Martin Heidegger

 

Deutscher Philosoph; aus einfachen Verhältnissen stammend, studierte er von 1909 bis 1911 katholische Theologie, anschließend bis 1913 Philosophie, Geschichte und Mathematik in Freiburg, war von 1916 bis 1923 Privatdozent in Freiburg und wurde 1923 ordentlicher Professor der Philosophie in Marburg. In dieser Zeit lernte er Hannah Arendt kennen, die seine Schülerin war und seine Geliebte wurde. Da er seine Familie nicht verlassen wollte, verließ sie Marburg und studierte anschließend bei Karl Jaspers in Heidelberg. 1928 wurde Heidegger Nachfolger Edmund Husserls, dessen Assistent er ab 1919 gewesen war, als Professor in Freiburg. Sein Verhältnis zum Nationalsozialismus ist umstritten: Heidegger trat bereits am 1.5.1933 der NSDAP bei und wurde am 10. Mai Rektor der Universität Freiburg, trat allerdings bereits im Februar 1934 vom Posten des Rektors wieder zurück. Sein Verhalten besonders dieser Zeit führte nach dem Ende des Nationalsozialismus zum Lehrverbot durch die französische Besatzungsmacht von Ende 1946 bis in den Herbst 1949. 1951 wurde Heidegger emeritiert.

Werke u.a.: Sein und Zeit (1927), Kant und das Problem der Metaphysik (1929), Vom Wesen der Wahrheit. Zu Platons Höhlengleichnis und Theätet (1931/32), Hölderlins Hymnen “Germanien” und “Der Rhein” (1934/35), Beiträge zur Philosophie. Vom Ereignis (1936-38, publ. 1989, posthum), Besinnung (1938/39); Vom Wesen der Wahrheit (1943).

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Bild: Matthias Bauer (06/2006)

Meßkirch b. Tuttlingen, Stadtfriedhof

György (Georg) Lukács

 

 

Ungarischer Literaturhistoriker und Philosoph; einer wohlhabenden Familie des jüdischen Bürgertums entstammend, trat er 1918 der KP Ungarns bei, war während der ungarischen Räterepublik 1919 stellvertretender Volkskommissar für Unterrichtswesen in der Regierung von Béla Kun (*1886, †1939?). Nach dem Scheitern der Räterepublik floh Lukács über Wien und Berlin nach Moskau. In den 1930er Jahren entkam er knapp den stalinistischen Säuberungen. 1944/45 nach Ungarn zurückgekehrt, war von 1945 bis 1958 Professor für Ästhetik und Kulturphilosophie in Budapest und war von 1949 bis 1956 war Mitglied des ungarischen Parlaments und wurde als einer der intellektuellen Führer des Petöfi-Klubs und damit des Budapester Aufstandes 1956. Unter der Regierung Imre Nagys war er Kulturminister, wurde nach dem Scheitern des Aufstandes verhaftet und war seitdem verfemt. Er wurde aus seinem Lehramt entfernt und aus der Akademie ausgeschlossen und seine Werke durften nicht mehr verbreitet werden. In den westeuropäischen Staaten waren sie jedoch von großem Einfluß auf die neue Linke. Lukács, der zunächst Anhänger des Neukantianismus und von Georg Simmel (*1858, †1918) war und von Max Weber beeinflußt war, sich zugleich in seinen frühen philosophischen Schriften Georg Wilhelm Friedrich Hegel und Karl Marx in gleicher Weise verpflichtet fühlte, wandte sich später einem vom deutschen Idealismus geprägten Marxismus zu. Zusammen mit Ernst Bloch, Antonio Gramsci und Karl Korsch (*1886, †1961) gilt Lukács als bedeutender Erneuerer einer marxistischen Philosophie und Theorie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er verfaßte zahlreiche grundlegende literaturhistorische Werke, in denen er die deutsche, englische, französische und russische Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts sowie der Begriff des Realismus marxistisch interpretierte.

