Alessandro (auch Alexander) Moissi
Österreichischer Schauspieler; der berühmteste und zugleich bestbezahlte Bühnenschauspieler seiner Zeit; der Sohn eines albanischen Kaufmanns und einer italienischen Mutter ging 1898 zunächst als Statist nach Wien, wo er von Joseph Kainz und dem Schriftsteller und Theaterleiter Paul. Schlenther entdeckt wurde, fand in Prag sein erstes Engagement. Max Reinhardt holte ihn an das deutsche Theater und baute ihn zum Star auf; Moissi wurde rasch Publikumsliebling in Stücken von Hofmannsthal (er war 1920 der erste Jedermann bei den Salzburger Festspienen) und Ibsen und als Faust sowie Hamlet, wobei ihn Alfred Kerr als "Hamletino" verspottete. Franz Werfel nannte ihn einen Zauberer, Franz Kafka war entzückt, für Stefan Zweig war seine Stimme Musik. 1914 als Freiwilliger auf deutscher Seite, geriet er in Gefangenschaft, schloß sich 1918 zeitweise den aufständischen Spartakisten an. 1920 war er der erste Jedermann bei den Salzburger Festspielen; Tourneen führten ihn nach New York, Moskau, Paris, London, Buenos Aires, Rio und durch Europa - mit über 1.500 Vorstellungen weltweit. Moissi führte ein rastloses und ruinöse Leben und galt als Frauenheld. 1933 verließ er Deutschland. Er starb entkräftet von einer Italien-Tournee, zwischen Dreharbeiten und den Proben für ein von Pirandello für ihn geschriebenes und von seinem Freund Stefan Zweig übersetztes Stück; sein letzter Auftritt war der des Fedja in Tolstois Der lebende Leichnam, das er bereits 1913 unter der Regie vom Reinhardt gespielt hatte. Verheiratet war Moissi seit 1919 mit der deutschen Schauspielerin Johanna née Terwin (*1884, †1962).
Moissi (2.Reihe, 1.von links) mit Alfred Kerr (vorne links) und Max Reinhardt (vorne rechts).
Karl Valentin eigentl. Valentin Ludwig Fey
mit Liesl Karlstadt (GNU-FDL)
Münchner Volkskomiker; Sohn eines Spediteurs; bereits während seiner Schreinerlehre begann er, in Vereinen aufzutreten. Seit einem Auftritt im Zeughaus in Nürnberg im Jahre 1902 verwandte er seinen künftigen Künstlernamen. 1908 engagierte ihn der Besitzer des Münchner "Frankfurter Hofs", wo er Liesl Karlstadt begegnete, die seine Partnerin auf der Bühne und im Film, den er früh für sich entdeckte, werden sollte. Durch seine zahlreichen Auftritte in Singhallen wurde er in München bald populär. Anfang der 1920er Jahre kam es auch zu Auftritten im Ausland, so in Wien und Zürich und schließlich auch zu Gastspielen in Berlin. Als ein Virtuose des Sprachanarchismus, präsentierte Valentin, den Brecht, deshalb bewunderte und mit dem er 1922 den Film Mysterien eines Frisiersalons drehte, selbstverfaßte Szenen und Komödien skurriler Situationen zusammen mit seiner Bühnen- und Filmpartnerin Liesl Karlstadt (ab 1915), die er 1939 durch seine neue Partnerin und Geliebte Annemarie Fischer ersetzte; erst 1947 und 1948 trat er wieder gemeinsam mit ihr auf. 1934 eröffnete er ein Panoptikum mit allerlei Gruseligkeiten, das schon bald in einem finanziellen Debakel endete: er verlor seine und die Ersparnisse von Liesl Karlsstadt. Valentins Verhältnis zum “Herrn Führer” war von Zurückhaltung geprägt und Skeptizismus. Er fand, dass Hitler, wegen des Hitler-Grußes Glück habe, nicht Kräuter zu heißen. Er war seinerseits bei den Nazis nicht beliebt. Den 1936 gedrehten Film Die Erbschaft, verboten sie, da der Inhalt wegen "Elendstendenzen" nicht zum Bild, das der Nationalsozialismus von Deutschland vermitteln wollte, passe. 1941 zog er nach Planegg, und zwischen 1941 und 1947 trat Valentin nicht öffentlich auf; nach dem Krieg stellte sich ein wie zuvor gewohnte Erfolg nicht mehr ein. Auch vom Rundfunk wurde er als nicht mehr zeitgemäß abgewiesen: Seine große Popularität war dahin; erst nach seinem Tode besann man sich wieder auf ihn. Valentin starb infolge eines tragischen Vorfalls: er wurde versehentlich nach einem Auftritt im unbeheizten Theater in der Münchner Wörthstraße über Nacht eingeschlossen und zog sich eine Lungenentzündung zu, der sein durch die Unterernährung geschwächter Körper keine Widerstandskräfte entgegensetzen konnte; Valentin starb am Rosenmontag. “Die Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit.”
