Stefan Kardinal Wyszyński

 

Polnischer Theologe (kath.); trat 1920 in das Priesterseminar in Włocławek ein und empfing am 3. August 1924 das Sakrament der Priesterweihe. Von 1925 bis 1929 studierte er an der Katholischen Universität Lublin Kanonisches Recht und sozial-ökonomische Wissenschaften und promovierte 1929 mit seiner Dissertation Das Recht der Familie, der Kirche und des Staates bezüglich der Schule. Anschließend unternahm er eine einjährige Studienreise durch Österreich, Italien, Frankreich, Belgien, die Niederlande und durch Deutschland, um sich u.a. über die Gewerkschaften und Sozialbewegungen in diesen Staaten zu informieren. Danach lehrte er ab 1931 katholische Sozialökonomie am Priesterseminar in Wloclawek und war parallel dazu in der Bildungsarbeit christlicher Gewerkschaften aktiv. 1937 wurde er Mitglied des Sozialrates beim Primas von Polen. Während der Besetzung Polens durch deutsche Truppen im Zweiten Weltkrieg unterstütze er die polnische Widerstandsbewegung. Nach dem Ende des Krieges versuchte Wyszyński, der ab 1948 in Personaleinheit Erzbischof von Gnesen und Warschau und Primas von Polenwar, unter Wahrung der kirchlichen Interessen und Unabhängigkeit den Ausgleich mit dem Staat. Als er 1953 wurde er zum Kardinal ernannt worden war, wurde er für drei Jahre wegen seiner kritischen Einstellung inhaftiert. Als sich 1980 die Oppositionsbewegung Solidarność gebildete hatte, spielte er eine entscheidende Rolle als Vermittler zwischen der in Danzig entstandenen Oppositionsbewegung und der kommunistischen Führung des Staates. Er begrüßte die Anliegen der Opposition, rief aber gleichzeit zu einem besonnenen Verhalten und Mäßigung in deren Forderungen auf.

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Warschau, Johanneskathedrale, Krypta

Willigis

 aus Hartmann Schedels Weltchronik von 1493 (Gutenberg-Museum)

 

 

 

 

Erzbischof und Kanzler des Reiches; Sohn freier, wohl aber nichtadeliger Eltern; kam 969 - vermutlich auf Initiative des Bischofs Volkold von Meißen - an den Hof Kaiser Ottos I., der seine Begabung erkannte und ihn 971 zum Kanzlers des Reiches machte. Otto II. berief ihn im Januar 975 zum Erzbischof von Mainz. Papst Benedikt VII. verlieh im das Pallium, das als Zeichen der Teilhabe an der Hirtengewalt des Papstes (in partem sollicitudinis) gilt. Damit diente Willigis sowohl als weltlicher Amtsträger und als auch als geistlicher Würdenträger und nahm im Reich eine Schlüsselposition ein. Bei der aus Anlaß der Wahl seines 3jährigen Sohnes Otto Wahl zum König an Pfingsten 983 in Verona abgehaltenen Reichstags überreichte Otto II. Willigis die Veroneser Schenkung, der gemäß dem Mainzer Erzbistum große Gebiete im heutigen Rheinhessen zugeschlagen wurden. Nach dem Tode Ottos II. im Dezember 983 übernahm zunächst dessen Gattin, die Kaiserin Theophanu, als Reichsverweserin die Regentschaft, und als diese 991 starb, war Willigis faktisch für den noch nicht volljährigen Nachfolger Otto als Regent tätig, bis dieser am Himmelsfahrtstag 996 in Rom im Beisein von Willigis von Papst als Otto III. zum Kaiser gekrönt wurde. Nach dem frühen Tod Ottos III. am 24.1.1002 holte Willigis den Bayernherzog Heinrich, einen Vetter Ottos III. nach Mainz und krönte ihn am 7.6.1002 im Mainzer Dom als Heinrich II. zum König.