Werke u.a.: Theorie des Roman (1916), Die Zerstörung der Vernunft (1954)

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Budapest, Kerepesi Temetö

Bilder: Dr. József Varga (10/2006)
Bild: Hartmut Riehm (10/2006)

Franz Xaver von Baader

 

Deutscher Philosoph und Theologe (kath.); Bruder von Joseph Baader; bedeutender Denker aus den katholischen Romantikerkreisen Münchens; v.a. von Jacob Böhme, Meister Eckhart und der Gnosis beeinflußt, wirkte er stark auf Friedrich Wilhelm von Schelling und vertrat, wie dieser, gegen den Rationalismus die Selbstbegrenzung der menschlichen Vernunft: Wir können nur deshalb erkennen, weil Gott uns und die Welt denkt; Philosophie müsse auf den religiösen Lehren aufbauen, Glaube philosophisches Prinzip werden (Fideismus). 

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München, Alter Südlicher Friedhof

Courtesy: Kris McElman (11/2005)

Ralph Waldo Emerson

         

 

US-amerikanischer Philosoph und Schriftsteller; der Sohn eines unitarischen Geistlichen studierte Theologie in Harvard und hatte seit 1829 ebenfalls ein geistliches Amt inne, das er 1832 aber aus Gewissensgründen niederlegte. Als seine Frau Ellen Louisa née Tucker nach nur zweijähriger Ehe starb, begab Emerson sich auf eine Europareise, auf der er Thomas Carlyle, William Wordsworth und Samuel Taylor Coleridge kennenlernte; ferner kam er mit dem deutschen Idealismus in Berührung und lernte verschiedene indische philosophische Richtungen kennen, was später in seinem Werk Spuren hinterlassen wird, Kenntnisse, die zur Abwendung von der traditionellen Theologie und zur Hinwendung zur Natur führten und die später in sein Werk einflossen.

Werke u.a.: Nature (1836, dt. Natur), Representative Men (1850, dt. Repräsentanten der Menschheit), English Traits (1856, dt. Englische Charakterzüge), The Conduct of Llife (1860, dt. Die Führung des Lebens), Society and Solitude (1870, dt. Gesellschaft und Einsamkeit).

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Concord (Massachusetts), Sleepy Hollow Cemetery

John Locke

                   

Englischer Philosoph; durch ein puritanisches Elternhaus und eine humanistische Ausbildung in der Westminster School in London geprägt, wurde er 1652 Stipendiat des Christ Church College in Oxford, wo er zunächst die scholastische Philosophie, später Medizin studierte und schließlich als Dozent lehrte. Durch den Chemiker Robert Boyle (*1627, †1691) und den Arzt Thomas Sydenham (*1624, †1689) angeregt, beschäftigte sich Locke mit der neuen experimentellen Naturwissenschaft. Zeit seines Lebens nahm er rege an der Entwicklung der Wissenschaften, teil, aber auch an der politischen Entwicklung: So bekleidete er Ämter in Politik und Verwaltung (seit 1667 war er Sekretär und Arzt im Dienst des späteren Lordkanzlers Earl of Shaftesbury). Von 1675 bis 1679 befand er sich in Frankreich, sowie seit 1683 in Holland in politischer Emigration. Erst mit dem Regierungsantritt Wilhelms III. von Oranien (*1650, †1702) im Jahre 1689 war es ihm möglich, nach England zurückzukehren. Locke gilt als Begründer des Empirismus und der Erkenntniskritik der Aufklärung und hatte besonders mit seinem erkenntnistheoretischen Hauptwerk An Essay Concerning Humane Understanding (1690, dt. Ein Versuch über den menschlichen Verstand) und seinen politischen Schriften, die alle anonym erschienen, einen sehr großen Einfluß auf die Denker des 17. und 18. Jahrhunderts wie z.B. David Hume, Voltaire, Jean-Jacques Rousseau, Immanuel Kant. Locke glaubte, daß der menschliche Geist zum Zeitpunkt der Geburt ein unbeschriebenes Blatt, also quasi eine tabula rasa, sei, und erst im Laufe seiner Entwicklung von dem geprägt werde, was ihn später ausmache. Man müsse also, um den Menschen zu ändern, die prägenden Zustände in der Welt verändern. Trotz systematischer Schwächen hat Lockes Staatstheorie, dargelegt in Two Treatises of Government (1690, dt. Über die Regierung), das Wesen des bürgerlichen, liberalen Verfassungsstaates entscheidend mitgeprägt. Insbesondere der Gedanke der Gewaltenteilung und der Schutz der Freiheit der Bürger und deren Eigentum seitens des Staates, dem hierzu die Gewalt übertragen wurde, stellen entscheidende Merkmale dar; so kann der Staat, sollte er diesem Auftrage nicht nachkommen, also ohne Zustimmung der Bürger über deren Freiheit und Eigentum bestimmen, abgelöst werden. Sowohl die amerikanische Unabhängigkeitserklärung von 1776 als auch der Entwurf zur französischen Verfassung von 1791 lehnen sich bis in die Formulierungen hinein an Locke an.