Monaco, Kathedrale St. Nikolas
Mannheim, Hauptfriedhof
Deutscher Schauspieler; der Sproß einer angesehenen Kaufmannsfamilie begann seine Karriere am Theater in seiner Geburtsstadt, war dann für vier Jahre am Hoftheater in Meiningen und kam 1895 nach Berlin, spielte dort am Deutschen Theater und dann bis 1909 am Lessingtheater, dann bis 1915 bei Max Reinhardt wieder am Deutschen Theater Berlin. Bassermann, der ab 1915 keinem Ensemble mehr angegehörte und freischaffend tätig war, stand in ca. 700 Rollen mehr als 10.000 Mal auf der Bühne, in 70 Filmen vor der Kamera. Ab 1911 war er Träger des Iffland-Ringes. 1934 emigrierte er zusammen mit Wilhelm Furtwängler über Österreich und die Schweiz in die USA; auch dort wirkte er trotz seines Idioms in Filmen mit, wurde sogar für den Oscar nominiert für seine Nebenrolle in Foreign Correspondence (1940, dt. Der Auslandskorresponent). 1944 hatte er sein Bühnendebüt am Broadway. 1946 kehrte er aus der Emigration zurück und gab Gastspiele am Wiener Volkstheater, spielte ab 1949 in Berlin und ging auch wieder auf Tournee durch Deutschland.
Filme u.a.: Alt-Heidelberg (1923), Fräulein Else (1929), Alraune, Dreyfus (beide 1930), A Dispatch from Reuters (1940, dt. Ein Mann mit Phantasie), The Red Shoes (1948, dt. Die roten Schuhe).
Inschrift: Denn wer den Besten seiner Zeit genug getan, der hat gelebt für alle Zeiten.
Grace Patricia Kelly als Fürstin von Monaco Gratia Patricia
White House Photo Office
US-amerikanische Schauspielerin; Fürstin von Monaco; die Tochter wohlhabender, strenger Eltern - der Vater war Bauunternehmer,der mit seiner Firma Kelly for Brickwork in den 1920er Jahren ein Vermögen verdient hatte - nahm ab 1947 Schauspielunterricht an der American Academy of Dramatic Arts in New York, im November 1949 wurde sie für das Stück Der Vater an den Broadway engagiert, wirkte in zahlreichen Filmen des Fernsehsenders MCA mit und wurde 1951 von MGM unter Vertrag genommen. Bekannt wurde sie durch den 1952 gedrehten Western High Noon (dt. Zwölf Uhr Mittags) an der Seite von Gary Cooper sowie durch Hitchcock-Filme wie Dial M for Murder (1953, dt. Bei Anruf Mord) mit Ray Milland. 1956 heiratete sie den Fürsten Rainier III. von Monaco, den sie 1955 kennengelernt hatte, als sie anläßlich der Filmfestspiele nach Cannes gekommen war, und gab ihre Karriere auf. Dafür setzte sie ihre Popularität in den Dienst des kleinen Fürstentums, an dessen wirtschaftlichen Aufschwung ab der 1960er Jahren sie ganz maßgeblich Anteil hatte. Allerdings zahlte sie für dieses Leben mit zunehmender Langeweile und Orientierungsverlust zur Folge, da ihr während ihrer Zeit im Filmgeschäft aktives Leben durch ein weitgehend inaktives abgelöst war. Ab Mitte der 1960er Jahre allerdings begann sie sich mit der ihrer Situation als einer unabänderlichen abzufinden; sie erlernte die französische Sprache, die sie zuvor kaum sprechen konnte, und gewöhnte sich an ihre Verpflichtungen und das Hofzeremoniell. 1974 gab sie ihre US-Staatsbürgerschaft auf und trat auch in Landeskleidung vor die Öffentlichkeit; ihre Beliebtheit bei den Monegassen nahm zu. Anfang der 1980er Jahre kam es zunehmend zu diversen gesundheitlichen Problemen, und sie nahm stark zu, da sie mit Vorliebe Spaghetti und andere Pastagerichte zu sich nahm. Mitte 1982 wandte sie sich dem sog. Sonnentempler-Orden zu, einer umstrittenen, weitgehend im Verborgenen agierenden Sekte, deren Aktivitäten vielfach Gegenstand der Medien waren, um sich dort einer Behandlung zu unterziehen.
