Maria Karolina

            

Erzherzogin von Österreich, Königin von Neapel-Sizilien; Tochter der Erzherzogin Maria Theresia von Österreich und Franz I. Stephans; jüngere Schwester von Maria Antonia, später Marie Antoinette, sowie des späteren Kaisers von Österreich, Joseph II.. Die eigenwillige, ehrgeizige und hochgebildete Frau, die vier Sprachen mächtig war und der verleumderisch ein Hang zu anderen Frauen und ein zügelloses Sexualleben nachgesagt wurde, wurde mit dem schwachen König von Neapel, Ferdinand IV. (*1751, †1825) verheiratet. Eigentlich hätten ihre Schwestern Johanna Gabriela und Maria Josepha diesen ehelichen sollen; beide starben jedoch an den Pocken. Die Trauung fand am 7.4.1768 in der Augustinerkirche per procurationem statt, wobei ihr Bruder Ferdinand Karl (*1754, †1806) die Stelle des Bräutigams einnahm. Unmittelbar nach der Prozedur begab sie sich auf den Weg nach Neapel - begleitet von Ratschlägen ihrer Mutter und einem umfangreichen Hofstaat, von dem sie sich allerdings nach der Ankunft zugunsten eine neapolitanischen trennen mußte, und mit der spanischen Hofetikette konfrontiert wurde. Schließlich fand die eigentliche Hochzeit am 12.5.1768 im Palast von Caserta statt. Karoline stellte bald fest, daß ihr Gatte außer einem unbändigen Drang, der Jagd zu frönen, wenig Interessen hatte. Entgegen des Rates ihrer Mutter1, begann sie bald schon, sich der Politik anzunehmen, als sie erkannte, daß das Volk in großer Armut und Unwissenheit lebte. Sie war auf dem besten Wege, die Verhältnisse zu ordnen, als 1779 der Vesuv ausbrach und einen Großteil der Landschaft unfruchtbar machte. Die Geburt des ersehnten Nachfolgers, Francesco I. Gennaro, am 20.8.1777 stärkte ihre Position so sehr, daß sie den spanienfreundlichen Bernardo Tanucci aus dem Kronrat verdrängen und selber dessen vollwertiges Mitglied werden konnte, so daß sie mehr Einfluß auf die Politik gewann. Admiral Nelson, seinerzeit in Neapel und mit dem englischen Gesandten William Lord Hamilton, der die englischen Interessen am Hofe vertrat, und mit dessen Frau Lady Hamilton befreundet, sah in ihr eine fähige Regentin (“Wenn man mich rufen würde...einen Monarchen für die ganze Welt namhaft zu machen, würde meine Wahl auf sie (Maria Karoline) fallen, die wahre Tochter der großen Maria Theresia.”). Und auch in Spanien war Ferdinands Vater, Karl III. sich darüber im Klaren, daß in Neapel nicht der König, sondern dessen Frau regiere. Als sich die Kenntnis über die Französischen Revolution über ganz Europa verbreitete, befürchtete auch Maria Karolina Auswirkungen auf das Königreich Neapel. Sie errichtete daher unter dem aus England stammenden Marine- und Premierminister Acton ein strenges Polizeiregiment, das liberale Bestrebungen mit scharfen Strafen verfolgte. Als Maria Karolina von der Hinrichtung Ludwigs XVI. erfuhr und um das Leben auch ihrer Schwester Marie Antoinette bangen mußte, wandte sie sich mit der Bitte um Beistand an Lord Hamilton, durch dessen Vermittlung eine Koalition mit England zustande kam, die sich verpflichtete, die Küsten des Königreichs zu beschützen. Eines der ersten Schiffe, das England schickte war dasjenige des Admirals Horatio Nelson. Als die republikanischen Heere immer weiter in Italien vorstießen, sah sich Ferdinand 1796 gezwungen, mit der Republik einen Frieden zu schließen. Nach einem 1798 mit Österreich, Rußland und Großbritannien geschlossenen Bündnis gelang es ihm zwar, bis Rom, das die Franzosen kurzzeitig verlassen hatte, vorzurücken, aber ein französischen Heeres drang im Gegenzug in Neapel ein; König und Königin sahen sich gezwungen zu fliehen; sie begaben sich mit ca. 600 weiteren Personen am 21.12.1798 an Bord der HMS Vanguard und anderer Schiffe; der Konvoi verließ zwei Tage später den Hafen von Neapel in Richtung ihrer sizilischen Besitzungen, nach Palermo. Das Königreich Neapel wurde für ein halbes Jahr zur Parthenopäische Republik, dann ermöglichte Nelson 1799 die Rückkehr von Ferdinand und Maria Karolina auf den Thron. Nach einem zwei Jahre währenden Aufenthalt Maria Karolinas in Wien, wohin sie in Begleitung von Lady und Lord Hamilton und Nelson gereist war, um ihre Töchter zu verheirateten, kehrte sie 1802 wieder nach Neapel zurück. 1805 eroberte Napoléon, jetzt Kaiser der Franzosen, große Teile Italien, darunter auch das Königreich Neapel, auf dessen Thron er zunächst seinen Bruder Joseph und vier Jahre später seinen Schwager Joachim Murat, der später auf Weisung von Ferdinand standrechtlich erschossen wurde, setzte. Wieder war Maria Karolina gezwungen, mit ihrer Familie nach Sizilien zu fliehen (Februar 1806). Nachdem die Engländer Ferdinand die Abdankung im Jahre 1813 zugunsten seines Sohnes Francesco I. Gennaro nahegelegt hatten, und dieser, kaum König von Neapel, alle einer Mutter gutgesonnenen Minister entlassen mußte, wurde Maria Karolina von England aufgefordert, Sizilien zu verlassen und nach Wien zurückzukehren. Zu ihrer Genugtuung erlebte sie noch Napoléons Niederlage in der Völkerschlacht von Leipzig am 19.10.1813 und seine Verbannung nach Elba. Maria Karolina starb unvermittelt in den frühen Morgenstunden des 8. September 1814.