Titelseite der Ausgabe von 1690

 

 

Werke u.a.: Two Treatises of Government (1690, dt. Über die Regierung), Some Thoughts Concerning Education (1693, dt. Gedanken über Erziehung),

Inschrift (in Latein): (engl. Übersetzung) Stop, Traveller! Near this place lieth John Locke. If you ask what kind of a man he was, he answers that he lived content with his own small fortune. Bred a scholar, he made his learning subservient only to the cause of truth. This thou will learn from his writings, which will show thee everything else concerning him, with greater truth, than the suspect praises of an epitaph. His virtues, indeed, if he had any, were too little for him to propose as matter of praise to himself, or as an example to thee. Let his vices be buried together. As to an example of manners, if you seek that, you have it in the Gospels; of vices, to wish you have one nowhere; if mortality, certainly, (and may it profit thee), thou hast one here and everywhere [dt. Halte inne, Wanderer! Nahe diesem Platze liegt John Locke! Falls Du fragen solltest, welche Art von Mensch er war, würde er antworten, er habe zufrieden mit seinem kleinen eigenen Glück gelebt. Zum Lehrer erzogen, verpflichtet er sein Gelerntes lediglich der Wahrheit. Dieses, so wirst Du seinen Werke entnehmen, die Dir alles ihn Betreffendes enthüllen, mit größter Wahrheit, als das Lob auf dem Epithaph. Seine Tugenden allerdings, so er denn welche hatte, waren ihm zu gering, um sie zum eigenen Preise zu verwenden. Laßt uns seine Laster allesamt begraben. Als ein Beispiel des Anstandes, solltest Du eines suchen, wirst Du es in den Evangelien finden; von Lastern, im Wunsche keine zu haben; falls die Sterblichkeit , sicherlich (und solltest Du davon profitieren) hast Du eine hier und überall!]

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12/2006

High Laver (Essex), Kirchhof

Rudolf Hermann Lotze

 

Deutscher Philosoph und Arzt; drittes Kind eines Militärarztes; studierte Philosophie und Medizin in Leipzig und lehrte dort ab 1842 als Professor an der philosophischen Fakultät. 1844 erhielt er einen Ruf nach Göttingen und wechselte kurz vor seinem Tod 1881 nach Berlin. Lotze war eine der zentralen Figuren der akademischen Philosophie des 19. Jahrhunderts und gehörte bis in die 1920er Jahre zu den bekanntesten und meistdiskutierten Philosophen Deutschlands, der auch weltweit hohes Ansehen genoß. Im Vergleich zu den Protagonisten des deutschen Idealismus oder der bekannten Philosophen des 19. Jahrhunderts, die außerhalb der akademischen Tradition wirkten, ist er heute weniger bekannt. Ähnlich wie der Begründer der Psychophysik, der Physiker und Philosoph Gustav Theodor Fechner (*1801, †1887), suchte er eine Synthese aus Naturwissenschaften und einer an Gottfried Wilhem Leibniz orientierten Metaphysik. “Naturmechanismen seien Sinn- und Zweckzusammenhänge übergeordnet, sie dienten lediglich als Mittel der Gottheit zur Verwirklichung des Weltzwecks” (nach Brockhaus).

Werke u.a.: Metaphysik (1841), Logik (1843), Medizinische Psychologie und Physiologie der Seele (1852), Mikrokosmos. Ideen zur Naturgeschichte und Geschichte der Menschheit (1852), System der Philosophie (1874-79).

