Johann Albrecht

Herzog zu Mecklenburg (-Schwerin); Regent im Landesteil Schwerin (1897-1901); Regent des Herzogtums Braunschweig (1907-13): Kolonialpolitiker; fünftes Kind des Großherzogs Friedrich Franz II. und dessen erster Frau, Auguste Reuß zu Schleiz-Köstritz; Halbbruder Adolf Friedrich zu Mecklenburg; studierte Jura und Philosophie in Dresden und Bonn und trat anschließend in das Königliche Preußische Leib-Garde-Husaren-Regiment ein, bei dem er bis zum Ersten Weltkrieg als General der Kavallerie à la suite stand; er hatte sich 1882 aus dem aktiven Militärdienst zurückgezogen, um sich der Kolonialpolitik im Rahmen der Deutschen Kolonialgesellschaft zu widmen (schon als junger Mann hatte er mehrere Reise nach Afrika und Asien unternommen). Nach dem Tod seines Bruders, des Großherzogs Friedrich Franz III. übernahm er 1897 die Regierungsgeschäfte, die er bis zur Volljährigkeit seines Neffen Großherzog Friedrich Franz IV. im Jahre 1901 führte. 1907 wurde er zum Regenten im Herzogtum Braunschweig gewählt, dessen Thron seit 1884 vakant war, und bekleidete dieses Amt bis zur Einsetzung des regierenden Herzogs Ernst August von Braunschweig-Lüneburg im November 1913.

Zurück zur Personenliste                   

Bild: An-d (06/2012) Wikipedia.de
Bild: An-d (06/2012) Wikipedia.de

Bad Doberan, Münster

cc_somerightsreserved

Johann II. [span. Juan II ]

 

 

König von Kastilien und León; Sohn von Heinrich III. und dessen Frau Katharina von Lancaster; folgte, als sein Vater 1406 starb, diesem auf dem Thron nach, wurde aber wegen seiner Minderjährigkeit durch seine Mutter und seinen Onkel in den Regierungsgeschäften vertreten. 1419 erklärte ihn der Erzbischof von Toledo anläßlich seiner Hochzeit mit Marie von Aragón vorzeitig für volljährig, so daß Johann die Staatsgeschäfte übernehmen konnte, die von Auseinandersetzungen mit dem heimischen Adeligen geprägt waren. Johann war ein schwacher König, der unter dem Einfluß seines Günstlings Álvaro de Luna stand und seinem Nachfolger Heinrich IV. von Kastilien ein durch Aufstände und Streitigkeiten zerrissenes und finanziell ruiniertes Land. hinterließ.

Zurück zur Personenliste                   

Bild: Ecelan (06/2007) Wikipedia.org
Bild: Ecelan (06/2007) Wikipedia.org
cc_somerightsreserved

Burgos, Cartuja de Miraflores

Alexander Paul Ludwig Constantin von Württemberg

 

Prinz von Württemberg; jüngste Kind des Prinzen Ludwig von Württemberg (*1756, †1817) und dessen zweiter Gemahlin Henrietta von Nassau-Weilburg; war zunächst für eine kurze Zeit in Diensten der württembergischen Armee, bevor er 1830 in österreichische Dienste wechselte. Ab 1848 kommandierte er eine k.k Kavallerie-Division. 1850 ernannte ihn Kaiser Franz Joseph I. zum Befehlshaber des 11. Husarenregiments, das er bis zu seinem Tod führte. 1859 nahm er am italienischen Feldzug teil, 1860 trat er als General der Kavallerie in den Ruhestand. 1885 zog er sich nach Tüffer zurück.

Verheiratet war Alexander mit Claudine Rhédey von Kis-Rhéde. Als Folge der nicht standesgemäß geschlossenen Heirat, die 1835 in Wien erfolgte, wurde er von der Erbfolge in Württemberg ausgeschlossen. Die Ehe endete nach nur sechs Jahren 1841 auf tragische Weise: Claudine wurde während einer Kavallerieübung ihres Gatten in Pettau (heute Ptuj, Slowenien) durch durchgehende Pferde zu Tode getrampelt.

Aus der Ehe ging u.a. Franz (*1837, †1900) hervor, der 1871 zum Herzog von Teck erhoben wurde. Er war der Vater von Maria von Teck (*1867, †1953), der späteren Queen Mary durch ihre Heirat mit Georg V.. Durch diese Heirat gelangte der Titel an das Haus Sachsen-Coburg und Gotha, das seit 1917 den Namen Windsor trägt.