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1 ...Selbst wenn der König Dich an seiner Regierung teilnehmen lassen, Dich in die Geschäfte einweihen und Dich zu Rate ziehen will, darfst Du es niemals nach außen hin zeigen. Ihm lasse vor der ganzen Welt die Ehre und begnüge Dich mit seinem Vertrauen....

Ferdinand und Maria Karolina im Kreise ihrer Kinder (pinxit Angelica Kauffmann, 1783)

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Wien, Kaisergruft, Toskanagruft

Bild: Alexander Kriswchnig (05/2007)

Hinweis: Sarg ganz links im Foto

Anna Catharina Gonzaga

              als Witwe

Erzherzogin; Tochter des Herzogs Wilhelm von Mantua; Patentenkind Philipps II. von Soanien; heiratete am 14.5.1583 den den 54 jährigen verwitweten Erzherzog von Österreich-Tirol, Ferdinand II.; nach dem Tode ihres Mann - sie war gerade 29 Jahre alt - verheiratete sie sich nicht wieder. Sie lebte in einem kleinen Raum, der sich neben der Kapelle befand, die sie nach dem Tode von Ferdinand hatte bauen lassen. 1607 gründete sie mit dem Segen Pauls V. das Frauenkloster der Servitinnen, dem sie 1612 gemeinsam mit ihrer Tochter Maria selber beitrat. Sie war eine große Förderung der Musik

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Innsbruck, Servitenkloster

Bilder: Alexander Krischnig (05/2007)