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Göttingen, Albani-Friedhof

Bild: Longbow4u (02/2006) wikipedia.org

Hinweis: Die Platte mit der rechts zitierten Inschrift wurde 1932 ins Innere der Kirche verbracht.

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Pierre Bayle

pinxit Louis-Ferdinand Elle (~1657)                

 

Französischer Philosoph; einem protestantischen Elternhaus entstammend, da die Familie nicht begütert war, wurde er zunächst von seinem Vater, einem hugenottischen Prediger, unterrichtet. Er erlernte Latein und Altgriechisch, konnte aber, da zu Hause nur okzitanisch gesprochen wurde, kein französisch. Das erlernte er erst an der protestantischen Akademie von Puylaurens (Dép. Tarn), die er ab 1666 besuchte, bevor er 1669 auf die Jesuitenschule von Toulouse wechselte, wo ihm ein Stipendium gewährt wurde. Dort konvertierte er am 16.3.1669 zum Katholizismus, kehrte jedoch bereits 1670 wieder zu seiner ursprünglichen Konfession zurück. Da er befürchten mußte, als Häretiker verfolgt zu werden, verließ er das Land und ging nach Genf, wo er sich als Hauslehrer durchschlug. Erst vier Jahre später wagte er die Rückkehr nach Frankreich, wo er im Jahre 1675 er den Lehrstuhl für Philosophie an der protestantischen Hochschule von Sedan übernahm. 1681 wurde er Professor für Geschichte und Philosophie an der evangelischen Akademie Rotterdam. Bekanntheit erlangte Bayle durch das Werk Pensées diverses sur la comète de 1680 (1682, dt. Verschiedene Gedanken über den Kometen von 1680), in dem er sich mit der durch den großen Kometen ausgelöste Massenpanik beschäftigte. 1693 wurde er wegen der Veröffentlichung eines skeptizistischen Traktats vom Dienst suspendiert.

Cover des 2. Bandes von 1697

Pierre Bayle bekampfte jeden Dogmatismus, lehrte die Unvereinbarkeit der Vernunft mit der Religion und verteidigte die Glaubensfreiheit sowie die Trennung von Kirche und Staat: “Der Fanatismus ist verderblicher als der Atheismus.” So gilt er gemeinsam mit dem 10 Jahre jüngeren Fontenelle als zentrale Figur der Aufklärung. Sein wichtigstes Werk ist das Dictionnaire historique et critique (2 Bde. 1695-97, dt. Historisches und critisches Wörterbuch), welches einen starken Einfluß auf die französischen Enzyklopädisten und die rationalistische Philosophie des 18.  Jahrhunderts ausübte.

Inschrift: Friede sei mit euch. Hier liegen die Überreste derer, die zwischen 1635 und 1833 in den Gewölben der Waalse Kerk Hoogstraat bestattet worden waren und hier im Oktober 1922 nach dem Abriß dieses Kirche beigesetzt wurden. Unter ihnen: Geeraert Brandt. 1625-1635, Pierre Bayle. 1647-1705, Pierre Jurieu. 1637-1713. Unter ihnen: Geeraert Brandt. 1625-1635, Pierre Bayle. 1647-1705, Pierre Jurieu. 1637-1713.

Zitate: Die Hindernisse rühren nicht so sehr daher, daß der Geist leer ist von Wissen, sondern daher, dass er voll ist von Vorurteilen. Ein jeder Christ, der sich durch die Einwürfe der Ungläubigen ins Wanken bringen lässt und sich über sie ereifert, hat einen Fuß in der selben Grube mit ihnen.

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Rotterdam OT Crooswijk, Algemene begraafplaats

Bild: Timelezz (02/2013), Wikipedia.nl
Bild: Timelezz (02/2013), Wikipedia.nl
Bild: Timelezz (02/2013), Wikipedia.nl

Hippolyte Adolphe Taine

Französischer Philosoph, Historiker und Kulturkritiker; eoner einer Tuchmacherfamilie entstammend, m Jahre 1848 wurde er in die École normale supérieure aufgenommen, wo er Francisque Sarcey und Edmond About begegnete. Von 1864 bis 18 84war er Professor in Paris, lehrte an der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris, der Militärschule Saint-Cyr und in Oxford und war Mitarbeiter der beiden damals bedeutendsten wissenschaftlichen Zeitschriften Frankreichs, der Revue des Deux Mondes und dem Journal des Débats. Er war seit 1878 Mitglied der Académie française. Taine wandte den Positivismus Auguste Comtes’ auf Philosophie und Literatur an und entwickelte eine Milieutheorie sozialer und geistiger Phänomene.

