Arthur Tudor

Englischer Thronfolger (Prince of Wales); Duke of Cornwall: älteste Sohn König Heinrichs VII. und Elisabeths von York; wurde am 29.11.1498 als achter Prince of Wales und Earl of Chester eingesetzt. Als er zwei Jahre alt war, wurde eine Heirat mit der spanischen Prinzessin Katharina von Aragón, dem jüngstes Kind Ferdinands II. von Aragón und Isabellas I. von Kastilien, mit dem Thronfolger vereinbart. Sie heirateten im November 1501 und zogen anschließend nach Ludlow an der englisch-walisischen Grenze, wo Arthur residierte. Bereits im Frühling des folgenden Jahres erkrankte Arthur, der schon seit Kindesbeinen an ein schwächliches und kränkliches Kind war, und starb an dieser Fieberkrankheit. Seine junge Witwe, noch Jungfrau, wurde daraufhin mit seinem Bruder jüngeren Heinrich verheiratet, der Arthurs Titel erbte und später als Heinrich VIII. den englischen Thron bestieg.

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Sophie Maria Josephina Albina Gräfin Chotek von Chotkowa und Wognin

1868            

Fürstin von Hohenberg; Herzogin von Hohenberg (seit 1909); Tochter des böhmischen Diplomaten Bohuslaw Graf Chotek von Chotkow und Wognin und dessen Gattin Wilhelmine Gräfin Kinsky von Wchinitz und Tettau; Um 1896 lernte sie auf einem Ball in Prag den Erzherzog und Thronfolger Franz Ferdinand kennen, aber erst im Aprl 1900 gab Kaiser Franz Joseph seine Zustimmung zu der morganatischen Ehe, so daß das Paar am 1.7.1900 - allerdings unter Thronfolgeverzicht für Sophie und die gemeinsamen Kinder - heiraten konnte. Sie wurde vom Kaiser nach der Hochzeit zur Fürstin von Hohenberg erhoben. Um protokollarischen Schwierigkeiten auszuräumen, verlieh ihr der Kaiser am 4.10.1909 den Titel Herzogin von Hohenberg; zugleich durfte sie den Titel “Hoheit” führen. Sie fiel mit ihrem Mann in Sarajevo einem Attentat serbischer Nationalisten zum Opfer. Gavrilo Princip, Mitglied der Schwarzen Hand, schoß auf das Ehepaar, als ihr Wagen ein Wendemanöver durchführte. Sophie wurde im Unterleib getroffen und verblutete im Wagen. Wegen ihrer morganatischen Ehe konnten beide nicht in der Kaisergruft beigesetzt werden, sondern wurde nach der Aufbahrung in der Hofburg im Schloß Artstetten beigesetzt. In der Folge des Attentats wurde der Erste Weltkrieg ausgelöst.

Franz Ferdinand im Kreise seiner Familie

 

 

 

 

Inschrift: Iuncti coniugio fatis iunguntur eisdem [dt. Durch Heirat verbunden, im selben Schicksal vereint].

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Ludwig XI.