Johann

Erzherzog von Österreich; 13. Kind von Großherzog Leopold von Toskana, dem späteren Kaiser Leopold II.. Bruder Kaiser Franz’ II.. Johann unterstützte den Tiroler Freiheitskampf, wodurch ihm sein Bruder Franz verbot Tirol zu betreten. Er wandte sich dann der Steiermark zu, seine Hauptinteressen waren Technik, Natur und Landwirtschaft. Er sammelte Mineralien und legte durch Stiftungen und Schenkungen den Grundstein für das Grazer Johanneum. Er führte auf seinen Gütern neue Rebsorten ein und erwarb eine Blechfabrik und ein Radwerk, wodurch er auch zum Fabrikanten wurde. Auf seine Anregungen hin entstand die heutige Montanuniversität in Leoben, Versicherungen und Sparkassen sowie die Trassierung der Bahnverbindung Wien-Triest über den Semmering. Der volksnahe Erzherzog trug fast ausschließlich die heimische Tracht (Steireranzug), wodurch er im Volk sehr beliebt war (der "Erzherzog-Johann-Jodler" ist nach ihm benannt); als begeisterte Bergsteiger versuchte er eine Erstbesteigung des Großvenedigers, außerdem trägt die die Erzherzog-Johann-Hütte (Adlersruhe) am Großglockner seinen Namen. In seiner Herrschaft Stainz wählte man ihm 1851 zum ersten freigewählten Bürgermeister. 1829 heiratete er die Ausseer Postmeistertochter Anna Plochl. Durch die Heirat mit einer Bürgerlichen mußte Johann hinnehmen, daß er von der Thronfolge ausgeschlossen wurde und seine Nachkommen keinen Adelstitel tragen durften. Im Jahre 1834 zeigte sich sein Bruder Kaiser Franz II. gnädig und verlieh seiner Frau Anna Plochl den Titel Freifrau von Brandhofen. Erst 1844 wurde sie durch Ferdinand I. in den Adelsstand als “Gräfin von Meran“ erhoben. 1845 wurde dem einzigen Kind aus dieser Ehe Franz (*1839, †1891) der vererbbare Titel Graf von Meran zugestanden. 1848 wählten ihn die Mitglieder der Frankfurter Nationalversammlung zum Reichsverweser. Nach dem Scheitern der Märzrevolution legte er das Amt jedoch Ende 1849 wieder nieder.

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Schenna (ital. Scena) bei Meran, Mausoleum neben der Pfarrkirche

Bild: Alexander Krischnig (05/2007)
Bild: Alexander Krischnig (05/2007)

Heinrich von Kärnten (Heinrich IV.)

 

König von Böhmen und Polen; als Heinrich IV. Herzog von Kärnten, Graf von Tirol; Sohn des Herzogs Meinhard II. von Görz-Tirol und Elisabeths von Bayern, einer Tochter von Herzog Otto II.. Nach dem Tode senes Vaters übernahm er als Heinrich VI. zusammen mit seinen Brüdern die Regentschaft in Kärnten und Tirol. Durch Unterstützung seines Schwagers Albrecht I. in der Schlacht bei Göllheim 1298 erhielt er Reichslehen. Nach der Ermordung Wenzels III. (1306), des Königs von Ungarn, Böhmen und Titularkönig von Polen und des Letzten aus der Dynastie der Premysliden, und dem Tod von Albrechts Sohn Rudolfs III. von Habsburg (1307) wurde er am 15.8.1307 gegen den Widerstand der Habsburger zum König von Böhmen gewählt (begründet durch seine Erbansprüche infolge seiner Vermählung mit Anna, der ältesten Schwester König Wenzels III. von Böhmen). Nachdem aber im Herbst 1310 Böhmen von Johann, einem Sohn Heinrichs VII. besetzt wurde, mußte er sich aus Prag zurückziehen. Durch einen 1311 mit den Habsburgern (1311) erreichten Ausgleich, wurden die besetzten Gebiete in Kärnten geräumt. Trotz großer Anstrengungen gelang es ihm jedoch nicht, die Besitzungen des Bistums Bamberg in Kärnten zu erwerben, da diese an Heinrich VII. verpfändet wurden; jedoch gelang es ihm, in Tirol die Lehnshoheit der Trienter und Brixener Bischöfe zurückzudrängen. Im deutschen Thronstreit zwischen Friedrich dem Schönen und Ludwig dem Bayern vermittelte Heinrich VI. 1325 einen Ausgleich. Nachdem ihm Ludwig der Bayer 1330 zugesichert hatte, daß seine Töchter ihm im Anspruch auf die Reichslehen folgen dürften, was dieser aber in einem Geheimvertrag mit den Habsburgern insgeheim im gleichen Jahr widerrief, konnte Habsburg nach dessen Tod 1335 das Herzogtum Kärnten in Besitz nehmen. Der zweite Landesteil, Tirol nämlich, blieb aber wie zugesichert in den Händen der Tochter Heinrichs, Margarethe, nachdem die Stände dies einmütig beschlossen hatten. Verheiratet war er u.a. mit Adelheid von Braunschweig (zweite Ehefrau) und Beatrice von Savoyen (dritte Ehefrau).

