Tiberius Claudius Caesar Germanicus gen. Britannicus

 

Sohn des römischen Kaisers Claudius und dessen dritter Frau Valeria Messalina, die damit in den Augen der römischen Öffentlichkeit wie auch des Herrschers den rechtmäßigen MessalinaThronfolger geboren hatte. Da sie in des Kaisers Nichte Agrippina minor und deren Sohn Nero aus der Ehe mit Gnaeus Domitius Ahenobarbus eine ernstzunehmende Konkurrenz für ihre Position als Kaiserin sah, faßte sie lt. Tacitus den Plan, beide auszuschalten; der Plan kam allerdings nicht zum Tragen, da sie im Jahre 48 selbst ermordet wurde. Nach dem Tod der Messalinia heiratete Claudius seine Nichte, und nach Claudius’ Tod wurde Britannicus zugunsten Neros aus der Nachfolge verdrängt und mit seinen Schwestern im Palast eingesperrt, da es sie wegen dessen Beliebtheit beim Volk eine Gefahr für ihren eigener Sohn sah. Jetzt konnte sie Nero dem Senat als Nachfolger des verstorbenen Kaisers vorstellen. Ebenfalls lt. Tacitus ließ Nero seinen Stiefbruder bei einem Festmahl vergiften (in disputationem). Der Beiname Britannicus wurde ihm vom Senat verliehen, nachdem Claudius den ihm anläßlich der Eroberung Britanniens im Jahre 43 angetragenen Titel für sich selbst abgelehnt hatte.

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Hinweis: Der Eingang des Grabmals wurde von Bronzetafeln flankiert, die den Rechenschaftsbericht des Kaisers, die res gestae divi Augusti, enthielten, daneben standen zwei Obelisken.

Rom, Augustus Mausoleum, Marsfeld

Marcus Claudius Marcellus

Sohn des Konsuls (50 v. Chr.) Gaius Claudius Marcellus und der Octavia, der Schwester des Augustus; wurde bereits im Alter von drei Jahren mit der Tochter des Sextus Pompeius verlobt. 29 v. Chr. zeichnete Augustus seinen Neffen dadurch aus, daß er ihn beim Triumphzug nach der Schlacht bei Actium und dann im Krieg gegen die Kantabrer begleiten durfte. 23 v. Chr. erhielt er ein erstes öffentliches Amt, das eines Ädils. Im gleichen Jahr erkrankte Augustus, dessen Gesundheit nie sehr stabil war, ernsthaft und glaubte zu sterben. Da er seinen Neffen als politischen Erben noch für zu jung hielt, bestimmte er Marcus Vipsanius Agrippa als seinen Nachfolger. Während Augustus genas, starb Marcellus gegen Ende des Jahres überraschend und wurde als erster in einem Staatsbegräbnis im Mausoleum Augusti beigesetzt, das gerade fertiggestellt worden war.

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Poppaea Sabina

                 

Römische Kaiserin; heiratete bereits im Jahr 44 den Prätorianerpräfekten Rufrius Crispinus, der wegen Illoyalität hingerichtet wurde. Um näher an Nero herauszukommen soll sie lt. Tacitus den späteren Kaiser Otho, einen Freund Neros geheiratet haben, und tatsächlich gelang es Poppaea, die als eine der schönsten Frauen ihrer Zeit galt, den Kaiser 62 zu ehelichen, nachdem dieser seine Frau Octavia im gleichen Jahr zunächst hatte verbannen und dann beseitigen lassen. Als einzige hatte sie einen gewissen Einfluß auf den exzentrischen Kaiser, nachdem dessen Erzieher Burrus 62 gestorben war und Seneca sich immer mehr zurückgezogen hatte. Sie besaß in Oplontis (heute Torre Annunziata) eine luxuriöse, mit prächtigen Wandgemälden ausgestattete Villa, die 1964 wiederentdeckt wurde. Poppaea Sabina starb, wie Sueton berichtet, durch einen Fußtritt des Neros, den er ihr in einem Anflug von Jähzorn versetzte, als sie ihm zu spätes Heimkommen nach einem Aufritt in einem neapolitanischen Theater vorwarf.

Statue der Kaiserin im Archäologischen Museum von Olympia

 

 

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Hinweis: Der Eingang des Grabmals wurde von Bronzetafeln flankiert, die den Rechenschaftsbericht des Kaisers, die res gestae divi Augusti, enthielten, daneben standen zwei Obelisken.

Hinweis: Der Eingang des Grabmals wurde von Bronzetafeln flankiert, die den Rechenschaftsbericht des Kaisers, die res gestae divi Augusti, enthielten, daneben standen zwei Obelisken.