Gracia Patricia kam aufgrund ihrer schweren Verletzungen infolge eines Autounfalls, bei der ihre Tochter am Steuer des Rover P6 gesessen haben soll, unter nicht ganz geklärten Umständen ums Leben.
Filme u.a.: Rear Window (1954, dt. Das Fenster zum Hof), The Bridges at Toko-Ri (1954, dt. Die Brücken von To-Ko-Ri), The Country Girl (1954, dt. Ein Mädchen vom Lande), To Catch a Thief (1955, dt. Über den Dächern von Nizza), High Society (1956, dt. Die Oberen Zehntausend).
Auszeichnungen u.a.: Oscar (1954) für The Country Girl.
Morcote (Tessin)
Heinrich George eigentl. Georg Heinrich Schulz
Deutscher Bühnen- und Filmschauspieler; Ehemann von Berta Drews und Vater von Götz George, den er nach seiner Lieblingsrolle als Götz im gleichnamigen Stück von Goethe benannte. Erste Engagements erfolgten an Theatern in Kolberg, Bromberg und Neustrelitz, bevor er zum Militär eingezogen und im Ersten Weltkrieg schwer verwundet wurde. Ab Anfang der 1920er Jahre wirkte er dann in Spielfilmen mit. 1926 erhielt er in dem von Fritz Lang inszenierten bedeutenden Stummfilm Metropolis seine erste größere Filmrolle als Grot, den Werkmeister für die Herzmaschine. Ab 1932 lebte und arbeitete er in Berlin. Durch seine Mitwirkungen in dem Leinwandstreifen Berlin Alexanderplatz (1931) von Alfred Döblin in der Rolle des Franz Bieberkopfs etablierte er sich als eine der führenden Persönlichkeiten des deutschen Films. Nach der “Machtergreifung” der Nationalsozialisten im Januar 1933 war er zunächst aufgrund seiner politischen Einstellung kurzzeitig vom Spielbetrieb des Staatstheaters ausgeschlossen, ließ sich jedoch rasch in die Propagandamaschinerie des Dritten Reichs einspannen. Bereits in dem erfolgreichen Spielfilm Hitlerjunge Quex (1933) wandelte er sich vom Kommunisten zum überzeugten Nationalsozialisten. Von da an wirkte er in zahlreichen Propagandafilmen wie in dem von Veit Harlan inszenierten antisemitischen Hetzfilm Jud Süß (1940), in dem er in dem “Durchhaltefilm” Kolberg (1945) von Veith Harlan die Hauptrolle des Bürgerrepräsentanten Joachim Nettelbeck übernahm, der am 12. Jahrestag der nationalsozialistischen “Machtergreifung”, dem 30. Januar 1945, gleichzeitig in Berlin und in der umkämpften Atlantikfestung La Rochelle aufgeführt wurde. Von 1936 bis 1945 war der 1937 von Joseph Goebbels zum Staatsschauspieler ernannte George Intendant des Schillertheaters in Berlin. Nach dem Endes des Nazi-Unrechtsstaats wurde er als Repräsentant der nationalsozialistischen Kulturpolitik verhaftet und vom sowjetischen NKWD (Narodny Komissariat Wnutrennich Del: Volkskommissariat für Innere Angelegenheiten) in das Internierungslager Sachsenhausen verbracht, wo er krank an den Folgen der Haftbedingungen (Herzversagen) starb. 1998 wurde er von Rußland offiziell rehabilitiert.
