Maximilian I. eigentl. Ferdinand Maximilian
Kaiser von Mexiko (1864-67); Bruder Kaiser Franz Josephs I.; mit der belgischen Prinzessin Charlotte verheiratet. 1864 nahm er die ihm auf Betreiben Napoléons III. angetragene mexikanische Kaiserkrone an, konnte aber in Mexiko nicht Fuß fassen. Nach dem Rückzug der französischen Hilfstruppen gewann Präsident Benito Juárez García wieder die Oberhand; Maximilian wurde in Querétaro von einem Kriegsgericht zum Tode verurteilt und füsiliert, wobei Juárez persönlich die Exekution überwachte. Angeblich wurde bei der Exekution Maximilians Lieblingslied La Paloma des spanischen Komponisten Sebastián de Yradier gespielt. Die aus Mexiko zurückkehrenden Soldaten machten das Lied dann in Europa populär.
Exekution Maximilians (pinxit É. Manet)
Wien, Kaisergruft, Neue Gruft
Zita Maria delle Grazie von Bourbon-Parma
Letzte Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn; Tochter des Herzogs Robert von Bourbon-Parma; wurde am Konvikt der Salesianerinnen in Zangsberg (Bayern) und am Benediktinerinnenkloster St. Cécile auf der Insel Wight erzogen. In Franzensbad lernte sie Erzherzog Karl kennen, den sie am 21.10.1911 auf Schloß Schwarzau heiratete und den sie später politisch stark beeinflußte. Als die Nachricht vom der Ermordung Franz Ferdinands und seiner Gemahlin eintraf, weilte das Paar in der Villa Wartholz, der Kaiservilla in Reichenau an der Rax in Niederösterreich, und Karl, nunmehr Thronfolger, und Zita eilten nach Wien; ab 21.11.1916 war Karl “ex lege“ Kaiser und König. Seit 1918 lebten sie im Exil. Ihr ältester Sohn und Erbe der Donaumonarchie war Otto von Habsburg, der 1961 auf das Erbe gegen den Rat seiner Mutter verzichtet.
Hochzeit zwischen Karl und Zita am 21. Oktober 1911 auf Schloss Schwarzau am Steinfeld
Wien, Kaisergruft, Gruftkapelle
Prinzessin von Bayern und Böhmen; Kaiserin von Österreich; Tochter des römisch-deutschen Kaisers und bayerischen Kurfürsten Karl Albrecht, des späteren römisch-deutschen Kaisers Karl VII., und dessen Gemahlin Maria Amalie von Österreich; 2. Gemahlin Josephs II.; sie starb nach zwei Jahren Ehe an den Pocken.
Prinzessin von Bourbon-Parma; Erzherzogin von Österreich; Infantin von Spanien; Prinzessin von Bourbon-Parma; 1. Gemahlin Josephs II., dem sie zunächst per procurationem am 7. September 1760 in der Kathedrale von Padua agetraut wurde, während die eigentliche Trauung am 6. Oktober 1760 in Wien stattfand.
Unter ihrem Sarg befindet sich der Sarg ihrer Tochter Erzherzogin Christina (†20.11.1763), nach deren Geburt sie eine Woche später starb.
Wien, Kaisergruft, Maria Theresia Gruft
Deutsche Königin, älteste Tochter des Grafen Burchard III. von Hohenberg aus dem Hause Hohenzollern und der Mechthild von Tübingen, Tochter von Pfalzgraf Rudolf II., Gattin Rudolfs I. von Habsburg, mit dem sie seit 1284 verheiratet war.
