Marion Michael eigentl. Marion Ilonka Michaela Delonge

 

Deutsche Schauspielerin; als gegen Ende des Zweiten Weltkrieges sowjetische Truppen in Ostpreußen einrückten, flüchtete ihre Mutter mit ihr und und ihrem Bruder zunächst auf die Insel Hiddensee; später zog die Familie nach Berlin, wo Michael die Realschule besuchte. Als sie sich 1955 aufgrund einer Zeitungsanzeige um die Rolle eines "Leinwandnackedei" für den Film Liane, das Mädchen aus dem Urwald bewarb, erhielt sie – ausgewählt unter zwölftausend Mitbewerberinnen - die Hauptrolle neben Hardy Krüger (*1928, † 2022); der Film machte sie quasi über Nacht berühmt. Allerdings konnte sie ihren Bekanntheitsgrad nicht international zur Geltung bringen, da der Produzent des Filmes, Gero Wecker, sie an die Produktionsgesellschaft mit einem Siebenjahresvertrag band und sie nur in seinen Filmen spielen durfte - allerdings durfte sie in Fernsehproduktionen und am Theater auftreten. So blieb ihr die Annahme von Angebote aus Hollywood verwehrt. Dafür steigerte sich ihr Ruhm in Deutschland noch in Filmen an der Seite von Hans Albers und Harald Juhnke in Der tolle Bomberg (1957), der Fortsetzung ihres ersten Films Liane, die weiße Sklavin (1957) und dem Streifen Es war die erste Liebe (1958) neben dem noch jungen Christian Wolff (*1938), später bekannt v.a. als der Förster aus der Fernsehproduktion Forsthaus Falkenau. Die Presse bezeichnete sie jetzt als “die deutsche Brigitte Bardot“. Ihre große Karriere endete jedoch abrupt, als sie bei Dreharbeiten zu dem Kriminalfilm Bomben auf Monte Carlo, in dem sie zusammen mit Eddie Constantine (*1917, †1993) und Victor de Kowa spielen sollte, im Sommer 1959 bei einem Autounfall mit ihrem Sportwagen, den ihr Wecker zum 18. Geburtstag geschenkt hatte, in der Südprovence schwer verletzt wurde und eine Narbe im Gesicht zurückblieb. Von heute auf morgen verschwand Marion Michael aus dem Blickfeld des Filmpublikums. Nach 1962, nach Auslaufen ihres Vertrages mit Wecker, stand sie allerdings noch mehrmals vor der Kamera, u.a. für den Film Jack und Jenny an der Seite von Senta Berger (*1941) und Ivan Desny. Anschließend spielte sie Theater in Köln und wirkte in einigen Fernsehproduktionen mit. Anfang der 1970er Jahre zog sie mit ihrem aus einer Verbindung mit einem GI und Regisseur beim AFN stammenden Sohn Benjamin nach Berlin-Kreuzberg, lebte dort in einer Kommune und machte Straßentheater, kämpfte mit psychischen Problemen, floh 1979 vor ihrer Vergangenheit in die DDR und heiratete Freimut Patzner, einen Abteilungsleiter im Ministerium für Glas und Keramik. Ein letztes Mal stand sie nach der Wiedervereinigung Deutschland Mitte der 1990er Jahre in einer kleinen Rolle in Blond bis aufs Blut (1997) vor die Kamera, nachdem sie zuvor für den Film In Haßliebe, Lola (1995) engagiert worden war.