Zurück zur Personenliste                   

Bilder: Otto Prohaska (03/2013)

Wien, Matzleinsdorfer evangelischer Friedhof

Heinrich XXVII. Reuß jüngere Linie

no_copyright

 

Regierender reußischer Fürst und General; war von 1908 bis 1918 der Regent des Fürstentums Reuß älterer Linie, von 1908 bis 1913 Regent des Fürstentums Reuß jüngerer Linie und von 1913 bis 1918 regierender Fürst von Reuß jüngere Linie. Die jüngere Linie hatte 1902 die Regentschaft über das Fürstentum Reuß älterer Linie übernommen, weil dieses nach dem Tod von Heinrich XXII. keinen regierungsfähigen Nachfolger (Heinrich XXIV.) mehr hatte. Am 11.11.1918 mußte Heinrich XXVII. infolge der Novemberrevolution abdanken. Im Ersten Weltkrieg diente er als der Kavallerie.

Verheiratet war Heinrich XXVII. seit 1884 mit Prinzessin Elise zu Hohenlohe-Langenburg; das Paar hatte fünf Kinder. Die Tochter Viktoria Feodora heiratete 1917 Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg, starb aber schon im Folgejahr.

Zurück zur Personenliste                   

Bilder: Thomas Haas (03/2013)

Saalburg-Ebersdorf OT Ebersdorf (Thüringen), Schloßpark

Hinweis: Die Figuren wurden von Ernst Barlach geschaffen, der 1929 von Erbprinz Heinrich XLV. j.L beauftragt wurde, einen Entwurf für ein Grabdenkmal der Eltern zu fertigen, die in der Gruft der Bergkirche in Schleiz beigesetzt worden waren. Die beiden trauernden Gestalten entstanden in Barlachs Atelier in Güstrow.

Adolf Friedrich

während der Hochzeit 1917no_copyright

 

Herzog zu Mecklenburg (-Schwerin); leitete 1907/08 eine Forschungsreise, bei der das Gebiet des Zentralafrikanischen Grabens und Afrika von Ost nach West durchquert wurden sowie erneut eine solche 1910/11 durch Äquatorialafrika zum Tschadseebecken im Westen und bis zum Nil im Osten (über diese Forschungsreise erschien 1912 das 2-bändige, reichlich bebilderte Werk Vom Kongo zum Niger und Nil). Von 1912 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahre 1914 war er Gouverneur der deutschen Kolonie Togo. Während des Ersten Weltkrieges diente Adolf Friedrich an mehreren Fronten, u.a. 1915 in der k.u.k. Armee. Als im September 1918 Wilhelm II. die Selbständigkeit der seinerzeit noch unter deutscher Besatzung stehenden baltischen Länder anerkannte, war Adolf Friedrich als erstes Staatsoberhaupt des geplanten Vereinigten Baltischen Herzogtums vorgesehen; wegen des verlorenen Krieges kam es hierzu nicht mehr. Nach dem Ende des Krieges wurde er Vizepräsident der Deutschen Kolonialgesellschaft, bei der sein Bruder Johann Albrecht von 1895 bis 1920 den Präsidentenposten innehatte. Noch in den 1930er Jahren bereiste Adolf Friedrich privat Afrika mit dem Automobil, auch um dort zu jagen. Er unternahm aber auch zwei Reisen(1934 und 1939) im Auftrag des Werberates der deutschen Wirtschaft, um u.a. Handelskontakte zu verbessern. Nach der Teilung Deutschland infolge des Zweiten Weltkrieges zog die Familie nach Holstein und bezog dort das Schloß in Eutin. Von 1949 bis 1951 war Adolf Friedrich erster Präsident des Deutschen Olympischen Komitees.

Verheiratet war Adolf Friedrich seit 1917 mit der Prinzessin Viktoria Feodora Reuß, die bei der Geburt der gemeinsamen Tochter, Woizlawa-Feodora am 18.12.1918 starb, und seit 1924 mit Elisabeth zu Stolberg-Roßla, Witwe seines Halbbruders Johann Albrecht.

Zurück zur Personenliste                   

adolf_friedrich_mecklenb1_gb
Bild: Concord (05/2010) Wikipedia.de

Ratzeburg, Domfriedhof

cc_somerightsreserved

Moritz von Sachsen

         

 

Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches (1547-53); Herzog des albertinischen Sachsens (ab 1541), Herzog von Sagan (1541-49); aus dem Hause der albertinischen Wettiner stammend; Sohn des Herzogs Heinrich im Freiberger Ländchen und seiner Gemahlin Katharina, einer Prinzessin von Mecklenburg; 1541/42 führte er in seinem Herzogtum eine neue, protestantische Kirchenordnung ein. Obwohl selbst Protestant, unterstützte er im Schmalkaldischen Krieg Kaiser Karls V. als Bundesgenosse gegen seinen Vetter Johann Friedrich I. von Sachsen, einen der Führer des protestantischen Schmalkaldischen Bundes, erhielt vom Kaiser nach der Schlacht bei Mühlberg an der Elbe und der Wittenberger Kapitulation am 19.5.1547 Kurwürde und Kurlande seines ernestinischen Vetters Johann Friedrich I. und begründete damit den Aufstieg des albertinischen Sachsen. 1552 betrieb er als einer der wichtigsten Gegenspieler des Kaisers in der Frage der Reformierung des Reiches die Fürstenverschwörung gegen Karl V.. Der Kaiser mußte vor den Fürsten aus Innsbruck fliehen und wurde mit der Unterzeichnung des Passauer Vertrages vom 2.8.1552, an dessen Vorbereitung Moritz beteiligt gewesen war, gezwungen, den Protestanten weit reichende religiöse Freiheiten einräumen. Danach wandte sich Moritz gegen Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach und besiegte ihn am 9.7.1553 bei Sievershausen, wurde jedoch selber durch einen Schuß in den Unterleib so schwer verwundet, daß er an seinen Verletzungen zwei Tage später erlag.

1853 an der Stelle des ehemaligen Schlachtfeldes errichtetes Denkmal, an der Moritz von Sachsen die tötliche Schußverletzung erlitt (Foto: AxelHH 10/2006)wikipedia.de) no_copyright

Moritz gründete die Fürstenschulen Pforta, Grimma und Meißen und ließ die Universitäten von Wittenberg und Leipzig ausbauen.

 

 

Zurück zur Personenliste                   

Bild: Paulis (10/2012) Wikipedia.de
Bild: Paulis (10/2012) Wikipedia.de
Bild: Paulis (10/2012) Wikipedia.de

Freiberg (Sachsen), Dom St. Marien, Begräbniskapelle

cc_somerightsreserved

Hinweis: Es handelt sich bei dem abgebildeten Sarkophag um einen Kenotaph. Beigesetzt wurde der corpus des Kurfürsten in der Begräbniskapelle.

Hinweis: Die fürstlichen Wettiner, wurde zunächst im Meißner dom beigesetzt. Erst ab Mitte des 16. Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts fanden die Beisetzungen im Dom St. Marien in Freiberg statt.

Gustaf VI. Adolf eigentl. Oscar Fredrik Wilhelm Olaf Gustav Adolf Bernadotte

 

König von Schweden (1950-73); ältester Sohn Gustavs V. und der Victoria Prinzessin von Baden; trat 1902 in die Armee ein und war bis 1932 zum General aufgestiegen. Nach dem Tode seines Vaters im Oktober 1950 wurde der bereits 67-Jährige König. Unter seiner Regentschaft wurde eine neue Verfassung, die die seit 1809 geltende ablöste, erarbeitet, die den Staat in eine demokratische Monarchie strukturierte, was einer Umwandlung zur Republik vorbeugte. Ihm gelang es durch seine Qualitäten und Popularität die Menschen in Schweden für die Beibehaltung der Monarchie zu gewinnen. Als Kronprinz veranlaßte Gustaf schwedische Ausgrabungen im am Argolischen Golf südöstlich der griechischen Stadt Nauplion auf der Peloponnes gelegenen Asine und machte sich einen Namen als Gelehrter und Archäologe; außerdem war er eine Autorität auf dem Gebiet chinesischer Kunst. Margret, Prinzessin von Großbritannien und Irland

Sein Nachfolger auf dem schwedischen Thron war sein Enkel Carl  XVI. Gustaf (*1946), da sein Sohn Gustaf Adolf 1947 bei einem Absturz auf dem Flughafen Kastrup bei Kopenhagen ums Leben kam.

Verheiratet war er in erster Ehe seit 1905 mit Margret, Prinzessin von Großbritannien und Irland (†1920) sowie nach deren Tod seit 1923 mit Louise Mountbatten.