König von Frankreich (1461-83); der älteste Sohn König Karls VII. und dessen Gemahlin Maria von Anjou. 1440 rebellierte er mit unzufriedenen Adligen erfolglos gegen seinen Vater, der sich jedoch mit ihm wieder versöhnte und ihm die Dauphiné übertrug, seit Mitte des 14. bis Mitte die Apanage des französischen Thronfolgers, des Dauphin. Von 1456 bis bis zu seiner Thronbesteigung lebte er am Hofe Herzog Philipps des Guten von Burgund. Als dessen Sohn Karl der Kühne das Herzogtum Burgund 1465 übernahm, entwickelte sich zwischen Karl und Ludwig eine ausgeprägte Gegnerschaft. So war Karl 1465 maßgeblich am Zustandekommen der Ligue du bien public beteiligt, zu der sich französische Lehensfürsten zusammenschlossen, um Ludwigs Versuch zu abzuwehren, mittels des niederen Adels und der gehobenen Bürgerschicht die Macht des französischen Hochadels zu begrenzen. Auch nach der Niederlage Karls und dessen Tod im Jahre 1477 führte Ludwig den Krieg - nunmehr gegen Karls Tochter Maria von Burgund - weiter und sicherte sich zwischen 1480 und 1481 u.a. die burgundischen Besitzungen Anjou, Maine und die Provence, die er als Lehen der französischen Krone einzog. 1480 vereinte er Anjou und Maine, 1481 die Provence mit der Krone. Im Frieden von Arras (1482) gewann er noch das Herzogtum Burgund und die Picardie; das Artois und die Franche-Comté verblieben bei Maria und ihrem Ehemann, dem späteren Kaiser Maximilian I.. Mit teils despotischen Mitteln führte er so nach dem Hundertjährigen Krieg wieder die Einheit, Stabilität und einen bescheidenem Wohlstand in Frankreich herbei. Zugleich legte er hiermit die Grundlagen für die absolutistische Monarchie in Frankreich. Ludwig war zweimal verheiratet, zunächst mit Margaret Stewart, dem erstgeborenen Kind Jakobs I. von Schottland, und nach deren Ableben gegen den Willen seines Vaters seit 1457 mit Charlotte von Savoyen. Ludwigs Nachfolger wurde sein Sohn Karl VIII..

Ludwig ging in die Literatur als Tyrann ein, so in dem Roman Quentin Durward (1823) von Walter Scott oder Notre-Dame de Paris (2 Bde., 1831) von Victor Hugo.

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Charlotte von Savoyen [franz. Charlotte de Savoie]

Königin von Frankreich (1461-83); heiratete 1451 im Alter von erst neun Jahren den 27-jährigen Dauphin, den späteren König Ludwig XI., mit dem sie bis zum Tod ihres Schwiegervaters Karl VII. das Exil in Brabant teilte, ehe sie mit ihm nach Frankreich zurückkehren konnte. Ab Ende der 1460er Jahre lebte sie bescheiden und zurückgezogen auf Schloß Amboise. Eines ihrer Kinder war der einzig aus der Ehe überlebende Sohn, der spätere König Karl VIII..

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Eduard der Bekenner [engl. Edward the Confessor]

 

König von England (1042-66); Sohn König Ethelreds II. (*978, †1016); hielt sich während in England dänische Könige herrschten lange am Hof normannischer Herzögen auf, die ihn stark beeinflußten. Erst 1041 kam er zurück nach England, als ihn sein Stiefbruder Hardeknut nach England rief, wo er im Folgejahr mit der Hilfe Godwins, des Earl of Wessex auf den englischen Thron kam. Zwar heiratete er die Tochter Godwins, Edith, schloß sich aber den Gegnern seines Schwiegervaters an, bevor er sich 1052 wieder mit ihm versöhnte, da er auf dessen Unterstützung letztlich angewiesen war. Außerdem machte er Godwins Sohn Harold, den späteren Harold II. von England, zu seinem wichtigsten Berater, während er einen weiteren Sohn Godwins, Tostig, 1055 zum Earl of Northumbria ernannte; als dieser wegen seiner despotischen Regierung 1065 eine Rebellion in Northumbria auslöste, mußte ihn Eduard verbannen. Eduard ist auch der Stifter der Westminster Abbey, deren Einweihung im Jahre 1066 er allerdings wegen seines schlechten Gesundheitszustands nicht mehr teilnehmen konnte. Sein Nachfolger wurde Harold II., als letzte sächsische König von England, der bereits zehn Monate nach der Thronbesteigung in der Schlacht von Hastings von dem Normannen Wilhelm dem Eroberer besiegt wurde. Eduard wurde 1161 heilig gesprochen.

Szene aus dem Teppich von Bayeux (ca. 1070).: Beisetzung Eduards des Bekenners

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Bild: andrew Kensall (08/2006)

Artstetten b. Melk (Niederösterreich) Gruft unter der Kirche

Worchester, Kathedrale

Bilder: Guillaume R. Cingal (09/2008)

Cléry-Saint-André, Basilika

Hinweis: Das Grabmal, dessen Original zerstört worden war, wurde durch das oben abgebildete1622 ersetzt.

London, Westminster Abbey, Sanctuary

Eduard III.