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Gartz (Oder)

Bild: Werner Farwick (08/2008)
Bilder: Ingrid Ho (05/2008)

Wladimir Iwanowitsch Nemirowitsch-Dantschenko

 

 

Russischer Dramaturg, Regisseur und Theaterkritiker; besuchte zunächst ein Gymnasium in Tiflis (Georgien) und studierte später an der mathematischen Fakultät der Moskauer Universität. Er schrieb Artikel für humoristische Zeitschriften. Zusammen mit Konstantin Stanislawskij gründete er das Moskauer Kunsttheater (MCHaT) und leitete mehrere seiner Abteilungen, u.a. die musikalische Abteilung. 1926 wurde das MCHaT zum eigenständigen Nemirowitsch-Dantschenko-Musiktheater. Nemirowitsch-Dantschenkos Beziehung zu Stanislawskij verschlechterten sich zunehmend, so daß dieser sich aus dem Theater zurückzog. 1937 inszenierte Nemirowitsch-Dantschenko dort eine berühmte Aufführung von Leo Tolstois Anna Karenina mit der Schauspielerin Alla Tarasowa (*1898, †1973) in der Hauptrolle. Im Jahre 1943 gründete er die bis heute existierende Moskauer Schule für Theaterkunst. Nemirowitch-Dantchenko wurde 1936 als einer der ersten mit dem tietel eines Volkskünstler der UdSSR ausgezeichnet.

Auszeichnungen u.a.: Staatspreis der UdSSR (1942 und 1943), Leninorden, Orden des Rotbanners der Arbeit.

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Moskau, Friedhof am Neujungfrauenkloster

Bild: James (02/2008)

David O. Selznick

 

US-amerikanischer Filmproduzent; der Sohn des Stummfilmregisseurs Lewis Selznick arbeitete zunächst als dessen Assistent. Bevor er 1926 nach Hollywood kam, drehte er 1923 eine Dokumentarfilm über das Boxen und einen weiteren über einen Schönheitswettbewerb im Madison Square Garden. In Hollywood war er zunächst als Drehbuchautor für die Produktionsgesellschaft Metro-Goldwyn-Mayer tätig. Danach wechselte er als Produktionsleiter zu den Paramount Studios, 1933 schließlich als einer der Vizepräsidenten wieder zu MGM, bei der er einige kommerziell erfolgreiche Filme produzierte u.a. Dinner at Eight (1933, dt. Dinner um acht) und David Copperfield (1935), was ihn veranlaßte, eine eigene Firma zu gründen, die Selznick International, in der er ab 1936 kommerziell erfolgreiche wie künstlerisch bemerkenswerte Streifen wie Star is Born (1937, dt. Ein Stern geht auf), Nothing Sacred (1937, dt. Denen ist nichts heilig) oder den auf dem erfolgreichen Roman von Daphne du Maurier basierenden Film Rebecca produzierte, bei dem Alfred Hitchcock seine erste Regie in den Vereinigten Staaten führte, und der kommende Star, Ingrid Bergman, war 1939 in ihrem ersten Hollywoodfilm Intermezzo (1939). Der kommerziell erfolgreichste Film bis zum heutigen Tag war jedoch Gone with the Wind (1939, dt. Vom Winde verweht), der nach dem gleichnamigen Roman von Margaret Mitchell entstand und den er mit Clark Gable und Vivien Leigh in den Hauptrollen besetzt hatte. Neben weiteren über die Jahre bis 1975 entstandenen Filmen ragt Carol Reeds The Third Man (1949, dt. Der dritte Mann) heraus. Verheiratet war Selznick in zweiter Ehe seit 1949 mit der Schauspielerin Jennifer Jones (*1919, † 2009 ).

Filme u.a.: King Kong (1933, dt. King Kong und die weiße Frau), Anna Karenina (1935), Spellbound (1945, dt. Ich kämpfe um dich), The Paradine Case (1948, dt. Der Fall Paradin), Duel in the Sun (1946, dt. Duell in der Sonne), A Farewell to Arms (1957, dt. In einem anderen Land).