Siegel Willigis

Willigis ist der Initiator des Baues des Mainzer Doms, der im August 1009 fertiggestellt wurde. Bereits im Jahr seiner Erhebung zum Erzbischof von Mainz im Jahre 975 hatte Willigis mit dem Bau des Domes, der die Bedeutung des Erzbistums Mainz dokumentieren sollte, begonnen. Am Tag seiner Weihe brannte das Gebäude nieder, wurde wieder aufgebaut und 1036 in Gegenwart Kaiser Konrads II. geweiht.

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Mainz, Sankt Stephan

Absalon von Lund

 

Bischof von Roskilde, Erzbischof von Lund (heute Schweden); Sohn von Asser Rig, in dessen Haus auch der spätere Dänenkönig Waldemar I. aufwuchs. Er studierte in Paris Theologie und Kirchenrecht und wurde im Alter von 30 Jahren Bischof von Roskilde und mit 50 Primas der dänisch-schwedischen Kirche und als Nachfolger Eskils Erzbischof von Lund in Schonen. 1167 gründete er am Öresund ein Kloster, aus dessen Kern später sozusagen die dänische Hauptstadt Kopenhagen hervorging. Absalon trieb v.a. die dänischen Machtansprüche im Ostseeraum erneut voran. So beteiligte er sich 1168 am Kriegszug Waldemars und Heinrichs des Löwen gegen die slawischen Wenden und Ranen auf der Insel Rügen; als Folge wurden Mecklenburg und Rügen dänisch. Als auf sein Drängen der Zehnte von den Bauern eingetrieben werden sollte, kam es 1181 zum Bauern- und Priesteraufstand in Schonen. Als Knut VI. mit seiner Armee vor Ort eintraf . zuvor waren sie in der Schlacht Dysjebro von einer Armee der Edlen von Halland und Skåne -, strafte er die Bauern mit Schwert und Feuer; dabei ging er so rücksichtslos vor, daß Bischof Absalon sich veranlaßt sah, für sie um Gnade bat.

Auf Absalons Veranlassung verfaßte der Geschichtsschreiber Saxo Grammaticus (*~1140, †~1220) zwischen 1185 und 1208 eine 16-bändige Geschichte Dänemarks in lateinischer Sprache, die Gesta Danorum oder Historia Danica, eines der Quellenwerke zur nordischen Geschichte und Sagenwelt. Absalon war Kirchen-, Kloster- und Städtegründer, Heerführer diente Waldemar I. dem Großen (1157–82) und Knut VI. als Berater. Sein Nachfolger in Lund wurde Andreas Sunononis (dän. Suneson).

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Sorø (Seeland), Klosterkirche

Nikolai Frederik Severin Grundtvig

1820  1843  

 

Dänischer Theologe; Bischof von Seeland; studierte in Kopenhagen Theologie und begann seine seelsorgerische Tätigkeit 1808 als Hilfsgeistlicher bei seinem Vater, einem Pastor. 1812 erschien seine Verdens kronike, die die Weltgeschichte aus christlicher Sicht beleuchtet. In dieser Zeit distanzierte er sich immer mehr von den orthodoxen Ansichten seiner Kollegen und Mitmenschen und forderte stattdessen eine Rückbesinnung auf den Geist des Luthertums. Diese Einstellung blockierte seine Karriere innerhalb der dänischen Kirche. Als 1825 unter dem Titel Kirkens gienmoele (dt., Die Antwort der Kirche) seine Entgegnung auf Henrik Nicolai Clausens (*1793, †1877) Schrift Katholizismus und Protestantismus erschienen war, und dieser NFS Grundtvig eine der offiziellen Kirche widersprechende Auffassung vorwarf, wurde Grundtvig aus der Kirche ausgeschlossen und zugleich eine weitere Veröffentlichung von Grundtvigs Schriften unterbunden; erst ab 1839 durfte er wieder für die Kirche arbeiten; 1861 wurde er zum Bischof von Seeland ernannt.