 

König von England; älteste Sohn von König Eduard II. und Isabella von Frankreich; wurde zum König proklamiert, nachdem sein Vater 1327 abgesetzt worden war. Während der Minderjährigkeit Eduards wurde das Land formal von einem Regentschaftsrat verwaltet, tatsächlich aber von seiner Mutter, Isabella von Frankreich, und deren Liebhaber Roger de Mortimer beherrscht. 1330 ließ der junge König Mortimer hängen, verbannte seine Mutter und übernahm selbst die Herrschaftsgewalt. 1333 griff er in den schottischen Bürgerkrieg ein, indem er versuchte, John de Balliol wieder auf den schottischen Thron zu heben, was zwar zunächst gelang, aber bei allen weiteren Versuchen scheiterte. Als Frankreich 1337 Partei für Schottland ergriff, erklärte Eduard Philipp VI. von Frankreich 1339 den Krieg, womit der Hundertjährigen Krieg begann.

Seeschlacht vor Sluis

Die englische Flotte zerstörte 1340 in der Seeschlacht vor dem flämischen Hafen Sluis eine französische Flotte, und es kam - wenn auch immer wieder mit Unterbrechungen - zum Waffenstillstand; aber 1346 brachen die Kämpfe wieder aus, und Eduard führte in Begleitung seines ältesten Sohnes Edward of Woodstock, gen. der Schwarze Prinz, den Krieg in die Normandie hinein und errang im selben Jahr bei Crécy einen Sieg über das französische Ritterheer und nahm 1347 Calais, mußte jedoch fast die gesamten im Frieden von Brétigny (1360) gewonnenen Gebiete später wieder preisgeben. Seine Taten und seine Liebe zur Gräfin von Salisbury (später Gattin seines Sohnes Eduard, Prinz von Wales, des Schwarzen Prinzen) wurden oft literarisch behandelt.

Während der Regentschaft Eduards III. grassierte auch in Engalnd der “Schwarze Tod”, die Pest. Allein in London raffte die Pest 60% der Einwoner dahin

Eduard III. war 1348 der Stifter des Order of the Garter (Hosenbandorden); einer der ersten Ordensrittern war sein Sohn Edward of Woodstock.

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Cixi (Tz’u Hsi) [chin. 慈禧]

                            

Chinesische Kaiserin; persönlicher Name Xiaoqin; entstammte einer mandschurischen Beamtenfamilie, die Nebenfrau des Kaisers Xianfeng (*1831, †1861), übernahm nach dessen Tod im Jahre 1861 in einem Staatsstreich die Regentschaft für ihren unmündigen Sohn Muzong, als Kaiser Tongzhì, (Regierungszeit 1861-75). Nach dessen Tode im Jahre 1875 setzte sie ihren Neffen, den ebenfalls unmündigen Dezong, als Kaiser Guangxu, auf den Thron und regierte ebenfalls für ihn. Sie galt als ehrgeizig, launisch und erzkonservativ, wenngleich viele der ihr lange nachgesagten negativen Eigenschaften - wie heute feststeht - britische Propaganda war. Als der jugendliche Kaiser Guangxu in dem brodelnden Reich der Mitte Neuerungen einführen wollte, ließ sie ihn kurzerhand einsperren, die “Drahtzieher” eliminieren und übernahm ein drittes Mal die Regentschaft. Damit waren nicht nur die Modernisierungsversuche von 1898, die sogenannte Hunderttagereform gescheitert, sondern auch das Ende des Kaiserreichs eingeläutet worden, zumal sie fatalerweise auch den sogenannten Boxeraufstand in der Meinung unterstützte, daß alleine deren Auftreten das weitere Vordringen der europäischen Mächte verhindern könnte. Als sie schließlich ab 1902 begann, ihren strikten Konservatismus aufzugeben und einer allmählichen Modernisierung Chinas und der Einrichtung einer konstitutionellen Monarchie bis spätestens 1916 zuzustimmen, war es bereits zu spät. Auf ihrem Totenbett erklärte sie den 5-jährigen Knaben Pu Yi, den Sohn des Prinzen Chun II., zu ihrem Nachfolger. Er war der letzte Kaiser des Reichs der Mitte.

