Bild: Alexander Krischnig (03/2008)

Ludwig II., der Deutsche

 Siegel Ludwigs

Ostfränkischer König (840-76); dritter Sohn Ludwigs I., des Frommen; 817 erhielt er In der ersten Reichsteilung seines Vaters, der sogenannten Ordinatio imperiis, als Unterkönigtum Bayern. 833 beteiligte er sich mit seinen Brüdern Lothar I. (*795, †855) und Pippin (*797, †838) an der Absetzung seines Vaters. 841/842 verbündete er sich mit Karl dem Kahlen gegen Lothar I., und nachdem Lothar unterlag, bahnte er mit den Verträgen von Verdun (843) und Meerssen (870) die eigenständige Entwicklung des Ostfränkischen Reiches als Vorstufe zum Deutschen Reich an. Aus seiner Ehe mit Hemma, mit der er seit 827 geheiratet war, entsprangen drei Söhne, von denen der älteste Sohn Karlmann Bayern erhielt, Ludwig III., der Jüngere (*~835, †882) Ostfranken und Sachsen und Karl III., der Dicken (*839, †888) Alemannien - eine Regelung, die er bereits 865 verfügt hatte.

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Ludwig III., der Jüngere

 

Ostfränkischer König; zweiter Sohn Ludwigs II., des Deutschen; Ihm wurde bei der Reichsteilung seines Vaters 865 das größte ostfränkische Teilreich zugewiesen, das aus der ostfränkischen Francia ( Franken), Sachsen und Thüringen bestand; 870 kam mit dem Vertrag von Mersen auch des östliche Lotharingien hinzu. In all diesen Gebieten übernahm er nach seines Vaters Tod die Herrschaft, nachdem dieser bereits 865 seine Nachfolge verfügt hatte. In der Schlacht bei Andernach am 8.10.876 schlug er den westfränkischen König Karl den Kahlen und beendete dessen Expansionsversuche nach Lothringen. Mit den Enkeln Karls des Kahlen, Ludwig III. und Karlmann, kam es 880 zum Vertrag von Ribemont, durch den Ludwig auch die Herrschaft über das westliche Lotharingien erhielt. Nach dem Tode seines Bruders Karlmann 880 bekam Ludwig außerdem die Herrschaft über das ostfränkische Teilkönigreich Bayern. Ludwig der Jüngere starb ohne überlebende männliche Nachkommen; daher fiel sein Herrschaftsgebiet bei seinem Tode an seinen Bruder Karl III., den Dicken (ostfränkischer Teilkönig in Alemannien, italienischer König und Kaiser).

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Lorsch, Kloster

Bild: Alexander Krischnig (03/2008)

Lothar I.

 Ausschnitt

Fränkischer König; und römischer Kaiser (840-55); Vater von Lothar II.; ältester Sohn Ludwigs I., des Frommen; wurde 817 von seinem Vater nach dessen Amtsantritt zunächst im Interesse der Ordinatio Imperii zum Mitkaiser und Nachfolger im Kaisertum des römischen Reiches bestimmt, während seine Brüder Pippin und Ludwig Unterkönige in Aquitanien bzw. Bayern wurden. Lothar, der sich bis 825 hauptsächlich in Italien aufhielt, erhielt Ostern 823 von Papst Paschalis I. die Kaiserkrone. Zu Auseinandersetzungen mit seinem Vater kam es durch die Geburt Karls des Kahlen durch Ludwigs zweite Gemahlin Judith, da damit die bisherige Ordinatio Imperii infrage stand. Lothar erhob sich sich daraufhin mit seinen beiden Brüdern Pippin (*797, †838) und Ludwig und zog 829 gegen den Vater, dem es jedoch gelang, den Aufstand niederzuschlagen und Lothars Herrschaft auf Italien zu beschränken. Bereits im Folgejahr kam es zu einem erneuten Aufstand der drei Brüder gegen Ludwig, und diesmal gelang es ihnen, dessen Streitmacht bei Kolmar zu schlagen und ihn zur Abdankung (833) zu zwingen. 834 restituierten Pippin und Ludwig ihren Vater jedoch wieder gegen den alleinregierenden Lothar, der sich daraufhin nach Italien zurückziehen mußte. Als Lothar nach dem Tode des Vaters versuchte, die Oberhoheit über seine Brüder Ludwig und Karl den Kahlen zu behaupten, zogen diese gegen dessen Heer zu Felde und besiegten es am 25.6.841 bei Fontenoy. Im Vertrag von Verdun (843) erhielt Lothar mit der Kaiserwürde Italien und das Gebiet zwischen Rhein, Schelde und Rhone. Kurz vor seinem Tod (855) teilte Lothar sein Reich unter seinen drei Söhnen auf und zog sich als Mönch in ein Kloster zurück. Der älteste Sohn Ludwig II. erhielt Italien und den Kaisertitel, der zweite Sohn Lothar II. bekam Lotharingien