Filme u.a.: Soll und Haben (1924), Menschen hitter Gittern (1931), Nacht der Verwandlung (1935), Stützen der Gesellschaft (1935), Das Mädchen Johanna (1935), Der Biberpelz (1937), Heimat (1938), Das unsterbliche Herz (1939), Der Postmeister (1940), Der Verteidiger hat das Wort (1944).
Berlin-Zehlendorf, Städtischer Friedhof, Onkel-Tom-Str.
Französischer Schauspieler; wurde von seinem Vater, einem Zahnarzt, nach London geschickt, um dort die englische Sprache zu lernen. Nach seiner Rückkehr nach Paris arbeitete er zweieinhalb Jahre ebenfalls als Dentist. Seine schon früh entdeckte Liebe zum Theater führte ihn schließlich an dieComédie Francaise, an der er am 21.11.1787 in Voltaires Stück Mahomet debütierte. 1789 wurde er Teilhaber des Theaters. Als einer der ersten bediente er sich realistischer Accessoires auf der Bühne, was Kulissen ebenso wie Kostüme anbelangte; so verwandte er z.B. in den in der römischen Antike spielenden Stücken Togen. Beim Entwurf der Kostüme beriet ihn sein Freund Jacques-Louis David. Als Parteigänger der Französischen Revolution und Freund von Danton und Marat gründete er das Théatre de la Republique; später war er maßgeblich an der napoleonischen Reform der Comédie Francaise beteiligt. Seine Frau Charlotte Vanhove (*1771, †1860) galt ebenfalls als ausgezeichnete Schauspielerin.
Als Cinna, dem Schwiegervater Iulius Caesars und Gegner Sullas.
Biographie: Mémoires (4 Bde., 1850).
Paris, Cimitière du Père Lachaise
Planegg (Krs. München), Friedhof
Hinweis: Georges Gebeine wurden erst 1994 in einem Waldstück bei Sachsenhausen gefunden und identifiziert.
Deutscher Schauspieler und Drehbuchautor; kam 1960, ein Jahr vor dem Bau der Berliner Mauer, der die DDR gegen den Westen hermetisch abriegelte, in die Bundesrepublik, erhielt nach einer Schauspielausbildung zwischen 1963 und 1966 an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Hamburg Engagements an Theatern in Kiel, Nürnberg und Mannheim und war ab 1973 zwölf Jahre lang Ensemblemitglied am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg. 1978 wurde er für seine Rolle in Dario Fos Bezahlt wird nicht! den Darstellerpreis beim Norddeutschen Theatertreffen. Mit großem Erfolg verkörperte er im Hamburger Theater Winterhuder Fährhaus den Hauptmann von Köpenick. Ab 1986 arbeitete er als freier Schauspieler, wirkte als als Sprecher für TV-Produktionen, u.a. bei Spiegel TV und Extra 3 und als Drehbuchautor. Mues war in mehr als neunzig Film- und Fernsehrollen zu sehen und erhielt für seine Drehbucharbeit Beschreib mir dieses Land die europäische Filmförderung. Häufig wirkte er in Fernsehserien mit, darunter inTatort-Episoden. Außerdem war er als Sprecher für Hörbuch Hamburg tätig. Dietmar Mues trat zudem immer wieder mit Dieter Glawischnig und der NDR Jazz-Big-Band auf und tourte mit der Band durch ganz Deutschland. Mues, seine Frau Sybille, née Buda, eine Lehrerin, und Günter Amendt sowie zwei weitere Personen kamen bei einem schweren Autounfall am Eppendorfer Baum in Hamburg ums Leben.
Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Die Akte Odessa (1974), Das Beil von Wandsbek (1981), Die Staatskanzlei (1989), Schlaraffenland (1994), Der große Abgang (1995),Vergissmeinnicht (2010).
