August Wilhelm von Preußen

Prinz von Preußen und preußischer General; elftes Kind des Königs Friedrich Wilhelm I. aus dessen Ehe mit Sophie Dorothea, Tochter des Königs Georg I. von Großbritannien; Bruder Friedrich des Großen. Im Jahr 1741 wurde er zum Generalmajor befördert und nahm am Ersten und Zweiten Schlesischen Krieg teil. Im Siebenjährigen Krieg wurde August Wilhelm 1756 General der Infanterie und geriet zu seinem Bruder in politische Widersprüche als dieser eine Annäherung an England suchte. Spannungen mit seinem Bruder zogen sich durch sein gesamtes Leben: Bei seinem ersten eigenen Kommando, der Führung des Rückzugs der preußischen Truppen nach der Schlacht bei Kolin, versagte er, so daß Friedrich ihn ungnädig aus dem Truppendienst entließ. Als er seinen Bruder bat, einer Trennung von seiner Gemahlin Luise Amalie (*1722, †1780), Tochter des Herzogs Ferdinand Albrecht II. von Braunschweig-Wolfenbüttel, zuzustimmen, um die Hofdame Sophie Marie von Pannwitz ehelichen zu können, lehnte Friedrich das Ansinnen ab, so daß er erneut zu Spannungen zwischen den Brüdern kam.

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Bild: Bernd Schwibbe (01/2010)

Berlin, Dom, Hohenzollern-Gruft

Bild: Bernd Schwibbe (01/2010)

Friederike Luise von Hessen-Darmstadt

 

Königin von Preußen; Tochter des Landgrafen Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt (*1719, †1790) und seiner Gemahlin Henriette Karoline; heiratete am 14. Juli 1769 in der Charlottenburger Schloßkapelle den nachmaligen König Friedrich Wilhelm II. von Preußen, nachdem dessen erste Ehe wegen Untreue seiner Ehefrau Elisabeth von Braunschweig (*1746, †1840) aufgelöst worden war. Aber auch die neue Verbindung war unglücklich: Friedrich Wilhelm hatte viele Liebschaften und verbrachte die meiste Zeit mit seiner Geliebten Wilhelmine Enke, die er 1794 als Wilhelmine Gräfin von Lichtenau in den Adelsstand erhob.

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Bild: Bernd Schwibbe (01/2010)

Friedrich Wilhelm Karl

Prinz von Preußen und preußischer General der Kavallerie; jüngster Sohn von König Friedrich Wilhelm II. und Prinzessin Friederike Luise von Hessen-Darmstadt. Er nahm an den napoléonischen und den Befreiungskriegen teil. So kommandierte er in der Schlacht bei Großgörschen die Reservekavallerie im linken Flügel der Armee, und während der Völkerschlacht bei Leipzig vermittelte er die Vereinigung des Nordheeres mit Blücher. Später führte er die 8. Brigade des Yorckschen Armeekorps über den Rhein und zeichnete sich bei Château-Thierry, Laon und vor Paris durch Tapferkeit und Feldherrngeschick aus. Von 1824 bis 1829 war er Gouverneur der Bundesfestung Mainz, von 1830 bis 1831 Generalgouverneur der Rheinprovinz und Westfalens. Im März 1834 wurde er zum General der Kavallerie und erneut zum Gouverneur der Bundesfestung Mainz ernannt. Nach dem Tod seiner Gemahlin Marie Anne zog er sich auf sein Gut Fischbach zurück.

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Friedrich Ludwig Karl von Preußen, gen. Prinz Louis

Prinz von Preußen und preußischer Generalmajor; zweite Sohn König Friedrich Wilhelms II. von Preußen (1744–1797) aus dessen zweiter Ehe mit Friederike Luise von Hessen-Darmstadt. Kurz nach seiner Ernennung zum Chef des Dragoner-Regiments Nr. 1, dessen Stab in Schwedt stationiert war, im Jahre 1795, erkrankte Prinz Louis an Diphtherie und verstarb an den Folgen der Krankheit.

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Bild: Bernd Schwibbe (01/2010)

Philippine Auguste Amalie

Prinzessin von Preußen; Landgräfin von Hessen-Kassel; Tochter von Friedrich Wilhelm, Markgraf von Brandenburg-Schwedt, Prinz in Preußen (*1700, †1771) und Sophie, Prinzessin in Preußen (*1719, †1765); Nichte Friedrich des Großen, der sich nach dem Tode ihrer Mutter um sie kümmerte. 1773 arrangierte der König im Einvernehmen mit seiner Schutzbefohlenen eine politische Ehe mit dem 25 Jahre älteren Landgrafen Friedrich II. von Hessen-Kassel, der mit diesem Schritt auf eine größere Unterstützung seitens Preußens für seine Ziele erhoffte (dessen Ehe mit Maria, der Tochter König Georgs II. von Großbritannien, war gelöst worden, als bekannt geworden war, daß ihr Mann zum Katholizismus konvertiert war).