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Glendale (CA), Forest Lawn Memorial Park

Anita Page eigentl. Anita Pomares

1930     Bild

US-amerikanische Schauspielerin; nach ihrem Leinwanddebüt in dem Stummfilm A Kiss For Cinderella (1925) wurde sie zwei Jahre später von der Filmgesellschaft Metro-Goldwyn-Mayer unter Vertrag genommen, bei der gleich ihr erster Film, Telling The World, zu einem großen Erfolg wurde. In der Folge trat Page, deren Gesicht die Stummfilme der MGM prägte, u.a. an der Seite von Buster Keaton, mit dem sie zwei Filme drehte, auf. Mit ihm gelang ihr dann auch den Übergang in die Ära des Tonfilms. In Erinnerung wird sie wegen ihrer Rolle als kesser, verführerischer Backfisch in dem Stummfilm Our Dancing Daughters (1928) bleiben, der den Verlust der jugendlichen Moral zum Thema hatte. In diesem und in den Filmen Our Modern Maidens (1929) und in Our Blushing Brides (1930) war sie Partnerin von Joan Crawford. Ihren größten Erfolg aber feierte sie 1929 in The Broadway Melody (dt. Broadway Melody von 1929), einem der ersten Tonfilme; in diesem Jahr war sie auch unter die sogenannten “WAMPAS Baby Stars”1 gewählt worden. Mit Clark Gable, mit dem sie eine Affäre hatte, war sie 1931 in dem Streifen The Easiest Way (dt. Herz am Scheideweg) zu sehen. Page gehörte zu den umschwärmtesten Filmstars ihrer Zeit; so soll sie wöchentlich an die 10.000 Briefe von Bewunderern bekommen haben - nach der Garbo die meisten -; auch Benito Mussolini schrieb ihr und machte ihr einen Heiratsantrag2. Nach ihrer Hochzeit mit Hershel A. House, einem Offizier der US-Navy, im Jahre 1936 - sie war zuvor kurz mit dem Filmkomponisten Nacio Herb Brown verheiratet - gab Page ihre Filmkarriere auf. Erst nach dem Tode ihres Mannes feierte sie 1994 ein Comeback in dem Film Sunset After Dark (1996), und zuletzt hatte sie eine kleine Rolle in dem Horrorfilm Frankenstein Rising (2007).

"the girl with the most beautiful face in Hollywood" in den 1920er Jahren

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1 Jährlich zwischen 1922 und 1934 wurden von der Western Association of Motion Picture Advertisers jeweils (mit einer Ausnahme im Jahr 1932) dreizehn junge Frauen ausgewählt, von denen man glaubte, sie wüden in der nächsten Saison zu Leinwandstars reüssieren. Ihnen zu Ehren wurde unter dem Namen “WAMPAS Frolic” eine Party ausgerichtet, um sie der Presse vorzustellen. Zu den WAMPAS gehörten neben Anita Page (1929) u.a. Clara Bow (1924), Dolores Costello (1926), Mary Astor (1926), Joan Crawford (1926), Janet Gaynor (1926), Dolores Del Rio (1926), Fay Wray (1926), Sally Rand (1927), Loretta Young (1929), Joan Blondell (1931) und Ginger Rogers (1932).

2  Anita Page galt als "the girl with the most beautiful face in Hollywood" in den 1920er Jahren

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San Diego, Holy Cross Cemetery

Bild: Catherine Olen (01/2006) hollywoodgravehunter.com/site/index.html

David Janssen eigentl. David Harold Meyer

 

 

US-amerikanischer Schauspieler; der Sohn eines Bankiers wollte ursprünglich Profisportler werden, mußte diesen Wunsch jedoch nach einem Unfall aufgeben. Nach eine 2-jährigen Dienstzeit in der US-Army erhielt er 1945 eine erste Rolle in It’s a Pleasure, jedoch setzte 20th Century Fox ihn wegen seiner abstehenden Ohren nicht wieder ein. Nach dem Wechsel zu Universal erhielt er Anfang der 1950er Jahre zahlreiche Rollen. Weltbekannt wurde Janssen allerdings erst als TV-Star in der Serie Richard Diamond, Private Detective (1957) und vor allem als Richard Kimble in The Fugitive (1963-67, dt. Auf der Flucht). 1968 spielte er an der Seite von John Wayne in The Green Berets (1968). Später war er in zahlreichen Rollen im Fernsehen zu sehen, z.B. in der Kultserie Harry O (1974–78) oder in Colorado Saga (1978).