Hamburg, Friedof Ohlsdorf
Schweizer Theater-, Fernseh- und Filmschauspieler; älterer von zwei Söhnen eines Fabrikarbeiters und dessen aus Norditalien stammender Ehefrau; verließ das Gymnasium kurz vor der Matura (Abitur), absolvierte nach einem kurzen Aufenthalt in Paris Abendkurse am Zürcher Bühnenstudio (heute Hochschule der Künste) und besuchte nach der bestandenen Aufnahmeprüfung sporadisch auch Klassen an der Schauspielschule, wobei er nebenbei als Buchverkäufer tätig war und seinen Wehrdienst an einer Rekrutenschule als Sanitäter ableistete. Im Alter von 19 Jahren hatte er eine erste Filmrolle als Kammerdiener in dem Streifen Der Herr mit der schwarzen Melone (1960). 1932 ging Ganz nach Westdeutschland und spielte zunächst am Jungen Theater Göttingen, von 1964 bis 1969 am Theater am Goetheplatz in Bremen unter der Leitung von Kurt Hübner. Dort traf er mit Peter Stein einen Regisseur, mit dem er lange zusammenarbeitete. Einer der Höhepunkte in der Zeit seiner Zusammenarbeit mit Stein, in der das sogenannte Regietheater Furore machte, war 1969 die Inszenierung von Goethes Torquato Tasso mit Ganz in der Hauptrolle. Die von Ganz mitbegründete West-Berliner Schaubühne wurde in den 1970er Jahren zum Dreh- und Angelpunkt des europäischen Theaterlebens. Dort spielte Ganz unter anderem die Titelrolle in Henrik Ibsens Peer Gynt und in Heinrich von Kleists Traum vom Prinzen Homburg. 1972 spielte er erstmals auch bei den Salzburger Festspielen unter der Regie von Claus Peymann in der Uraufführung von Thomas Bernhards Drama Der Ignorant und der Wahnsinnige.
Mitte der 1970er Jahre wurde er zu einem der wichtigsten Schauspieler des Jungen Deutschen Films. Höhepunkte in seiner über 100 Filme umfassenden Laufbahn waren seine Darstellungen des Engels Damiel in Der Himmel über Berlin mit Otto Sander in der Rolle des Cassiel und als “der Filmstar” Peter Falk, der in Deutschland hauptsächlich als Inspektor Columbo bekannt war, sowie der des Diktators Adolf Hitler in Der Untergang, mit dem er auch dem internationalen Kinopublikum zu einem Begriff wurde. 2008 drehte Ganz den Film Der Baader-Meinhof-Komplex (2008) von Stefan Aust, der Entstehung und die Aktionen der Terrorgruppe Rote Armee (RAF) im Zeitraum zwischen 1967 und 1977 zum Inhalt hat und in dem er den Präsidenten des Bundeskriminalamts Horst Herold (*1923, †2018) verkörperte.
Ganz war seit 1996 Träger des Iffland-Ringes; Nachfolger als Träger des Ringes ist Jens Harzer (*1972).
Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Die Marquise von O. (1976), Der amerikanische Freund (1977), Nosferatu – Phantom der Nacht (1978), Die linkshändige Frau (1978), Die Fälschung (1981), In weiter Ferne, so nah! (1993), Brot und Tulpen (2000), Youth Without Youth (2007, dt. Jugend ohne Jugend), Night Train to Lisbon (2013, dt. Nachtzug nach Lissabon), In Zeiten des abnehmenden Lichts (2017), Der Trafikant (2018).