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Bild: Bernd Schwibbe (01/2010)

Hinweis: Der Sarkophag auf der linken Seite des Bildes enthält die sterblichen Überreste seiner Ehefrau Marie Anne (†1846).

Bild: Bernd Schwibbe (01/2010)

Friedrich Wilhelm Heinrich August

 

Prinz von Preußen und preußischer General; jüngster Sohn des Prinzen Ferdinand von Preußen und Neffe Friedrich des Großen; wurde bereits im Alter von 18 Jahren zum Hauptmann ernannt und erhielt als Major 1803 ein Grenadierbataillon. 1806 nahm er an der Schlacht bei Auerstedt teil. Nach seiner Gefangennahme bei Prenzlau wurde er bis zu seiner Freilassung nach dem Friedensschluß Ende Oktober 1807 in Frankreich gefangen gehalten. Auf dem Schloß von Madame de Stael in Coppet am Genfer See lernte er Julie Récamier kennen, verliebte sich in sie und wollte sie sogar heiraten. Germaine de Staël, die ihre eigenen politischen Interessen verfolgte, förderte diese Verbindung, die schließlich aber scheiterte; Julie und der Prinz blieben jedoch Freunde. Sie schenkte ihm das von François Gérard gemalte Bild, das sie im Alter von 25 Jahren in einem Chiffonkleid à la grècque zeigt. Nach seiner Rückkehr nach Berlin begann er als Chef der Artillerie und zugleich Chef des ostpreußischen Artillerieregiments gemeinsam mit Gerhard von Scharnhorst mit der Reorganisation der Artillerie. 1813 war er im Hauptquartier Blüchers und nahm an den Schlachten bei Großgörschen und bei Bautzen teil und übernahm nach dem Waffenstillstand die 12. Brigade im Kleistschen Korps. Während der Völkerschlacht bei Leipzig zeichnete er sich am 16.10.1813 bei Markkleeberg, am 18. bei Probstheida aus. Im Feldzug in Frankreich 1814 nahm er an allen Gefechten und Schlachten im März teil und übernahm am 1. April interimistisch das Kommando über das II. Armeekorps. Im Juni 1815 wurde ihm der Belagerungskrieg im nördlichen Frankreich übertragen. Nach dem Friedensschluß kehrte er schließlich nach Berlin zurück und übernahm erneut die Aufgaben der Reorganisation des preußischen Heeres. Auf einer seiner Inspektionsreisen ereilte August in Bromberg überraschend der Tod.

    

August von Preußen, pinxit Franz Krüger, ~1817

Im Hintergrund das Bild der Madame Récamier von François Gérard.

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Berlin, Dom, Hohenzollern-Gruft

Berlin, Dom, Hohenzollern-Gruft

Berlin, Dom, Hohenzollern-Gruft

Berlin, Dom, Hohenzollern-Gruft

Berlin, Dom, Hohenzollern-Gruft

Bilder: Günter Bihn (03/2011)

Friedrich III. von Hessen-Kassel

Prinz von Hessen-Kassel; jüngster Sohn des Landgrafen Friedrich II. von Hessen-Kassel (*1720, †1785) und seiner ersten Ehefrau, Prinzessin Maria von Großbritannien, Irland und Hannover (*1722, †1772); als sein Vater 1749 zum Katholizismus übertrat, verließ ihn seine Frau gemeinsam mit den Kindern und erhielt die nun selbstständige Grafschaft Hanau. Sie ging jedoch zu ihrer Schwester, der Königin Louise, Gemahlin Friedrichs V., an den dänischen Hof. Dort wurde Friedrich an der Königlichen Militärakademie in Kopenhagen und in Aarhus ausgebildet und 1769 zum General der Infanterie ernannt. 1793 wurde Friedrich in holländischen Diensten als General der Kavallerie Gouverneur der Stadt Maastricht, die drei Monate von den Franzosen belagert wurde und die er 1794 an diese übergab. Er zog sich daraufhin auf das Schloß Rumpenheim zurück, das ihm sein Bruder Prinz Karl von Hessen-Kassel 1781 zum Geschenk gemacht und das Friedrich zu seinem Herrensitz ausgebaut hatte. Nach der Erhebung seines Bruders Wilhelm 1803 zum Kurfürsten von Hessen-Kassel, übertrug dieser den Titel des Landgrafen auch an seine Brüder. Als Friedrichs Neffe Wilhelm Kurfürst geworden war, verließ er nach Auseinandersetzungen mit diesem Kassel und lebte in Gotha und Hannover.