Filme u.a.: The Shoes of the Fisherman (1968), Marooned (1969), Moon of the Wolf (1973), The Swiss Conspiracy (1976).

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Bild: Catherine Olen (01/2006) hollywoodgravehunter.com/site/index.html

Jeff Chandler eigentl. Ira Grossel

 

US-amerikanischer Schauspieler; nach Abschluß der High School nahm er Schauspielunterricht und arbeitete anschließend zwei Jahre in Schauspieltruppen, bevor er seinen Militärdienst im Zweiten Weltkrieg ableistete. Nach seinem Abschied war er zunächst beim Rundfunk als Sprecher in Dramen und Komödien zu hören. Sein Filmdebüt hatte er 1947 in dem Streifen Johnny O'Clock an der Seite von Dick Powell. Ab der 1950er Jahren war er hauptsächlich in Western- und Actionfilmen zu sehen. Seine erste Hauptrolle erhielt er 1948 als israelischer Freiheitskämpfer in Sword in the Desert (dt. Schwert in der Wüste). Für seine Rolle in Broken Arrow (1950, dt. Der gebrochene Pfeil) erfolgte eine Oscarnnominierung. In der Folge war er einer der gefragtesten Darsteller in Hollywood und spielte an der Seite der bekanntesten Stars wie June Allyson, Joan Crawford, Susan Hayward, Maureen O'Hara, Jane Russell und Esther Williams.

Filme u.a.: The Battle of Apache Pass (1952, dt. Die Schlacht am Apachenpaß), Taza, Son of Cochise (1954, dt. Taza, der Sohn des Cochise), Foxfire (1955), Away All Boats (1956), Toy Tiger (1956), Drango (1957), The Tattered Dress (1957), Man In the Shadow (1957), A Stranger in My Arms (1959), The Jayhawkers! (1959), Thunder in the Sun (1959), Return to Peyton Place (1961).

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Culver City, Hillside Memorial Park

Culver City, Hillside Memorial Park

Hinweis: Beigesetzt wurde Anita Page im Grab ihres zweiten Mannes Hershel A. House in San Diego .

Helga Sasse

 

 

Deutsche Schauspielerin und Synchronsprecherin; nach einer Schauspielausbildung an der Babelsberger Filmhochschule zwischen 1961 und 1964, hatte sie Engagements u.a. in Brandenburg,Karl-Marx-Stadt (nach der “Wende” wieder Chemnitz) und Ostberlin. Seit den 1960er Jahren war sie auch als Filmschauspielerin tätig und wirkte hauptsächlich in Fernsehserien wie z.B. Der Staatsanwalt hat das Wort, Polizeiruf 110 oder Das unsichtbare Visier mit. Die von der DEFA 1976 produzierte Filmsatire Nelken in Aspik, in der sie an der Seite von Armin Mueller-Stahl spielte, zählt zu ihren bekanntesten Rollen. Ihre hauptsächliche Tätigkeit war aber die Arbeit als Synchronsprecherin in fast 300 Sprechrollen. Nach dem Tode der bekannten Synchronsprecherin Astrid Bless im Jahre 2009 übernahm Helga Sasse für die Verstorbene die Synchronisation der von Roma Maffia gespielten Liz Cruz in der US-amerikanischen Fernsehserie Nip/Tuck – Schönheit hat ihren Preis.

Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Minna von Barnhelm oder Das Soldatenglück (1969), Des Widerspenstigen Zähmung (1971), Hut ab, wenn du küßt! (1971), Der römische Weg (1973), Das Nest im Urwald (1973).

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Bild: Klaus Meinert (05/2014)

Berlin, Französischer Friedhof I (Chausseestr.)

