Bild: Alexander Krischnig (04/2006)

Heinrich V. Heinrich von Artois

Herzog von Bordeaux; Graf von Chambord, Enkel von Karl X., französischer Thronfolger, gilt den sogenannten Legitimisten unter dem Namen Heinrich V. als König von Frankreich. Er konnte jedoch die Regentschaft nicht mehr antreten, sondern mußte - obschon noch minderjährig - ebenso wie Karl X. und Ludwig XIX. ins Ausland fliehen. Es wurde zwar nach Beendigung der Julirevolution und ein weiteres Mal nach dem Sturz des Zweiten Kaiserreichs 1870 versucht, ihn auf dem Thron zu heben, aber vergeblich. Er war das letztes Mitglied der französischen Bourbonen-Dynastie.

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Maria Theresia von Österreich-Este

 

Gemahlin Heinrichs V., Tochter von Herzog Franz IV. von Modena.

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Ludwig XIX. Louis Antoine de Bourbon

                    

Herzog von Angoulême; ältester Sohn Karls X. und dessen Ehefrau Maria Theresia von Sardinien-Piemont und Savoyen; Vermählte sich im Juni 1799 mit Prinzessin Marie Thérèse Charlotte, einzige Tochter Ludwigs XVI. und Marie Antoinettes. Er galt den sogenannten Legitimisten als König von Frankreich. Als 1830 die Julirevolution ausbrach und sein Vater abdanken mußte, verzichtete er auf Thronnachfolge, nachdem er gerade einmal eine knappe halbe Stunde als Ludwig XIX. König von Frankreich gewesen war, zugunsten seines Neffen Henri, duc de Bordeaux (Heinrich V.), des Sohnes seines 1820 ermordeten jüngeren Bruders Charles Ferdinand, Herzog von Berry. Die Hoffnung Karls X. und des bisherigen Dauphins, damit den Thron womöglich für die eigene Dynastie zu retten, erfüllte sich jedoch nicht, da in Frankreich nunmehr Ludwig Philipp aus dem Hause Orléans folgte. Er folgte dem abgedankten König ins Exil nach Holyrood, 1832 nach Prag und 1836 nach Görz, wo er unter dem Titel eines Grafen von Marnes mit seiner Frau in völliger Zurückgezogenheit lebte

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Bild: Alexander Krischnig (04/2006)
Bild: Alexander Krischnig (04/2006)
Bild: Alexander Krischnig (04/2006)

Louise Marie Thérèse de Bourbon-Artois

 

Schwester von Heinrich V.; heiratete Karl III., Herzog von Parma; Regentin des Herzogtums Parma, Piacenza und Guastalla für ihren unmündigen Sohn, Herzog Robert I..

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Bild: Alexander Krischnig (04/2006)

Pierre-Louis Jean Casimir Fürst von Blacas d'Aulps

 

Französischer Staatsmann und Diplomat; einer der wichtigsten Berater der Bourbonen. Hofminister Karls X., dem er ins Exil folgte, nachdem er nach dessen Sturz dem von der Deputiertenkammer im August 1830 zum neuen und letzten König von Frankreich ernannten Ludwig Philipp (Louis Philippe) den Eid verweigert hatte und aus der Pairsliste gestrichen worden war.

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Bilder: Alexander Krischnig (04/2006)

Ferdinand I.

       

 

Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (1558-64); Sohn von König Philipp I. und Königin Johanna der Wahnsinnigen von Kastilien und jüngerer Bruder Kaiser Karls V. 1521/1522 erhielt Ferdinand durch die mit seinem Bruder Karl geschlossenen habsburgischen Teilungsverträge die österreichischen Erblande mit Tirol sowie Württemberg. 1526 wurde Ferdinand als Nachfolger seines Schwagers Ludwig II., der kinderlos geblieben war, zunächst als Ferdinand II. zum König von Böhmen und 1527 von Ungarn gewählt und wurde somit Begründer der der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie. Die Wahl blieb jedoch in Ungarn nicht unwidersprochen: dort erhob sich Johann I. Zápolya als Gegenkönig, schloß ein Bündnis gegen Ferdinand mit den Türken, mit denen er 1529 zwar bis vor Wien zog, aber bereits im folgenden Jahr mit seinem Widersacher zunächst einen Waffenstillstand vereinbarte. Im Frieden von Großwardein (1538) anerkannte er ihn dann als König von Ungarn auf Lebenszeit. Bereits 1531 war Ferdinand, der seinen häufig abwesenden Bruder bereits mehrfach im Heiligen Römischen Reich vertreten hatte, zum römischen König gewählt und fungierte damit als dessen offizieller Stellvertreter. Aus dieser Position heraus gewann er rasch an Einfluß und gestaltete neben Karl V. die Geschicke des Reiches. So war er der Vermittler zwischen Reichsfürsten und Kaiser während der sogenannten Fürstenverschwörung von 1552 und bemühte sich um einen Ausgleich zwischen den Konfessionen (Passauer Vertrag [1552]; Declaratio Ferdinandea [1555]; Augsburger Religionsfrieden). Auch nach der Abdankung Karls V. im Jahre 1556 (seine Krönung erfolgte erst 1558), führte er seine versöhnliche Religionspolitik fort, so gewährte er u.a. bei Konzil von Trient, als er sich für die Aufhebung des Zölibats und die Gewährung des Laienkelchs einsetzte.

 

Krönungsmahl 1558 in Frankfurt am Main (Ferdinand a.d. linken Stirnseite des Tisches)

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Anna von Böhmen und Ungarn

                               

Gattin Kaiser Ferdinands I.; Tochter des König Wladyslaw II. von Böhmen und Ungarn und dessen dritter Frau Anna von Foix-Candale. Als 3-Jährige wurde sie mit einem Enkel des Kaisers Maximilians I. verlobt. Die Entscheidung einer Ehe zugunsten Ferdinands fiel erst im Jahre 1520. 1521 heirateten sie in der Stadtpfarrkirche von Linz. Als Erbin von Böhmen und Ungarn brachte sie diese beiden Länder in die Monarchie der Habsburger ein. Eine ihrer Töchter, Katharina, heiratete 1553, Sigismund II. August von Polen. Anna starb bei der Geburt ihres 15. Kindes.

Maximilian II.

                      

Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (1564-76), Sohn von Kaiser Ferdinand I. und Anna von Böhmen und Ungarn, Vater von Elisabeth von Österreich, der Gemahlin des französischen Königs Karl X; heiratete 1548 in Valladolid Maria, die Tochter Karls V., war zunächst von 1549 bis 1551 Statthalter in Spanien für die im Reich weilenden Karl V. und Philipp II.; aufgrund des Einflusses seines 1538 Lehrers Wolfgang Schiefer, eines Schülers Martin Luthers, versuchte er eine zwischen den religiösen Strömungen der Zeit ausgleichende Politik zu betreiben und als Kaiser über den Parteien zu stehen, so gewährte er, nachdem er 1564 Kaiser geworden war, den protestantischen Adeligen freie Religionsausübung und trug damit entscheidend zur Wahrung des Religionsfriedens und einer Ruhe im Reich bei. Andererseits blieb er in den Türkenkriegen von 1566 bis 1568 erfolglos; ebenso scheiterte sein Versuch König von Polen zu werden. Zeit seines Lebens von schwächlicher Gesundheit und herzkrank setzte er 1575 die Wahl seines Sohnes Rudolfs II. durch.

