein und Altgriechisch auch Spanisch, Deutsch und einige südamerikanische Sprachen gelehrt wurden; dort entwickelte er eine Leidenschaft für das Erlernen fremder Sprachen .An der Schule begann er bereits im Alter von zwölf Jahren das dreijährige Studium der Philosophie, das er mit einer öffentlichen Disputation abschloß. Seine theologischen Studien beendete er mit ebensolcher Auszeichnung vor Erreichen des kanonischen Alters. Daher wandte er sich zunächst dem Studium der Orientalischen Sprachen zu. Am 23.9.1797 empfing Mezzofanti die Priesterweihe und wurde noch im selben Jahr Professor für hebräische Sprache an der Universität Bologna. Diese Stellung verlor er, als er sich weigerte, den Treueid auf die Cisalpine Republik abzulegen. Als Seelsorger betreute er 1799 bis 1800 Soldaten aller möglichen Länder im Lazarett von Bologna, dies bot ihm zugleich die Möglichkeit, seine Sprachkenntnisse zu erweitern. 1803 wurde er Assistent an der Universitätsbibliothek in Bologna und von 1804 bis 1808 lehrte er wieder als Professor an ebendieser Universität Hebräisch und nun auch Griechisch. Eine Einladung Napoleon Bonapartes, nach Paris umzusiedeln, lehnte er 1806 ab. Als Bibliothekar und Professor der Universität Bologna studierte er ab 1815 Völkerkunde, Archäologie, Numismatik und Astronomie. Zugleich arbeitete er in Bologna als Seelsorger für Ausländer und Fremde. Papst Gregor XVI. konnte Mezzofanti schließlich dazu bewegen, nach langem Zögern 1831 nach Rom zu übersiedeln, um für den Heiligen Stuhl zu arbeiten. Am 14.6.1831 wurde er zum Hausprälat Seiner Heiligkeit ernannt und damit in den päpstlichen Hofstaat aufgenommen. Er wurde Domherr der päpstlichen Basiliken Santa Maria Maggiore und St. Peter im Vatikan und beriet unter anderem die Kongregation für den orientalischen Ritus. Am 16. April 1833 wurde er Kustos der vatikanischen Bibliothek. Als Kardinal war er Präfekt mehrerer Kongregationen, die sich mit dem Ritus der Orientalischen Kirchen befassten. Er nahm am Konklave 1846 teil, aus dem Pius IX. als Papst hervorging.

Mezzofanti starb im Alter von 74 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung.

Giuseppe Mezzofanti gilt als eines der größten Sprachgenies und soll 57 Sprachen verstanden, davon 38 gesprochen haben; er ist seitdem die Bezeichnung für einen polyglotten Menschen.

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Rom, Chiesa di Sant'Onofrio al Gianicolo

Bild: Lalupa (08/2006) Wikipedia.it
Religion / Kirche XXXI

Omnibus salutem!