Basel, Münster
Ortenburg b. Passau, Ev. Marktkirche
Genf, Jardin des Alpes
Spanischer Thronfolger (Infant); ältester Sohn König Philipps II. von Spanien und seiner ersten Frau, Prinzessin Maria von Portugal; er war von schwächlicher Gesundheit und galt zeitweise als nicht zurechnungsfähig. Als Philipp II. ihn von der Thronfolge ausschloß, Carlos sich daraufhin gegen seinen Vater stellte und offen seine Flucht in die Niederlande betrieb, ließ Philipp ihn verhaften. Carlos starb noch vor Beginn des Prozesses, den sein Vater gegen ihn zu führen plante. In der Literatur wurde Don Carlos sowohl von Friedrich von Schiller in seinem Drama Don Carlos (1787) als auch von Giuseppe Verdi in der gleichnamigen Oper (1867) zum Freiheitshelden stilisiert.
El Escorial, Real Sitio de San Lorenzo
Rainier III. eigentl. Louis Henri Maxence Bertrand Rainier Grimaldi
Fürst von Monaco (seit 1949); Angehöriger des vormutlich aus Genua stammenden und mit einer Unterbrechung seit 1297 über das Fürstentum Monaco herrschenden Adelsgeschlechts der Grimaldi. Da die Mutter das Recht der Thronfolge bereits 1944 an ihn abtrat, folgte er am 9. Mai 1949 seinem Großvater Fürst Louis II. auf dem Thron. Rainier heiratete am 19.4.1956 die US-amerikanische Grace Kelly, die fortan den Namen Fürstin Gracia Patricia führte. Im Frühjahr 2005 trat sein Sohn, Kronprinz Albert, als Albert II. die Nachfolge an.
Monaco, Kathedrale St. Nikolas
Wien, Kaisergruft, Maria Theresia Gruft
Herzog von Braunschweig (1815-30); der Sohn des Herzogs Friedrich Wilhelm von Braunschweig kam 1815 unter der Vormundschaft seines Onkels, des späteren Königs Georg IV. von Großbritannien und Irland, an die Regierung; er setzte durch, daß er 1823 vorzeitig für mündig erklärt wurde; wegen seiner Mißregierung (ab 1826) wurde er 1830 durch einen Volksaufstand vertrieben und verlor seine Thronrechte. Aus Ärger über seine Vertreibung - übrigens die einzige eines deutschen Herrschers im 19. Jahrhundert durch eine Revolution - vermachte er der Stadt Genf sein Vermögen, darunter die damals wertvollste Diamantensammlung, unter der Bedingung, man möge ihm an geeigneter Stelle ein Grabmonument nach dem Vorbild der Skaliger-Gräber in Verona, das von seinem Reiterstandbild gekrönt sein sollte, errichten. Die Stadt Genf kam diesem Wunsch, um der Erbschaft nicht verlustig zu gehen, nach und errichtete im Jardin des Alpes über seinem Grab das Monument Brunswick.
Regent der Grafschaft Ortenburg im heutigen Kreis Passau; begann bereits im Alter von 13 Jahren ein Studium an der Hochschule zu Ingolstadt, das er innerhalb von nur zwei Jahren 1545 absolvierte und sich anschließend auf mehrere Jahre in Italien aufhielt. 1547 immatrikulierte er sich an der juristischen Fakultät der Universität Padua. Nach dem Todes seines Vaters Graf Christoph I. im April 1551 wurde er - obwohl Dritter in der Erbfolge - regierender Graf, nachdem Karl V. dem eigentlichen Nachfolger Sebastian II. wegen dessen hohen Alters von der Ausübung des Reichsgrafenamtes abgeraten hatte. Ab 1555 war Joachim, der 1555 die Regentschaft über die Grafschaft übernommen hatte, Beigeordneter des bayerischen Herzogs und längere Zeit kaiserlicher Rat in Diensten Kaiser Ferdinands I. Im Jahre 1557 bekannte sich Joachim öffentlich zum protestantischen Glauben. Als er 1563 in seinem Herrschaftsbereich, gestützt auf den Augsburger Religionsfrieden von 1555, die Reformation einführte, kam es zum Streit mit dem bayerischen Herzog Albrecht V. Durch ein Urteil des Reichskammergerichts von 1573 wurde die damals bestrittene Reichunmittelbarkeit der Grafschaft Ortenberg, die bis 1805 bestehen blieb, bestätigt, so daß sich in einem katholischen Umland das evangelisch-lutherische Bekenntnis bis heute erhalten konnte.