Tiberius Drusus Iulius Caesar

Sohn des römischen Kaisers Tiberius und dessen erster Frau Vipsania Agrippina (33 v. Chr., †~20 n. Chr.). Augustus veranlaßte Tiberius, Germanicus an Sohnesstatt zu adoptieren und Drusus von der Nachfolge auszuschließen. Nach dem Tode des Augustus gelang es Drusus, der sich zu einem hervorragenden Feldherrn entwickelt hatte, eine Meuterei in Pannonien niederzuschlagen. Ein Jahr später wurde er Konsul, war von 17 bis 20 Gouverneur in Illyricum und wurde 21 zusammen mit seinem Vater als Kollegen erneut Konsul. 22 erhielt er die tribunicia potestas, ein Vollmacht, die ausschließlich dem Kaiser oder seinem Nachfolger vorbehalten war. Als es den Anschein hatte, Drusus könnte doch zu Tiberius’ Nachfolger werden, ließ Seianus, der Geliebte seiner Frau Livilla, ihn beseitigen. Als Seianus Livilla 25 heiraten wollte, versagte Tiberius seine Zustimmung.

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Hinweis: Der Eingang des Grabmals wurde von Bronzetafeln flankiert, die den Rechenschaftsbericht des Kaisers, die res gestae divi Augusti, enthielten, daneben standen zwei Obelisken.

Augustus-Mausoleum (Goggle Earth)

Bild: Hartmut Riehm (10/2008)

Siegfried

 

Germanischer Held; steht im Mittelpunkt des ersten Teils des Nibelungenliedes. Siegfried wird als kühn, unbesiegbar und arglos dargestellt. Sein Vertrauen in die Treue der mit ihm verschwägerten Burgunder wird ihm zum Verhängnis; Hagen von Tronje tötet ihn hinterrücks. Der Zusammenhang mit Ereignissen im merowingischen Königshaus des 6. Jahrhunderts und ihre archetypisch-mythische Ableitung bleiben hypothetisch. Im deutschen Sprachgebiet ist das mittelhochdeutsche Nibelungenlied (um 1200) die älteste erhaltene Nibelungendichtung. Das erst aus dem 16. Jahrhundert erhaltene Lied vom Hürnen Seyfrid behandelt die Abenteuer des jungen Siegfried, d.h. Drachenkampf, Unverwundbarkeit durch Bad im Drachenblut, Erwerb des Nibelungenhorts, Befreiung Kriemhilds. In der nordischen Überlieferung erscheint der Name Siegfried abgewandelt zu Sigurd; hier wird der Hauptakzent auf die Beziehung zwischen Siegfried und Brünhild gelegt. Das 19. Jahrhundert knüpfte daran an; so auch Richard Wagner in seinem Musikdrama Der Ring des Nibelungen. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert wurde Siegfried als typischer germanisch-deutscher Held zur nationalen Identifikationsfigur sowohl im politischen als auch im pädagogischen Bereich stilisiert.

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Lorsch

Bild: Hajo Rackel (11/2008)

Georg Friedrich I. “der Ältere”

Markgraf der beiden Fürstentümer Brandenburg-Ansbach und Brandenburg-Kulmbach (1543 bis 1603) sowie Administrator des Herzogtums Preußen (1577 bis 1603); einziger Sohn des Ansbacher Markgrafen Georg von Ansbach und seiner dritten Frau Aemilia von Sachsen, der Tochter Heinrichs des Frommen. Georg Friedrich regierte sowohl sein Stammland Franken, als auch das verwüstete Kulmbacher Land und das hinzugewonnene Preußen, mit dem er vom König von Polen Stephan Báthory belehnt worden war, mit großem Geschick. Georg Friedrich war seit 1558 in erster Ehe mit Elisabeth von Brandenburg-Küstrin (*1540), verheiratet. Nachdem seine Frau 1578 auf einer Fahrt nach Ostpreußen verstarb, heiratete er Sophie von Braunschweig-Lüneburg (*1563, †1639), Tochter Wilhelms des Jüngeren von Braunschweig-Lüneburg (*1535, †1592).

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Heilsbronn, Münster

Augustus-Mausoleum (Goggle Earth)

Augustus-Mausoleum (Goggle Earth)

Augustus-Mausoleum (Goggle Earth)

Rom, Augustus Mausoleum, Marsfeld

Rom, Augustus Mausoleum, Marsfeld

Rom, Augustus Mausoleum, Marsfeld

Ulrika Eleonora

                  

 