Grundtvig, der die Kirche und das Erziehungswesen in Dänemark nachhaltig beeinflußte, war insbesondere an Geschichte, Mythen und Sprache des eigenen Landes interessiert. Außerdem entwickelte er Ideen zu Bildung und Erziehung, so das Konzept der Folkskola (Volksschulen) und Folkshogskola (Volkshochschulen), die einer breiten Öffentlichkeit zur Weiterbildung offenstehen sollten. Grundtvig war auch literarisch vielfältig tätig: Neben seinen Predigten verfaßte er geistliche Lieder, Übersetzungen von Beowulf und Snorri Sturluson.

Werke u.a.: Nordens mythologi (1808), Roskilde-riim (1814), Christelige proedikene (1827-1830), Haandbog i verdenshistorien (1833-43dt., Handbuch der Weltgeschichte).

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Køge (Seeland), Claras Kirkegård

Hinweis: Der Sarg befindet sich in der Krypta des Clara-Friedhofes, der ca. 3 km von der Stadtmitte Køges befindet. Die Krypta ist für das Publikum nicht zugänglich.

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Eguisheim (Elsaß)

Leo IX. Bruno von Egisheim-Dagsburg

Papst (1049-54); Sohn des oberelsässischen Grafen Hugo VI., Graf im Nordgau und von Egisheim, und dessen Frau Heilwig von der lothringischen Dagsburg (Dago). Bruno war ein Vetter 2. Grades des salischen Kaisers Heinrich III.; sein Großvater väterlicherseits, Graf Hugo IV., war ein Bruder der Adelheid von Metz, der Frau Heinrichs von Speyer und Großmutter des Kaisers; Bruno wurde nach seiner Ausbildung zum Priester in die Kanzlei Kaiser Konrads II. berufen. 1026 wurde er zum Bischof von Toul geweiht. Er trat während seines Pontifikats für den Zölibat ein, also gegen die Priesterehe, bekämpfte die Laieninvestitur und den Kauf von kirchlicher Ämtern (Simonie), förderte die kluniazensische Reform und leitete die in der Folge von Papst Gregor VII. auf ihren Höhepunkt geführte gregorianische Reform ein, außerdem legte er den Grund für das Kardinalskollegium als Leitungsorgan der Gesamtkirche. Der Dogmenstreit zwischen der West- und Ostkirche im Römischen Reich vollendete 1054 durch die Exkommunikation des Patriarchen von Konstantinopel und aller seiner Kirchenmitglieder die Spaltung zwischen Rom und der orthodoxen Kirche. Er weitete den Einfluß des Papsttums durch seine ausgedehnten Reisen bis in weit entfernte Gemeinden aus. Sein Kampf gegen die Normannen in Süditalien endete 1053 mit einer Niederlage. Heiliger, Tag: 19.4.

Inschrift: Hier wurde geboren am 21. Juni 1002 der große elsässische Papst Leo IX., Bruno von Egisheim, Sohn von Graf Hugo IV. und Heilwig von Dabo (Dagsburg), Bischof von Toul 1026-1048, Papst 1049-1054. Zur Erinnerung an die 900. Wiederkehr der Papstwahl im Februar 1048.

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Hinweis: Von Leo IX. befinden sich Reliquien im Petersdom in Rom, in Egisheim, in Buchsweiler und Dagsburg.

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Schwester Maria Euthymia eigentl. Emma Üffing

 