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Prüm (Eifel), Kloster

Adelheid von Löwen

 

Königin von EnglandTochter des Herzogs von Niederlothringen; als sie 15 Jahre alt war, wurde sie mit König Heinrich I. von England, einem Sohn Wilhelm des Eroberers, vermählt. Öffentlich trat sie kaum in Erscheinung, aber die gebildete und kulturell interessierte Frau tat sich als Kunstmäzenin hervor und soll auch eine Biographie über Heinrichs Leben in Gedichtform verfaßt haben. Nach dem Tod ihres Mannes ging sie zunächst in das Kloster Wilton bei Salisbury, heiratete jedoch nach Ablauf der üblichen Trauerzeit im Jahre 1139 einen der engen Berater Heinrichs, William d’Aubigny, den König Stephan (*1097, †1154) nach der Hochzeit zum Grafen von Arundel und Lincoln ernannte - Besitztümer die Adelheit mit in die Ehe gebracht hatte. Auf diese Familienverbindung führten die späteren englischen Königinnen Anna Boleyn und Katharina (Catherine) Howard ihre Abstammung zurück. Ihre letzten Lebensjahre verbrachte Adelheid im Kloster Affligem in der Landgrafschaft Brabant, dem sie sich wohltätig zugetan fühlte.

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Hinweis: Die Kirche, in der Adelheid ursprünglich bestattet wurde, wurde während der Französischen Revolution zerstört. Später errichtete man die heutige Abtei unmittelbar neben der zerstörten Kirche; Adelheids Gebeine wurden gefunden und im Kreuzgang neu bestattet.

Das Außengrab zeigt die Stelle der ursprünglichen Grablege.

Affligem, Benediktinerkloster

Maria von Brabant

 

Deutsche Kaiserin; Tochter Heinrichs I., Herzog von Brabant (*~1165, †1235), und Mathilde von Boulogne; Ehefrau Kaiser Ottos IV.; ursprünglich 1198 dem Welfen Otto IV. von Braunschweig versprochen, wurde die Verlobung aufgrund des Streits um den deutschen Thron gelöst. Als die erste Ehefrau Ottos IV., die Stauferin Beatrix von Schwaben bereits wenige Tage nach der Hochzeit im Jahre 1212 starb und Heinrich zuvor nach der Ermordung von Ottos Widersacher Philipp von Schwaben (1208) mit Otto IV. ausgesöhnt hatte, gab ihr Vater ihre Hand am 19.5.1214 in Maastrich Otto. Nach dem Tode ihre Gatten heiratete sie im Juli 1220 den Grafen Wilhelm I. von Holland (*~1170, †1222), der jedoch auch nur zwei Jahre später starb. Beide Ehen blieben kinderlos.

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Bilder: Alexander Krischnig (03/2003)

Löwen, Peterskirche

Mathilde von Franken

 

Königin von Frankreich; Tochter des deutschen Kaisers Konrad II. und dessen Gemahlin Gisela von Schwaben;

Im Jahre 1032 wurde sie im Alter von ca. fünf Jahren mit dem französischen König Heinrich I. verlobt, die Vermählung fand ein Jahr später statt. Mathilde starb jedoch bereits wenige Monate nach der Eheschließung, und Heinrich heiratete in zweiter Ehe Mathilde von Friesland.

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Worms, Dom

Bild: Alexander Krischnig (03/2008)

Gisela von Schwaben

 Tafelbild aus dem 15. Jhdt.

Deutsche Königin; Mutter des späteren Kaisers Heinrich III. und Mathildes von Franken; Schwester Mathildes von Schwaben (*988 oder 989; † 1032); wurde am 21.9.1024 in Köln zur deutschen Königin gewählt und war nach ihrer Hochzeit mit Konrad II. Kaiserin. Vor ihrer Ehe mit Konrad war Gisela bereits zweimal verheiratet und verwitwet. Gisela galt als sehr schöne und kluge, aber auch ein wenig überhebliche Frau, die aber gemäß des Dichters Historiographen Wipos (*vor 1000, † nach 1046) Gesta Chuonradi II imperatoris ihrem Mann eine notwendige Gefährtin mit großem Einfluß gewesen sein soll.

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Speyer, Dom

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Epithap Giselas im Dom zu Speyer

Adel / Regenten LXVI

Omnibus salutem!