Hanns Walther Sattler

 

 

Deutscher Theaterdirektor; studierte - unterbrochen durch den Ersten Weltkrieg - deutsche Philologie an der Universität Breslau (heute Wrocław, Polen) und stand an den Vereinigten Bühnen der Stadt erstmals auf der Bühne. 1920 promovierte er zum Dr. phil. und spielte anschließend zunächst an verschiedenen Provinzbühnen, bevor er 1923 die Intendanz des Stadttheaters Koblenz übernahm und zwei Jahre darauf als Intendant an das Harburger Theater wechselte, dessen Spielplan er auf Opern- und Operettenaufführungen erweiterte. Als der Magistrat der Stadt Harburg 1932 in den wirtschaftlich schweren Zeiten beschloß diese städtische Kultureinrichtung zu privatisieren, ergriff Sattler die Chance und erwarb das Theater und pachtete auch das Schiller-Theater in Altona, das er als Schilleroper neu eröffnete und setzte insbesondere deutsches Singspiel und Spielopern auf den Spielplan. 1933 trennte er sich allerdings wieder von der Bühne in Harburg, führte die Schilleroper jedoch bis 1939, weiter, als das Haus für Luftschutzzwecke benötigt wurde. Sattler übernahm daraufhin das Operettenhaus am Spielbudenplatz, das er als Theater an der Reeperbahn bis August 1944, als alle Theater m Reich wegen des Krieges geschlossen wurden, erfolgreich führte.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs eröffnete Sattler das Theater, das wenige Monate zuvor zerstört worden war, im Oktober 1945 als Operettenhaus neu, nutzte jedoch .anfangs eine Aula der Schule Caspar-Voght-Straße als Spielstätte und zog 1948 in das Palladium-Theater um, das einen der Säle des Gewerkschaftshauses am Besenbinderhof bezog. 1949 richtete er in dem größeren Saal des Gebäudes das Theater am Besenbinderhof ein und eröffnete es mit dem Stück Gespenster mit Albert Bassermann in der Hauptrolle; später traten hier prominente Gastschauspieler wie Gustaf Gründgens, Paul Kemp oder Heinz Rühmann, für den zunächst ein Auftrittsverbot bestanden hatte, auf.

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Bilder: Heiko Bockstiegel (

Hamburg, Friedhof Ohlsdorf

Christoph Maria Schlingensief

 

 

Deutscher Film- und Theaterregisseur, Autor und Aktionskünstler; Sohn eines Apothekers und einer Kinderkrankenschwester; Schlingensief, der schon früh “Kulturabende” im Keller seiner Eltern veranstaltete, mit Schmalfilmen experimentierte und als Schüler das sogenannte Jugendfilmteam in seiner Heimatstadt gründete, begann 1981 ein Studium der Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität München, das er jedoch nicht beendet; vielmehr begann er anschließend seine Karriere als Filmregisseur und produzierte als Assistent von Werner Nekes seine ersten Kurzfilme. 1983 entstand mit Tunguska – Die Kisten sind da sein erster Spielfilm Lehraufträge führten ihn zwischen 1983 und 1986 an die Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main und an der Kunstakademie in Düsseldorf. Anschließend war er bis 1987 als erster Aufnahmeleiter der vom WDR produzierten Fernsehserie Lindenstraße tätig. 1988 entstand beim ZDF mit Schafe von Wales seine erste größere Fernseharbeit, der .1989 seine Deutschlandtrilogie 100 Jahre Adolf Hitler – Die letzte Stunde im Führerbunker folgte 1990 folgte Das deutsche Kettensägenmassaker und 1992Terror 2000; mit letzterem erlangte er erstmals größere Bekanntheit als Regisseur. Mit dem Stück 100 Jahre CDU – Spiel ohne Grenzen, das er 1993 an der Volksbühne Berlin inszenierte, begann seine Karriere auch als Theaterregisseur. Es folgte 1994 das Stück Kühnen 94 - Bring mir den Kopf von Adolf Hitler, mit dem er auf neonazistische Tendenzen in der Bundesrepublik aufmerksam machte, und verwirklichte bis 2006 zahlreiche Projekte innerhalb und außerhalb des Theaters. Seine kontrovers diskutierten Arbeiten thematisieren u.a. nationale Gefühle und Medienphänomene. 1996 inszenierte er Rocky Dutschke, 68, eine respektlose “Revue” über die Studentenbewegung. 1997 erhielt die Hörspielfassung dieses Stücks den Prix Futura als bestes europäisches Hörspiel. Im selben Jahr inszenierte er auf der X. documenta eine Performance mit dem Titel Mein Fett, mein Filz, mein Hase – 48 Stunden Überleben für Deutschland. Während der Aufführung wurde er verhaftet, da er ein Plakat mit der Aufschrift “Tötet Helmut Kohl hatte anbringen lassen. Aufsehen erregte er 1997 auch mit seiner Theateraktion Passion Impossible - 7 Tage Notruf für Deutschland für das Hamburger Schauspielhaus.