Königin von Schweden (1718-20); Herzogin von Bremen-Verden (1718-19); zweite Tochter Karls XI. von Schweden und dessen Gemahlin Ulrike von Dänemark; 1715 heiratete sie Landgraf Friedrich von Hessen-Kassel. Schon früh ließ ihr Bruder, König Karl XII., sie an Sitzungen des Senats teilnehmen, so daß sie später, wenn er im Krieg oder anderweitig verhindert war, die Staatsgeschäfte führen könnte. Nach seine Tod bei der Belagerung der Festung Fredrikshald ließ sie sich unmittelbar auf einem öffentlichen Reichstag in Uddevalla zur neuen Königin bestimmen. Nachdem aber der Kriegsrates diesem Verfahren widersprochen hatte, da nach dessen Ansicht die Thronfolge nicht allein aufgrund einer Erbfolge, sondern auch durch durch eine Wahl zu bestätigen sei. Ulrika Eleonore unterwarf sich dem Spruch und wurde am 23.1.1719 zur Königin gewählt und am 17. März in Uppsala gekrönt. Ihrem Wunsche, mit ihre Gemahl Friedrich gemeinsam regieren zu wollen, widersetzte sich der Reichstag, und es wurde eine Regierungsreform durchgeführt, der zurfolge die eigentliche Regierungsmacht an den Reichstag übertragen wurde. Nach Auseinandersetzungen mit dem Reichstag, auf dessen Seite sich Friedrich geschlagen hatte, dankte Ulrika Eleonora am 29.1720 zwar zugunsten ihres Gemahls ab, behielt sich aber vor, im Falle dessen Todes die Regentschaft wieder zu übernehmen. Sie kümmerte sich jetzt mehr um Repräsentation und die Wohlfahrt betreffende Angelegenheiten. Nur anläßlich eines Auslandsaufenthaltes (1731) und einer Krankheit ihre Gemahls (1738) übernahm sie wieder Regierungsverantwortung. Ihre Ehe blieb kinderlos.

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Bild: Southerly Clubs (03/2007) Wikipedia.org

Stockholm, Riddarholmskirche

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Bild: Peter17 (07/2007) Wikipedia.fr

Arnegunde (auch Aregunde); [franz. Arégonde]

 

Ehefrau des fränkischen Königs Chlothar I. (*um 495, † Dezember 561); Schwester von Chlothars erster Frau Ingund und Mutter von Chilperich I.. Der Chronist Gregor von Tours (*538 od. 539, †594) berichtet in seinen Decem libri historiarum, Liber IV. (Zehn Bücher Geschichten), daß Ingund ihren Mann aufgefordert habe, für ihre jüngere Schwester Arnegund einen geeigneten Ehemann zu finden. Dieser aber befand, daß es das Beste für sie sei, wenn er sie selber zur Frau nähme und heiratete sie um 533/534, gab aber seine Verbindung mit Ingund nicht auf. Obwohl die Heirat gegen die christlichen Prinzipien verstieß, war sie doch im Einklang mit den polygamen Bräuchen der germanischen Königsfamilien. Arnegund stieg somit legitim in den Rang einer Königin, einerSiegelring Arnegundes mit der Inschrift ARNEGUNDIS REGINE regina, auf, wie auch die anderen Frauen Chlothars. Aus dieser Vereinigung ging u.a. Chilperic, der künftige König der Franken von Neustrien, hervor.

Aufgrund von wissenschaftichen Untersuchungen der im Sarkophag gefundenen Knochen- und Kleidungsreste wird vermutet, daß die 1,55 Meter große Königin seit früher Kindheit humpelte. Sie hatte im Alter von vier Jahren Kinderlähmung, die dazu führte, daß der rechte Fuß nicht vollständig ausgebildet war. Außerdem muß sie unter Rückenproblemen gelitten haben, die von einer Verknöcherung der Wirbel aufgrund der sog. Forestierschen Krankheit herrührten.

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Saint-Denis, Basilika

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Hinweis: Der Sarkophag der Arnegunde wurde im Jahre 1959 durch den französischen Historiker und Archäologen Michel Fleury in der Abtei von Saint-Denis von Paris entdeckt. Sie konnte eindeutig anhand ihres Siegelringes identifiziert werden. Die Analyse ihres Skeletts ergab, daß sie zwischen 565 und 570, also im Alter von ca. 50 Jahren gestorben sein muß; allerdings deuten die Grabbeigaben (Kleidung und auf Möbel) einen Zeitpunkt ca. eine Dekade später hin.

Childebert I.

 

 

Teilkönig im nördlichen Frankenreich (511-558); viertältester Sohn des merowingischen Frankenkönigs Chlodwig I., dritter Sohn aus dessen Ehe mit Chrodechild; nach dem Tode seines Vaters im Jahre 511 wurde das Reich unter ihm und seinen Brüdern Theuderich, Chlodomer und Chlothar aufgeteilt. Er erhielt das nördliche Frankenreich als Teilreich mit Residenz in Paris. Nach dem Tod Chlodomers, der 524 auf einem Feldzug gegen die Burgunden ums Leben kam, ermordete Childebert mit Einverständnis seiner Brüder dessen drei erbberechtigten, noch unmündigen Söhne eigenhändig, um sich deren Erbe anzueignen. Er gelangte so in den Besitz eines Teils der Hinterlassenschaft Chlodomers.Chilibert gründete das Kloster Saint-Germain-des-Prés als Königsgrablege. 524 gewann er das Loiregebiet, sowie 534 Teile von Burgund.

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Bild: Hagiograph (01/2011) Wikipedia.org
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Saint-Denis, Basilika

Adel / Regenten LXXI

Omnibus salutem!