 

Zurück zur Personenliste                   

Solna, Kungliga begravningsplatsen

Lady Louise Alexandra Marie Irene Mountbatten née Luise von Battenberg

1907  1920  1950er

 

Königin von Schweden (1950-65); Tochter von Prinz Ludwig von Battenberg (*1854, †1921)1 und Prinzessin Viktoria von HessenViktoria von Hessen-Darmstadt und bei Rhein (*1863, †1950), der ältesten Tochter des Großherzogs Ludwig IV. und der Prinzessin Alice von Großbritannien und Irland; wuchs mit ihren Geschwistern im Kensington Palace in London .auf, wo sie sorgfältig erzogen wurde. Am 3. November 1923 heiratete sie in der Kapelle des St. James’s Palace in London den verwitweten, späteren König Gustaf VI. Adolf. Sie hatte sich bereits als Kronprinzessin sehr stark für soziale Belange eingesetzt; als Königin setzte sie diese Arbeit fort; so unterstützte sie das schwedische Rote Kreuz bei dem Bemühen, Kinder während des vom 30.11.1939 bis 13.3.1940 zwischen der Sowjetunion und Finnland geführten Winterkrieges aus dem aus dem Kriegsgebiet zu evakuieren und stellte ihren Sommersitz Ulriksdal Palast als Kinderheim zu Verfügung. Louise galt als eigenwillig und exzentrisch; sie hatte eine ausgesprochene Abneigung gegen die strengen Regeln des Protokolls und reformierte und “demokratisierte” es, indem sie 1954 neue Richtlinien einführte.

__________________________________________________________

1 Als König Georg V. aufgrund antideutscher Tendenzen in Großbritannien im Ersten Weltkrieg 1917 für sich und seine Familie auf alle seine deutschen Titel verzichtete, folgten ihm auch seine deutschstämmigen Verwandten; u.a. legte Prinz Ludwig Alexander von Battenberg seine hessischen Titel und Würden ab und änderte seinen Familiennamen von Battenberg in Mountbatten.

Zurück zur Personenliste                   

Solna, Kungliga begravningsplatsen

gustav6adolf1_gb
Bilder: Parsifal von Pallandt (02/2018)
Bilder: Parsifal von Pallandt (02/2018)

Gustaf Adolf Oscar Fredrik Arthur Edmund

 

Erbprinz von Schweden; Prinz und Herzog von Västerbotten; ältester Sohn des späteren Königs Gustaf VI. Adolf und dessen erster Frau Margaret von Großbritannien und Irland; Vater von Carl XVI. Gustaf (*1946). Nach dem Besuch der Schule und eines Internats durchlief er eine Ausbildung zum Offizier, besuchte die Kriegshochschule und diente nach seiner Ernennung zum Kapitän bei der Truppe. Es folgte ein Studium von Politikwissenschaft, Staatsrecht, Geschichte sowie Deutsch und Französisch an der Universität Uppsala, gefolgt von dem Besuch der Handelshochschule .an der er Wirtschaft, industrielle und gesellschaftswissenschaftliche Themen in Kombination mit Praktika studierte. Während eines Aufenthalts in Wien im Jahre 1930 machte er eine Ausbildung an der Spanischen Hofreitschule und in einer Kavallerieschule in Taborfalva (Komitat Pest) in Ungarn und entwickelte sportlichen Ehrgeiz; so nahm er .an den nordischen Reitermeisterschaften 1929 in Oslo teil, aus denen er als Sieger hervorging. In den Folgejahre gewann er bis 1938 zahlreiche Hindernis-, Dressur- und Springwettbewerbe. Bei der XI. Olympiade in Berlin startete er mit der Stute Alma in der Springkonkurrenz. Außerdem gehörte er zur schwedischen Elite im Fechten mit dem Säbel und gewann hierbei jeweils dreimal die schwedische Meisterschaft im Einzel- und im Gruppenwettbewerb. Während des Zweiten Weltkrieges, von dem Schweden, das seine Neutralität erklärt hatte, verschont blieb, war er Mitglied des Verteidigungsstab und befehligte in den Jahren 1941 und 1942 ein Kavalleriebataillon in Värmland. 1944 wurde er Chef der Armeeabteilung des Stabes.

Gustaf Adolf bekleidete mehrere Ehrenämter: U.a. führte er den Vorsitz des internationalen Komitees der Pfadfinder im Jahr 1932, des Schwedischen Olympischen Komitees und des Schwedischen Jägerverbands; außerdem war er Ehrenmitglied der Schwedischen Akademie der Wissenschaften.

Gustaf Adolf fand den Tod, als eine DC-3 der niederländischen Fluggesellschaft KLM auf dem Weg von Amsterdam nach Stockholm nach einer Zwischenlandung auf dem Flughafen Kopenhagen-Kastrup kurz nach dem Start zum Weiterflug abstürzte. Keiner der 22 Personen an Bord überlebte den Absturz.

Verheiratet war Gustav Adolf seit 19.10.1932 mit Sibylla von Sachsen-Coburg und Gotha.

Zurück zur Personenliste                 btn_up            

Bilder: Parsifal von Pallandt (02/2018)

Solna, Kungliga begravningsplatsen

Adel / Regenten XCVIII

Omnibus salutem!