1998 gründete der Aktionskünstler die Partei Chance 2000 für Randgruppen. der Gesellschaft.

Für eine Filmprojektion im Deutschen Pavillon auf der Kunstbiennale: erhielt er 2011 den Goldenen Löwen.

Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Die Ungenierten kommen – What happened to Magdalena Jung? (1983), Egomania – Insel ohne Hoffnung (1986), Mutters Maske (1988), Die 120 Tage von Bottrop (1997), Freakstars 3000 (2004),

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Berlin, Neuer Dorotheenstädtischer Friedhof

Hans-Peter Reinecke

 

 

Deutscher Theater-, Film- und Fernsehschauspieler; Sohn der Schauspielerin Charlotte Reinecke und des Dramaturgen und Regisseurs Horst Reinecke, Bruder bzw. Halbbruder der Schauspielerinnen Renate von Wangenheim und Ruth Reinecke; absolvierte zunächst eine Lehre als Zimmermann, bevor er als Puppenspieler und Bühnenarbeiter am Theater in Schwerin arbeitete und 1959 dort auch für den Film entdeckt wurde. Von 1960 bis 1962 war er an der Schauspielschule in Berlin-Schöneweide und wurde anschließend an das Theater der Bergarbeiter in Senftenberg engagiert. Ab 1968 war er dann Mitglied des Berliner Ensembles und spielte dort bis 2005 in insgesamt 59 Produktionen, u.a. als Pawel in Die Mutter, Jean Cabet in Die Tage der Commune, den Aufidius in Coriolan, Badjin in Zement, Wilhelm Voigt in Der Hauptmann von Köpenick. Neben der Film- und Theaterarbeit drehte er auch für den Deutschen Fernsehfunk der DDR, der auch einige einge seiner aufgezeichneten Theaterauftritte sendet. Auch bei Koproduktionen des DDR-Fernsehens mit Filmgesellschaften aus dem Ostblock wirkte er mit. u.a. mit der Mosfilm in der damaligen UdSSR in der Literaturverfilmung Unterwegs zu Lenin (1970) oder für den Film Hund über Bord (1972) gemeinsam mit der Krátký Film Prag. Mehrfach wirkte er auch in der DDR-Krimiserie Polizeiruf 110 mit.

Film- und Fernsehproduktionen u.a.: Beschreibung eines Sommers (1963), Christine (1963/1974), Spur der Steine (1966), Der Untergang der Emma (1974), Jakob der Lügner (1974), Karlemanns Brücke (1975), Taubenjule (1983), Jorinde und Joringel (1986),

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Bild: Z thomas (10/2016), Wikipedia.de
Bild: Z thomas (10/2016), Wikipedia.de

Berlin, Friedhof der Dorotheenstädt. und Friedrichwerderschen Gemeinden

Bilder: Parsifal von Pallandt (06/2022)
Theater / TV / Film / Show CIL

Omnibus salutem!