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Offenbach-Rumpenheim, An der Schloßkirche

Cosimo II. de’ Medici

 

Großherzog von Toskana (1609-21); Sohn Ferdinands I.; als dieser starb, wurde Cosimo nur 19-jährig sein Nachfolger. Aber schon in diesem jungen Alter litt er unter seiner durch eine Tuberkuloseerkrankung geschwächten Gesundheit, so daß er die Regierungstätigkeit überwiegend in die Hände seines Ersten Staatssekretär Belisario Vinta (*1542, †1613) legte und nach dessen Tod in diejenigen von Curzio Picchena. Außenpolitisch versuchten sie, das Großherzogtum aus Konflikten sowohl mit Frankreich als auch mit dem konkurrierenden Spanien weitgehend herauszuhalten. Lediglich im Krieg um die Nachfolgerschaft seines Neffen Ferdinando Gonzaga in Mantua spielte er eine Rolle. Innenpolitsch gelang es der Regierung Cosimos II., die Toskana weise und intelligent in eine Zeit der wirtschaftlicher Prosperität und Bevölkerungswachstum zu führen - trotz mehrerer Mißernten. Die toskanische Flotte wurde unter dem 1603 zum Admiral ernannten Jacopo Inghirami modernisiert und vergrößert und der Hafen von Livorno ausgebaut. In dieser Zeit fanden mehrere erfolgreiche Aktionen gegen die osmanische Flotte statt. Im Herbst 1610 ernannte Cosimo Galileo Galilei, der von 1605 bis 1608 sein Lehrer gewesen war, zum Hofmathematiker und -philosophen und zum Ersten Mathematikprofessor an der Universität von Pisa – ohne jede Lehrverpflichtung. Er gewährte diesem nicht nur volle Handlungsfreiheit für seine Forschungen, sondern war später auch dessen Beschützer gegen die Inquisition.

Verheiratet war Cosimo II. seit 19.10.1608 mit Maria Magdalena von Österreich, Tochter des Erzherzogs Karl II. von Innerösterreich-Steiermark; das Paar hatte acht Kinder: Sein Nachfolger wurde sein Sohn Ferdinand II..

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Florenz, Basilica San Lorenzo, Cappella dei Principi

Hinweis: Ferdinand I. links, Cosimo II. Mitte, Ferdinand II. rechts

Ferdinand II. de’ Medici

im Alter von 18 Jahren      

 

Großherzog von Toskana (1621-70).; ältester Sohn Cosimos II. und Enkel Ferdinands I.; folgte 1621 als 11-Jähriger seinem Vater in der Regierung nach, wobei er unter Vormundschaft seiner Mutter, der Erzherzogin Maria Magdalena von Österreich, und seiner Großmutter Christine von Lothringen gestellt wurde, wobei diese wiederum von vier Räten beraten wurden. Seine Regentschaft ist gezeichnet vom wirtschaftlichen Niedergang nicht nur der Bank der Medici, sondern auch der Toskana. 1630 raffte die Pest 10% der Bevölkerung dahin. 1643 war das Großherzogtum der Toskana unter seiner Führung letztmalig in eine Krieg involviert; gemeinsam mit der Republik Venedig und dem Herzog von Modena griffen er das Großherzogtum Castro an, das die Barberini an sich gerissen hatten. Die Manufakturen des Großherzogtums litten zunehmend unter dem Wettbewerb mit Herstellern im nördlichen Europa; insbesondere die Textilindustrie bekam die Konkurrenz zu spüren. Ferdinand versuchte, der Situation durch die Erhöhung der Produktion von Olivenöl, Wein und der Rohseide sowie Steuererleichterungen gegenzusteuern und zugleich die Steuervorrechte der oberen Klassen zu reduzieren. Außerdem wurde 1649 ein Teil der Flotte abgebaut. Andererseits förderte er Wissenschaft und Forschung; 1642 gründete er die Sperimentale Accademia Medicea und wurde Schirmherr der Accademia del Cimento. Den Prozeß Inquisition gegen Galileo Galilei im Jahre 1633 konnte er jedoch nicht verhindern.

Verheiratet war Ferdinand II. seit 1634 mit Vittoria della Rovere: Sein Nachfolger war sein Sohn Cosimo III. de’ Medici (1642, †1723).

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Florenz, Basilica San Lorenzo, Cappella dei Principi

Hinweis: Ferdinand I. links, Cosimo II. Mitte, Ferdinand II. rechts

Adel / Regenten LXXXV

Omnibus salutem!