Verschiedentlich war das Leben Cixis Gegenstand von Romanen: Zu dem bekanntesten zählt der Roman Imperial Woman (1956, dt. Das Mädchen Orchidee) der Nobelpreisträgerin Pearl S. Buck.

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Zunhua (Prov. Hebei), Dong Dingling, Pu Tuo Yu Ding Dong Ling

London, Westminster Abbey, Sanctuary

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Knud Lavard

Jarl in Schleswig; Herzog von Schleswig; Sohn des dänischen Königs Erik I.; ging nach dessem frühen Tode an den Hof des Herzogs von Sachsen, Lothar von Supplinburg, dem späteren König Lothar III. Um die ständigen Einfälle der Abotriten an der Südgrenze Dänemarks zu stoppen, wurde er zum Jarl (=engl. earl) ernannt und erhielt dort die Kommandogewalt über den Dannevir (dt. Dannewerk) eine Grenzbefestigungsanlage. Er baute die Anlagen aus und sicherte die Handelswege, förderte somit den Handel und wurde zum Ältermann der nach ihm benannten Knudsgilde in seiner Residenz Schleswig ernannt. Die solchermaßen erlangte Anerkennung - verbunden auch mit Machtzuwachs - seitens der Handelsherren rief das Mißtrauen seines Vetters Magnus hervor, der argwöhnte, Knud könnte nach der Herrschaft greifen und seinem Vater als König folgen wollen. Daher verbündete sich Magnus u.a. mit Heinrich Skadelaar, einem weiteren Vetter Knuds, und erschlug Knud im in der Nähe von Ringstedt gelegenem Wald von Haraldsted, wo man gemeinschaftlich das Weihnachtsfest feierte.

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Ringsted, St.-Bendts-Kirche

Murad I. arab. مراد بن اورخان‎

          

 

Sultan des Osmanischen Reiches (1359-89); vierter von sechs Söhnen Orhans I. und der Nilüfer Hatun, der Tochter  eines byzantinischen Statthalters; verfolgte das Ziel, seinen Herrschaftsbereich nach Europa hin auszudehnen, wobei ihm dessen politische Zerrissenheit zugute kam. 1361 eroberte er die schon auf dem europäischen Territorium liegende Stadt Adrianopel (heute Edirne), die er anstelle von Bursa zur Residenz machte. Der König von Ungarn, aufgerüttelt durch die Ereignisse, brachte nunmehr eine Koalition zusammen, die allerdings von Murads Feldherrn Lālā Schahin 1363 in der Schlacht an der Manza geschlagen wurde. 1371 eroberte Murad große Gebiete in Bulgarien und Serbien und machte den byzantinischen Kaiser zu seinem Vasallen, und in den 1380er Jahren konnte er sich weitere Gebiete auf dem Balkan aneignen und zugleich die osmanische Macht in Anatolien ausweiten, wo er christliche Truppen gegen rivalisierende türkische Fürsten einsetzte. 1389 siegte sein Heer in der Schlacht auf dem Amselfeld über eine von König Lazar I. geführte Streitmacht, der neben Serben auch Bulgaren, Bosnier, Albaner, Polen, Ungarn und Mongolen angehörten. Nach der Legende wurde Murad I. während der Schlacht von dem Adeligen Miloš Obilić mit einem vergifteten Dolch ermordet. Sein Nachfolger wurde Bayezid I. (*1360, †1403).

Murad wird die Gründung der militärischen Formation der Janitscharen zugeschrieben.

Historisierende Darstellung des Miloš Obilić (pinxit Aleksandar Dobrič, 1861)

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Bild: Hiung-nu (08/2006), Wikipedia.en
Bild: Hiung-nu (08/2006), Wikipedia.en

Mazgit (b. Priština, Kosovo), Mashad-i Hüdavendigar (Türbe)

Hinweis: Die inneren Organe des Sultans wurden am Rande des Schlachtfeldes an einen Mashad-i Hüdavendigar genannten Ort beigesetzt.

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Bild: A. Dombrowski (08/2008) Wikipedia.org
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Adel / Regenten LXXVI

Omnibus salutem!