Darstellung der Eheverbindung Joachims und Ursulas von Fugger aus dem Geheimen Ehrenbuch der Fugger.
Verheiratet war Joachim von Ortenburg seit dem 19. Mai 1549 mit der Gräfin Ursula von Fugger, Tochter des Reichsgrafen Raymund Fugger.
Hinweis: Es handelt sich um ein Kenotaph. Joachim liegt nicht in diesem Grabmal, sondern wurde in der von ihm errichteten Gruft im Kirchenschiff beigesetzt.
Ungarischer Reichsverweser (1446-52) und Feldherr, einer aus Hunyad (heute Hunedoara. Rumänien) entstammenden Familie niedren Adels; jüngerer Bruder von János Hunyadi; Vater von Matthias I. Corvinus; Hunyad trat in den Dienst König Sigismunds von Ungarn und nahm an den Hussitenkriegen in Böhmen teil, in deren Verlauf er 1437 die serbische Festung Smederevo von den Osmanen eroberte. Nach Sigismunds Tod im Jahre 1437, machte dessen Nachfolger Albrecht II., Hunyadi zum königlichen Berater. Nach dem Tod König Albrechts 1439 verhalf er dem polnischen König Wladislaw III. zur Wahl zum König von Ungarn; zwei Jahre später wurde er zum Statthalter von Siebenbürgen ernannt. 1441 wurde er Woiwode von Siebenbürgen sowie Obergespan von Temesvar; Ende 1443 und Anfang 1444 konnte Hunyadi die Osmanen bis nach Sofia zurückdrängen. Im Sommer 1444 gingen Hunyadi und König Wladislaw wieder gegen die Osmanen vor und wurden allerdings im November bei Warna am Schwarzen Meer von einem überlegenen türkischen Heer unter Sultan Murad II. geschlagen. Nach dem Tode Wladislaws III., der in der Schlacht den Tod fand, wurde Hunyadi Reichsverweser für den neuen, noch minderjährigen König Ladislaus V. Postumus. 1448 erlitt er auf dem Amselfeld erneut eine Niederlage. Durch seinen Sieg über eine Belgrad belagernde osmanische Armee unter Mehmed II. verhinderte er ihr Vordringen nach Ungarn (1456).
1456 konnte Hunyadi den Angriff Mohammeds II., des Nachfolgers von Sultan Murad, auf Belgrad abwehren; er zerstörte eine osmanische Flotte auf der Donau, zwang Mohammed zum Rückzug und verhinderte so das Vordringen der Osmanen nach Ungarn.
Sein Sohn, Matthias Corvinus, wurde 1458 zum König von Ungarn gewählt.
Alba Iulia (Rümänien, Region Siebenbürgen), Kathedrale St. Michael
Murad II. [arab. مراد بن محمد]
Sultan des Osmanischen Reiches (1421-44 und 1446-51); Sohn Mehmed I., dem er auf dem Thron folgte; stellte die osmanische Vorherrschaft über die Gebiete Anatoliens wieder her, die zu Beginn des Jahrhunderts an den mongolischen Eroberer Timur-i Läng gefallen waren. Im Westen eroberte er Thessaloniki 1430 von den Venezianern zurück und besiegte 1444 König Wladislaw III. von Polen bei Warna. Im selben Jahr dankte er ab, und sein Sohn Mehmed II. wurde sein Nachfolger. Ein Aufstand der Janitscharen bewog ihn, 1446 den Thron wieder zu besteigen. 1448 errang er im Kosova einen Sieg auf dem Amselfeld über den ungarischen Führer János Hunyadi. Als die Lage auf dem Balkan sich wieder stabilisiert hatte, wandte er sich nach Osten und besiegte Timurs Sohn Schāh Ruch und die Emirate von Karaman und Çorum-Amasya.
Bursa (Türkei), Türbe
Omnibus salutem!