Inschrift: Henricus ductus Bohemiae rex cum trina uxure III fratibus et aliis principibus progenitoribus et propinquis (Fürst Heinrich, König von Böhmen mit seiner 3. Gattin sowie drei Brüdern und weiterer fürstlicher Nachkommenschaft und Verwandten).

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Marie von Sachsen-Altenburg

      

Königin von Hannover; älteste Tochter Herzog Josephs von Sachsen-Altenburg (*1789, †1868) und Amalie Luise Wilhelmine von Württemberg (*1799, †1848). Sie heiratete 1843 in Hannover den aus dem Adelsgeschlecht der Welfen stammenden Kronprinzen von Hannover, den späteren letzten König von Hannover, Georg V.. 1867 folgte sie ihrem entthronten Gatten ins Exil nach Österreich. Nach ihr ist das Schloß Marienburg in Pattensen bei Hannover benannt, das der König ihr 1857 zum Geburtstag schenkte und bis 1867 für sie erbauen ließ. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor: Ernst August (*1845, †1923), Kronprinz von Hannover und 3. Herzog von Cumberland, Friederike (*1848, †1926), Mary (*1849, †1904).

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Gmunden, Mausoleum neben Schloß Cumberland

Stams (Tirol), Stiftskirche

Bild: Thomas Kees (05/2005)

Bayreuth, Schloßkirche

Friederike Sophie Wilhelmine

    pinxit Antoine Pesne

Markgräfin von Brandenburg-Bayreuth; älteste überlebende Tochter des Königs Friedrich Wilhelm I. und Lieblingsschwester Friedrich des Großen. Wilhelmine, die ebenso wie ihr Bruder unter der strengen Zucht des Vaters litt, wurde nach dem mißglückten Fluchtversuch ihres Bruders mit Hans Hermann von Katte der Mitwisserschaft verdächtigt. Ihr Vater drohte ihr mit Festungshaft in Spandau und mit der Hinrichtung ihres Bruders. Am 30. November 1731 wurde sie mit Markgraf Friedrich von Brandenburg-Bayreuth verheiratet. Sie war nicht nur der Strenge des Elternhauses entronnen, sondern fand einen - zumindest zu Beginn ihrer Ehe - liebenswerten Gatten. Nach dem Todes ihres Schwiegervaters begann sie, das Land zu modernisieren. Ihrer Bautätigkeit verdankt Bayreuth das sog. Bayreuther Rokoko u.a. mit dem markgräflichen Opernhaus, das 1748 anläßlich der Hochzeit ihres einzigen Kindes, Elisabeth Friederike Sophie (* 1732, †1780), die Casanova als schönste Prinzessin Deutschlands bezeichnet wurde, mit Herzog Carl Eugen von Württemberg eingeweiht wurde.

Elisabeth Friederike Sophie

 

 

 

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Hinweis: Hier beigesetzt sind ebenfalls ihr Gemahl, Markgraf Friedrich, und die gemeinsame Tochter Sopie.

Hinweis: Der Dirigent Nikolaus Harnoncourt (*1929) ist ein direkter Nachkomme von Erzherzog Johann, da seine Mutter eine gebürtige Gräfin von Meran ist.

Bilder: Alexander Krischnig (05/2007)