Werke u.a.: Geschichte der englischen Literatur (4 Bde.,1863-64); Die Entstehung des modernen Frankreich (6 Bd., 1876-94)

Inschrift auf dem Denkmal: A LA MEMOIRE DE HIPPOLYTE TAINE 1828-1893 CAUSAS RERUM ALTISSIMAS CANDIDO CONSTANTI ANIMO IN PHILOSOPHIA HISTORIA LITERIS PERSERUTATUS VERITATEM UNICE DILEXIT .

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Bils: Roi.dagobert (10/2009), wikipedia.org

Paris, Square d'Ajaccio (7.Arr.)

Hinweis: Das Bild oben zeigt ein Denkmal mit einer Bronzeplakette von Oscar Roty Taine wurde im Naturschutzgebiet von Roc de Chère, Talloires-Montmin (Dép. Haute-Savoie) am Ufer des Lac d'Annecy beigesetzt..

Josef Pieper

 

 

Deutscher Philosoph; studierte an den Universitäten Berlin und Münster Philosophie, Rechtswissenschaft und Soziologie. und promovierte 1928 über Die ontische Grundlage des Sittlichen nach Thomas von Aquin. 1946 erhielt er seine erste Professur in Essen. Von 1950 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1972 hielt er einen Lehrstuhl für Anthropologie an der Universität Münster inne. Josef Pieper verfaßte zahlreiche von der thomistischen Ethik geprägte philosophisch-ethische Schriften. 

Ihm zu Ehren wurde 1991 die gemeinnützige Josef-Pieper-Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Bildung in Münster gegründet.

Werke u.a.: Über die Hoffnung (1935), Hinführung zu Thomas von Aquin (1958), Begeisterung und göttlicher Wahnsinn (1962), Über den Glauben (1962), Über die platonischen Mythen (1965), Hoffnung und Geschichte (1967), Mißbrauch der Sprache – Mißbrauch der Macht (1970), Über die Liebe (1972).

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Münster, Zentralfriedhof

Bild: Klaus Paap (06/2020)

Leopold Ziegler

 

Deutscher Kunsthistoriker; Philosoph; besuchte bereits als Oberrealschüler an der Technischen Hochschule Karlsruhe Vorlesungen über Eduard von Hartmanns Philosophie bei Arthur Drews. Im Jahre 1900 machte Ziegler sein Abitur und zwei Jahre später 1902 immatrikulierte er sich im Fach Philosophie zunächst an der Universität Heidelberg. Im selben Jahr veröffentlichte er seine erste philosophische Schrift Metaphysik des Tragischen; es folgte 1903 sein Werk Das Wesen der Kultur. Wegen seiner von den an der Universität Heidelberg lehrenden Philosophen Kuno Fischer und insbesondere Wilhelm Windelband abweichenden Ansichten entschloß er sich, an die Universität Jena zu wechseln, wo er 1905 mit dem Thema Der abendländische Rationalismus und der Eros bei Rudolf Eucken und Ernst Haeckel promoviert wurde. Ziegler der 1907 schwer an Hüfttuberkulose erkrankte, konnte seine Absicht, sich an der Universität Freiburg im Breisgau zu habilitieren, wegen derr Ablehnung der dortigen philosophischen Fakultät, insbesondere Heinrich Rickerts, nicht realisieren.

Ziegler bezog in seine idealistisch geprägte Kunst- und Kulturphilosophie buddhistisches und christliches Gedankengut ein und erstrebte eine Synthese mit dem modernen Intellektualismus und Atheismus. 

 

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Bilder: Ralf Mayer (11/2020)

Überlingen, Gemeindefriedhof

Philosophen VIII

Omnibus salutem!