Deutsche Clemensschwester; neuntes von elf Kinder eines Bauernehepaares; auf dem sie bis zu ihrem 17. Lebensjahr arbeitete. Sie litt seit ihrem 18. Lebensmonat an Rachitis, die sie schwächte und ihr Probleme beim Laufen bereitete. trat 1934 in den Orden der Clemensschwestern in Münster ein. 1936 kam sie an das St.-Vinzenz-Hospital in Dinslaken, in dem sie auf der Frauen-, dann der Isolierstation arbeitete und eine Ausbildung zur Krankenschwester machte. Nach bestandener Prüfung 1939, legte sie 1940 das Gelübde ab. Als während des Zweiten Weltkrieges auf dem Gelände des Hospitals Kriegsgefangene und Zwangs- bzw. Fremdarbeiter in Baracken untergebracht wurden, wurde sie mit deren Pflege betraut. Aufgrund ihrer hingebungsvollen Pflege erhielt sie von den Gepflegten den Beinamen “Engel der Liebe“. 1948 kehrte sie nach Münster zurück, wo sie die Leitung der Wäscherei des Mutterhauses und der Raffaelsklinik übernahm. Einem Tag nach ihrem Tod kam es zu einer unerklärlichen Heilung, aufgrund derer Schwester Eutymia u.a. seliggesprochen wurde: Ihre Mitschwester M. Avelline Koenen hatte sich beim Bügeln mit einer Bügelmaschine die Hand gequetscht und schwer verbrannt und bat Euthymia daraufhin am offenen Sarg um Fürsprache. Innerhalb kurzer Zeit soll die verletzte Hand zum Erstaunen der Ärzte vollständig wieder hergestellt worden sein. Zwei Jahre später wurde der Seligsprechungsprozeß beantragt, der weitere zwei Jahre später eingeleitet wurde. 1985 wurde der Leichnam von Schwester M. Euthymia exhumiert, untersucht und wieder beigesetzt. Am 7.10.2001 wurde Schwester Euthymia in Rom von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.

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Münster (Westfalen), Zentralfriedhof

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Johannes Dyba

 Bild: Manfred Finken, Pegnitz (05/1995) cc_somerightsreserved

Deutscher Theologe (röm.-kath.); drittes von vier Kindern eines Lehrers; wechselte nach dem in ostdeutschen Heiligenstadt bestandenen Abitur 1947 in den Westteil des geteilten Deutschland. Er studierte Rechts- und Staatswissenschaften an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Bamberg und schloß sich der Christlich Sozialen Union (CSU) an, für die er im Wahlkampf aktiv eintrat. 1949/51 hielt er sich mittels eines Stipendiums zur Förderung der Demokratie in den Vereinigten Staaten auf. Nach der Rückkehr nach Deutschland studierte er Jura an der Universität Heidelberg und legte dort 1952 das erste Staatsexamen ab. Dort war er Mitglied des Bundesvorstandes und zeitweilig Pressereferent des Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS). 1953 trat er in das Kölner Diözesankonvikt Albertinum in Bonn ein und studierte an der dortigen Universität Theologie. Im Februar 1959 empfing er im Kölner Dom die Priesterweihe durch Josef Kardinal Frings. Anfang der 1960er Jahre studierte Dyba Kanonistik an der Lateran-Universität in Rom und schloß das Studium 1962 mit der Promotion zum Doktor des kanonischen Rechts ab. Anschließend war er bis 1983 als Diplomat im Auftrag der Kurie hauptsächlich im Ausland tätig. Im Oktober 1979 empfing er durch Kardinalstaatssekretär Agostino Casaroli im Kölner Dom die Bischofsweihe. Vier Jahre später, am 4.6.1983 ernannte ihn der Papst unter Beibehaltung des persönlichen Titels eines Erzbischofs zum Bischof von Fulda; ab November 1990 war Dyba auch Militärbischof für Deutschland.

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Fulda, Dom, Johannes Kapelle

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Reinold von Thadden-Trieglaff

 Deutsche Post 1991 no_copyright

Deutscher Jurist; Sohn des ost-elbischen Gutsbesitzers Adolf von Thadden (*1858, †1932); wurde 1929 in die Preußische Generalsynode gewählt und wurde nach 1933 Mitglied der Bekennenden Kirche. 1937 und erneut 1946 war er Vizepräsident des Christlichen Studentenweltbundes. 1940 wurde er zum Wehrdiest herangezogen und war von 1942 bis 1944 Wehrkreiskommandeur in der belgischen Stadt Löwen, wo er sich für die Zivilbevölerung einsetzte. 1944 wurde er an die Ostfront versetzt, wo er kurz vor Ende des Krieges in sowjetische Gefangenschaft geriet und in ein Zwangsarbeiterlager im Norden Sibiriens kam. Zurück in Deutschland, gründete er den Deutschen Evangelischen Kirchentag, der erstmals 1949 in Hannover unter dem Motto “Kirche in Bewegung” stattfand; bis 1964 war er dessen Präsident und bis zu seinem Tode Ehrenpräsident. von Thadden-Trieglaff hat die evangelische Laienbewegung in Deutschland maßgeblich mitgeprägt. 