Ferdinand Karl Ludwig Joseph Johann Maria

Erzherzog von Österreich (bis 1911); jüngster Sohn von Erzherzog Karl Ludwig und Prinzessin Maria Annunziata von Neapel-Sizilien; jüngster Bruder Erzherzog Franz Ferdinands. Nach dem Tod von Kronprinz Rudolf stieg seine dynastische Bedeutung. Sein Bruder Franz Ferdinand litt an Tuberkulose und durch die nicht standesgemäße Ehe mit Gräfin Sophie Chotek wurden dessen Nachkommen aus der Thronfolge ausgeschlossen. Der Trauung blieben beide Brüder, Otto, ein Lebemann, auf dessen Thronverzicht die Bevölkerung hoffte, und Ferdinand Franz, demonstrativ fern. Franz Ferdinand war tief verletzt und hat diese Behandlung nie vergessen. Kurz nach der Hochzeit lernte Ferdinand Karl die bürgerliche Bertha Czuber, die Tochter eines bekannten Universitätsprofessors, kennen und verlobte sich heimlich mit ihr. Wegen der nicht-standesgemäßen Heirat veranlaßte Kaiser Franz Joseph 1904, daß Ferdinand Karl "aus gesundheitlichen Gründen" vom Militärdienst suspendiert wurde, obwohl dieser hohe Auszeichnungen erworben und es bis zum Generalmajor gebracht hatte, und ihm angeraten wurde, Wien zu verlassen. Nachdem Ferdinand Franz am 15.8.1909 Bertha Czuber heimlich in der Schweiz geheiratet hatte, mußte er 1911 schließlich das Haus Habsburg verlassen, verlor sämtliche Titel uind Privilegien und nannte sich fortan "Ferdinand Burg", ein Reisepseudonym seines Vaters. Der Kaiser gewährte ihm einzig eine jährliche kleine Apanage. Nach dem Attentat von Sarajevo erhielt er eine Sondergenehmigung, um in Wien an den Trauerfeierlichkeiten für seinen Bruder in Wien teilzunehmen. Die Wiener Bevölkerung sah einen gebrochenen Mann, der von der gesamten Familie gemieden und ignoriert wurde.

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Meran, Maria-Trost-Kirche

Anna Freifrau von Brandhofen (seit 1835) née Anna Plochl

             

Gräfin von Meran (1850-85); österreichische Adlige bürgerlicher Herkunft; ältestes von 13 Kindern eines Postmeister; lernte am 22.8.1819 am Toplitzsee Erzherzog Johann von Österreich kennen. Die beiden verliebten sich ineinander und wollten heiraten, obwohl einer solchen Verbindung der Standesunterschied im Wege stand. So verweigerte Kaiser Franz II., Johanns Bruder, seine Zustimmung. Nach 6-jährigem Kampf konnte das Paar am 18.2.1829 schließlich heiraten. Die Hochzeit fand zu mitternächtlicher Stunde in der hauseigenen Kapelle auf dem Brandhof in der Gemeinde Gußwerk bei Mariazell statt; Anna Plochl war bereits bereits 1823 nach Vordernberg übersiedelt und hatte zunächst das dortige Gewerkenhaus des Erzherzogs in dessen Abwesenheit geführt und ab 1824 auch den Brandhof, ein Mustergut des Erzherzogs in Gußwerk. Aber erst 1833 durfte die Ehe auch offiziell bekanntgegeben werden; 1834 wurde Anna Plochl zur Freifrau von Brandhofen ernannt. Aus der Verbindung ging Franz (*1839, †1891) hervor. Ihm wurde 1844 von Ferdinand I. der Titel eines Grafen von Meran verliehen. Nach dem Tod des Erzherzogs führte seine Gattin das Unternehmen weiter und setzte sich besonders im sozialen Bereich ein; u.a. wurde das Anna-Kinderspital in Graz nach ihr benannt. Bis heute geschätzt sind ihre Rezepte der steirischen Küche und ihr noch heute gern getragenes Anna-Plochl-Dirndl in grün-weiß.

Die Liebesgeschichte zwischen der Bürgerlichen und dem Erzherzog wurde mehrmals verfilmt: 1919 unter dem Titel Herzog Hansl., 1950 mit O.W. Fischer und Marte Harell unter dem Titel Erzherzog Johanns große Liebe und 2009 mit Tobias Moretti und Anna Maria Mühe für das ZDF mit dem Titel Geliebter Johann Geliebte Anna (auch Anna und der Prinz).

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Schenna (ital. Scena) bei Meran, Mausoleum neben der Pfarrkirche

Bild: Alexander Krischnig (05/2007)

Hinweis: Anna Cathartinas Sarg wurde 1783 in der Fürstengruft in der Jesuitenkirche in Innsbruck überführt, bevor .er schließlich Servitenkirche seinen letzten Platz erhielt.

Adel / Regenten XLIV

Omnibus salutem!