Zürich OT Riesbach, Friedhof Rehalp
Horst Wendlandt eigentl. Horst Otto Grigori Gubanov
Deutscher Filmproduzent; der Sohn eines russischen Landarbeiters und einer Deutschen, deren Schwester ihn adoptierte und deren Familiennamen er annahm; absolvierte nach dem Besuch der Höheren Handelsschule 1939 eine Lehre beim Tobis-Tonbild-Syndikat, bei dem er 1941 eine Beschäftigung als Kassierer bekam. Um als russischer Staatsangehöriger einer drohenden Internierung zu entgehen, meldete er sich 1944 freiwillig bei der Luftwaffe. Nachdem er in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft geraten war, mußte er bis 1947 als Zwangsarbeiter in einem französischen Bergwerk arbeiten. Nach seiner Entlassung kehrte er nach Berlin zurück und arbeitete für verschiedene Filmfirmen, zunächst wieder als Kassierer und dann als Herstellungsleiter. 1956 engagierte Artur Brauner ihn für seine 1946 gründete Central Cinema Company CCC-Filmgesellschaft. 1961 wechselte Wendlandt zur Rialto Film, bei der er ab 1972 über die Mehrheit der Anteile verfügte. Mit der Produktion der erfolgreichen und auch lukrativen Edgar-Wallace- sowie den Karl-May-Filmen mit Pierre Brice als Winnetou und Lex Barker als Old Surehand in den 1960er Jahren erlangte er größte Popularität.
Horst Wendlandt arbeitete mit vielen Stars des europäischen Kinos zusammen, darunter Heinz Erhardt, Otto, Loriot (Ödipussi, 1988), und Pappa ante portas, (1991) Er betätigte sich auch im Filmverleih und brachte unter anderem das Duo Bud Spencer und Terence Hill in die Kinos. 1998 erhielt Wendlandt den Scharlih-Preis, die bekannteste Auszeichnung, die mit dem Namen Karl May verbunden ist.
Berlin-Zehlendorf, Waldfriedhof, Potsdamer Chaussee
Französischer Schauspieler; zweiter von fünf Söhnen Söhnen des ursprünglich aus Pontgibaud in der Auvergne stammende Eugène Jules Vidal, der als Sergeant während des Ersten Weltkriegs an der Schlacht von Verdun teilnahm und mit dem croix de guerre 1914-1918 ausgezeichnet wurde, Nach dem Krieg verbrachte er seine gesamte private Karriere bei Michelin. Henri Vidal arbeitete zunächst als Schauspieler auf kleineren Bühnen und wurde als Teilnehmer an Schönheitswettbewerben für das Kino entdeckt. 1941 debütierte er an der Seite von Edith Piaf und Jean-Louis Barrault im Film Montmartre-sur-Seine. 1949 gelang ihm an der Seite von Michèle Morgan im Film Fabiola (1949) der endgültige Durchbruch. Nach Ende der Dreharbeiten heiratete das Paar. In erster Ehe war er mit der Schauspielerin Michèle Cordoue verheiratet.
In der Folge hatte er Hauptrollen in Filmen wie Jagd in den Tod, Gangster von Paris, Une parisienne (1957, dt. Die Pariserin) oder Pourquoi viens-tu si tard... (1959, dt. Frau im Fegefeuer) und Voulez-vous danser avec moi? (1959, dt. Wollen Sie mit mir tanzen?) mit Brigitte Bardot im Jahr 1959. Zudem spielte er an der Seite von Eva Bartok und Curd Jürgens in Orient-Express oder mit O. W. Fischer und Jean Gabin in Napoléon. In Deutschland ist er vor allem durch den 1957 gedrehten Film Porte des Lilas (dt. Die Mausefalle) und sein Mitwirken in Ein Engel auf Erden mit Romy Schneider bekannt.
Henri Vidal, der aufgrund von Depressionen zum Drogenkonsum kam, starb im Alter von 40 Jahren an einem Herzschlag
Filme u.a.: L'ange de la nuit (1944, dt.Engel der Nacht), Attila, il flagello di Dio (1954, dt. Attila, die Geißel Gottes), Orientexpress (1954), Porte des Lilas (1957, dt, Die Mausefalle), La bête à l'affût (1959, dt. Das Weib und der Verdammte), Pourquoi viens-tu si tard (1959, dt. Frau im Fegefeuer), Pensione Edelweiss (1959, dt. Guten Tag, ich bin ihr Mörder), Les naufrageurs (1959, dt. Die Verfemte).
Pontgibaud (Dép. Puy-de-Dôme), Cimetière municipal
Omnibus salutem!