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Prag, St. Veitsdom

Bild: Anikó Reggel Dervaricsné (05/2006)
Bild: Alexander Krischnig (04/2006)

Nova Gorica, Gruft des Franziskanerklosters Kostanjevica

Nova Gorica, Gruft des Franziskanerklosters Kostanjevica

Nova Gorica, Gruft des Franziskanerklosters Kostanjevica

Nova Gorica, Gruft des Franziskanerklosters Kostanjevica

Nova Gorica, Gruft des Franziskanerklosters Kostanjevica

Prag, St. Veitsdom

Prag, St. Veitsdom

Wilhelm von Holland

 

 

Römisch-deutscher König (1247-56); Graf von Holland; der Familie der Gerulfinger entstammend; wurde nach dem Tod Heinrich Raspes am 3.10.1247 zum Gegenkönig gegen Friedrich II. gewählt und am 8.11 1248 gekrönt, erlangte jedoch erst nach Friedrichs und dessen Nachfolgers Konrad IV.. Tod (1254) allgemeine Anerkennung. Er fiel im Kampf gegen die Friesen.

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Bild: Geak (06/2018), Wikipedia.org

Middelburg (Niederlande), Abtei Middelburg

Qianlong [chin. 乾隆

 

Kaiser der Qing-Dynastie (1735-96); Sohn des Kaisers Yongzheng (雍正帝) und dessen kaiserlichen Gemahlin Xiao Sheng Xian (孝聖憲); Als 1735 Honglis Vater starb, bestieg der Hongli - so sein Geburtsname - den Thron; er hatte bereits als Prinz Bao des Öfteren als Regent in Abwesenheit des Vaters fungiert und war von diesem bei politischen Entscheidungen eingebunden worden. Mißtrauisch in Bezug auf Loyalität seine Verwandten ihm gegenüber, war eine seiner Maßnahmen alle Mitglieder des kaiserlichen Clans aus wichtigen Ämtern zu entlassen.

im Kreise seiner Familie

Qianlong unternahm - wie schon vor ihm sein Großvater - ausgedehnte Inspektionstouren durch das Reich der Mitte, die den Sinn hatten, sich persönlich ein Bild von den dringendsten Problemen im Land zu machen und zugleich den fortschritt der von ihm angeordneten Projekte in Augenschein zu nehmen.

Außenpolitisch sicherte er 1751 die Herrschaft über Tibet. In den Jahren zwischen 1755 und 1760 dehnte er mit der Eroberung der Autonomen Region Xinjiang Uygur das Kaiserreich in erheblichem Maße aus und wendete die Gefahr einer Invasion der Türken und Mongolen aus den Steppen des Nordens ab.

Qianlong war nach Kangxi und Yongzheng der letzte der drei großen Mandschuherrscher, unter denen das chinesische Reich seine kulturelle Blütezeit erlebte und seine heutige territoriale Gestalt erhielt. 1796 dankte er ab, weil er nicht länger als sein angesehener Großvater Kangxi regieren wollte. 

Obwohl er sich für die Wissenschaft und Kultur des Westens interessierte, reagierte er auf Annäherungsversuche des Westens ablehnend.

Kaiser Qianlong mit seiner esten Gemahlin, Kaiserin Xiao Xian

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2001

Zunhua (Prov. Hubei), Östliche Qing-Gräber, Yuling Mausoleum

Bild: Anagoria (07/2017), Wikipedia.org

Elisabeth Alexejewna   [russ. Елизавета Алексеевнаnée Luise Marie Auguste Prinzessin von Baden

pinxit Elisabeth Vigée-Lebrun                 

 

Russische Großfürstin (1793-1801); Zarin von Rußland (1801-25); Tochter des Erbprinzen Karl Ludwig von Baden und dessen Gemahlin Amalie von Hessen-Darmstadt; eine ihrer sieben Geschwister war Friederike Dorothea von Baden, die Gemahlin von König Gustav IV. Adolf von Schweden.