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Fulda, Zentralfriedhof

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Hanna Marie Margarete Jursch

 

 

Deutsche Theologin (ev.) Tochter eines Stadthauptkassenrendanten; studierte nach dem Abitur in Berlin ab 1922 zunächst Religion, Germanistik, Kunstgeschichte an der Thüringischen Landesuniversität in Jena, wechselte jedoch nach einem Semester zur Theologischen Fakultät der Universität Jena. 1934 habilitierte sie sich mit einer Arbeit über Das Bild des Judas Ischariot in der Alten Kirche im Fach Kirchengeschichte und christliche Archäologie und nahm im selben Jahr ihre Lehrtätigkeit als erste Frau auf einem Lehrstuhl für Theologie an einer deutschen Universität in Jena auf. 1939 wurde sie zur Dozentin für Kirchengeschichte ernannt. Unter der sowjetischen Besatzungsmacht wurde sie 1945 außerordentliche Professorin und 1948 zur Professorin mit vollem Lehrauftrag ernannt. 1956 wurde sie Nachfolgerin ihres Lehrers Heussi auf dem Lehrstuhl für Kirchengeschichte und Christliche Archäologie an der Theologischen Fakultät der Universität Jena. 1962 wurde sie emeritiert.

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Bild: Peter R. Seeber (06/2014)

Jena, Nordfriedhof

Antonius Corvinus  eigentl. Anton Raabe

 

Deutscher Theologe (luth.); Reformator; wurde im Jahr 1519 Zisterziensermönch entweder in Loccum oder in Riddagshausen. Nachdem er er sich der lutherischen Lehre zugewandt hatte, verließ er 1523 das Kloster und studierte als Schüler Martin Luthers und Philipp Melanchthons in Wittenberg, bevor er 1528 Pfarrer in Goslal und im Folgejahr in Witzenhausen wurde. 1540 verfaßte er die erste Calenberger Kirchenordnung, war Berater Landgraf Philipps I. von Hessen, später von Elisabeth von Brandenburg, der Witwe des Herzogs von Braunschweig-Calenberg-Göttingen. Unter ihrem Schutz führte er 1539 die Reformation in Northeim und 1541 gemeinsam mit Johannes Bugenhagen in Calenberg ein. 1542 wurde Corvinus Pfarrer in Pattensen und General-Superintendent des Fürstentums Braunschweig-Calenberg.

Auf der lutherischen Synode von Münden stellten sich Anton Corvinus und der Pattenser Prediger Walter Hoiker gemeinsam mit 140 Geistlichen 1549 erbittert gegen das Augsburger Interim des katholischen Kaisers, das der katholische Landesherr Erich II. 1548 akzeptiert hatte. Daraufhin nahm Erich II. Corvinus und Hoiker am 2.11.1549 in der Feste Calenberg in Beugehaft, um sie und die übrigen Geistlichen zur Annahme des Interims zu zwingen. Nachdem der zwischen dem römisch-deutschen König Ferdinand I. und den protestantischen Reichsfürsten unter der Führung Moritz' von Sachsen geschlossene Passauer Vertrag vom 2.8.1552 die formale Anerkennung des Protestantismus darstellte, die dann mit dem Augsburger Religionsfrieden von 1555 reichsrechtlich festgeschrieben wurde, das Interim für ungültig erklärt worden war und Erich II. bei ihm in Ungnade gefallen war, entließ Erich II. die beiden Gefangenen am 21.10.1552. Danach war Anton Corvinus Pastor an der Aegidienkirche in Hannover.

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Bilder: Detlev Buhre (01/2015)

Hannover, Marktkirche St. Georgii et Jacobi (Kirchenchor)

Religion / Kirche XXXIV

Omnibus salutem!