Alexander I mit seiner Gattin (1815)

Auf Einladung Katharinas II., die eine Gemahlin für ihren ältesten Enkel, den zukünftigen Kaiser Alexander I., suchte, reiste sie im Herbst 1792 gemeinsam mit Friederike Dorothea nach Sankt Petersburg, wo sie Alexander vorgestellt wurde. Noch vor der Hochzeit, die am 28.9./9.10.1793 stattfand, begann sie Russisch zu lernen und konvertierte zum russisch-orthodoxen Glauben, wobei sie den Namen Jelisaweta Alexejewna annahm. Nachdem Alexander im März 1801 den Thron bestiegen hatte, wurden beide im September desselben Jahres zum Kaiserpaar von Rußland gekrönt, und Elisabeth übernahm die repräsentativen Pflichten einer Kaiserin. Die ersten Ehejahre waren relativ glücklich, aber die veränderte Alltagssituation mit einem bedeutenden Zuwachs an Aufgaben und Verpflichtungen führten in Verbindung mit dem unerfüllten Wunsch des Monarchen nach einem Thronfolger dazu, daß die Ehe in die Krise geriet. Alexander nahm die Liebesbeziehung der polnischen Prinzessin Marija Naryschkina wieder auf, die, als sie 1803 ein Kind von Alexander erwartete, ihre Schwangerschaft bei Hof offen zur Schau stellte (Elisabeth ihrerseits soll zuerst Trost in ihrer Beziehung zu Adam Czartoryski gefunden haben).

Während Napoléons Rußlandfeldzug 1812 war Elisabeth eine wichtige moralische Stütze für ihren Gatten, als sich der französische Vormarsch in der Anfangsphase immer beunruhigender entwickelte. Nach dem Rückzug der Franzosen aus Rußland und der schließlich nahezu vollständigen Niederringung Napoléons zog Alexander am 31.3.1814 an der Spitze der Alliierten in Paris ein. Während der Rückreise aus Paris traf der russische Kaiser in Bruchsal, der Residenz der badischen Markgrafenfamilie, seine Gattin Elisabeth wieder. Das Herrscherpaar begab sich dann nach Sankt Petersburg zurück und untersagte Siegesparaden. Im September 1814 begleitete sie ihren Gemahl nach Wien, wo Vorbereitungen auf den Wiener Kongreß getroffen wurden.

1825 begann sich Elisabeths Gesundheit zu verschlechtern, sie litt zunehmend unter einer hartnäckigen Lungenerkrankung und verstarb nur knapp ein halbes Jahr, nachdem Alexander am 1. Dezember 1825 an Typhus verstorben war.

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elisabeth_alexejewna1_gb

Sankt Petersburg, Peter-und-Paul-Festung

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Cosimo III. de’ Medici

pinxit Justus Sustermans (1660)                 1675 /1776

 

Großherzog der Toskana; Sohn Ferdinandos II. de’ Medici und 1670 dessen Nachfolger. der als extrem fromm geltende Cosimo – er stiftete u a. das aufwendige Grabmonument für den heiligen Franz Xaver in der Basílica do Bom Jesus in Alt-Goa –, war jedoch unfähig, die Geschicke des Landes in Zeiten vermehrter europäischer Konkurrenz im Handel sowie des vermehrten klerikalen Einflusses zu lenken. Während sich Cosimo mehr und mehr in die Religion flüchtete, übernahm seine Mutter Vittoria della Rovere (*1623, †1694), Tochter von Federico Ubaldo della Rovere und Claudia de’ Medici, de facto die Regierungsgeschäfte.

Verheiratet war er seit 1661 mit Marguerite Louise d'Orléans, Tochter des Herzogs Gaston d’Orléans; Enkelin Heinrichs IV., Cousine Ludwigs XIV. von Frankreich. Die Ehe wurde 1675 geschieden. Als er nach der Scheidung 1681 um Versöhnung und ihre Rückkehr nach Florenz bat (sie lebte inzwischen in einem französischen Kloster), schrieb sie ihm in einem Brief: ”Es vergeht keine Stunde und kein Tag, ohne daß ich wünsche, daß jemand Euch aufhängt . Wir werden beide bald zur Hölle fahren, und ich werde die Qual erleiden, Euch dort zu treffen.“

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Florenz, Basilica San Lorenzo, Cappella dei Principi

Adel / Regenten XXIX

Omnibus salutem!